Wie soll ich vorgehen

Quest

Neuer Benutzer
26. März 2012
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Ich habe ja schon von meine zwei Katzen erzählt.
Beide haben die Kastration super überstanden und es geht beiden gut.

Nur Wodka macht mir nach wie vor grössere Probleme.
Seit wir die Katzen haben sitzt sie den ganzen Tag unter dem Bett und kommt erst raus wenn es dunkel wird. Dann schleicht sie sich hinter unserem Rücken zum Hundefutter. Sobald jemand schaut, ist sie schon wieder weg. Wenn sie sich umbeobachtet fühlt spielt sie schon und sie geniesst es auch im Schlafzimmer am Fenster zu stehen und raus zu schauen. Sogar der Hund der im gleichen Zimmer in seinem Kob liegt störrt sie nicht (mehr).
Aber eben nur im Dunkeln. Wenn wir dann schlafen hält sie sich viel in der Stube auf und isst dann meistens auch das Hundefutter aus. Das Trockenfutter für Katzen rührt sie nicht an und Nassfutter können wir nicht stehen lassen, da die andere Katze dieses sofort aufessen würde.

Auffällig ist auch das beide Katzen (mit 5 Jahren) sich benehmen wie zwei ganz Junge. Mein Sofa sieht fürchterlich aus und ich muss auch in der Nacht immer wieder auf und sie davon abhalten die Krallen da reinzuschlagen. Heute ist Baccardi am Morgen voll in die Scheibe gesprungen. Sie wollte auf den Tisch auf dem Balkon springen, hat aber igendwie verpasst, dass da eine Scheibe dazwischen ist????? :wall:

Am Mittwoch bekommen sie nun die letzen Impfungen und dann will ich sie rauslassen.

Bei Baccardi sehe ich nicht so grosse Probleme. Die lässt sich ja rumtragen wie ein Baby. Ich hab da eher bedenken, wenn sie dann draussen ist, da sie sich doch extrem doof anstellt. Naja wir werden sehen.

Was ich nicht weiss, wie bring ich Wodka vom Bett weg, wie zeig ich ihr das Katzentor. Ich kann sie ja gar nicht berühren. Und warum sitzt sie den ganzen Tag unter dem Bett im Dunklen und kommt erst raus, wenn es draussen auch wieder dunkel ist??

Je länger ich die zwei habe umso sicherer bin ich, das die bisher kein schönes Leben gehabt haben. So wie sich die zwei benehmen.

Habt ihr Ratschläge was ich mit Wodka machen soll?

Danke
:katze

 
Hi Quest

Also ich würde dir dringend raten, die schüchterne Katze noch nicht rauszulassen. So wie du es beschreibst, klingt es für mich so, als wäre da noch nicht wirklich eine Bindung zwischen euch und ich würde befürchten, dass wenn sie erstmal draussen ist, sie nicht wieder nach Hause käme.
Ich denke, du musst einfach noch ein wenig (bis viel) Geduld mit ihr haben. Versuchst du auch mal mit ihr in Kontakt zu kommen? Ich würde, wenn sie sich wieder unter dem Bett versteckt, mich mit ihr einschliessen, so dass in dem Zimmer wirklich Ruhe herrscht. Dann würde ich mit einer Schnur, an der ein kleines Spielzeugmäuschen befestigt ist vor dem Bett herumspielen. Auch toll und interessant für die Katze: du auf dem Bett und das Spielzeug immer wieder aufs Bett ziehen und runter fallen lassen. Ev. kannst du dir auch ihr Vertrauen erarbeiten, in dem du sie mit ganz feinen Guddies (unsere stehen z.B. total auf Trutenaufschnitt) unter dem Bett hervorlockst. Sie aber niemals zwingen - das zerstört das Vertrauen gleich wieder.
Versuche einfach, dass sie sich auf ungezwungene Art mit dir auseinandersetzen muss und dass sie dabei immer etwas tolles erlebt. Sobald du spürst, dass eine wirkliche Bindung zwischen euch besteht, kannst du sie rauslassen.
lg, Ces

