ungezogene Katzen erziehen

Andromeda

erfahrener Benutzer
17. Apr. 2008
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Hallo liebe Fories

Ich muss erste einmal weiter ausholen um mein Problem zu erklären.

Bei mir sind Katzen auf der Küchenkombination, Tisch, Regalen und natürlich betteln beim Essen ein NO GO !
Bei meinen Katzen hat dies auch super funktioniert, ich konnte ohne Probleme Fleisch stehen lassen und nichts ist passiert.
Nun leben aber seit einiger Zeit die zwei Katzen meines Freundes auch bei mir.
Und da fängt das Problem an. Die zwei sind völlig verzogen. Beim essen würden sie am liebsten auf den Teller sitzen (früher bei meinem Freund und seiner Ex haben sie ja auch jeweils etwas bekommen). Bei jeder gelegenheit springen sie überall hoch um zu sehen ob es dort was essbares hat. Am Hunger liegt es bestimmt nicht, den bei mir haben sie immer Trockenfutter zur Verfügung.
Am Anfang habe ich sie immer runtergeschmissen und angeblafft, doch das brachte nicht viel. Ich bin momentan dazu übergegangen ihnen jeweils eine kalte Dusche zu verpassen wenn ich sie erwische. Doch das einzige was sie daraus gelernt haben ist: Katze auf Tisch Frauchen da = Ärger; Katze auf Tische Frauchen nicht da = kein Problem :evil:
Gestern haben sie mir ein Pack Reibkäse ab dem Couchtisch gestohlen als ich auf dem Sofa eingeschlafen bin und dieses natürlich komplett zerfetzt und überall verteilt :grumpy:
Ich hab auch schon Alufolie ausgelegt, das hat drei Tage genützt und dann war der Effekt vorbei. Sie haben kapiert das die ja gar nichts macht.

Ich bin mit meinen Nerven echt am Ende, zudem meine Katzen langsam auch damit beginnen, weil sie wohl denken etwas zu verpassen.

Also wer hat einen guten Ratschlag für mich :crying:

 
:laughingmyassoff:willkommen im Club! :escape:

Nein im Ernst. Ich hatte 2 Katzen die super erzogen waren. Anrichte tabu, Essen wird nicht angefasst, auf den Salontisch gehören keine Katzen... Alles tiptop, dann kam Höki! 8 Monate alt, kein bisschen erzogen, klaute mir mein Essen aus der Hand, Kämpfte mit mir um mein Essen auf dem Teller, Sprang überall rauf, als wär es selbstverständlich sein Platz, riss mir ALLES Essbare auf, egal ob Traubenzucker, Salznüsschen, Guetslis, Hundefutter... ich war am verzweifeln!

Ich begann ihn mit der Wasserpistole zu bearbeiten, wenn er meinem Teller zu nahe kam, denn ein NEIN! interessiert ihn nicht, ein runterschmeissen kümmerte ihn auch wenig, da half nur Wasser! Ich holte alles, aber wirklich alles, was er geklaut hat, sofort wieder aus seinem Maul heraus, was nicht einfach war, denn wenn ihm was nicht passt, fährt er die Krallen aus und beisst zu und Essen verteidigte er mit seinem Leben, aber ich akzeptierte es nicht mehr, dass der Erfolg hat mit seiner Masche!
Ich versorgte alles Essbare von mir in Schränken, Schubladen und Tupperware, wo er nicht öffnen konnte. Er hatte nirgens mehr Erfolg. Wenn er ass wurde er weggesperrt, damit meine Mädels auch wieder in Ruehe fressen konnten.

Inzwischen hab ich ihn soweit, dass ich ohne Probleme essen kann, ohne dass ein geiferndes Katzenmaul vor meinem Teller sitzt und auf eine Gelegenheit wartet, was klauen zu können. Er schläft dann meistens neben mir auf dem Sofa. Alles Essbare hab ich weiterhin hinter Türen, da komm ich nicht durm rum, denn grad wenns ihm langweilig wird, geht er auf Essenssuche.
Bei der Anrichte haben wir einen Kompromiss, er darf dort hoch (hat ja eh nichts zu klauen) wenn ich nichts am kochen/richten bin, wenn ich aber was koche oder Würstchen schneide, dann fliegt er gleich wieder runter. Er lernt es langsam, dass er auf dem Boden bleibt, dann kann es sein, dass was Essbares runter fällt, aber wehe er bedient sich selber... das pule ich ihm alles wieder aus dem Maul raus.

Essen anrichten und kurz aufs Klo oder so geht aber immer noch nicht und wird wohl nie gehen, aber damit kann ich leben, wenn ich in Ruhe kochen und essen kann.

Viel Glück.

