Zwangsverhalten und Aggression - Hilfe

Jayr

Erfahrener Benutzer
23. Dez. 2008
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Also bis zum ersten Besuch in der Hundeschule sind es noch einige Tage hin und ich möchte hier schon um Tips bitten, wie ich mich richtig verhalten kann..

Mein kleiner Chi-mix zeigt, wenn er gerade gestresst war oder nix besseres zu tun hat, ein für alle stressiges Zwangsverhalten; Er onaniert und kratzt sich stark in den Ohren oder beisst sich an den Beinen, also knabbern, nichts blutiges. Es scheint als könne er von alleine damit gar nicht mehr aufhören und wenn man ihn zurechtweist, rollt er sich auf den Rücken, knabbert an allem, was er grad erwischt; Finger, Ärmel, Decken....
Wenn er aber abgelenkt ist, denkt er gar nicht daran, an sich selber rumzuspielen. Leider verliert er schnell das Interesse an Spielzeug, wenn man nicht permanent mit ihm damit spielt und das geht für mich einfach nicht. Und wenn er WEISS, dass es nicht geht mit dem Lecken und Kratzen, wird er ruhig und entspannt und schläft ein. Soll heissen, wenn ich ihm seinen alten Kastrationskragen anziehe, beruhigt er sich sofort, legt sich hin und döst oder ist einfach still.
Aber ich möchte ihm nicht ständig den Kragen anziehen, er kann damit ja auch nicht trinken oder so.
Vielmehr möchte ich erreichen, dass er sein Zwangsverhalten überwinden kann und bessere Beschäftigungen findet. Hab mir schon überlegt, einen Ledermaulkorb zu besorgen, der ist weniger sperrig als der Kragen...

Habt ihr Tips?


Das zweite grosse Problem: Er ist gegenüber Hunden sehr aggressiv und wenn er welche sieht, fixiert er sie sofort. Mittlerweile schaut er mich beim Spazieren oft an und auch, wenn ein anderer Hund kommt, kann ich seine Aufmerksamkeit erregen. Trotzdem ist es immer noch eine gespannte Situation und ich sehe einem Hundeschulbesuch mit gemischten Gefühlen entgegen, da er (wenn die Möglichkeit besteht) andere Hunde wirklich attackiert und beissen will!
Wie verhalte ich mich richtig bzw wie kann ich mit ihm üben?

Als ich gestern spazieren war, kam plötzlich wie aus dem Nichts aus 100m entfernung ein grösserer Hund ohne Leine und ohne sichtbaren Halter auf uns zugeschossen und ich konnte nichts anderes machen, als meinen kleinen auf den Arm zu nehmen... war das falsch?

Hoffe es kommt was gutes zusammen hier :D

LG

Jasmin und Val (Onan, der Zerstörer)

 
Hallo Jasmin

Oh je Du Arme da hast Du wohl einiges an Stress mit dem Kleinen....
Also zum ersten Problem kann ich leider gar nichts sagen aber zum zweiten.

Als Floyd klein war hat er alle Kinder die ihm entgegengelaufen sind angebellt. Da ich schon wusste, dass er das tun würde habe ich mich natürlich bereits verspannt und prompt ging er auf die Kinder zu und hat sie angekläfft und richtig umzingelt.... umso mehr ich ihn abzurufen versuchte um so blöder tat er...
Da ich nicht wollte, dass mal wirklich was passiert habe ich mich an eine Hundepsychologin gewendet. Sie hat mir sofort klar gemacht, dass zuerst ich mein Problem lösen musste. Mein Hund konnte sein Verhalten nicht ändern solange er merkte, dass ich ihm eben auch nicht traute. Ich nahm ein paar Privatstunden bei ihr und wir hatten das Problem schon sehr, sehr schnell gelöst. Floyd geht heute an Kindern, Fahrrädern, Fussgänger, Jogger, usw. vorbei ohne ein Laut von sich zu geben oder ihnen nachzurennen. Jasmin ich rate Dir ganz dringend an sofort mit jemandem Kontakt aufzunehmen der Dir professionell helfen kann. Es ist ganz wichtig, dass Du dies baldmöglichst löst, denn umso länger er dieses Verhalten an den Tag legt umso schwieriger wird es sein ihm dies wieder abzugewöhnen. Floyd ist ein Superhund geworden doch ich bin überzeugt, hätte ich nichts unternommen, wäre es heute nicht so. Wegen dem Hochnehmen war ich immer der Meinung, dass es falsch ist, weil Du den Hund dann quasi noch bestätigst. Doch heute denke ich es ist einfach primär wichtig, dass Du Deinen Hund schützst... vielleicht versuchst Du ihn einfach zwischen den Beinen zu halten oder so, aber wenn es nicht anders geht, würde ich ihn auch hochnehmen, nicht dass er noch von einem anderen Hund verbissen wird. Die Hundeschule wird ihm gut tun, so wird er positive Kontakte knüpfen können und sehen, dass nicht alle Artgenossen böse sind. Ich denke sein Verhalten zeugt von Unsicherheit, vielleicht hat er mal was schlechtes erlebt? Also Jasmin nur Mut, dass kriegst Du hin aber schiebe es nicht länger raus, stell Dich der Situation und unternimm unbedingt etwas. Und das Wichtigste: Glaub an Dich und an Deinen Hund, ihr packt dass schon. Ich wünsche Dir von Herzen viel, viel Glück und Erfolg. Gruss
Veronica

