Abruf aus dem Spiel

peppermintkea

Erfahrener Benutzer
17. Aug. 2012
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Halloo Forianer

So, bevor ich Kea’s Erziehung wieder völlig versaue, wollt ich mal eure Meinung zu meinem neuen Trainingsansatz.

Zuersteinmal: Kea ist nun bald jährig und eigentlich mehr oder weniger „stabil“ dafür, dass sie ja mitten in der Pubertät steckt. Unser Rückruf funktioniert in den meisten Fällen sehr gut, auch bspw. ab der Krähenjagd. Erziehungstechnisch gehöre ich in die Fraktion Wattebausch-Werfer.

Nun, die Fälle in denen der Rückruf nicht funktioniert, sind, wenn sie am Spielen ist. Sie ist unglaublich verspielt (wahrscheinlich halt auch altersbedingt) und kann sich überhaupt nicht davon lösen, wenn jemand dann mal mitspielt. Ich bin einfach zu wenig interessant!

Nebenbei: Eine Zeit lang, kam sie auch ab dem Spielen sehr zuverlässig zurück, genau wie wir’s in der JuHu gelernt haben :)

Also, hab ich mich hintersinnt, was denn nun anders ist und da ist mir ein Licht aufgegangen :) In der JuHu haben wir die Hunde ab dem Spiel abgerufen und gleich wieder losgeschickt, der Abruf hiess für sie also nicht, das Spiel ist vorbei. In der Praxis habe ich sie dann aber nur abgerufen, weil ich weitergehen wollte oder weil sie für mein Empfinden zu aufdringlich wurde.

Nun hab ich mir folgenden neuen Trainingsansatz überlegt:

  • Wenn wir spielende Hunde auf unserer Hundewiese sehen (grössere Distanz), ruf ich sie ab und schick sie aber gleich wieder los
  • Wenn das gut klappt, Distanz verringern, Rückruf und gleich wieder los schicken
  • Wenn das auch klappt, such ich mir jemanden, der mit mir übt, damit ich sie immer wieder mal abrufen und wieder zurück schicken kann.
Macht das Sinn?

 
Ganz ehrlich? Wieso musst du sie abrufen, wenn sie am spielen ist?
Meist ergibt sich ja eh nach ein paar Minuten spielen, der Moment, wo sie kurz inne halten, den Moment würd ich nutzen.
Aber wie du schriebst, dass sie danach immer gleich "weiter muss", wird auch in ihrem Kopf sein. Deshalb würd ich's so machen, wie in der Huchu geübt, sie wieder losschicken.
Ich rufe Belle im Spiel oder so nur ab, wenn irgendwas aussergewöhnliches ist. Unverhofft jemand kommt, oder ähnliches. Aber wenn sie beispielsweise ihre 2 Minuten hat, hab ich keine Chance und versuche es auch nicht, weils sinnlos ist. Dann warte ich eben diesen Moment ab, rufe sie, sie kommt. Aber sie weiss, dass sie meistens wieder los kann.

 
Hmm, es ist nicht so, dass ich sie zum Spass abrufen möchte. Aber es gibt halt die Situationen, da lauf ich in eine andere Richtung als der andere Hund oder ich sehe, dass der andere Hund nicht mehr mag und sie zu aufdringlich ist oder die Stimmung kippt oder ein Pferdle kommt oder was weiss ich :) Jetzt ist es so, dass mir die anderen HH "helfen" müssen und zuerst ihre Hunde abrufen müssen.

 
Nein, sie darf vielleicht zu 2 von 5 Hundebegnungen. Grundsätzlich leine ich sie lieber an und sprech mich mit dem anderen ab ob es OK ist, da sie wirklich recht stürmisch ist. Auf unserer Stammrunde kenne ich aber die meisten Hunde und lass sie dann je nach dem gleich ran.

 
Ich hab mir eben auch gedacht, dass das mein Problem nur verstärkt, drum lass ich sie eigentlich nur noch zu Hunden die ich kenne oder bei denen ich mich abgesprochen habe. Ich habe aber gleichzeitig das Gefühl, dass, wenn sie dann mal darf, der Spieltrieb nur noch stärker geworden ist, dass sie sich dann bei den Hunden so richtig auspowert. Wäre es denn eine Variante, wenn ich sie freigeben würde bevor sie losspringt? Sprich, wir sehen ja die Hunde beide etwa gleichzeitig, sie legt sich in der Regel hin und wartet um dann voll drauf los zu spurten. Wenn ich sie nun mit Guddis bei mir behalte so lang ich kann und dann mein Freigabe-Kommando sage?

Würde gerne mit anderen HH gezielter üben, mir fehlt halt nur etwas die Zeit, weil wir ja Vollzeit arbeiten ;-) Und ich dachte, ich fange erst mal klein an, also generell bei Hundesichtungen Konzentration auf mich.