 
Ich fürchte, du kennst die Lösung – weisst aber, dass sie wohl nicht umsetzbar ist … Denn du beschreibst das Problem sehr genau: Die Katzen deines Freundes wissen, was passiert, wenn du da bist – aber dass nix passiert, wenn du nicht da bist. Wenn dein Freund nicht ebenso konsequent mit der Wasserpistole zu Gange geht und denen das Zeugs wegnimmt, wie Ahkuna das beschrieben hat, werden die nur eines lernen: dir aus dem Weg zu gehen. Also solltest du die Wasserflasche vielleicht mal bei deinem Freund anwenden?

 
jaja die unerzogenen katzen :laughingmyassoff:
wir hatten einen siamkater, der konnte im vorbeirennen einem das essen von der gabel klauen und genauso schnell damit "sicherheitstechnisch" unter dem bett verschwinden.
gesehen habe ich nie eine der katzen auf dem tisch oder ähnl. wenn wir da waren. aber..
die katzenpfoten hinterlassen auch verräterische spuren wenn man wieder heim kommt. so sind sie...
wir habens mit humor genommen.

 
Ich hatte das Problem nie mit meinen Katzen.. aber dafür mit meinen Frettchen. Die haben alles geklaut was nicht niet- und nagelfest war.. und nicht nur essbares (schon mal Besuch in die Wohnung reingelassen und Freddl hüpft grad mit ner Unterhose vom Schmutzwäschekorb vorbei?)
Habs weder mit Wasser, noch mit Schimpfen geschafft.. Fazit.. sie haben mich zu mehr Ordnung erzogen.
Falls du was funktionierendes findest, schreibs doch bitte hier rein :D

 
Also solltest du die Wasserflasche vielleicht mal bei deinem Freund anwenden?
:laughingmyassoff::laughingmyassoff::laughingmyassoff:

Habe mir gerade bildlich vorgestellt wie ich ihm einen Eimer Wasser über den Kopf leere

Ne aber im Ernst, das Problem ist vorallem wenn niemand da ist, oder wir schlafen.

Ich bin ja wie wild am wegschliessen, nächstes Problem, die Junge Dame kann ohne Probleme Türen öffnen. Will heissen ich darf auch noch alles abschliessen :crying:

 
Ich kenne das Problem auch, nur kamen bei uns noch ganz andere Faktoren dazu, Gruppenstruktur, Problemkatzen (wilde Katzen vom TS), Kleinkind, Hund etc. Also, habe ich das ganze Thema an der Wurzel gepackt und wie bei einem Hunderudel auch bei den Katzen eine ganz klare Führungsposition beansprucht und ein Hierarchiegefüge etabliert. Funktioniert bis heute einwandfrei und Regeln und Grenzen werden von den Katzen akzeptiert. Wir haben auch keine Probleme bei den Katzen untereinander, da auch dort das Gefüge verankert ist.

Bei meinem Kater war allerdings die Durchsetzung dieser Führungsposition hart umkämpft und zwei Mal auch ziemlich schmerzhaft für mich, da ich einen klaren Rangkampf mit ihm ausfocht. Nein, keine Panik, ich hab ihn nicht verschlagen, aber als er mich anging, habe ich ihn einfach festgehalten und nicht nachgegeben, bis er es getan hat. Seit da ist Ruhe und auch beim TA weiss er nun, dass er einfach hinhalten muss, wenn ich ihn halte. TA oder Assistentin habe keine Chance, den nur schon aus dem Korb zu nehmen.

 
Also, habe ich das ganze Thema an der Wurzel gepackt und wie bei einem Hunderudel auch bei den Katzen eine ganz klare Führungsposition beansprucht und ein Hierarchiegefüge etabliert.
Disthen kannst du mir näher beschreiben wie du das gemacht hast? Klingt für mch ziemlich Lösungsorientiert.

Habe hier auch eine fast wilde Katze aus dem Tierheim.

Zudem musste ich die Leitkatze am Freitag leider altersbedingt einschläfern lassen.

 
Ist natürlich kein kurzer Weg.

- Anfangs habe ich mir die "Katzensprache" angeeignet und begonnen anders mit ihnen zu kommunizieren. Z.B. Kontaktaufnahme meinerseits Kopf hinhalten, Augen leicht zudrücken. Kontaktaufnahme von ihnen bestätigen, Augen zudrücken. Kontaktaufnahme von ihnen ablehnen in den folgenden Steigerungen, bei nicht Akzeptanz: Augen weiter offen, Kopf nach hinten verschieben; Fauchen (immer ein sehr gutes Kommunikationsmittel); Hand drohend anheben; das abwehende Pföteln mit Fauchen;

Die Katzen reagieren darauf extrem schnell. Beobachte deine Katzen und lerne von ihnen. Das Fauchen braucht am Anfang etwas Überwindung. Zumindest ich kam mir total dämlich vor, aber es ist total effektiv und wird viel besser akzeptiert als ein Nein.

