Uno, 7 Jahre alt, Kastration?

Unolino

Erfahrener Benutzer
13. Juli 2007
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Hallo meine lieben Foris

Ich hätte nie gedacht dass ich euch das hier mal frage, aber es kommt ja eh nie so wie man denkt.

Uno war schon immer ein souveräner Rüde, der aber genau weiss dass er intakt ist. Bisher (6 Jahre bei uns) gabe es aber nie Probleme, auch andere intakte Rüden die Probleme mit anderen Rüden haben haben nie auf ihn reagiert.

Uno's Freitags-Betreuung (Hundetrainer) hat uns nun aber schon ein paar Mal darauf hingewiesen, dass er im Rudel sehr dominant sei und bei anderen Rüden aufsteige...er wurde auch 2x von grösseren Rüden zurechtgewiesen und hatte dann ein kleines Loch.

Bis jetzt habe ich immer gedacht, dass Uno normalerweise ja verwöhnter Einzelhund ist und sich das Rudelleben ja nicht so gewohnt ist...oder dass er vielleicht gestresst ist weil es nicht nur immer die gleichen Tages- sondern auch Ferienhunde hat.

Ich bin der Meinung, dass man einen Rüden nicht kastrieren muss, solange er keine Probleme macht und selber damit auch keine Probleme hat, sprich nicht total sexuell gestresst ist etc.

Nun ja, jetzt überlege ich mir halt, ob es vielleicht nicht doch besser wäre. Es hat ja eigentlich so weit ich weiss keine Nachteile für den Hund, abgesehen von der Gewichtszunahme (müsste man streng kontrollieren) und dem evtl. Fellwechsel (*heul* finde wuschelige Schäfli-Cocker hässlich), der Hundetrainer meint aber er würde auch besser händelbar für meine Grossmutter werden, bei ihr ist er recht dominant und nützt sie aus.

Meine Frage ist nun an euch, ob es überhaupt "etwas bringt", wenn man einen 7 jährigen Hund noch kastriert und ob es vielleicht irgendwelche Risikofaktoren zu beachten gibt. Würdet ihr als Test zuerst chemisch kastrieren?

Vielen lieben Dank und sorry für den langen Text, musste mir das von der Seele schreiben

 
Ja, sicher gibts Veränderungen. Ob die dann gut oder eher schlecht sind, kommt wohl auf den einzelnen Hund an. Das mit der Gewichtszunahme halte ich für ein Gerücht. Die meisten Hunde, die ich kenne, Belle und unsere drei DSH, hatten danach nicht mehr oder weniger gewogen. Die meisten Rüden, die ich kenne sind kastriert und au da ist das Gewicht ohne Zutun des HH geblieben. Wird einfach bedauerliche Einzel"felle" geben, wie bei allem, die danach zunehmen.
Überlegs dir gut und evtl. ist auch der Chip ne Variante

 
Das ist mir absolut klar, deshalb werde ich dem Trainer sicher auch noch ne Mail schreiben und fragen, was er denn denkt, wie sich Uno verändern würde...

 
Bevor ich ihn definitiv kastrieren lassen würde, würde ich den Chip ausprobieren. Wenn es nichts nützt kann er danach wieder ein richtiger Rüde sein. Wenn es positiv für Euch ist, kannst Du es immer noch definitiv machen.

 
Ich würde es nicht tun. Hat er jetzt nur probleme mit einzelnen anderen rüden könnte er danach noch mehr probleme haben als "es".

Und die "dominanz" (bezeichnet der als hundetrainer tatsächlich heute noch das wesen eines hundes so? Diese beurteilung ist eigentlich überholt...) gegenüber deiner grossmutter wird sicher nicht anders. Wenn er sie 7 jahre lang um den finger gewickelt hat wird er das wieder tun.

Vielleicht nach einer neuen tagesstätte suchen?

 
Wenn man einen Hund kastriert, verändert sich der Hormonhaushalt. Eine Folge davon ist - eben hormonbedingt - ein geringerer Energieverbrauch. Beinahe jede Frau, die in die Menopause kommt, kann dir davon ein Lied singen.
Natürlich kann man auch den kastrierten Hund immer noch schlank halten.

 
Klar wäre das das Einfachste, aber ihr wisst ja sicher alle dass das nicht einfach ist und er hat seine Hundepension 2min zu Fuss...

 
ich würde uno nicht kastrieren lassen. aber das haben wir ja schonmal besprochen.
dass er bei deiner oma, wo er 7 jahre nichts machen musste, nach der kastration einfacher zu händeln wird... daran glaub ich nach wie vor nicht ;)

 
also ich rate auch erst mal dringend zu einem kastra chip. wenn überhaupt...sowas nötig ist.
bei deiner oma sehe ich dennoch keine veränderung, wenn sie nicht auch ihr verhalten dem hund gegenüber ändert, da dies sicher nicht (seitens hund) hormonelle ursachen hat, sondern wohl eher konsequenz und erziehungstechnische...
daran kann auch eine kastra nichts ändern.

 
Habe dem Sitter jetzt folgende Mail geschrieben und bin total gespannt auf die Antwort:





Hallo.

Ich mache mir natürlich viele Gedanken betreffend deinem Hinweis dass ich Uno kastrieren soll.

Bitte erkläre mir doch, was du denkst ist das Problem bei dir im Rudel? Was denkst du wird sich ändern, warum rätst du uns Uno zu kastrieren?

Ich schwanke extrem, denn ich hatte bis jetzt 6 Jahre kein einziges Mal ein Problem mit einem intakten Rüden, geschweige denn mit Kastraten oder Hündinnen. Ich meine Uno ist 7 Jahre alt, sein Charakter und sein Verhalten sind gefestigt.

Du hast erwähnt, dass Uno dadurch auch "händelbarer" wird? Was meinst du damit? Ich habe absolut keine Probleme ihn zu führen und meine Grossmutter wird er als Kastrat auch nicht weniger ausnützen und um den Finger wickeln, Kastration bedeutet ja nicht Erziehung :)

Ich denke immer noch, dass es bei dir im Rudel evtl wegen Stress den Uno hat zu Dominanzvehalten gegenüber anderen Rüden im Rudel führt. Oder vielleicht ist er überfordert mit wechselnden Hunden, schliesslich ist er im Alltag verwöhnter Einzelhund :D

Du siehst, ich zerbreche mir den Kopf darüber. Es könnte auch sein, dass er nach der Kastration total unsicher wird und z.B dann nicht mehr nur fixiert sondern nach Vorne geht und dann kann ihn meine Grossmutter noch viel weniger händeln.

Bin gespannt auf dein Mail und wünsche dir einen schönen Abend.

Liebe Grüsse Caroline

 
Das mit der Gewichtszunahme halte ich für ein Gerücht. Die meisten Hunde, die ich kenne, Belle und unsere drei DSH, hatten danach nicht mehr oder weniger gewogen. Die meisten Rüden, die ich kenne sind kastriert und au da ist das Gewicht ohne Zutun des HH geblieben. Wird einfach bedauerliche Einzel"felle" geben, wie bei allem, die danach zunehmen.
Charlie ist nach dem Setzen des Implantates innerhalb 1 1/2 Monaten von knapp 38 auf 42 kg, ohne zusätzliche Futtermengen. Das ging so schnell, dass man fast zuschauen konnte. Ich habe 3 Monate gebraucht, um das Gewicht wieder zu normalisieren. Seit dem Implantat frisst er alles was er bekommen kann, selbst Mandarinli.

 
Bin gespannt, was er dir antworten wird.

Denn wie die anderen schon geschrieben haben, wird Uno durch die Kastration alte Verhaltensweisen nicht einfach so ablegen, wenn überhaupt. Denn einerseits verändert eine Kastration nur Verhalten, welche aufgrund der Sexualhormone auftreten und andererseits beseitigt eine Kastration auch nicht alle Sexualhormone, sondern nur diejenigen, welche in den Hoden gebildet werden.