 
So habe ich es zumindest bei Cleo gemacht. Sie war auch total fixiert auf "Hund, JUHU spielen" und hatte keine Augen mehr für mich. Da ich sie am Anfang schwer bei einer Hundesichtung zurückrufen konnte, führte ich das Kommando "halt" ein. Cleo blieb stehen bis ich bei ihr war. Dann musste sie mich mal anschauen, oder sitz machen usw. Dafür gabs Leckerli und daaaannn erst durfte sie zu dem Hund. Heute begegnen wir anderen Vierbeinen sehr entspannt, wenn einer an der Leine ist, wird Cleo zu mir gerufen, und wir laufen im Fuss vorbei, manchmal nehme ich sie auch an die Leine.
Der Abruf aus dem Spiel bedarf da natürlich schon mehr Übung, wir haben das mit Pfiff, Superbelohnung und Schleppleine aufgebaut. Da war sie rund 1 Jahr alt und bis heute klappt es eigentlich perfekt.
Viel Glück beim Training, ich weiss nur zu gut wie anstrengend diese Phase war.

 
Hi!

Ich finde Deine Ansätze schon gar nicht so schlecht und würe auch jetzt nicht unbedingt weniger Kontakte zu lassen. Ist in dem Alter schon auch wichtig, dass da Sozialkontakte weiter bestehen und die Hunde beim erwachenwerden weiter lernen können. 2 von 5 hört sich doch recht ausgeglichen an.

Zwei zusätzliche Ansätze habe ich für Dich, die Dir vielleicht noch weiter helfen.

Mit Futter zu arbeiten macht Sinn und ja, ich würde unbedingt versuchen sie über Futterspiele bei Dir zu halten um das Freigabesignal erst zu geben wenn sie gerade aufmerksam und mit Spass(!) bei Dir ist. Sofern möglich... :)

Zum zweiten kannst Du mal gucken, ob Du beim spiel mit den beiden versuchen kannst immer in der Nähe zu bleiben und in einem Moment, wo deine kurz mal aufschaut ihr super lecker Futter anbieten. Ist ja nicht weiter schlimm, wenn sie es nicht nimmt, aber wenn doch, dann kann sie kurz was fressen und dann direkt weiter spielen. Ganz ohne Abruf, einfach nur als Angebot auch zwischendrin mit Dir was zu machen.
Damit schaffst Du so eine Grundidee in ihr, dass es sich hin und wieder lohnen könnte zu gucken, was Du denn grad so machst. Dadurch könnte sich der Abruf später deutlich einfacher gestalten:D.

Und dann würde ich mal schauen, ob Du vielleicht mit einigen Hündelern, die Du so triffst erst mal einige Schritte mitlaufen kannst. Versuche Deine Maus etwas bei Dir zu halten, ihr tolle Alternativen zum Hund anzubieten und an der Leine einfach mal noch keinen Kontkat zu zulassen. Wenn ihr dann ein paar Schritte gelaufen seid und Deine Hündin sich grad mit Dir schön beschäftigt, lässt Du sie ganz nebenbei mal frei, ganz ohne viel Aufhebens. Evt. könnte es auch Sinn machen insgesamt zwischendrin mal einen reinen Leinenspaziergang mit einem anderen Hund zu versuchen, wo einfach mal kein Kontakt zustande kommt, es aber trotzdem schön ist mit Dir zusammen zu laufen.

Zeige Ihr also erst mal, warum es für sie lohnenswert ist bei Dir zu sein und auch zu bleiben oder zu Dir zurück zu kommen, bevor Du das Rückruf-Signal wieder gezielt aufbaust.

Hast Du eine Idee, was ich meine?

Viel Spass!

Katrin

 
Hey super, vielen lieben Dank für die Ratschläge, verstehe absolut was du meinst Katrin. Also erstmal einfach zeigen, dass ich auch toll sein kann ;-)
Mit Druck bei ihr zu arbeiten geht sowieso total nach hinten los, daher kann ich sehr viel damit anfangen, danke! Mit Futter erreicht man bei ihr viel, da kann ich sie sogar von ihren heiss geliebten Büsis ablenken.

Und ich versuche sie ja wirklich mit so viel Verständnis wie möglich durch die Pubertät zu bringen, ist halt manchmal schon sehr anstrengend :)

 
Ich finde es auch wichtig, den Hund im Spiel abrufen zu könnn. Sei es, wenn ein Jogger kommt oder der Spielkamerad etwas sieht und davonrennt (auch schon passiert) und ich zumindest meinen zurückrufen kann.

Charlie war am Anfang auch einer, der sich aus dem Spiel nicht abrufen liess. Ich habe etwa 95% aller Hundekontakte zugelassen, schnuppern lassen und wenn es einen Moment gab wo Charlie nicht mehr soooo interessiert war, hab ich ihn aus der Nähe gerufen und sofort belohnt. Das habe ich aber nur bei Hunden gemacht, die nicht wirklich gespielt haben, sonst wäre der Reiz viel zu gross.
Wir treffen unterwegs regelmässig einen Hund, der sich im Spiel nie abrufen lässt. Der Besitzer ruft aber auch ununterbrochen, so dass der Hund natürlich gelernt hat, dass da einfach einer im Hintergrund sinnlos quatscht.
Deshalb denke ich, dass weniger mehr ist und du anfangs nur abrufst wenn du dir sicher bist dass Kea kommt und dann langsam steigerst.