- Dann muss natürlich die Katzengruppe genau beobachtet werden. Wer hat welche Position und welche Koalitionen bestehen. Die bestehende Struktur wird von mir gewahrt, bzw. bei Umbrüchen, die neue "Chefkatze" von mir gestärkt. Aber auch Unterdrückung oder Mobbing lass ich nicht zu, da setzt ich dann klar die Grenzen. Z.B. veranstaltete ich Schinkenfressen und da habe ich die Fütterung klar nach Hierarchie gestaltet. Also Chefkatze am nächsten bei mir und kriegt als Erste.

Zieht man solche Dinge durch, da verstehen die Katzen ziemlich schnell. Ich konnte dann meist solche Ungezogenheiten wie du zu kämpfen hast mit einem reinen Anfauchen unterbinden und es wurde dann auch respektiert, dass ich das Sagen habe. Es funktioniert auch, wenn andere Menschen im Haushalt dies nicht tun. Denn mein Mann macht gar nichts mit den Katzen und kommuniziert auch nicht so mit ihnen.

Was man sich halt wirklich bewusst sein muss, dass die Katzen auch kätzisch zurück kommunizieren. Mit meinem Kater hatte ich eben zwei Machtkämpfe. Er kam von einer wilden Mutter, wurde aber zu früh von ihr weggenommen. Also das natürliche Wegjagen der Mutter fand nicht statt. In der Pubertät machte sich dies dann bemerkbar und er akzeptierte 2x nicht, als ich ihn aus einem Zimmer rausholen wollte und er anderer Meinung war. Das erste Mal bei uns zu Hause. Das zweite Mal an seinem Ferienplatz als er unter dem Kinderbett lag und ich ihn hervorholen wollte. Damit war es aber gegessen und die Diskussionen erledigt.

 
Troll, da hast du was etwas missverstanden. Es geht nicht primär darum, aus einer Katze einen Hund zu machen und meine Katzen latschen auch mal über die Küchenkombination, sind auf dem Sofa herzlich willkommen und schlafen bei mir im Bett.

Wenn man aber Problemkatzen hat und dies als reine Hauskatzen so kann es durchaus notwendig werden solche Strukturen zu fördern. Es bringt Harmonie, Ruhe und vor allem Sicherheit in die Katzengruppe. Habe ich jetzt auch schon mehrfach bei Kunden sehr positiv erlebt. Und wie du schreibst, Katzen sind viel eigenwilliger als Hunde und wenn ihnen dies nicht gut tun würde und sie es als Überheblichkeit des Menschen empfinden würden, weil es ihnen nicht entspricht, würden sie es NIEMALS annehmen.

 
Meine Katzen sind auch unerzogen - sie haben dafür mich erzogen :eng

Auf der Küche stolzieren sie rum, Esstisch und Coachtisch sind auch ihr reich, Essen rumliegen lassen ist ein no-go

ABER: wenn ich Koche, kommen sie nicht hoch, das haben die gelernt
Bin ich am Tisch am essen, dürfen sie auch nicht hoch. Bubi setzt sich dann auf den Stuhl daneben und guckt mir zu. Geht er zu weit (mir auf die Knie, Pfoten auf den Tisch), gibts ein "Nei" und alles ist ok.

Früher konnte ich kaum auf dem Sofa essen, da ständig eine Pfote im Teller war. Ich hab sie dann immer angeblasen (sei wie fauchen für die Katze?) oder ein "nei" gesagt. Jetzt gehty tiptop. Bubi sitzt schon noch immer daneben und guckt zu, aber ist ok.

Essen rumliegen lassen geht ned! Barf zum Auftauen kommt meist in die Mikrowelle (nicht an, einfach über Nacht), da man die eben schliessen kann.
Man lernt so schon, nichts rumliegen zu lassen. Und wenn, dann bin ich selberschuld ;-)

 
@Troll: Naja, bei Katzen merkt man es auch nicht wirklich an den selben Verhaltensweisen so klar wie bei Hunden und die Hierarchie ist z.B. bei Freigängern nie so intensiv, denn sie können sich aus dem Weg gehen, das Territorium ist viel grösser. Bei Hauskatzen ist dies etwas ganz anderes und da ist das Hierarchieverhalten meist ausgeprägter, weil die Berührungspunkte zwangsläufig viel intensiver sind.

Aber es gibt wohl nirgends ein Zusammenleben von gleichen Individuen, wo wirklich alle gleich gestellt sind, wo es keine Hackordnung gibt, wo es keinen Stärkeren (egal ob körperlich oder mental/seelisch) gibt. Wo Individuen zusammentreffen ergibt sich immer eine gewisse Form einer Hierarchie.

 
Hallo

Ich schieb meinen alten Thread jetzt nochmal hoch meiner einer neuen Frage.
Und zwar hat mein Freund vorgeschlagen das wir die zwei Problemkatzen mal für ca. 2 Wochen ins Tierheim geben.
Als Erziehungsmassnahme sozusagen. Sie kennen das nicht, sind auf dem Bauernhof geboren, kamen dann zu ihm und sind jetzt bei mir.
Die Situation hier hat sich noch verschlimmert. Sie tyrannisieren Blacky wenn der aufs Klo will kriegt er eine gehauen mit dem Erfolg das er nun überall hin macht :(
Und bevor ihr fragt ich habe 5 Kisten für 4 Katzen, also an dem sollte es nicht liegen.

Was das Thema Auszeit Tierheim betrifft bin ich zweigeteilt. Auf der einen Seite hoffe ich das sie irgendwie schnallen wie schön sie es hier haben könnten und danach braver sind. Auf der anderen Seite denke ich das sie gar nicht soweit denken und es danach noch schlimmer wird, sozusage als Rache für das weggeben.

Wie seht ihr das ???

 
mm also ich denke das mit den zwei Wochen Tierheim ist zu sehr vermenschlicht. Ich glaube nicht, dass die Katzen das verknüpfen können.
(es erklärt es ihnen ja niemand)


ansonsten, müsste mich nochmal durch den Thread lesen um mehr sagen zu können. mach ich gleich mal :)

 
Blacky fühlt sich todunglücklich und nicht sicher im eigenen Daheim, armer Kerl, deshalb die Unsauberkeit.
bin absolut der gleichen meinung. so eine katze bekam ich auch mal und ich gab sie weiter in ein anderes zuhause in dem sie "alleinprincessin" sein durfte. bei uns war klar dass sie sich an den anderen katzen störte und mit diesen auch nichts zu tun haben wollte. das ging sogar bis futter verweigern etc. gemobbt wurde sie allerdings nicht..aber sie zeigte deutlich dass es ihr zuviel war.
 
Hallo andromeda!
Mir fehlt in dem ganzen Thread eine Beschreibung, wie die Miezen denn ausgelastet werden? Ich nehme an, es sind reine Wohnungskatzen? Bevor hier über Verbote jeglicher Art nachgedacht wird, plädiere ich für eine Optimierung der Haltungsbedingungen. Schafft doch erst mal alternative Beschäftigungsmöglichkeiten, bei denen die Miezen sich ganz legal Futter erarbeiten können. Übrigens lassen sich Miezen auch prima klickern!

Auch die Klo-Verhältnisse könnten genauer beleuchtet werden. Die Anzahl alleine macht es nicht, auch die Art des Klos und der Ort spielen eine grosse Rolle...

Ansonsten schliesse ich mich Trolls Ausführungen an.

Liebe Grüße, Katrin

Katrin Schuster,
Tierpsychologin

Mit Smartphone geschrieben.

 
Also, mir gehören zwei Katzen. Matheo, 13 jährig, und Blacky, 6 jährig. Von meinem Freundchen kamen fann noch Simba und Tigi 4 jährig, geschwister. Matheo war früher Freigänger, das Risiko ist mir bei ihm aber jetzt zu gross da er einige altersbeschwerden hat. Die andern drei waren noch nie draussen.

Lage der Katzenklo's: 4 im "Katzenzimmer" in verschiedenen ecken und eine im Flur

Beschäftigung: diverse Futterspiele (Futterball, so dinger wo sie das Futter mit der Pfote tausholen müssen,...) 3 grosse Kratzbäume, Liegebrett am Fenster und natürlich unzählige Ballis, Mäuse etc

Aber ich merke momentan auch selber dass sie von mir zuwenig Aufmerksamkeit bekommen da mich die Situation nervt. Das quittieren die wieder mit Chaos anrichten was mich wieder nervt. Wir drehen uns im Kreis !!!!

Im moment sehe ich nur zwei Lösungen;
Entweder die zwei kleinen gehen weg auch nicht so einfach, kann ja nicht Katzen weggeben die mir garnicht gehören) oder ich Suche mir Hilfe. Habe da an einen Toerkunilator gedacht der mir vielleicht genauer sagen kann was alles fehlt.
Beat Berger (ex-Moderator Tierisch) wurde mir zB sehr empfohlen.

So, jetzt bin ich sehr auf eure Meinungen / Vorschläge gespannt!