Ich bin mir nicht sicher, ob sich die Situation hier mit der auf dich zukommenden vergleichen lässt. Ich glaube nämlich, dass es einen riesigen Unterschied macht, wie ein Hund in den ersten Wochen und Monaten seines Lebens geprägt wurde - und ich kann mir vorstellen, dass es da in deinem Fall ein paar Dinge geben könnte, auf die du achten musst. Meine Hunde mussten beispielsweise nie um Futter kämpfen. Resourcenverteidigung ist hier eher ein Atavismus und wird deshalb nur halbseriös ausgetragen - wohingegen ich mir im Falle deiner Hunde vorstellen könnte, dass du da sehr drauf achten musst, damit es nicht zu Konflikten kommt.
Was die Eifersucht angeht... für mich ist das inakzeptabel. Der Hund entscheidet nicht, mit wem ich mich wann, wie und in welchem Ausmass beschäftige. Ixy ist so ein Eifersuchtskeks - musste aber lernen, dass sie mit Drängeleien bei mir eher das Gegenteil erreicht. Insgesamt hat aber der Einzug von Ixy eher zu einer Entlastung meinerseits geführt, weil die beiden sich viel miteinander beschäftigen und nicht mehr alles davon abhängt, ob ich etwas tue oder nicht. Ich empfinde das als sehr angenehm, wobei es durchaus Phasen gab, in denen ich durch separates Spazierengehen und Einzeltrainings darauf hingewiesen habe, dass ich die Bezugsperson bin... und nicht Anti. :evil:
Insgesamt gehe ich aber nur recht selten mit den Hunden einzeln spazieren - vor allem, weil es mir zu doof ist, aber auch, weil Anti einfach nicht gut allein bleibt. Trotz allen Trainings kommt da schon der Wolfhund zum Vorschein - und wenn er mal allein ist, heult er derart markerschütternd, dass mich neulich sogar eine Nachbarin ansprach. Hat Anti Ixy bei sich, ist Alleinbleiben übrigens recht unproblematisch.
Auch mein sonstiger Erfahrungsschatz zum Thema bringt dich nur bedingt weiter, weil dein Zweithund kein Welpe sein wird. Aber ich kann mir vorstellen, dass dieser Thread für dich interessant sein könnte, weil du dir gut überlegen kannst, was du dir vom Zusammenleben mit deinen Hunden wünschst und was ein NoGo ist (s. zB. Whyonas Beitrag). Je sicherer du dir einer Sache bist ("Ich will NICHT, dass ihr beim Spielen die Bude abreisst!"), desto klarer und souveräner kannst du sie den Hunden vermitteln. In deinem Fall würde ich mich da anfangs erstmal auf ein absolut notwendiges Minimum beschränken (zB. "Ich will NICHT, dass andere Lebewesen in diesem Haushalt getötet werden!"
) - wenn der Hund jetzt aus Koh Samui kommt, wird der noch ganz, ganz andere Dinge zu verarbeiten haben (Klima, Gerüche etc.) - das wird irre viel und super anstrengend. Da würde ich vermutlich ähnlich wie bei einem Welpen agieren: Wenig Action, viel Zeit zum Orientieren und Kennenlernen der neuen Lebensumstände, viel Ruhe zum Verarbeiten des Erlebten.