 
Das ist auch eine gute Idee, mit den Hunden die nicht wirklich an ihr interessiert sind, da ist es sicherlich wesentlich einfacher.
Versuche eigentlich immer einen Moment abzupassen indem sie mich gerade sowieso ansieht, eben weil ich Kommandos nicht wiederholen möchte. Nur das kleine Monster findet dann manchmal die Leberpastentube zu wenig lohnenswert um zurückzukehren ;-)

 
wenn Du Deinen Heimweg mal umgestaltest kannst Du mit dem Schotten und mir mal hier oben üben. ;-) Kannst ja nachher via Matzingen auf die Autobahn.
War gerade gestern Mittag in Trollhausen auf dem Spazi, brauchte einen geraden Weg weil ich mir im Rücken was eingeklemmt habe ;-) Wäre kein Problem für mich, bin ich gerne dabei.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn sie lieber mit dem Hund spielen möchte als an der Leberpaste zu lecken, könntest du es auch mit ihrem Lieblingsspielzeug versuchen. Ganz egal ob es ein Ball ist oder ein Zerrspielzeug, aber das gibts dann nurnoch beim Abrufen vom Spiel.

Da sie sowieso gerade in Spiellaune ist, kann es natürlich sein das sie genau weiss, wenn ich zurûckkomme gibts was zu fressen aber danach muss ich weiter und es ist aus mit dem Spiel. Wenn du aber dann als Belohnung ein Spiel anbietest, lernt sie daraus "oh wenn ich jetzt nicht mehr mit dem Hund spiele,spielt Frauchen was tolles mit mir". Evt findet sie ja auch Rennspiele mit dir total toll und du rennst dann mit ihr einfach für ein paar Meter.

Ich hab das bei meinem Hund gesehen, er findet Leckerli zwar hammer und ist echt verfressen, aber wenn er die Wahl zwischen Guddeli und Ball hat, gewinnt der Ball :p

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Klar :)
Du solltest natürlich nicht wie wild mit dem Spieli rumfuchteln :D
Ich denke mit Spielzeug klappt es bei einem Hund, der nicht an Kea interessiert ist, er ihr also auch nicht folgen würde.

Ansonsten mit dem Rennspiel würde es wohl keine Ressourcenverteidigung geben oder was meinst du Troll?

Mit Spieli/Rennen hatte ich bis anhin zwar noch keine Probleme, mit Parfaittube oder Superleckerli jedoch schon. Da kam dann plötzlich der andere Hund angetrabt und wollte es für sich beanspruchen.

 
Mit Rennspiel meine ich das der Besitzer rennt. Also als Belohnung zusammen mit dem Hund.

 
Mit Rennspiel meine ich das der Besitzer rennt. Also als Belohnung zusammen mit dem Hund.
Bin mir nicht sicher ob sie das völlig aus dem Konzept bringt wenn ich anfange zu rennen :) aber ein Versuch wärs wert! Lieblingsspieli hat sie nicht so wirklich. Ihr Lieblingsspiel ist es Sachen einfach zu schreddern ;-)

 
Also nicht falsch verstehen :D du sollst nicht einfach wegrennen, sondern sie dazu animieren mit dir zu rennen.

Bei uns sieht das etwa so aus: ich rufe Hund, Hund kommt, ich sage "heyeyeyeyey" und klopfe dabei mit meinen Händen auf die Oberschenkel und "renne" rückwärts. Hundi freuts, die ganze Aufmerksamkeit ist bei mir und der andere Hund ist nicht mehr so spannend :)

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Immer in der Hoffnung, dass der andere Hund darauf nicht anspringt wie meiner... sonst hast du plötzlich einen Fremden Hund in den Armen. :escape:

Bei uns war der Jackpot einfach Cervalat. Ist schneller gefressen als der andere Hund realisieren könnte um zu betteln.

 
Hihi ja so in die Richtung wärs wirklich ein Versuch wert, ohne anderen Hund findet sie das schon lässig :-D

 
Du hast schon viele Anregungen bekommen. Eine möchte ich noch anbringen. Luzi ist ja 9 Monate alt und wir arbeiten auch tagtäglich am Abruf ...

Diese Woche habe ich gemerkt, dass Luzi deutlich besser abrufbar ist, wenn ich vor dem Spazierengehen ein paar Übungen einbaue.
Meist mache ich das zuhause unter ablenkungsarmen Bedingungen.
Mal ist es das Anzeigen von freien Stühlen,
mal üben wir das Aufheben und Apportieren von Gegenständen, die ich fallen lasse,
mal sind es die Grundpositionen, die ich in exakter Ausführung verlange,
oder ein "Sitz! Warte!", ich entferne mich und rufe ihn dann ab.

All diese Übung führt er sehr gerne aus, ich kann ihn somit tüchtig loben und auch belohnen und so starten wir beide gut gelaunt und verbunden in den Spaziergang.