Vollgeschwisterverpaarung

Disi

Erfahrener Benutzer
30. Aug. 2011
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Ich habe gestern eine nachricht bekommen das eine Thairidgeback besitzerin ihre 2 Hunde verpaart hat und der wurf nun da ist. Nun mein Problem ist das es eine Vollgeschwisterverpaarung ist und ich habe den wurf nicht auch die Welpenliste gestellt. da ich mich mit solchen Sachen nicht auskenne, möchte ich hier mal fragen ob jemand weiss was das für auswirkungen hat auf die Welpen? Ich möchte in der offiziellen welpenliste nicht hunde die ev krank werden ausschreiben oder soetwas unterstützen. Aus ethischer sicht finde ich es wiederlich, aber ich habe gehört dass das gewisse machen um die positiven wessenszüge hervorzuheben. In der thairidgbackzucht ist die population aber so klein und man züchtet eh irgendwie schon nur mit 10 linien, das ich es nicht gut finde wenn man den genpol noch enger zusammenschnürt, geschweige denn ein Vollgeschwisterverpaarung!
kann mir jemand etwas über vererbung und den gesundheitlichen aspekt sagen?

lg disi

 
das kann übel ins auge gehen.

die können schwer behindert sein.

fängt bei patella an und hört irgendwo auf.

sind die welpen den gesund? so auf den ersten blick, meine ich.

falls niemand antwortet, könnte ich auch noch eine befreundete züchterin fragen. ;)

 
im einem anderen forum ging es auch mal darum. bei pitbulls ist es ja gang und gäbe, dass starke inzucht betrieben wird. vater-tochter, mutter-sohn, bruder-schwester und mit den nachkommen genau das selbe! es gibt pedigrees, da kannst du 40 mal den selben namen lesen! :S

man sagt, dass sich alle eigenschaften verdoppeln. sprich: mögen die eltern menschen, lieben die welpen menschen. mögen die eltern keine anderen hunde, hassen die welpen andere hunde, etc.

und ja, behinderungen gibt es wohl auch sehr viele. missbildungen etc. werden aber natürlich zackig "entsorgt".

allerdings ist das ja bei hunden, bei denen über generationen starke inzucht betrieben wurde. wie es bei einer einmaligen inzucht ist, weiss ich nicht.

gib sonst mal in der forensuche "inzucht" ein. ich hab auch mal ein thema erstellt dazu. gab noch spannende antworten.

 
Grundsätzlich passiert bei der Vollgeschwisterverpaarung das, was bei jeder Verpaarung auch passiert: für jedes Merkmal (zB Farbe, Grösse, Ohrform, aber auch Charakter, Körperbau, Immunsystem etc pp) gibts von Mama ein ein Gen und vom Papa ein Gen, so dass die ganze Information quasi doppelt vorhanden ist.

Das hat den Zweck, dass Krankheiten, Defekte etc ausgeglichen werden können, indem das kranke Gen vom einen Elterntier durch das gesunde Gen vom anderen Elterntier überlagert wird. Das funktioniert aber nur dann, wenn das eine Elterntier tatsächlich ein gesundes Gen weitergeben kann, und das bei allen möglichen Orten, an denen es ein krankes Gen haben könnte - sprich, je unverwandter die Eltern, desto mehr unterschiedliche Information, desto kleiner die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachkommen Defekte davontragen.

Und der Umkehrschluss gilt dann für Welpen aus eng verwandten Tieren, wie das hier der Fall ist. Wenig unterschiedliche Information da, grössere Chance auf Defekte aller möglichen Arten, sei das Fehlstellungen, Allergien, Charakterzüge. Und generell führt Inzucht oder wie hier Inzestzucht zu einer Homogenisierung (Vereinheitlichung) des Gensatzes, was das Immunsystem schwächt und zu Inzuchtdepression führen kann.

 
Also die welpen scheinen alle gesund zu sein! Vor allem keine missbildungen oder so! Was man bis jetzt eben sieht! Beide elterntiere sind eher freundlich und ok! Der wurf war laut angabe der züchterin ein unfall!
Ich frage mich aber eher wegen spätfolgen oder ob etwas in der wessensentwicklung schief gehen kann?!

 
Also ich persönlich will keinen Hund aus so einer Verpaarung oder einer Halbgeschwisterverpaarung. Der Genpool wird so in der Hundezucht immer kleiner und irgend wann ist die Rasse am Ende.

 
Ob und wie sich das auf gesundheit und wesen auswirkt, kann dir niemand vorhersagen.
Gut ist es sicher nicht. Anne hat es gut beschrieben.

Grundsätzlich kann auch ein hund aus top verpaarung krank werden. Deshalb wäre für mich nicht vorrangig, wie gesund die welpen sind, sondern, wie einer verantwortungsvollen züchterin so etwas passieren kann und ob ich so jemanden unterstützen möchte. Ich persönlich würde "ups" würfr nur vermitteln helfen, wenn die mutterhündin danach kastriert würde. Sory.

 
Dass äusserlich keine Missbildungen vorhanden sind, ist doch schonmal etwas.

Wie alt sind die Welpen?

Fehlstellungen des Skeletts (HD, ED, Patellaluxation) zeigen sich erst beim ausgewachsenen Hund wirklich, Schäden an den inneren Organen (zB Nierenunterfunktion) könnten natürlich trotzdem da sein, sehr häufig sind bei engem genetischem Satz auch Schäden an Augen / Ohren - die würde ich auf jeden Fall von einem Tierarzt schon bald überprüfen lassen. Auch Allergien bemerkt man in der Regel erst später (bei der Umstellung auf festes Hundefutter).

Was da charakterlich gehen wird, ist schwierig vorherzusagen. Dass die Eltern "eher freundlich und ok" sind, ist ja immerhin das.. muss aber überhaupt nix aussagen. Inzucht kann, wie geschrieben, zu Depression, wenig Vitalität und teilweise übersteigerter Aggression führen. Wie genau Charakter vererbt wird, ist aber einfach nicht wirklich bekannt. Das wird sich zeigen müssen. Auf jeden Fall sollte bei den Welpen sehr grosser Wert darauf gelegt werden, dass sie eine gute Aufzucht erfahren dürfen und wirklich alles wichtige kennenlernen können. Ich würde sie grundsätzlich einem Tierarzt vorstellen, und eher mehr checken lassen, als man das bei "normalverpaarten" Welpen machen würde. Am besten dem Tierarzt die Sache ehrlich sagen, und die (mehr als verdiente) Schelte in Kauf nehmen, und dafür bekommen die Welpen die Untersuchungen die wichtig sind.

An die Unfallausrede glaube ich hier ehrlich gesagt nicht so ganz.
Wenn man weiss, dass ein Rüde "aus Versehen" seine Vollschwester gedeckt hat, dann gibts nur eines, und das ist abspritzen.

Achja, dass die Welpen aus der Zucht rausgenommen und, wenn sie das Alter erreicht haben, kastriert werden, versteht sich wohl von selbst?

 
Der genetische Aspekt wurde schon gut erklärt. Bei solcher Inzucht können - müssen aber nicht - Defekte auftreten.

Starke Linienzucht wird ja innerhalb der FCI u.a. (leider) auch betrieben, was den Züchtern dazu dienen kann (meine Meinung), dass man sieht, was da alles für Fehler hintendran sind.

Mein Sheltie ist aus relativ enger Linienzucht und hat so ziemlich alle optischen Fehler mitbekommen, welche irgendwo in den Linien vorhanden sind. Körperlich ist er seit 5 Jahren kerngesund!