An der Prüfung bescheissen...

nach nunmehr 40 jahren eigenem aktivem hundesport mit unzähligen prüfungen viel mir schon immer auf, dass gerade im sog "leistungssport" wie bsp. ipo getrickst und betrogen wird was das zeug hält.

sehr gut getarnt, aber mit einem geübten auge ziemlich ersichtlich, auch wenn es nur millisekunden von körperhilfen, kurzen sichtzeichen etc ist.

gerade leistungshunde aus so einer zucht unterstehem einem irren druck....

er MUSS die prüfungen schaffen, da hier die zucht im vordergrund steht und nunmal prüfungen vorfewiesen werden müssen. so ein hund hat allerdings auch nicht ale zeit der welt...diese zu bestehen und da wird durchaus sehr viel betrogen.

viele lr wissen um dieses manko und auch hier erlebte ich schon wie man das eine oder andere auge zudrückte, damit der hund mit einem v aus der prüfung kommt...

für mich galt immer nur das eine: wenn der hund dieses oder jenes nicht "blind beherrscht" trainiere ich eben nichts anderes als genau das, bis es sitzt.

ich bin ein prüfungsphobiker und da ich das weiss habe ich immer auch gerne unter extrembedingungen mit enorm viel und noch mehr ablenkung für den hund trainiert. schon ein schulterzucken konnten meine "prufungshunde" deuten....

minime körpersprachliche zeichen habe ich ihnen in verbindung mit einzelnen übungen beigebracht. niemals in der absicht damit je zu betrügen....jedoch für den hund (und mich) als sicherheit, da bedingt durch meine nervosität eben manche schritte, kommandos etc einfach unter anspannung nicht so klar beim hund ankommen.

sieht man es jetzt extrem eng wären es durchaus "hilfen".

da ich mir jedoch immer auch darüber im klaren war, dass genau ohne diese "hilfen" die prüfung genauso gut laufen würde, brauchte ich es in der regel einfach nicht, sondern diente der letzten sicherheit. ein hund ist keine maschine...und wir auch nicht.

bei mir ging es schlicht "um nichts", jedoch ist eine bestandene prüfung mit noch sehr guter punktzahl einfach die bestätigung, dass man einfach mit dem hund sehr gut trainiert hat.

als -wackelkandidat- wäre ich niemals an eine prüfung..und somit hatten wir immer sehr gute punktzahlen und wir sind auch nie durchgefallen.

das braucht zeit, viel spucke und auch ideen, es dem hund so angenehm als möglich zu machen. ein hund, welcher unter "druck" läuft ist heutzutage ein absolutes nogo.

dass es freudig aussieht war immer meine oberste priorität..und wenn  es eben an einer herbstprüfung nicht klappt..na dann eben erst im nächsten jahr.

aber eben...ich kenne da ganz andere leute, welchen es schlussendlich egal ist wie sie durch die prüfung kommen, hauptsache der hund fällt nicht durch.

 
Ich gehe an Prüfungen um zu zeigen was wir können, nicht den anderen Leuten sondern mir selber! Und natürlich auch als `Selbstkontrolle` für mich und meine Trainer wo wir stehen.

Im Juni sind mein Hund und ich die erste Prüfung (nur Mehrkampf, also keine `richtige` Prüfung) gelaufen, vorher haben wir ein Jahr lang darauf geübt, er ist (war) kein einfacher Hund mag keine fremde Hunde und Leute. Für mich war es eine grosse Überwindung mich anzumelden, hatte Angst er geht den Richter/anderen Hund im Freiablegen an (eigentlich mittlerweile eine total unbegründete Angst)o.ä., dazu kommt noch eine kleine Prüfungsangst von mir.....

Ich hatte mich mit dem Buch Mentaltraining für Hundsportler vorbereitet damit ich nicht allzu nervös bin bzw. ich mit meiner Nervosität besser umgehen kann.

Wir sind die Prüfung gelaufen und es war so genial, ein riesen Glücksgefühl das mein Hund und ich auch bei so grosser Ablenkung so toll und schön miteinander Arbeiten können, und ich war einfach nur unheimlich stolz auf mein Hund.

Und das ist eigentlich für mich das tollste am einer Prüfung, nachher das Glücksgefühl es toll hingekriegt zu haben, und natürlich auch die kleinen Fehler aufgezeigt zu bekommen an was man noch Arbeiten kann.

Morgen in einer Woche haben wir dann den grossen Tag, unsre erste BH1 Prüfung :-D

Und irgendwie freue ich mich, mit einem Schuss Nervosität :ugly: