unser Hund schnappt Nachbarjungen in die Hand

nati

Erfahrener Benutzer
25. Sep. 2005
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Hallo zusammen!

Hier liegt mir etwas schwer auf dem Herzen.... :(

Gestern hat unser Hund bereits das zweite Mal in ihrem Leben einen Jungen in die Hand geschnappt.

Das erste Mal war ich nicht dabei, weiss aber, dass unser Hund mit dem (nicht sehr vorsichtigen) Junge alleine war. Daher sind es nur Spekulationen und ich werde hier nicht genauer auf dieses Ereignis eingehen können.

Gestern dann aber, war ich dabei und bin nach wie vor, geschockt, enttäuscht, verärgert über mich, irritiert und auch traurig.

So war der Sachverhalt:

Wir hatten einen eher unruhigen Morgen, unsere Kinder waren quengelig und wir dementsprechend auch etwas genervt.

Dann kamen die Nachbarskinder (Bruder und Schwester 10 jährig und 9 jährig). Der Hund kam kurz zum beschnüffeln und verschwand wieder, auch bei den Kindern war der Hund kein Thema mehr.

Dann kam meine Mutter kurz zu Besuch, natürlich kam auch der Hund wieder zur Begrüssung. Dann waren wir alle (Unsere Kinder, die Nachbarskinder, mein Mami und ich und natürlich der Hund) auf der Terrasse.

Beide unsere Kinder wollten vom Grosi getragen werden, das geht leider nicht mehr so gut, also war ich da beschäftigt, der Oma ein Kind ab zu nehmen, was ja gar nicht wollte :?

Danach sagt der Nachbarjunge: "Ist es normal, dass der Hund die Zähne hervorlässt, wenn ich ihn hoch heben will ?" :shock:

Hier also mein erster Fehler: Ich hätte den Hund unter Kontrolle haben müssen, oder hätte ihn "weg tun" sollen, wenn ich meine Konzentration nicht auf sie richten kann.

dann kam mein zweiter Fehler: ich wollte, dass der Hund weiss, dass der Junge sie nicht zwangsläufig hoch nehmen will und rief sie zu mir und dem Jungen. Leider konnte ich das Gesicht des Hundes nicht sehen und verpasste dadurch, dass sie bereits wieder ihr Unbehagen ausdrückte :x (das tut sie nämlich nach Lehrbuch: blinzeln, wegschauen, gähnen oder züngeln, Lefzen hoch...)

Ich wollte dann die Situation auflösen und erhob mich zum weggehen, ebenso der Nachbarjunge. Dann läuft Ivy ihm nach und spring ihm an die Hand und schnappt :shock: :sn

es entstand keine Hautverletzung, aber eine Rötung und natürlich weinte der Junge auch vor Schreck.

Nun habe ich eine Leine und Halsband an einem Ort in der Nähe des Hundekorbes auf der Galerie montiert.

Immer wenn es klingelt werde ich Ivy dort anbinden.

Mit Mädchen gleichen Alters hat unser Hund überhaupt keine Probleme, die liebt sie über alles und sucht auch ihre Nähe.

Die ganze Geschichte enttäuscht mich sehr, vor allem ich mich selber.

Heute wollte der Junge dann auch nicht seine Schwester zu uns begleiten, wegen dem Hund. Sie sagte dann auch, es hätte später geblutet, was ich mir aber nicht so recht vorstellen kann, da ich die Stelle ca 15 Minuten beobachten konnte (das deutsch ist nicht sehr gut, es könnte auch ein Missverständnis sein).

Was würdet ihr tun? mit dem Hund in Zukunft? mit dem Jungen? mit seinen Eltern etc?

Liebe Grüsse von der immer noch sehr irritierten

Nati

 
Sali Nati

Das kann ich gut verstehen und es kommen immer viele "hätte, wäre, könnte".....!

Ich denke Ivy war einfach zu gestresst - vom Morgen, vom Besuch usw. - kann es sein dass sie Schmerzen hat (dass sie das Aufheben nicht mochte)?

Im Nachhinein ist man immer schlauer, gäll. Ich würde sie nicht anbinden und einer Situation aussetzen, wo sie nicht flüchten kann. Aber du kannst ihr die Möglichkeit geben zur Ruhe zu kommen - auszuweichen - den Kindern auch sagen sie sollen sie in Ruhe lassen.

Gib ihr einen gefüllten Kong mit dem sie beschäftigt ist - in solchen Momenten, wenn viel los ist. Durch schlecken und kauen kann sie auch Stress abbauen!

 
Hallo

Was ich nicht verstehe, ist das hier:

Ich wollte dann die Situation auflösen und erhob mich zum weggehen, ebenso der Nachbarjunge. Dann läuft Ivy ihm nach und spring ihm an die Hand und schnappt :shock: :sn
Wieso läuft sie dem Jungen nach und schnappt?

