Unglaubliche Angst vor dem Loslassen!

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
4.783
659
0
46
Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit das Thema Loslassen.
Weil Sunny schon so alt ist habe ich permanent Angst, sie bald zu verlieren.
Klar weiss ich, das irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, dass ich so schon unheimlich viel Glück habe das sie mit 14.5 Jahren noch immer so gut beieinander ist und ich einfach die Zeit, die wir haben, geniessen sollte.
Des Oefteren wache ich aber Nachts auf und muss nochmals nach ihr schauen, schauen ob sie atmet.
Einmal bin ich Morgens heruntergekommen und habe ihren Bauch nicht heben und Senken gesehen und habe ganz laut "NEEEEEIN" geschrien.
Sie hat ganz verschreckt den Kopf gehoben und mich verwirrt angeschaut.

Ich habe sie mit dem fast zu Tode erschreckt :rolleyes:

Weil ich einfach weiss dass dies für mich wahrscheinlich der in meinem bisherigen Leben schlimmste Verlust werden wird habe ich davor furchtbar Angst. Eigentlich würde ich viel lieber nicht daran denken, einfach die Zeit nehmen wie sie ist und dies geniessen, aber diese sch**** Angst kriecht immer wieder hoch ;(

Kennt ihr so was? Ist das noch "normal" ?

 
Diese Angst habe ich auch sehr stark bei Chery...... ich hab mich dabei erwischt, wie ich sie ganz fest in die Arme nehme und an ihrem Fell rieche und dann denke, dass ich das irgendwann nicht mehr tun kann, wenn sie nicht mehr da ist.

Ich will die Zeit geniessen mit ihr und denke auch, dass sie ja noch topfit ist, etc. aber ich habe trotzdem riesige Angst vor dem Tag, an dem sie geht.....

Es ist so schwierig.... einerseits kann ich ohne meine Hundis nicht sein, andererseits ist der Abschied so extrem schwer.....

:solace:

 
Original von TalkingAnimals

..... ich hab mich dabei erwischt, wie ich sie ganz fest in die Arme nehme und an ihrem Fell rieche und dann denke, dass ich das irgendwann nicht mehr tun kann, wenn sie nicht mehr da ist.
das habe ich dauernd gemacht, als es molly so schlecht ging. und ich habe mir damals so gewünscht, ich könnte wenigstens den geruch ihres fells und das anfühlen ihres fells "einsperren" und behalten. :( aber nichtmal das ging. bleiben tun nur so wenige, tote sachen... ;(

 
Das Wichtige finde ich einfach, dass du jeden Tag mit ihr geniesst!

Ich denke nicht gross an das Ende eines Lebens, da ich noch immer den Kindheitsgedanken habe, dass Gott das Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt zu sich holt und wir Menschen dies nicht ändern können.
Ich finde es wichtiger, dass man sich und dem Hund zu helfen weiss und nicht noch lange trauert, während der Hund leidet. Zappa wurde uns Knall auf Fall aus dem Leben gerissen und im Nachhinein kann ich dir nicht sagen, ob dies nicht sogar besser war. Klar; man kann sich nicht wirklich vom Hund verabschieden sondern hat plötzlich den Notfall und das Leben schleicht davon. Andererseits konnte er sein Leben bis wirklich zuletzt geniessen und ging in gesunder Erinnerung!

Wenn deine Sunny irgendwann nicht mehr mag, dann zeigt sie dir dies sicher! Ich habe von vielen Familienhunden gehört, die bis am Morgen kämpften und dann in den Armen ihrer Besitzer einschlafen konnten, als ob sie sich verabschiedeten.

 
Au ja, und wie ich das kenne!
Ein schrechliches Gefühl... Bei meinem "Tschoni" war es genau so. Manchmal kamen mir die Tränen,w enn ich daran dachte dass er mal nicht mehr bei mir sein wird.
Sein Geruch, das Fell, das breite Grinsen... Alles würde ich nicht mehr bei mir haben???
Und dann ging es plötzlich ganz schnell, ganz alleine stand ich beim Tierarzt und musste über tsconi's Leben oder Tod entscheiden. Bis heute habe ich seinen Tod nicht wirklich überwunden, es gibt Tage an denen ich ihn so unglaublich vermisse. Er schläft friedlich in einem schlichten Holzkistchen und auch hier wieder das Thema *loslassen*: Ich habe es bis heute nicht geschafft, seine Asche zu verstreuen und dies, obwohl er bereits seit bald 6jahren nicht mehr bei mir ist.

