Zuverlässigkeit/Aussagekraft Blutscreaning Mittelmeerkrankheiten

haslivet

Erfahrener Benutzer
13. Juli 2013
341
102
0
Hallo Allerseits

Auf Wunsch habe ich mal obigen Thread eröffnet. Als Einleitung kopiere ich mal einen Text aus dem Internet, es geht um Leishmaniose):

Im Labor erfolgt der Nachweis einer Leishmaniose meist durch serologischen Antikörpernachweis aus Blutserum. Zum Antikörpernachweis stehen zahlreiche Verfahren zur Verfügung (IFAT, ELISA, Dot-ELISA, DAT, Western-Blot). Der Tierarzt und Hundehalter bekommt einen sog. 'Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT)' als Ergebnis mitgeteilt. Die einzelnen Testverfahren sind untereinander jedoch nicht standardisiert, daher sind auch die Ergebnisse untereinander nicht vergleichbar. Die Sensitivität solcher Tests ist bei klinisch diagnostizierten Fällen hoch (> 95%), liegt bei asymptomatisch infizierten Hunden nur bei etwa 50% (falsch negativ). Zu falsch positiven Ergebnissen, einem leicht erhöhter Titer kann es auch bei nicht Leishmaniose-infizierten Hunden kommen, wenn andere parasitäre Importkrankheiten (Babesien, Trypanosomen, evtl. auch Ehrlichien) vorliegen.

Alternativ oder parallel zur Serologie kann der direkte Erregernachweis (mikroskopisch oder durch Kultur) versucht werden. Hierzu ist Punktionsmaterial des Sternal- oder Hüftmarks oder von Lymphknoten nötig. Der mikroskopische Nachweis von Leishmanien in den Makrophagen funktioniert auch bei asymptomatisch infizierten Hunden gut, und ist dann im positiven Fall beweisend (diesen Nachweis führe ich auch selbst durch, weitere Infos nach e-mail an mich). Für den kulturellen Nachweis ist ein Punktat des Lymphonodus poplitheus (Kniekehllymphknoten) empfehlenswert.

Als relativ sicher gilt das molekulare Nachweisverfahren mittels PCR (Polymerase Chain Reaction) aus Knochenmark. Diese Methode kann die Erbsubstanz einer einzelnen Leishmanie aus dem Knochenmark detektieren; derzeit stellt sich die Situation jedoch so dar, daß die PCR bei Hunden in bis zu 20% der Fälle falsch negativ sein kann. Der Grund hierfür liegt häufig in unkorrekter Probennahme des Punktats. Eine PCR kann auch mit Blut versucht werden, jedoch ist dann darauf zu achten, daß die Blutentnahme zwischen 22 und 24 Uhr stattfindet (!) - dies ist die Hauptstechzeit von Sandmücken, zur gleichen Zeit proliferieren Leishmanien ins Blut. Wird Blut in diesen nächtlichen Stunden entnommen, so sollte besonders bei Hunden, die aus Spanien, Griechenland oder Italien stammen, direkt mikroskopisch nach Filarien gesehen werden. Lebende Filarien sind dann einfach im Blut zu erkennen (100-fache Vergrösserung reicht).
 
Hier noch einige Erläuterungen:

ELISA: Diese Testmethode kann Antikörper Nachweisen. Dies funktioniert so, dass sich die Testlösung irgendwie verfärbt und diese Verfärbung wird dann gemessen, verglichen mit einer Negativ oder Positivkontrolle. Es wird fast immer eine Verfärbung geben, die Frage ist nur, wann entspricht diese Verfärbung einer Erkrankung? Das Resultat ist dann der sog. Titer: 1:100 oder 1:800 usw. Irgendwo wird dann die Grenze gesetzt ob positiv oder negativ. Leider gibt es auch Kreuzreaktionen, sprich irgend ein anderer Antikörper reagiert damit und das Resultat ist dann eben FALSCH POSITIV. Je mehr Falsch Positive REsultate es gibt, desto schlechter ist der Test. Dies wird mit dann mit Spezifität (auch Richtig-Negativ-Rate oder kennzeichnende Eigenschaft) des Testes angesprochen

Also: je höher die Spezifität des Testes desto weniger Falsch positive REsultate gibt es.

Leider gibts auch das umgekehrte: Die Sensitivität = auch Richtig-Positiv-Rate, Empfindlichkeit oder Trefferquote, Anteil Falsch Negativer REsultate.

So jetzt ist die Verwirrung perfekt. :D

 
Ich habe ja auch den Mittelmeer-Check bei der Parasitologie der Uni Zürich machen lassen. Das Resultat kam zurück als positiv auf Herzwürmer und positive Antigen Nachweis für Babesiose. Das war ein Schock. Weitere Abklärungen bei der Tierklinik in Hünenberg (Ultraschall, Testwiederholungen) haben dann aber ergeben dass der Test auf Herzwürmer negativ ist.

Die Parasitologie der Uni Zürich konnte sich nicht erklären wie mein Hund zuerst positiv und dann negativ sein konnte. (Innerhalb von 2 Wochen). Könnte das sein weil der Antigentest für Babesiose positiv war?

 
Ich habe ja auch den Mittelmeer-Check bei der Parasitologie der Uni Zürich machen lassen. Das Resultat kam zurück als positiv auf Herzwürmer und positive Antigen Nachweis für Babesiose. Das war ein Schock. Weitere Abklärungen bei der Tierklinik in Hünenberg (Ultraschall, Testwiederholungen) haben dann aber ergeben dass der Test auf Herzwürmer negativ ist.

Die Parasitologie der Uni Zürich konnte sich nicht erklären wie mein Hund zuerst positiv und dann negativ sein konnte. (Innerhalb von 2 Wochen). Könnte das sein weil der Antigentest für Babesiose positiv war?
Entweder war ein Test falsch positiv oder einer falsch negativ. Ich nehme an es waren PCR. Beim Bluttest ist nur eine Methode 100%ig: Du siehst im Ausstrich Babesien. Findest Du keine kannst du wieder nicht ganz sicher sein. Ist halt immer Statistik.