Weil weggehen ja in der Hundesprache auch heisst, o.k ich geh jetzt und will Dir nix böses. Wenn Hunde sich treffen und evtl. ein wenig murren und knurren und dann einer weg läuft wird diesem ja auch nicht nachgegangen und geschnappt. Eher, wenn er eben nicht geht.

Aber Ihr habt ja Beide die Situation eigentlich aufgelöst, in dem Ihr von dem Hund weg seit.

Versteh das Verhalten vom Hund also nicht wirklich :?

Würde in der Huschu mal einen Trainer fragen :wink:

LG

Anja

 
Hallo zusammen!

kann es sein dass sie Schmerzen hat (dass sie das Aufheben nicht mochte)?

Ich würde sie nicht anbinden und einer Situation aussetzen, wo sie nicht flüchten kann.
Ich denke nicht, dass sie Schmerzen hatte, ich habe ja auch nicht gesehen wie er sie hoch heben wollte. Aber das mag sie grundsätzlich nicht so, toleriert es aber wenn es notwendig ist von erwachsenen Personen.
Ich würde sowieso sagen, dass sie sehr viel Körpernähe braucht (kommt auf den Schoss, schlüpft sofort unter die Bettdecke) aber auf Berührung sehr empfindlich reagiert.

Ich würde sie an einem ruhigen Ort (weg vom Geschütz :wink: ) anbinden, also da wo die Kinder gar nicht wären, sie aber uns von oben sehen und auch hören kann. NIE würde ich ein Kind an einen angebunden Hund lassen! Da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, Du kennst ja unser Haus nicht :wink:

@ Zwergli:

es ist beispielsweise möglich, dass ich mich Bruchteile von einer Sekunde früher erhoben habe als der Junge. Also könnte es sein, dass ich ihr dann einen Moment lang in dieser sowieso schon heiklen Situation plötzlich zu wenig Sicherheit gegeben habe. Da geht ja alles so schnell....

Sie ist sonst schon eher der Typ, der weggeht, ausweicht wenn es ihr zu viel wird.

Grüsse

Nati

 
Hallo Zwergli

Doch, dieses Verhalten sieht man oft. Auch bei Hunden und Begegnungen - so noch schnell hinterher-bellen oder -wegjagen wenn etwas eigentlich schon durch ist.

Ich bin mir oft auch nicht ganz sicher - aber ich denke es sind eher die unsicheren Hunde die so etwas machen.

Hallo Nati

Ich dachte mir schon dass du alles erdenkliche machst damit es für alle stimmt! :lol:

 
Liebe Nati und alle anderen

Ich kann hier nur sagen was ich aus meiner Erfahrung als Mutter machen würde. :lol:
Nati ich finde du gehst zu streng mit Dir um,drei Situationen(du mit deiner Mutter am Tisch, die spielenden Mädchen und der Junge mit dem Hund) im Griff zu haben das wäre eine Überbelastung.Du schreibst ja alle hatten ihre kleinen Schwächen die quengelnen Töchter ,die Mutter die nicht mehr alles kann,der Junge der schon öfter mal Schwierigkeiten gemacht hatte.Da kannst du von Dir nicht verlangen perfekt zu sein, wobei ich finde das du das Optimalste tust, d.h. lernen aus dieser Situation. :wink:
Ich finde nach wie vor der Hund gehört zu eurer Familie,deinen Kindern hat er ja noch nie etwas getan.
Hund und Junge verstehen sich einfach nicht.Ehe ich den Hund abweisen würde würde ich auf den Jungen verzichten.Das fällt Dir im Moment schwer,weil du noch selten Kinderbesuch hast,aber später bringen deine Kinder Freunde aus dem Kindski und der Schule mit nach Hause.
Kinder brauchen Regeln,dieses Mal hast du versucht den Hund mit einzubeziehen durch die Begrüssung.Dann ist es wichtig das alle wissen was man mit dem Hund nicht machen darf,aber auch umgekehrt wenn der Hund das Spielen zerstört muss er zurecht gewiesen werden.
Der Hund hat sich ja dem Jungen gegenüber gewehrt,verteidigt so würde ich es dem Jungen erklären,er hat nach seiner Hand geschnappt um zu verstehen zu geben so darfst du nicht mit mir umgehen.Ich würde zu meinem Hund halten und mich nicht schuldig dem Jungen gegenüber fühlen.
Mit deinen Kindern hattest Du einen Mülleimertag,sie waren beide unzufrieden,statt wegzugehen hast du dich miteinbezogen,mehrbelastet
vieleicht spürt das der Hund und wollte auch noch von Dir beachtet werden.Eigentlich war da schon der Besuch der Nachbarkinder zu viel.
Wie auch immer ich finde Du bist auf dem richtigen Weg,tust Dein Bestes und darum finde ich du solltest nicht so verärget sein und traurig.Ich kann dir heute versichern das Du alles was du jetzt an Kraft reinsteckst zurück bekommst. :lol:
Meine jungendlichen Kinder haben mir gestern am Muttertag viel Freude gemacht, der Sohn hat gekocht,die Tochter hatte einen Kuchen gebacken.
Liebe Grüsse Mary.