Ich bin ja sowiso ein mensch, der nicht loslassen kann. Mache schon Krise, weil mein Freund morgen nach Polen fährt (wiedermal völlig OT, sorry)

 
das kenn ich nur zu gut...
geht mir bei tara jeden tag so und wenn sie morgens noch im tiefschlaf ist, beobachte ich auch erst, ob sie noch atmet..bei einem alten hund weiss man sehr genau, dass jeder tag ein geschenk ist.. und man keine langen jahre mehr zusammen haben wird.
ich bereite mich schon sehr lange auf den abschied vor. trotzdem...
wenn der tag x kommen sollte, werde ich jedenfalls an dem tage zu nichts mehr fähig sein. habe das ja leider nicht das erste mal durch...
die asche von unserem mali steht auch in der stube...da bleibt sie auch.

 
@Jessy

ich wünsche mir über Alles das Sunny irgendwann einfach einschläft!
Conny hat mich mal gefragt ob ich keine Angst habe, dass sie mal ein Herzchriesi bekommt weil sie wenn andere Hunde toben und rennen voll Pulle hinterherseckelt und sich fast nicht mehr einkriegt weil sie den Windis nicht nachkommt.
Ich habe ihr gesagt dass dies doch ein schöner Tod wäre, wenn sie einfach umfällt.
Sollte sie irgendwann krank werden, werde ich die Letzte sein, die zögert den erlösenden Schritt zu tun und zwar eben weil ich sie so liebe!

 
Ich weiss, das ist immer sehr traurig wenn man von einem so geliebten Tier Abschied nehmen muss.

Wir haben uns in unserer Familie zusammen mit den Kindern darauf vorbereitet.
Wir wussten ja immer wenn ein Hund alt oder krank wurde, dass wir mit seinem Tod rechnen mussten.

Histerie oder riesiges Gejammer liessen wir nie aufkommen.
Das Ableben von einem Tier wurde immer als normal und als Erlösung von seinen Schmerzen betrachtet.

Ich selber war immer sehr betroffen.
Habe aber immer vorwärts geschaut. Das Leben geht immer wieder weiter.
Heute lebe ich mit dem Andenken an die schöne Zeit mit allen unsern Hunden.
Wer weiss vielleicht kommt auch bei dir ein würdiger lieber neuer Hund zu dir.

 
Oh, das wünscht sich glaub jeder.. Wir haben immer gedacht, Zappa klappt irgendwann an einem Herzkaspar zusammen, während er irgendeine Dame belästigt.. der war immer mit vollem Herzblut bei der Sache :D

Ich finde es gut, dass du dir so klar darüber bist!
Mama hat dies zwar auch immer gesagt, doch in diesem Moment musste auch ich den Entschluss fassen und die Tierärztin anrufen. Ich verstand sie auch, schliesslich war er ihr Baby und wenn man dann innert kurzer Zeit entscheiden muss, ob dies der letzte Tag mit ihm war, dann ist dies wirklich heftig. Ich funktioniere in diesen Momenten einfach und schalte mein Herz aus, das war bisher bei jedem unserer Tiere so.

Bei Luna war es in einem Sommer mit der Angst so schlimm, dass sie plötzlich einfach wegrannte, obwohl wirklich gar nichts war. Damals musste ich auch damit rechnen, dass ich die Bremsen quietschen höre und es das letzte Mal war, dass Luna wegrannte. Noch heute ist die Gefahr immer mit dabei, aber wie gesagt: Wenn die Zeit gekommen ist, dann kann auch ich nichts ändern. So lebe ich und geniesse einfach den Moment. =)

 
Oh Iris ich kann Dich sehr gut verstehen! Da Bayla ja schwere HD und ganz sicher auch Arthrosen hat, wird sie wahrscheinlich nicht 14 werden.

Manchmal vergrabe ich mein Gesicht in ihrem Fell und meine Augen werden feucht, aber dann lächle ich, weil ich sie nicht beunruhigen will. Für sie ist es ja in Ordnung, Hunde leben im Hier und Jetzt und sie ist glücklich, wenn abends ihr geliebter "Papa" nach Hause kommt, oder wir am Wochenende alle gemeinsam losziehen.

Die Jahre schweissen zusammen und gerade wenn es am schönsten ist, muss man loslassen, aber so ist halt leider das Leben.

Ich versuche die Zeit die wir haben zu geniessen und wie mein Hase im Hier und Jetzt zu leben und nicht daran zu denken, dass sie irgendwann nicht mehr da sein wird.