 
Hallo Jayr

Ist dein Hund gesund? Wurde er von einem TA gründlich durchgechekt und auf Allergien getestet?
Vom Blutbild einen grossen Labortest gemacht?

LG Rebecca

 
Hat er vielleicht mal schlechte Erfahrungen mit grossen Hunden gemacht? Hört sich sehr nach Angst an.

Auf den Arm nehmen würde ich ihn nicht, dass kann die Situation zwischen dir und dem entgegenkommenden Hund verschärfen und mit diesem Verhalten bestätigst du deinen Kleinen in seinem Verhalten. Der denkt dann du bestätigst seine Angst.

 
Also es sind einige Sachen aufgetaucht, die ich jetzt allgemein beantworten möchte:

1. Hundeschule: Sobald eine Fahrgemeinschaft sicher ist, kann ich diesen Sonntag schon in die HS kommen und ich will mir ja unbedingt helfen lassen was das alles angeht.

2. Gesundheit: Val ist unter ständiger TA Aufsicht, weil er wohl ein Problem mit der Haut hat, nicht allergiebedingt und wie jetzt rauskam auch kein Pilz. Ansonsten ist er gesund, hat halt angeboren verdrehte Gelenke, aber er verträgt Futter aller Art und zeigt sonst keine Auffälligkeiten. Er ist auch geimpft und hat einen EU Pass.

3. Angst: Nein ich denke wirklich nicht, dass es Angst ist. Er starrt andere Hunde schon aus X metern entfernung an und will schon auf sie losgehen, selbst wenn die gar nicht auf ihn reagieren oder ihn irgendwie bedrohen. Ob er jemals von irgendeinem Hund ( er reagiert auf ALLE Hunde aggressiv, grosse, kleine, sogar ganz junge!) gebissen wurde, weiss man nicht, weil man nicht seine ganze Verangenheit in Rumänien kennt. Die Freundin von mir, die ihn in ihrer Pflegestelle hatte, meinte heute, er habe dieses Verhalten seit er in der Schweiz ist total gesteigert, denn anfangs ging es mit ihrem eigenen Hund auch gut und er hat keine solchen Probleme gemacht....

4. Hochnehmen: Ich nehme ihn in solchen Situationen nicht hoch, unter fast keinen Umständen. Nur am Montag sah ich keinen anderen Ausweg, da dieser fremde Hund frontal auf uns zugerannt kam und ich nicht wusste, wie nah der sich trauen würde ( er ist dann schnell auf 2m entfernung wieder umgedreht und abgehauen).

Heute hat das für mich einen neuen Höhepunkt erreicht... Er hat einen Hund im Zug erblickt und ein wenig geknurrt, als der an uns vorbeiging und ausgestiegen ist... Dann hat Val die ganze restliche Zugfahrt lang richtung Zugtür gestarrt und gewartet, dass dieser Hund zurückkam und jedes mal, wenn die Tür aufging, intensiv geschaut. Er liess sich durch nichts ablenken und wollte dann als wir aufstanden alles nach dem Hund absuchen... Dieser hat übrigens nicht zurückgegiftelt, sondern gewinselt, obwohl das ein Am'staff war und somit drei mal so gross wie mein kleiner Terrorzwerg... *seufz*

 
Hallo, bin grad in einer ziemlichen Zwickmühle...

