Was ist unter einem weichen/harten Hund zu verstehen

Jasy

TeamSchule.ch
11. Feb. 2011
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Angeregt durch Idesiree's Aussage, dass sie den "Aussie einen Zacken härter als den Border" fände sowie unser heutige Diskussion beim Agi über unsere Aussie-Mimöschen, nimmt es mich nun einfach wunder, woran ihr festmacht ob ein Hund/eine Rasse härter oder weicher ist und wie sich das im Alltag zeigt.

Moni

 
Tja, ganz ehrlich? Ich bin nicht so sicher, ob sich das so an einer Rasse festmachen läßt. Nach meiner Meinung gibt es bei jeder Rasse Vertreter, die härter sind und auch weicher. Ich persönlich mag "weiche" Hunde, auch "Mimöschen", welcher Rasse auch immer, lieber als "harte Hunde". Aber das ist wohl Geschmackssache.
Auch glaube ich nicht wirklich, daß der Aussie generell härter ist als der Border, ich habe Border kennengelernt, die ganz hart im Nehmen sind.

 
Die Frage ist eben schon, was man unter hart oder weich versteht.

Ist es, wie der Hund den Besitzer oder die Umwelt wahr nimmt? Also, ob er eine Mimose oder ein harter Brocken ist?

Oder ist es eher, wie er auf etwas reagiert?

Ist z.B. ein ausgeprägter Schutztrieb ein Zeichen für Härte?

Oder bezieht sich die Definition darauf, wie leichtführig ein Hund ist?

Oder wie sensibel er auf die Gefühle des Halters reagiert?

 
Wenn ich jetzt Tabasco einschätzen müsste, würde ich ihn nicht als weichen Hund bezeichnen. Er ist zwar sehr leichtführig und nimmt meine Stimmungen auf.
Aber wenn er z.B. einen Zusammenschiss bekommt, macht das auf ihn recht wenig Eindruck. Er schüttelt sich, und gut ist.

Ich kenne da Hunde, die fallen bei einem bösen Wort beinahe zusammen und schleichen den Rest des Spazierganges mit eingezogener Rute hinter her.

 
Tabasco, Dein Beitrag regt mich zum Nachdenken an. Da gibt es den Spruch "das ist ein ganz harter Hund", der ja nicht wirklich auf Hunde bezogen angewandt wird.
Ich verbiete mir jetzt, weiter darüber nachzudenken.

 
Hm, schwierig zu beschreiben, ich versuchs mal zu umschreiben was ich darunter verstehe:)

Also erstmal schaue ich auf die Rasseveranlagungen. Um gleich beim Beispiel Aussie-Border zu bleiben- der Aussie muss von den Zuchtveranlagungen her schon härter als ein Border sein. Er muss Rinder treiben können und somit auch schon mal härter durchgreifen. Klar muss ein Border die Schafe auch im Griff haben und im Zweifelsfall auch mal drauf gehen können, aber Schafe und Rinder sind dann doch nochmal was anderes.

Z.B. ein Windhund, der mit gebrochenem Bein weiterrennen würde um die Beute zu verfolgen, der ist auch hart, ja, obwohl man einen Whippet wohl nicht als hart einstufen würde, wenn man ihn sieht. Klar würde noch lange nicht jeder Windhund so verbissen seine Beute verfolgen, aber doch, das gibt es durchaus!

Das allein bezeichnet für mich aber nicht mal unbedingt nur die Härte. Für mich ist ein Hund eher hart wenn er gerne selber entscheidet, wenn er mich immer wiederkehrend gerne mal hinterfragt oder halt schlicht meine nett angebrachten Wünsche ignoriert, um sein Ding durchzuziehen. Wenn ich "Kommandos" doch in der Regel immer mal wieder wiederholen muss, bis mein Hund sich bequemt auszuführen.
Andere würden dies ev. als stur bezeichnen, ich weiss es nicht. Für mich wäre so ein Hund nicht führerweich, was für mich genau das gefühlte Gegenteil von dieser gemeinten Härte wäre.
Ich mag Hunde mit Persönlichkeit, aber eben, diese sehr harten Persönlichkeiten die eher auch mal auf Konfrontation aus sind, die mag ich nicht...nicht für mich zum Führen jedenfalls....


@Edit: und ja sicher, ich bin auch der Meinung dass man dies nicht nur auf die Rasse beziehen kann und total unterschiedlich nach Charakteren ausfallen kann ABER; da ich mich ja für eine Rasse entscheiden muss schaue ich auch auf die Veranlagungen und wähle mir eben dann nicht die Rasse aus, die ev. schon etwas taffer ist...

 
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Auch wenn allgemein angenommen wird, daß Border nur an Schafen arbeiten, so kenne ich Border, die auch an Rindern arbeiten.
Die Größe der zu hütenden oder zu treibenden Tiere hat nichts mit Härte zu tun. Der Border arbeitet in erster Linie mit "dem Auge".

Ich bleibe bei meiner Aussage, daß ich grundsätzlich den Aussie nicht für härter als den Border halte, sondern es bei diesen beiden und auch bei allen Rassen härtere und weichere Hunde gibt.

Der Mensch, diesbezüglich habe ich die Anregung von Tabasco gern aufgenommen, ist wahrscheinlich sogar in der Lage den sensiblen und weichen Hund zu einer Bestie zu machen.

 
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nach meiner Definition "härter = schwerer zu beeindrucken oder unsensibel" und "weicher = einfach zu beeindrucken sensibel"

Wobei es da auch unterschiedliche Variationen und Abstufungen gibt… mit Willensstärke oder Sturheit hat das aber in meinen Augen nicht unbedingt etwas zu tun.

Sarion z.B ist schwerer zu beeindrucken, dafür aber leichter umlenkbar.

Nacho ist zwar einfach zu beeindrucken, aber macht anschliessend total dicht.

 
Ich empfinde den Aussie generell auch als körperbetonter als den Border, sowohl mit anderen Hunden als auch am Vieh (logisch nicht alle, aber doch mehrheitlich).

Isabel hat es schön beschrieben. Der Border arbeitet hauptsächlich mit dem Auge. Das empfinde ich als weich. Die Arbeit am Rind ist härter, den da wird mit "Stimme" und abschnappen gearbeitet, ein Rind lässt sich nicht so schnell durch einen Blick beeindrucken und lenken. Das erfordert eine gewisse "Härte".