Widerstände

Stine

Neuer Benutzer
02. März 2009
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Hallo,

Hier hab ich darüber geschrieben, dass ich mir nach reiflicher Ãœberlegung gerne einen Hund anschaffen möchte, und langsam, langsam bin ich mir darüber klar geworden, welche Art (Rasse, Grösse) Hund mir vorschwebt. Schliesslich bin ich ganz konkret auf ein Hundemädchen gestossen, das ich mir sehr gerne mal näher anschauen gehen würde. So weit, so gut...

Nun hab ich allerdings einen groben Dämpfer erhalten. Ich stosse auf Widerstände, mit denen ich nicht gerechnet habe, und zwar von Seiten meines Partners :( . Er wusste natürlich schon lange, dass ich mich nach einem Hund sehne, dass mich vor allem mein bisheriges 100%-Arbeitspensum davon abgehalten hat, meinen Wunsch zu verwirklichen, und auch, dass ich jetzt, da ich nur noch 50% arbeite und sich auch unsere Wohnsituation günstig verändert hat, das Projekt wieder ganz konkret zu verfolgen begonnen habe. Gross geäussert hat er sich dazu nie... na ja, Haustiere sind meine Leidenschaft, nicht seine. Er hat sich aber auch nicht gewehrt oder gesagt, dass das für ihn nicht in Frage käme. Erst heute, als ich ihm das Inserat des Hundemädchens gezeigt und gesagt habe, dass ich da gerne mal Nägel mit Köpfen machen und für das Tierlein anfragen würde - heute hat er mal Klartext geredet. Ich bin ziemlich geschockt.

Er sieht ausschliesslich die negativen Seiten der Hundehaltung: ein Welpe macht rein, für den muss man nachts aufstehen... Hunde kläffen, riechen unangenehm und sind ungezogen... Hunde kosten Zeit und Geld... aber vor allem: mit einem Hund ist man angebunden, nicht mehr flexibel, kann nicht mehr spontan wegfahren, muss alles um das Tier herum organisieren. Das scheint sein Hauptproblem zu sein.

Meine Versuche, diesen Argumenten mit Gegenargumenten zu begegnen und die positiven Seiten und die Freude hervorzuheben, die das Leben mit einem Hund mit sich bringt, hat er ziemlich gnadenlos abgeblockt. Ganz übel wurde es dann, als er sagte, mein Wunsch nach einem Hund sei doch bloss ein nutzloser Versuch, meine Trauer darüber zu verarbeiten, dass ich kürzlich erfahren habe, dass ich keine Kinder haben kann und meinen Kinderwunsch begraben muss. Klar, diese Diagnose hat mich sehr stark getroffen (während er wohl heimlich erleichtert ist darüber... denn mit einem Kind wäre man ja noch viel mehr angebunden, als er das von einem Hund befürchtet). Aber ich bin realistisch und verantwortungsbewusst genug, dass mir klar ist, dass ein Hund kein Kind ersetzen kann. Sicher ist es so, während das Thema Familienplanung aktuell war, habe ich mich an das Thema "Hund" nicht herangewagt, weil ich es nicht riskieren wollte, gleich mit zwei neuen Herausforderungen aufs Mal fertig werden zu müssen. Nun, da das eine Thema leider endgültig vom Tisch ist, habe ich aber den Freiraum, mich mit dem anderen zu befassen. Ist das denn so falsch?

Kurz und gut, im Moment sieht's also nicht so rosig aus. Ich kann es mir nicht vorstellen, einen Hund zu mir zu holen, wenn mein Partner dagegen ist. Hinter so einem Projekt müssen beide stehen. Ich müsste mich darauf verlassen können, dass er mit mir am gleichen Strick zieht, ebenfalls Erziehungsarbeit leistet, auch für das Tier sorgt und mal mit ihm rausgeht, wenn ich nicht da bin usw. Wenn er nicht mitmacht, wird das nichts.

