Abschnappen gegenüber HH/Mensch, wenns weh tut. Zulassen oder korrigierend einwirken?

Yella hat hier zwei Varianten des Abschnappens:

Variante 1: Instinktives, überraschtes Abschnappen als Reflex bei plötzlichem Schmerz. Dieses Verhalten korrigiert sie sofort und zeigt extrem beschwichtigendes Verhalten. (muss ich wohl so akzeptieren...)

Variante 2: aufgrund früherer Schmerzerfahrungen wegen LM beginnt Yella schon zu hibbeln und zu flüchten, wenn die Krallen geschnitten werden müssen. Da steigert sie sich richtig rein. Bei jeder Kralle wird gefiept, gejault und in die Luft geschnappt. Dieses Verhalten hat sich mit der Zeit gebessert, aber könnte deutlich besser sein. Das "Läbige" geht bei Yella extrem weit nach vorne, weiter hat sie sehr harte Krallen. Die kriegt man auch mit der besten Schere kaum geschnitten. Meist bricht die Kralle beim Schneiden.

Mir gehts um Variante 2: Wie trainiert ihr sowas ab? (Bis jetzt habe ich ihr das Krallenschneiden "schön gefüttert". Nach jeder Kralle gibts ein Gutzi. Nach 4 Jahren trainieren, ist das Schnappen weniger geworden. Aber iwie komm ich da nicht weiter...auch ein beherztes, jetzt zieh ichs einfach durch, geht nicht, denn so habe ich ein zappelndes Nervenbündel, welches sich immer mehr reinsteigert. Ablenkung mit Leberwurstpaste klappt nicht. Es muss echt schlimm für Yella sein...)

Ist dieses Abschnappen bei plötzlichem Schmerz evtl. charakterbedingt? (Lexi und Pichu, welche eher wenig selbstvertrauen haben, zeigen keinerlei "Schnappigkeit", obwohl Lexi sonst eher bei Unsicherheit nach vorne geht. Pichu wählt immer den Rückzug. )

 
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Ja, es gibt wahrscheinlich einfach Hunde, die das Schneiden sehr schmerzt. Ganz besonders, wenn das Lebendige auch noch weit nach vorne wächst. 

Deshalb kenne ich auch einige, welche statt der Zange einen Dremel verwenden und sehr gute Erfahrungen damit gemacht haben. Beim Suchen nach dem richtigen Begriff habe ich noch diesen Beitrag gefunden: http://www.doctor-speed.de/erfolgsgeschichte-dremel.html Hier findest du Infos, auf was beim Dremel zu achten ist.

Für den Aufbau des Dremel kann ich dir diese Seite hier empfehlen: http://www.spass-mit-hund.de/clicker-welt/clicker-praxis/medical-training/ Ganz unten ist das mit der Krallenschere gezeigt. Aber genau das Gleiche kannst du natürlich auch mit dem Dremel machen - denn wie sie richtig schreiben: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Du siehst dort auch, dass die Schritte viel kleiner sind und erst geschnitten wird, wenn alle Schritte vorn dran für den Hund gut bis positiv sind.

Bei dem von dir gewählten Ansatz willst du Yella im Nachhinein für etwas belohnen, das sie ängstigt/schmerzt. Leider funktioniert dieser Weg bei den wenigsten Hunden, da sie hier die Wenn/dann-Verknüpfung selten so machen, wie wir es uns wünschen.

Moni

 
Danke Moni. Die Links sind sehr hilfreich. Ist wieder mal typisch, dass ich falsch herum gedacht habe...auf ins neue "Krallkenschneiden Leben" ;-)

 
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@ Yve: Bei meinem letzten Hund hatte ich Jasys vorgeschlagene Methode angewandt. Jedoch ohne Motor, d.h. mit einer Metallfeile. Bei Prinz waren die Krallen extrem hart, spaltgefährdet und ohne jeglichen Anhaltspunkt, wo das Lebige begann. Deshalb die Feilvariante, die ich bei Tabasco auch ab und zu anwende.

Der Dremel ist natürlich eine Luxusvariante, jedoch mit ein wenig Lärm verbunden.

 
Mit einer Feile habe ich bei Yella auch schon mein Glück versucht, da sie aber nur schon bei der kleinsten Berührung an ihren Krallen heftig reagiert, habe ichs beim Versuch gelassen...komischerweise kann ich ohne Probleme Pfoten putzen oder Pfoten in die Hand nehmen.

Ich werde diese Sache extremst kleinschrittig aufbauen müssen. Fragt sich nur, was ich in der Zwischenzeit mit den arg schnell nachwachsenden zu langen Krallen mache, seufz!

 
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