Verlustangst

Müs

Neuer Benutzer
26. Feb. 2010
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Hallo Ihr lieben,ich bin neu in diesem Forum und hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.Ich habe einen 10-jährigen Berner Sennen-Mix.Wir kennen uns seit seinem 2.Lebenstag und mit 12 Wochen ist er zu mir gekommen.Stubenrein wurde er erst mit 7 Monaten,die letzten 9,5 Jahre war das jedoch kein Thema mehr.Nun hat er angefangen in die Wohnung zu machen.Manchmal liegen jedoch Wochen dazwischen.Organisch ist bei ihm alles i.O.Vor kurzem war ich mit ihm bei einer Tierpsychologin.Sie meinte er hätte Verlustangst..?Wie kommt das nach all den Jahren?Es ist nichts besonderes Vorgefallen das diese Angst schürt.Die "üblichen" Tagesabläufe wie wenn ich zur Arbeit gehe sind für Ihn kein Problem.Aber wenn ich "ausser dem Rhythmus" das Haus verlasse leidet er sehr.Er bellt,heult und wenn ich nach Hause komme Hyperventiliert er beinahe!Die Psychologin meinte ich solle ihm Psychopharmazeutika geben...
Finde das jedoch eine etwas krasse Massnahme!Habe nun mal einen D.A.P. Stecker bestellt und sein Bett mit Stroh gefüllt (darin lag er als Welpe mit seiner Mutter und Gschwistern)Habt Ihr vielleicht eine Erklärung für dieses Verhalten oder Tips wie ich ihm noch helfen kann?
Er verbarmet mi ja soooo! :(

 
Hallo Müs

Herzlich willkommen hier im Forum :hi

Oh je der arme...
Bist Du sicher das du alles organische ausschliessen kannst?
schonmal ein Schilddrüsenprofil machen lassen?

ich würde an 1ster Stelle wirklich alles Gesundheitliche abchecken lassen...

und dann würde ich es zusätzlich noch mit einem einfühlsamen, netten
Hundetrainer anschauen, da kann dir sicherlich geholfen werden...

und vorübergehend würde ich versuchen ihn soweit möglich überall mitzunehmen oder zu schauen dass dan jemand bei Ihm zuhause ist....

hoffe ihr kriegt das hin...
lg
nadja

 
Danke Nadja,organisch ist wirklich alles tip top.Hab leider vergessen zu schreiben das er nur in die Wohnung macht wenn ich zu Hause bin.Waren vor kurzem ein Wochenende Skifahren.Da hat er in der Nacht bevor wir gegangen sind und an dem Tag als wir nach Hause kamen gepieselt.Die zwei Tage dazwischen war er bei meiner Schwägerin die im selben Haus wohnt.Bei Ihr macht er nie in die Wohnung.Kleines Beispiel:wenn Kay sieht das ich noch wach im Bett liege kommt er zu mir seine Streicheleinheiten holen,steht auf,geht in die Stube und lässt laufen.Er hebt dabei weder sein Bein noch macht er irgendwelche Anzeichen das er muss.Hab dann natürlich mit ihm geschumpfen,bin nach draussen,10 minuten später das selbe...Er macht es manchmal aber auch tagsüber wenn ich (seiner Meinung nach) zu wenig Zeit für ihn habe.Normalerweise aber,meldet er sich wenn er nach draussen muss.Verhaltenstherapie hat mir die Psychologin auch vorgeschlagen.Aber ich frage mich schon ob das was bringt.Er war ja die letzten 9 1/2 Jahre sauber.

 
Hoi und herzlich willkommen

mit dem Hund schimpfen würde ich nicht, allenfalls wird er sich beim nächsten Mal ausser Deiner Sichtweite erleichtern, weil er möglicherweise verknüpft: Bisi und Mensch = schlecht

vielleicht entspannt er sich, wenn er Deine Streicheleinheiten bekommt, oder sein Stoffwechsel wird angeregt und er muss nachher wirklich Wasser lassen

würde Dir auch empfehlen das mal in einer 1:1 Situation mit einer kompetenten Person an zu schauen, was da genau abgeht.

Grüsse Nati

 
Hallo Müs

Bitte nicht mehr mit Ihm schimpfen.. das bringt gar nichts... und könnte beim Hund eine falsche Verknüpfung geben...

und er ist ja auch schon ein älterer Herr... wir werden ja auch anders wenn wir älter werden.. können vielleicht dann den Urin auch nicht mehr so zurückhalten wie wir wollen...

also wenn meine dringend muss kommt die auch zu mir und schleckt mir die arme ab, da weiss ich ow jetzt aber raus...
probiers doch mal aus wenn er das nächste mal zu dir kommt mit ihm dann raus zu gehen....

und vielleicht stresst ihn wirklich etwas in deiner Wohnung... überlege mal genau obs nicht etwas gibt... hast du etwas umgestellt? oder sonst irgend eine situation auch wenn die noch so unscheinbar ist.. für dein Hund vielleicht nicht...

was hast du denn alles organische prüfen lassen?

lg nadja

 
Hoi Müs
auch ich würde Dir raten - sofern tatsächlich nichts organisches vorliegt, was ja in seinem Alter nicht selten sein könnte - zu einem guten Hundetrainer zu gehen um Rat zu holen.
Schimpfen bringt wirklich gar nix und ich denke auch, dass er zu Dir zum "Schmüsele" kommt, wenn er eigentlich auf sanfte Art sagen will: "Du Frauli - ich muss mal, nimm Dir doch ein wenig Zeit für mich und geh nochmal mit mir Gassi..."