 
ich kann dir nur raten noch etwas zeit mit dem rauslassen zu geben. die scheuere würde evtl. nicht mehr zurück kommen, da sie menschen ja eher meidet.
wenn sie nur nachts raus kommt, zeigt das, dass sie euch aus dem weg geht. ich glaube solche katzen haben in ihrem leben bisher nichts gutes von menschen erlebt, oder als solches nie wirklich kennen gelernt. ich würde sie noch nicht raus lassen. da habe ich echte bedenken...
das mit dem sofa kratzen kannst du mit einem kratzbaum eigentlich "griffeln". nur er muss auch den richtigen platz haben..
es nutzt nichts, wenn er in einer ecke steht und nicht benutzt wird.
wir haben mehrere kratzbäume zwischen den wegen von toilette und essen und fenster aufgestellt. unsere katzen haben nie an den möbeln gescharrt.dafür waren die kratzbäume mit den interessanten plätzen doch besser.
die katzentüre wird deine scheue katze wahrscheinlich nicht einfach so annehmen. evtl. -flüchtet- sie dann raus..
aber ob sie je wieder so rein kommt wäre mir zu unsicher.
wie sieht es aus mit spielzeug? hast du schon malö versucht mit ihr zu spielen? ohne anfassen. ganz wichtig. je mehr man sie in die hände nimmt (wie auch beim tierarztgang), um so handscheuer werden sie...
vor allem, da sie das (meiner meinung nach) gar nicht kennt. wir haben so halbwildlinge mit mit langen straussenfedern zum spielen angelockt und damit auch gestreichelt. die katzen wissen nicht, dass streicheln auch angenehm sein kann und müssen dies erst "erleben"..
bisher hat sie das auch bei euch wohl nur als unangenehm kennen gelernt...heisst: wenn ihr sie einfangen musstet, war das sicher für sie der horror. sowas bleibt nie positiv haften...
und ich glaube ihr müsst sie einfangen, oder?
so wird sie auf jeden fall nicht zutraulich, da ihr da jedes mal ziemliche panik bei ihr auslöst.
das braucht viel viel und noch mehr geduld. eine katze muss sich dazu "anbieten"..unser längster fall dauerte da bis zum ersten freiwilligen körperkontakt 6 monate...
zuvor sass ich jeden tag am boden und habe versucht mit ihr zu spielen. das reizt die meisten katzen enorm und der beutetrieb überwiegt oft die angst.
nur nie nach der katze einfach so greifen. grundvorraussetzung um vertrauen zu schaffen. dazu muss man viel geduld haben, aber es lohnt sich..
falls sich keinerlei tendenzen abzeichnen, dass so eine katze "zahm" wird, würde ich mir auch ernsthafte gedanken über eine abgabe machen.
solche tiere sind manchmal auf reiterhöfen und/oder als bauernhofkatzen viel besser aufgehoben. mag übel klingen, aber ich denke an das tier, welches wahrscheinlich exremen stress in der wohnung leidet in unmittelbarer nähe zu den menschen...
dass sie nur nachts rauskommt, wenn ihr im bett seit und alles ruhig ist, ist deutlich genug und vor allem..
sie zeigt auch keine tendenzen euch "nett" zu finden. ich würde mir das mal genau überlegen.

 
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Hallo Andi

Das mit der Abgabe habe ich mir schon überlegt. Aber ich möchte sie nicht einfach weitergeben, ohne es versucht zu haben. Das mit den Spielen versuchen wir sicherlich zuerst noch. Das könnte schon ziehen, da sie immer ganz interessiert zuschaut (aus der Ferne) wenn wir mit der anderen Katze spielen.

Einfachen mussten wir sie bisher 2 mal, nochmals am Mittwoch und dann ist Schluss. Leider musste das sein.

Ich habe etwas bedenken eine solche Katze einfach so abzugeben. Ich weiss nämlich nicht was alles erlebt hat in der Vergangenheit und ich möchte niemandem eine solche Katze aufhalsen. Ev. bin ich da einfach zu vorsichtig, da ich leider selber auf so jemanden reingefallen bin. Und ich würde jetzt auch niemanden kennen, dem ich so eine Katze geben könnte.

Ich habe 2 Katzbäume und wenn ich da bin werden die auch rege benutzt. Nur wenn wir nicht hinsehen, gehts an Sofa. Naja sowieso muss ich beide noch ziemlich erziehen. Die zahme sitzt zum Beispiel viel auf dem Tisch, das gibt es bei mir nicht. Und auf die Küchenkombination darf sie auch nicht. Ja ich bin sicher, dass beide vorher wirklich ein schlimmes Leben hatten, hoffe es klappt und wir können auch die scheue dazu bringen uns zu vertrauen. Sie ist ein wunderschöner Tiger..