Zum Thema "Dominanz" finde ich das hier einen klasse Beitrag: Rangordnung Hund Mensch Dominanz

Und Marc Bekoff beschreibt in seinem Beitrag, den du hier übersetzt findest: Easy Dogs / Warum Hunde rammeln, Marc Bekoff, Übersetzung von Maria Rehberger, Easy Dogs , welche sonstige Gründe ausser dem der Fortpflanzung es für das Aufreiten sonst nicht gibt. Er erklärt z.B., dass es auch aus Stress und Überforderung gezeigt werden kann. Also genau das, was dir dein eigenes Bauchgefühl auch sagt.

Von dem her, würde ich mir seine Antworten wirklich ganz genau anschauen und lieber eine andere Tagesstätte suchen, wenn er auf der Kastration besteht, hinter der du nicht stehen kannst.

Moni

 
Lass es sein Caro, eine Kastration ist keine Trainingsmassnahme. Und Uno ist ja kein Aggressiver unverträglicher Hund. Und so wie Uno ist ist er auch im Rudel gut führbar, da liegt dann die Aufsicht beim Sitter und muss hald auch mal etwas früher ein Wörtchen sagen.

 
Für mich tönt das nicht wie ein Problem des Hundes, sondern wie ein Führungsproblem des Sitters. Und ein so einschneidender Eingriff, bloss damit der es bequemer hat, und den Uno nicht zurechtweisen muss, wenn er sich daneben benimmt.... Nein!

Auf jeden Fall erst ausgiebig mit dem Implantat testen, was sich vom Verhalten her verändert, positiv oder negativ. Bei einem keineswegs hypersexuellen Rüden diesen Alters würde ich da wenig Veränderung erwarten.... Also auch wenig Nutzen für den Sitter - der soll mal gucken, dass Uno gar nicht so hochdreht.

Und eins noch: Uno ist ein roter Cocker. Das kann ganz übel werden mit dem Fell, das dann auch die schützende Deckschicht verliert. Und DAS siehst du nicht im Testlauf mit dem Hormonstick, denn das ist einer der wenigen Unterschiede zur chirurgischen Kastration: die Fellveränderung fällt weg oder ist viel schwächer ausgeprägt

 
Ich habe Balu erst mit vier Jahren das Kastra-Implantat gesetzt - und die letzten 4 Jahre beibehalten. Weder Fell noch Gewicht haben sich verändert. Die Veränderung im Verhalten kann ich nicht schlüssig beurteilen, da bei ihm fast zeitgleich die Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und therapiert wurde - also kann seine positive Veränderung - ruhiger, führbarer, umgänglicher bis uninteressiert an anderen Hunden beiden Geschlechts - auch auf weniger Stress zurück zu führen sein. Natürlich habe auch ich stetig dazu gelernt, was sicherlich auch irgendwann zu seinem veränderten Verhalten beigetragen hat :D . Was aber nun, da ich das Implantat nicht wieder erneuert habe, offenbar dazu führt, dass er in den vergangenen vier Jahren gute Verhaltensmuster entwickeln konnte - und diese nun beibehält, zumindest das Verhalten anderen Hunden gegenüber. An seinem Grundgehorsam muss ich wieder intensiver arbeiten :evil: .

Ich würde dir also auf jeden Fall raten, das Implantat zu setzen - wenn überhaupt. Denn von 7 Tagen in der Woche ist er nur 1 Tag bei dieser Sitterin, bei dir zeigt er offenbar kein solches Verhalten, und bei der Grossmutter wird sich, wie schon oben mehrfach erwähnt, wohl nichts ändern. Mit dem Implantat "vergibst" du dir zudem nichts - du kannst es nur einmal setzen oder über mehrere Jahre. Bei Balu hat es immer länger als 6 Monate gehalten - bis zu 16 Monaten! Allerdings musst du ihm natürlich auch Zeit geben, Wirkung zu entwickeln - je nachdem mehrere Monate.