 
Hoi Nati

Oh, ich kann Dich gut verstehen. Aber ich finde auch, dass Du nicht schlaflose Nächte deswegen haben musst.

Ganz klar, es ist erschreckend, wenn so was passiert und unzählige Gefühle wühlen einen auf, von Scham, Wut, Enttäuschung bis hin zu Angst.

Ich würde auf alle Fälle das Gespräch mit den Eltern suchen und auch mit dem Jungen im Speziellen.

Ivy ist ein eher unsicherer Hund (hatten wir doch an anderer Stelle schon mal das Thema gell :wink: ). So eine Situation, wie Du sie schilderst fordert schon enorm viel alleine von den Kindern. Ich würde mir das Leben da auch leichter machen, indem der Hund sich zurückziehen kann. Aber wichtig dabei eben, dass es nicht als Strafe angesehen wird von ihr, sondern eben als Schutz. Ein Ort, an dem sie gerne ist, der garantiert "kinderfrei" ist und an dem sie vielleicht gleich noch etwas feines bekommt.

Ich kenne die Problematik sehr gut (mit einem Diensthund). Wir haben uns da auch nie auf die Äste gelassen. Von Anfang an war klar, so anständig unsere Diensthunde auch waren, wenn Besuch kam, waren sie nicht da. Wir haben uns dadurch sicherlich viel Ärger erspart... und dem Hund auch. Denn wenn dann eben etwas passiert ist, macht man sich ein riesen Gewissen.

Lass den Kopf nicht hängen! Sei froh, wenn Ivy sich mit Deinen Kindern gut versteht - das ist schon sehr viel wert. Dass sie sich nicht gerne hochheben lässt finde ich absolut legitim! Sie ist deswegen kein schlechter Hund. Glaub mir: kaum ein Hund lässt sich einfach so von einem fremden hochheben :wink:

 
Hallo zusammen!

Danke euch für die netten Worte.

Der Junge hat mir leid getan, weil er eigentlich ein vorsichtiger ist, nur mit Hunden keine Erfahrung hat.

An Ivy habe ich auch nicht die Erwartung, dass sie sich von jedem hoch heben lässt. Das soll uns Erwachsenen und beim Tierarzt klappen, aber sonst verlange ich das nicht von ihr.

Karin schreibt das gut: es soll ja keine Strafe sein, wenn sie an den Ruhigen Platz darf. Aber ich denke mit der Lösung die wir nun hätten mit angebunden sein bei ihrem Körbchen und etwas kauen darf, klappt das sicher.

Ich kann mir auch vorstellen, dass der Junge nicht wieder kommt und auf Juli ziehen sie sowieso weg.

Liebe Grüsse
Nati

 
Hoi Nati

Ja, ein Körbli oder gar ein Raum in den sie darf...

Ich würde das eben, wie bei allem, vorweg unbedingt üben bevor der "Ernstfall" kommt. Also nicht bloss dahin bringen, wenn Besuch kommt sondern eben auch im Alltag einbringen. Also wenn sie einen feinen Knochen kriegt etc., so dass dies einfach ihr "Spezialplätzli" ist.

Und dass sie eben lernt, dass sie dort ihre Ruhe hat (auch vor Deinen Kindern). Denn wenn nämlich die Kinder grösser sind und Gspänli mit nach hause bringen, ist es schwer verständlich, warum Deine Kinder hindürfen da und andere nicht. Deshalb ist es einfacher, wenn es einfach zur "kinderfreien ZOne" erklärt wird :wink: . Und Ivy lernt, dass sie da geschützt ist.

 
Hoi Nati,

ui, das tut mir leid, besonders auch um Ivy.
Fremde Kinder können schon arg stressen und dazu noch wenn der Hund aufgehoben wird, selten ein Hund mag das, von fremden Personen. :(

Karins letzter Beitrag, das würde ich genau so machen. :wink:


Weisst Du mein Hund ist wirklich tolerant Kinder gegenüber und sie freut sich auch echt über sie, nur ein Beispiel, wenn da an den Ohren und am Schwanz gezogen wird, könnte ich auch für Aemy nicht die Hand ins Feuer legen. Alles sieht man nicht was Kinder tun, darum ist die Rückziemöglichkeit die Karin beschreibt wertvoll.



Gruess Brigitte