Wir versuchen es mit spielen.

 
ich habe schon ein wenig den verdacht, dass die katzen ursprünglich als strassenkatzen eingefangen wurden und dann abgegeben...
eine scheue katze muss keine schlechten erfahrungen gemacht haben, um sich so zu zeigen..
eher sogar, dass sie menschen gar nicht kennt. katzen sollten postiven menschenkontakt schon als kitten kennen lernen.
wir haben oft wildlinge gefangen, kastriert und an höfe weitergegeben, wenn sie nicht an die ursprünglichen plätze zurück gebracht werden konnten. die jüngeren haben wir versucht soweit "vermittelbar" zu bekommen. aber ab einem gewissen alter ist es fast nicht mehr möglich, da die angst vor menschen zu tief sitzt.
fünf jährig ist da bereits wohl ziemlich spät. aber versucht es weiterhin und wenn sich keine tendenzen abzeichnen..
um der katze willen doch einen hof suchen. sie leidet da sicher auf dauer in der wohnung mehr, als in freiheit ohne "erzwungenen menschenkontakt" mit futterversorgung. ich denke sie käme damit sogar wunderbar zurecht...

 
Es gibt solche Typen Katzen, die sich verbunkern und dann immer erst nachts raus kommen. Typische Anzeichen für diesen Typ Katze sind dann, dass sie sich nachts oder wenn alle weg sind, fast normal verhalten, also fressen, Katzenklo benutzen und durch die Wohnung laufen. Wäre sie wirklich total eingeschüchtert, dann würde sie dies alles nicht tun, sondern würde ausser unter dem Bett nicht fressen, ihr Geschäft in einer Ecke unter dem Bett verrichten etc.

Ich hatte auch mal so eine Katze. Mir rieten damals auch alle, ja keine Druck ausüben, locken, gut zureden etc. Nach drei Wochen fand ich genug mit Bibäbälä, Madame soll sich jetzt gefälligst mit ihrem neuen Zuhause und Leben konfrontieren und auseinander setzen. Also mit dem Rohr des Staubsaugers unters Bett, Katze hervorgescheucht, Schlafzimmertüre zu. Habe sie einfach gelassen, nicht beachtet, kein Tamtam. Sie sollte merken, dass sie auch in der Wohnung sich bewegen kann, wenn wir da sind und deshalb nicht belästigt wird. Nach einer viertel Stunde Schlafzimmertür wieder auf und gut ist. So habe ich das jeden Tag gemacht und die Zeit langsam gesteigert. Nach 3 Tagen, lief sie schon von selber unter dem Bett hervor als ich nur ins Schlafzimmer kam mit dem Staubsaugerrohr. Nach einer Woche lief sie dann in der Wohnung vorsichtig herum und nach ca. 3 Wochen, war der ganze Spuck vorbei.

Wichtig ist, dass dein primäres Ziel nicht sein darf, aus ihr eine Spiel- und Schmusekatze zu machen. Das wird diese Katze kaum je werden. Dein Ziel muss es sein, dass sie es toleriert ihren Lebensraum mit euch zu teilen. Das ist alles.

Mit dem raus lassen würde ich auch definitiv noch warten, bis sie sich in der Wohnung bewegt, wenn ihr auch da seid. Die Katzenklappe wird ihr die andere Katze schon zeigen.

Wichtig finde ich noch folgendes: Eine Katze muss sich nicht rumtragen lassen wollen. Eine Katze fasst mehr Vertrauen in dich, wenn du sie nicht versuchst rumzutragen. Das geht ganz vielen Katzen gegen den Strich.

 
So mussten heute nochmals zum Impfen. Gut gelaufen. Wir konnten Wodka mit einem Badetuch einfangen.
Auch Baccardi hattte ziemliches Herzklopfen beim Arzt. Aber beide Gesund und munter.
Nun hat mit der Arzt einen Phäromenstecker (oder so ähnlich) mitgegeben.
Ich hoffe das gibt Wodka jetzt etwas Ruhe.
Ich und Sohnemann versuchen jeden Tag mit ihr zu spielen. Reaktion im Moment noch fast null. Naja die Augen folgen dem Spielzeug.
Sie ist so eine schöne Katze. Wir hoffen ganz fest, dass sie sich bald bei uns zu Hause fühlt.