Um den Terror mit anderen Hunden zumindest etwas abzumildern, habe ich einen Maulkorb besorgt. Eigentlich wollte ich einen richtigen Korb mit Plastikgitter, aber der Laden hat es nicht geschafft, die richtige Grösse zu bestellen und jetzt muss ich noch etwa eine Woche warten. Nun bin ich auf einen Stoffmaulkorb ausgewichen, der vorne offen ist.
Conan hasst das Ding natürlich und versucht oft, es auszuziehen wenn wir unterwegs sind. Er bleibt stehen, stellt sich gegen meine Laufrichtung und das nervigste: Er macht kein Geschäftchen mehr. Gar nichts, auch keine Markierung. Er trottet einfach nur neben mir her und schnuppert nirgends und hebt sein Beinchen nur noch höchst selten. Wenn ich ihm den Korb abnehme, ist er wieder quietschfidel und rennt rum, schnuppert und pinkelt...
Natürlich will ich nicht allzu lange mit der Variante Maulkorb gehen, aber zur Zeit ist es einfach gefährlich an Orten, wo es potenziell viele Hunde und potenziell wenig Ausweichmöglichkeiten gibt (ÖV, Bahnhof, auch auf dem Spaziergang oft leider!). Ich will nicht, dass er andere Hunde beisst und schon gar nicht dass er von einem Grösseren totgebissen wird und was soll ich denn machen, wenn einfach Hunde frei herumlaufen und nicht auf ihre Halter hören, wenn diese endlich mal checken: "Oh, der andere Hund trägt ja nen Maulkorb, das KÖNNTE theoretisch einen Grund haben...." graaaaaaah was soll ich nur tun? Ich will ihm nicht seine Lebensfreude nehmen!

 
hallo jayr

dass dein hund sich nicht wohlfühlt mit dem maulkorb und deshalb kein geschäft macht ist verständlich, weil er kennt dieses ding ja nicht... du musst ihn langsam daran gewöhnen und ihm zeigen, dass der maulkorb nichts spezielles ist.. das ist wie, wenn man einem welpen zum 1. mal ein halsband anzieht und er das nicht kennt..

ich würde in einem solchen fall auf eine lange leine zürück greifen, damit du ihn immer unter kontrolle hast.. und sobald du siehst, dass ein anderer hund entgegen kommt würd ich ihn ganz kurz neben die führen bis der andere hund vorbei ist, so brauchts du auch kein maulkorb (bin nicht so der freund von maulkörben)

 
Ja ich versuchs auch langsam zu machen und geb ihm leckerli wenn er den Korb anhat...
Und er geht NIE von der leine. Wenn ich in die Stadt gehe oder so, ist er an einer verstellbaren aber kürzeren Leine und wenn wir in den Wald gehen hab ich eine Flexileine. Es ist oft egal, wie nah mein Hund bei mir ist, wenn ein fremder Hund auf uns zukommt/uns hinterherläuft. Ich kann den anderen ja nicht einfach wegtreten... Für solche Situationen (und es passiert oft!) möchte ich den Maulkorb haben, dass wenigstens meiner nicht beissen kann.

 
ja das ist verständlich.. ein wenig knifflig der fall..
ein hundetrainer der zu dir nach hause kommt wäre wahrscheinlich die beste lösung

 
Hatte er vielleicht mal mit anderen Hunden irgendein Erlebnis was ihn ziemlich zu schaffen gemacht hat?
Wegen seinem Zwangsverhalten, ist er vielleicht nicht genug ausgelastet? Versuchs mal mit Beschäftigungen die wirklich sein Köpfchen fordern. Es gibt ja Hunde, die wenn sie nicht genug aufgaben haben anfangen sich selbst zu verletzen

Was auch noch dazukommt, wo kommt er her? Wurde er genug sozialisiert? Und wie wuchs er auf?

 
Reagiert Val denn auch so auf andere Hunde wenn er nicht an der Leine ist?

Weil Loony, wenn sie an der Leine ist, auch so tut als wolle sie den anderen Hund jeden Moment zerfleischen und schon von weitem auf den anderen Hund fixiert ist.
Mit Quitscheviech und Leckerlis kann ich sie ablenken aber nicht immer.
(Ich weiss ist keine Lösung. Bin aber daran am arbeiten)

Wenn sie hingegen nicht an der Leine ist und ein anderer Hund kommt spielt sie und hats super...

 
@RaikoJerry: Hmm ich versuchs erst mal mit "normaler" Hundeschule, wo halt auch andere Hunde sind.

@Jade: Das habe ich oben einmal geschrieben... Man weiss es nicht. Ãœber seine Zeit, die er in Rumänien war (sein erstes Lebensjahr, er ist 14 Monate) ist nichts bekannt. Es kann schon sein dass mal was mit anderen Hunden war, aber man kanns nicht genau sagen.