 
Antwort vom Sitter:

Ja eine Kastration ist ganz sicher kein Erziehungsmittel. Wenn aber einem

Hund der Sexualtrieb etwas im Wege steht und er dadurch versucht, Hunde die mehr als doppelt so gross sind wie er selber zu dominieren kann das unter Umständen gefährlich für ihn werden. Besser fürbar heisst dass man ihm seine Sexualstärke und Überschätzung nimmt und er sich so nicht mit körperlich stärkeren Hunden messen muss. Wenn Du aber glaubst Uno sei hier bei uns nicht gut aufgehoben und er reagiere unter Stress so, kann ich deine Ansicht leider aus meiner Sicht nicht bestätigen.

Fürbar heisst aber auch dass er bei deiner Grossmutter an der Leine mit
Sicherheit auch weniger anderen Hunden gegenüber negativ reagieren wird.

Dieses Verhalten habe ich erst kürzlich auf einem Ausbildungsspaziergang selber beobachtet, und deine Grossmutter hatte doch sehr grosse Mühe Uno zu kontrollieren.

Auch einem verwöhnten und etwas älterem Hund kann man helfen.

Dass Du keine Probleme hast möchte ich in keiner Weise bezweifeln, aber so
weit ich informiert bin ist Uno die meiste Zeit bei deiner Grossmutter und nicht bei dir.

Mit einer Kastration würde man also aus meiner Sicht nicht dir helfen sondern deiner Grossmutter helfen. Aber die Entscheidung ist bei euch, es ist lediglich eine Empfehlung von mir und aus Erfahrung weiss ich dass man auch etwas älteren Hunden helfen kann wenn man ihnen den Sexualstress nimmt.

 
Meine Antwort:

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ih weiss dass Uno gerne zu euch kommt, deshalb weiss ich dass er gut betreut ist, nichtsdestotrotz kann er trotzdem Stress im Rudel haben und zwar weil die Hunde ja ständig wechseln oder er z.B über Nacht mit diesen zusammen schlafen muss und nicht in ein anderes Zimmer ausweichen kann (klar er hat eine Abtrennung das weiss ich).

Du hast absolut Recht, Uno lebt bei meiner Grossmutter und im besten Fall vermindert eine Kastration die "Leinenaggression". Was aber, wenn er dadurch unsicherer wird und sich anstatt aktuell bei den meisten Begegnungen offline super zurücknimmt dann nach vorne geht und angreift? Dann wäre er von meiner Familie nicht mehr führbar und verständlicherweise habe ich davon Respekt. Oder es könnte sich auch gar nichts ändern?

Ich zögere nicht, weil ich gegen Kastration bin, ganz und gar nicht. Ich erlebe in meiner Gegenwart einen völlig anderen Hund wie du ihn beschreibst. Ich beschreibe Uno immer als sexuell neutral...und warum soll ich ihn dann kastrieren wenn er "nur" bei dir im Rudel Probleme hat? Darum denke ich es sei der Stress...

 
Unolino, ich finde es nicht gut dass du hier persönliche Berichte und Ansichten von jemanden veröffentlichst der nichts davon weiss. Würde mir persönlich gar nicht gefallen.

Hier gibt es ein Hund und drei Menschen die sich um ihn kümmern und jeder scheint ihn etwas anderes zu sehen und einzuschätzen. Ich kenne ihn nicht und bilde mir daher keine Meinung. Sie hat wie sie schreibt eine Empfehlung abgegeben, dieser kann man nachgehen oder auch nicht. Wenn du ihr deinen Hund anvertraust denke ich das du ihr auch die Kompetenz gibst, zu wissen was sie tut. Triff eine Entscheidung die für dich passt. Wenn du denkst der Hund hat dort zu viel Stress, und es liegt daran, dann nimm dir Zeit und suche einen passenderen Sitter für Uno !