 
@Jessy

trotz aller angst Loszulassen, wenns dann zu ner Situation kommt die eine Entscheidung abverlangt bin ich doch Kopfmensch, mit allem Anderen macht man es weder besser noch dem Tier oder sich selber einen Gefallen.
Ich bin es ihr schuldig sie nicht leiden zu lassen und X OP`s, Chemo`s oder andere Dinge würde ich ihr in diesem Alter einfach nicht zumuten, würde ich am liebsten auch einem Menschen nicht zumuten......

 
ich habe diese angst eigentlich nicht, klar meine hunde sind jetzt noch jung, aber ich hatte sie auch davor nicht.
leider mussten wir bis jetzt bei jedem hund die entscheidung über euthanasie fällen. zwar bin ich ein totaler vernunftmensch, aber trotzdem hasse ich entscheide zwischen pest und cholera.
ich wünsche jedem hund, dass er einfach einschläft oder beim rennen einfach umfällt, auf jeden fall, dass es natürlich zugeht und ohne leiden.
wie auch beim menschen ist für mich der tod etwas normales mit dem ich normalerweise keine probleme habe, weil es für mich halt alltag ist (oder war).
auber mit der tatsache, dass der hund dann nicht mehr da ist, muss man erstmal klar kommen. denn kein anderer hund wird genau so sein, wie der verstorbene und dieser hinterlässt in jedem fall eine grosse lücke.
tragisch finde ich es nur dann, wenn das tier sehr jung war oder der tod völlig unsinnig, zb. durch einen menschen herbeigeführt wurde.

was ich nicht tun würde, ist das tier zu beerdigen, kremieren oder sonstwas in dieser richtung.

 
Ich kann dich total verstehen! Schon jetzt bei meinem 2-jährigen Jungspund und unserer 6jährigen Elefantendame wirds mir richtig schlecht wenn ich auch nur daran denke dass einer der beiden mal nicht mehr da ist ...

Ich kann dir auch nicht wirklich Tipps geben oder so; den ich werde jedenfalls total von der Rolle sein wenns mal soweit ist bei uns :solace:

 
Bei mir wird ein Teil mitsterben, das weiss ich, da ich meine Hunde derart liebe das es schmerzt.

 
Ich kann Dich total verstehen. Ich hatte das Gefühl bei Laika schön länger und habe dann wirklich versucht sie überall einzubeziehen etc. Ich habe vorallem 2 Monate vorher sehr intensive Momente mit ihr erlebt, als wüssten wir Beide das wir das jetzt brauchen. Dann stand die Entscheidung an, ob wir einen 3. Hund holen oder nicht und ich hatte sehr lange ein sehr schlechtes Gewissen. So als würde ich Laika abschieben etc. Na und einige Kommentare von anderen Leuten halfen da auch nicht weiter, vorallem nach ihrem Tod. Inzwischen bin ich aber dankbar für all diese Momente und konnte spezielle Orte sehr in die Erinnerungen einschliessen. Ich bin mir auch sicher, das sie sich nur noch so lange am Leben erhalten hat, wie sie sich sicher war, das es gut ist für mich. Traurig aber wahr...

Geniesse die Zeit, die ihr noch habt. Verschwende nicht die Zeit mit Nachdenken...


Gruss Wendy

 
Mir geht es Phasenweise auch so. Whiskey wurde vor 2 Wochen 16 Jahre alt. Vor 2 - 3 Jahren haben wir immer davon gesprochen, dass er diese Weihnachten nicht mehr bei uns ist. Solche Gedanken haben wir heute praktisch nicht mehr. Wir sind einfach nur dankbar, dass er noch hier ist...
Ich wünsche ihm auch, dass er zuhause von selber einschläft oder während dem fressen. Doch leider sterben die wenigsten Hunde so.
Wenn es bei ihm soweit ist, lasse ich einen Tierarzt nach Hause kommen oder noch besser, ich gebe ihm die Spritze selber...

 
Bevor ich Fly zu uns nehmen konnte und er mehrmals täglich noch die 3 langen rutschigen Treppen hoch und runter musste, während er immer schlechter auf den Beinen war und auch in der Wohnung fast nur noch abwesend auf seinem Plätzli lag, dachte ich, jetzt dauerts nicht mehr lange, schliesslich ist er schon fast 13 und seine Hinterbeine gleichen immer mehr Zahnstochern anstatt gesunden Beinen....

Ich danke Gott, dass er meinen Schatz in mein Leben gebracht hat und auch Fly nun seinen wohlverdienten Ruhestand ohne Treppen dafür mit Garten und viel Platz und 2 Hunde-Gspänli geniessen kann. Und siehe da, Schmerzmedis konnten abgesetzt werden, die Hinterläufe sind wieder gut bemuskelt und Fly's Lebensenergie ist zurück. Er tobt täglich wie ein Jungspund im Garten und macht unsere 2 Stunden-Märsche ohne Probleme schwanzwedelnd mit. Ich hoffe, dass wir noch ganz lange Zeit zusammen haben werden und zu den bestehenden noch viele schöne Momente dazukommen werden. Vor allem wünsch ich mir für Fly, dass er noch ganz lange schmerzfrei und fit bleibt, denn ich bin gerade wegen meiner tiefen Liebe zu ihm die letzte, die aus falschem Egoismus einen Hund quälen muss, nur um ihn bei mir zu behalten...trotz allem brechen mir Gedanken an seinen Tod regelrecht das Herz auseinander......

 
@Chilli: habe grade Tränen in den Augen! Superschön, dass es Fly so gut geht......