Merken tut "so ein Hund" es auf jeden Fall. Er merkt ganz deutlich, dass er in einem Konflikt mit einem "Sozialpartner" steht . Es ist aber einfach seine Strategie, mit der Situation umzugehen (Konfliktlösungsstrategie; er kommuniziert sozusagen durch das "spielen" seinen Konflikt, hat das Gefühl, es sei noch zu wenig und wird deshalb heftiger, wenn der andere Hund den Konflikt auch nicht lösen kann). Ein anderer Hund würde in genau derselben Situation ein anderes der 4F zeigen ("freeze", "flight" oder "fight") - Deine Hündin hat nämlich auch einen Konflikt mit dem aufdringlichen Rüden und zeigt ein "fight" durch abwehrschnappen. Das Problem eines Hundes, der "flirt" zeigt ist genuagenommen nicht die gewählte Strategie, sondern der Konflikt! Dieser müsste vermieden/gelöst werden. Wenn er mit der momentanen Strategie öfters "in einen Hammer läuft" oder den Konflikt sonstwie längerfristig nicht lösen kann, wird er über kurz oder lang seine Strategie ändern (Angriff oder Flucht sind die wahrscheinlichsten, da beide ebenfalls bewegungsintensiv). Mit Erziehung hat das direkt gar nichts zu tun. Es ist am Halter dafür zu sorgen, dass der Hund diesen Konflikt (und die Überforderung) mit der Situation nicht hat und beide müssen lernen, mit der Situation konfliktfrei umzugehen. Weisst Du, was ich meine?
(Alles unter der Annahme, dass der Hund "flirtet").