Das würde ich als allererstes versuchen - hoffe, dass alles gut kommt mit Euch beiden und wünsche viel Glück!

Liebe und hoffnungsvolle Grüsse!
Watschel

 
Hallo Müs


Hunde können im Alter "komisch" werden, wie Menschen auch. Alte Menschen fallen oft in Kindheitserinnerungen zurück, haben die plötzlich wieder sehr präsent. Und das kann bei Hunden auch vorkommen.
10 Jahre für einen Berner ist schon ein ganz stolzes Alter.


Kann mir auch nicht vorstellen, dass er nach so einer langen Zeit bei dir plötzlich Verlustangst bekommt. Hat er als Welpe/Junghund mal welche entwickelt gehabt? Hast du damals das alleine bleiben sauber aufgebaut oder ihn einfach von heut auf morgen alleine gelassen? (Dass er da in alte Erinnerungen zurückgefallen sein könnte?).
Ansonsten habe ich dazu keine weitere Idee.


Mein früherer Labi hat im Alter die Anzeigeart vom rausgehen auch geändert, bis er gar nicht mehr angezeigt hatte, dass er mal raus muss. Mir kam es vor, wie wenn er vergessen hätte, wie das Anzeigen geht oder dass er überhaupt mal angezeigt hatte.
Dazu kommt, dass ältere Hunde wieder öfter müssen und nicht mehr so lange halten können wie in den besten Jahren.


Du schreibst, 10 Minuten später wieder. Was passierte in den 10 Minuten dazwischen genau? Hatte er da Stress/Aufregung (auch im positiven Sinn von sich extrem über etwas freuen)? (Und dann eben nicht halten kann).
Oder es passiert aus Angst?
Wie gesagt, ich kenne mehrere sehr alte Hunde, die plötzlich anfangen, komische Filme zu fahren.
Woran das alles sonst liegen könnte, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.

 
Hallo Ihr lieben,ich werde versuchen Euch allen zu antworten.Erst mal lieben,lieben Dank für Euer Interesse!Also medizinisch denk ich haben wir so ziemlich alles abgeklärt.Herz,Niere,Lunge,Blasenpunktion,Labor,Schädel CT...
Inder Wohnung haben wir weder etwas umgestellt noch ist etwas neues dazugekommen.Auch unser Tagesablauf ist der selbe wie immer.Ich denke auch nicht das er dann dringend muss.Wir waren jedesmal noch kurz davor auf unserer Abendrunde.Die übrigens auch die selbe ist wie immer.Und wie gesagt,ansonsten kommt er mich ja immer holen wenn er muss.Auch als Welpe/Junghund hatte er nie Anzeichen von Verlustangst.Alleine ist er wirkloich nur selten.Dies weil ich zu 80% zu Hause arbeite und er dann immer bei mir sein kann.
Tanja.Du hasr noch gefragt was in den 10 minuten dazwischen passiert ist.Nichts!Wir sind wieder in die Wohnung,ich hab ihm Gute Nacht gewünscht und bin wieder ins Bett.Unabhängig von der Situation hatte ich letztes Jahr Kontakt zu einem Tierkommunikator aufgenommen.Dies war kurz nach dem er das erste mal reingepieselt hat.Auf die Frage wieso er das gemacht hat antwortete er ganz cool;ich musste halt einfach.Hab keine Ahnung was Ihr davon haltet.Mich hat es jedenfalls überzeugt.
Habe aber heute noch eine andere Entdeckung gemacht.Jenny,meine Hündin hat seit 3/4 Jahren Altersepilepsie.Da hat Kay angefangen mit dem reinmachen.Und da ich inzwischen ein "Anfallsprotokoll" führe ist mir aufgefallen das immer wenn Kay reinpieselt,Jenny 2 oder 3 Tage später einen Anfall hat...Ist vielleicht weit hergeholt aber die beiden sind ja seit klein zusammen und er erschreckt sich halt auch immer wenn Sie einen Anfall oder Absenzen hat.Ihr denkt bestimmt:"die spinnt doch".Trotzdem nochmals lieben Dank Euch allen!

 
Hallo Müs,

ich denke du hast das Problem gefunden.

Ich bin mir sicher das dein Hund merkt das bei der Hündin ein Anfall
kommt.
Sowas spüren die sicher,kennen sich ja schon von klein auf.
Ich denke er hat angst sie zu verlieren.

Liebe Grüsse Lise

 
Hallo Müs

Ich sehe es wie Lise. Es gibt Hunde, die speziell ausgebildet werden, Epi-Anfälle im voraus zu erkennen und zu melden. Werden sehr oft vorallem bei Kindern eingesetzt, damit der Hund einem Erwachsenen melden geht.

Ich denke nun auch, nachdem ich von deiner neuen Erkenntnis gelesen habe, dass er den Anfall im voraus spürt und sich dann halt nicht anders zu helfen weiss, als loszupieseln.

Ich kann dir aber leider auch nicht sagen, wie du das Umlenken, damit er es dir anders meldet, genau angehen kannst. Ev. mal bei so einer Epihundeausbildung nachfragen; die haben mehr Erfahrung damit.