@Loony: Er geht nicht von der Leine, daher kann ich nicht sagen obs anders ist wenn er frei ist... aber ich vermute nicht. Er ist an der Leine auf jeden Fall sehr Hundefixiert und ich will es nicht riskieren ihn frei zu lassen...
Er ist aus Rumänien, wo er bis dezember 08 gelebt hat.

 
Wie meinst du er geht nicht von der Leine? Du lässt ihn nicht oder er weicht nicht von deiner Seite?

Ich habe eben bei loony auch erst gedacht oh Gott sie wird aggressiv aber es war genau das Gegenteil. Sie fühlt sich an der Leine zu mächtig und hat eine riiiesn Klappe. Wenn sie aber ohne Leine ist, spielt und beschnuppert sie normal.

Ich würde meine schon zur Verfügung stellen aber ich weiss halt nicht wie sie reagieren würde, wenn er sie wirklich angreifft. Möchte ja nicht, dass sie deinen Val noch umbringt weil er so viel kleiner ist als sie.

 
Ich hab ihn erst zwei Wochen bei mir und er folgt noch nicht so gut, ich lasse ihn nicht von der Leine. Gehe aber mit Zug- und Schleppleine spazieren. Vor allem wenn dann andere Hunde kommen finde ich es sicherer, wenn ich ihn allenfalls noch zurückziehen kann..

Joah kann ich verstehen, dass das gefährlich werden könnte... also wart ich erst mal den ersten Hundeschulbesuch ab ;D

 
Ja und wenn du wenn ein anderer Hund kommt voraus gehst und ihm zeigst, dass du ihn quasi beschützt?. Also dass du ihm klar machst, dass du die Situation im Griff hast und nicht er?

Nach 2 Wochen ist eh klar, dass er noch nicht so an alles neue gewöhnt ist.

Hört er auf dich?

Ich habe in einem Artikel gelesen, dass Hunde, die ein Leiden haben (Hautausschlag usw) zu aggressionen neigen in dieser Zeit, weil sie mit dem Organismus überfordert sind. Vielleicht legt sich das ja bei Val??

 
Hmm das müsste ich mal probieren... Die Sache ist halt dass jetzt, wo er beim Spazieren den Maulkorb trägt, alle Leute ihren Hund sofort schnell wegrufen, also keine Chance für mich da ran zu gehen.

Und ja, er hört ganz gut auf mich... meistens... und wenn ich recht dominant gehe, grosse Schritte mache und so, achtet er sehr gut auf mich und zeigt sich unterwürfig...

 
oh nei dr arme Kampfknuddler!

Also ich würde meine schon in die Nähe lassen. glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie ihn gleich umbringen würde.eher zurechtweisen.

Da muss ja wohl was vorgefallen sein, dass er so reagiert!

Versuchs mal mit der Taktik und schreib ob sich was geändert hat.

Ich verstehe dich sehr gut und kann es nachvollziehen, wie es ist, wenn man gemieden wird... Meine wird wegen ihrer Rasse gemieden und schon meist im vorraus als gefährlich eingestuft.

 
Im moment ist er eher ein armer Stinker als sonstwas... er furzt grad wieder rum *nase zuhalt* boah...

Naja, richtig gemieden werd ich nicht. Ich werd eher schräg angeschaut, weil ich böse, böse Frau diesem kleinen, süssen Hund einen Maulkorb anziehe *augen roll*

Hach mann, Am'Staffs sind so wunderschöne Hunde.... *seufz*

 
hihihi merci!!! Sie sind halt Powerpakete... Heute im Wald ist sie kreuz und quer rumgerannt, als wäre der Teufel hinter ihr her...

Ja das stinke kenn ich nur zu gut!!! meine furzt, dass man manchmal nicht mehr atmen kann.

Eine Kollegin von mir hatte eine einen kleinen Terrier, der auch so aggressiv war aber gegen alles was sich bewegte...am Schluss hatte die ganze Familie Angst vor ihm.

Ich glaube mit Geduld und Ãœbung krigst du das super in den Griff!!!

 
Ja ich hoff auch dass meiner bald frei und freudig rumsemmeln kann :D

Leider hab ich heut in Zürich einen Am'staff gesehen, der meinen Kleinen fast angegriffen hätte und der Halter hat mich auch noch blöd angemacht auf spanisch. Ich hab ihm hinterhergerufen "Das hani verstande, du A****" *grrrrr*

Ui nei zum glück ist er nicht so schlimm. Er mag nur keine Hunde und alles was er meint, sei ein Hund. Menschen sind toll und mit Katzen hat er auch keine Probleme.