Ich musste mir das jetzt grad mal von der Seele schreiben, weil ich völlig überrumpelt bin. Damit hätte ich nicht gerechnet. Vielleicht war das dumm und blauäugig von mir. Tja, schon wieder einen Herzenswunsch begraben ;( ??

Ratlose Grüsse, Stine

 
Ojee das tut mir alles sehr leid für dich! Warum hat er denn nicht schon vorher gesagt dass er keinen will?

Wegen dem flexibel sein, hättest du keine möglichkeit um den Hund dann mal spontan zu Freunden oder Familienmitglieder zu geben?

Ich geh ja auch so viel in den Ausgang wie ich will und wenns mal spät werden könnte und ich aber in der Nähe bin, fahr ich hald kurz nach Hause, geh mit dem Hund raus und geh dann wieder. Konzerte und Mehrtätige Festivals/Open Airs lass ich mir auch nicht entgehen. Da bring ich sie in einer Pension unter. Also mit ein paar guten Lösungen ist man sich so extrem angebunden wie er meint

 
Oh das ist echt nicht positiv zu lesen!!

Was antwortet er denn darauf, dass wenn er mit am Strick zieht und auch mit der Erziehung hilft, der Hund auch weder stresst, noch unfolgsam ist, aber du überall (wo es halt erlaubt ist) mithinnehmen kannst, DA er ja gerade so gut folgt ?
Die Kleine die du anschauen willst wird ja auch nicht so gross,
da ist das Problem noch viiiiiiiel kleiner!!

 
Ach Stine

Es tut mir furchtbar leid, dass dein Partner nun so reagiert.

Aber gib deinen Herzenswunsch nicht so schnell auf! Du hast schon einiges durchmachen müssen und ich fände es unsagbar traurig, wenn du dich von deinem Wunsch verabschiedest.

Lass deinem Partner zeit, vielleicht verdaut auch er noch an der Diagnose eurer Kinderlosigkeit.

Vielleicht würde es deinem Partner zeigen wie gut es dir tut, wenn du zB. vorerst einen Patenhund im Tierheim betreust.

Spontan sein ist übrigens sehr relativ. Jeder der Arbeitet muss sich organisieren und das kann man auch wenn man einen Hund hat ;)

Ich drück dir die Daumen Stine, vielleicht sieht dein Partner ja doch noch, was es dir bedeuten würde!!!

 
Das tut mir echt Leid für dich! Vorallem finde ich sehr verletzend was er gesagt hat, weil du kein Kind haben könntest wolltest du jetzt einen Hund. Das ist nicht Fair und ich glaube er sollte dich auch so einschetzen können, dass du einen Hund nicht mit einem Kind vergleichst.

Rebecca hat Recht. Gib nicht so schnell auf und frag mal wegen einem Patenhund im Tierheim oder wenn ihr ab und zu spazieren geht holt einen Hund zum Gassi gehen vom Tierheim, das kann man manchmal. Vielleicht sieht er dann plötzlich ein paar Vorteile.

Klar ist man mit einem Hund mehr gebunden als ohne Haustier. Aber ich und mein Freund arbeiten beide 100% und Luna ist so gut wie nie alleine und wird auch nicht nur hin und her geschoben. Wir haben eine Hundesitterin für einen Tag in der Woche, 3 Tage nimmt sie mein Freund zur Arbeit und 1 mal unter der Woche habe ich frei. Wenn wir mal in den Ausgang gehen und es spät wird, geht meine Mutter mit ihr raus.

Also alles eine Frage der Organisation. Und wenn man das im Voraus gut Plant klappt das wie am Schnürchen und man hat keinen Stress den Hund unterzubringen.

 
Hallo Stine,

sorry ärgere mich eben ein wenig, aber warum entscheidet dein Partner das alleine, dass du keine Kinder haben kannst finde ich schon sehr schlimm und tut mir unendlich leid für dich, nun sollst du auch noch auf das verzichten??
Finde deinen Partner sehr Egoistisch, tschuldigung aber ist meine Meinung!

Priscilla

 
Danke vielmals für eure Antworten. Ich war wirklich enorm down nach dem Gespräch mit meinem Freund, und es tut gut, dass ihr mir Mut zusprecht.

Irgendwie müsste es einen Kompromiss geben, eine Einigung, die für uns beide stimmt... aber im Moment habe ich keine Ahnung, wie eine solche Lösung aussehen könnte.
Ich meine... wenn er wirklich keinen Hund will - dann kann ich ihn doch nicht zwingen zu einem Leben mit Hund? Das wäre ja auch dem Tier gegenüber nicht fair, wenn es von einer Person im Haushalt abgelehnt oder zumindest ignoriert wird.
Aber einfach endgültig darauf verzichten, etwas Lebendiges aufwachsen zu sehen, mich an ein Geschöpf binden und es durchs Leben begleiten zu können - nein, das will ich auch nicht. Mein Alltag, der vorwiegend aus Job und Haushalt und Pflichten besteht, dünkt mich zunehmend unbefriedigend. Mehr denn je brauche ich einfach auch etwas fürs Gemüt, einen Ausgleich zum kopflastigen Alltag.

Also, das Projekt "Hundemädchen aus dem Emmental im Frühling 2009" muss ich wohl vorerst mal begraben :( . Aber bezüglich Projekt "Hund - irgendwann einmal" gebe ich mich noch nicht geschlagen. Ich werde dran bleiben und versuchen, mit meinem Partner zu einer Einigung zu kommen. Wer weiss... vielleicht geschieht noch ein Wunder.

Grüessli, Stine

 
Sag ihm doch dass er wenigstens ein paarmal mitkommen sollte um mal mit einem Tierheimhund spazieren zu gehen. Vielleicht begeistert er sich dann dafür

 
muss jetzt auch mal kurz meine meinung einbringen...
ich habe zb eine ganz klare vorstellung, wie hundehaltung NICHT sein sollte... und wenn ich diese auch nicht praktiziere, dann bin ich durchaus "angebunden", nur MICH stört es nicht, denn windhunde sind mein leben.
meiner meinung nach kann man nicht einfach alles tun was man will und "nebenher" noch einen hund haben.
ich arbeite 70%, nehme den hund, bzw. bald die hunde mit. bei nachtdienst ist der partner zu hause. ich gehe auch nicht dauernd in den ausgang und hunde in die pension abgeben schon gar nicht, windhunde gehen dort unter.
ich habe mir aber schon vor dem kauf eine hundesitterin engagiert, die ich auch mal kurzfristig anfragen kann, wenn ich zb eine sitzung habe, wo ich ohne hund erscheinen muss. sollte ich mal ins spital müssen etc wär auch sie da. zudem wär in der not noch die züchterin da.

aber ich bin schon der meinung, dass man sein leben nach dem hund richten muss, teilweise jedefalls, also bei mir ist nix grossartig mit ausgang, denn ich lasse meinen hund eigentlich nie alleine.

dazu muss man bereit sein, es gibt schon zu viele hunde, um die sich kaum jemand kümmert, deren erziehung und sozialverhalten nicht richtig laufen und die dann probleme machen, nicht nur dem besitzer.
daher finde ich, es müssen ALLE im haushalt einverstanden sein.
zwingen bringt wohl in der tat nix.
allerdings wäre bei mir dann bald aller tage abend mit der beziehung, denn auf hundehaltung verzichten ist keine option, und das hat nichts damit zu tun, dass ich auch keine kinder bekommen werde.

uns bringt die leidenschaft für windhunde näher zusammen und sie ist bei meinem partner durchaus erst NACH der anschaffung eines solchen entstanden. aber einverstanden war er natürlich.
hm, so kurz war das jetzt gar nicht...