Angst von Knallen (Schiessen, Gewitter, Feuerwerk)

hochi

Neuer Benutzer
07. Feb. 2010
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Unser Bichon Frise (4Jahre) hat seit geraumer Zeit Angst von Schiesslärm ect.
Was meint Ihr, bringt eine sensibilisierung bei einem Schützenhaus Besserung oder ist es kontaproduktiv. Hat jemand ähnliche Erfahrung?
Danke PGH

 
Hallöchen

Erst Mal herzlich Willkommen hier imForum.

was macht den der Hund, wenn es knallt? und was machst Du?

Liebe Grüsse
Nati

 
Hallo Nati,

Er fängt an zu Zittern und Hecheln.

Wir versuchen nicht auf diese Ängste einzugehen, verhalten uns normal.
D.h kein Trösten. wir versuchen höchstens Ihn mit Spielen abzulenken.

Grüssli Gaby und Peter

 
Hi hochi
auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen!!!

Lässt er sich dann auch ablenken oder bleibt die Angst massiv bestehen, wenn Du mit ihm zu spielen versuchst?

Grüessli
Watschel

 
Hallo hochi

herzlich willkommen hier... :D

Hat euer Hund diese Ängste erst seit neuem? oder schon
seit anfang an? oder habt Ihr den Hund erst übernommen??

Ansonsten würde ich dies mal mit einem guten Hundetrainer der Einfühlungsvermögen hat das Problem mal anschauen..

weil ich finde um den Hund zu sensibilisieren etwas zu extrem gleich zu einem Schützenhaus zu fahren und so jetzt gewöhn dich dran...
ist vergleichbar wie wenn Du z.B. extrem Angst vor Spinnen hast und du
in einen engen Raum mit riesen Spinnen verbringen musst um dich daran zu gewöhnen....

ich finde es kein einfaches Thema und man sollte es gut angehen...

ich hoffe ihr findet die richtige Hilfe....

Liebe Grüsse
Nadja

 
Hallo Watschel
Die Angst bleibt bestehen, man kann ihn nicht ablenken. ausserdem lässt er sich in dieser Situation nicht berühren, obwohl er sonst sehr verschmust ist. Er
konzentriert sich angespannt, wann das nächste Geräusch kommt, hört während dem Knall zu hecheln auf um danach sofort wieder damit anzufangen.
Freue mich auf Antwort, da ich wirklich ratlos bin.
Grüessli Hochi

 
Hallo Nadja
Diese Angst hat er seit ca.1 1/2 Jahren. Er ist schon seit er Welpe ist bei uns.
Grüessli Hochi

 
Hallo hochi

Ist dann vor 11/2 Jahren mal was passiert??
vielleicht gabs ja irgend nen Auslöser dafür...

Grüessli Nadja

 
Ja, wir hatten eine Haussanierung, bei welchem auch das Flachdach saniert wurde. Von da kam doch manchmal Lärm daher. Wir denken auch, dass es damit zusammenhängt. Er hat vor allem Angst, wenn er nicht sieht, woher der Lärm kommt. Bei der Bohrmaschine bleibt er sitzen und schaut zu.
Grüessli Hochi

 
Hallo Hochi!

Willkommen im Forum auch von mir!

Das Problem kennen ja viele, langfristig wärs sicher nicht verkehrt, einen einfühlsamen Hundetrainer zu kontaktieren, wie es Nadja vorgeschlagen hat, kurzfristig würd ich dir empfehlen es mal mit Notfalltropfen von Bachblüten zu probieren. Bei einer Kolegin hat es wunderbar gewirkt, ihr Retriever hatte massive Angst, schon fast Panik, wenn es knallte und ich habs mit eigenen Augen gesehen, dass er sich beruhigte mit den Notfalltropfen.

Liebe Grüsse, Daniela

 
Hallo Daniela
Mit den Notfalltropfen haben wir es auch schon probiert. Die angegeben Dosierung nützt nicht und ich weiss nicht, ob ich ohne Gefahr die 3-Fach Dosis geben kann. Vom Tierarzt weiss ich, dass diese Rasse einen extrem starken Willen hat (kam heraus als er eine Narkose bekommen sollte. Er wehrte sich total bis der Arzt sogar noch mit Maske Narkosemittel verabreichen musste).
Vielen Dank das Feedback.
Grüessli Hochi

 
Huhu

Es muss nicht zwangsläufig etwas passiert sein. So einige Hunde, die anfangs nicht auf Knallerei reagieren, tun das später plötzlich, so quasi aus dem nichts raus.
Ich hatte mit Bandit einen Hund, der bei Geknalle mega Panik schob.

Ihm half es, wenn ich mich mit ihm kuschelnderweise auf's Sofa zurückgezogen habe. Ich habe ihn dann nicht gestreichelt wie sonst immer, sondern nur die Hand aufgelegt und Streichbewegungen in die Fellrichtung gemacht und im Zeitlupentempo.
Heisst: die Angst ignorieren finde ich falsch. Denn so lernt Hund nur, dass seine Angst nicht ernstgenommen wird, dass er sich nicht auf einem verlassen kann.
Es ist nunmal eine grosse Gratwanderung zwischen "Sicherheit vermitteln" und "Angst nicht bestätigen". Aus dem raus, damit der Hundeführer ja nichts falsch macht und ja nicht bestätigt, ist dann der Ignorierkäse entstanden.
Also: vermittle deinem Hund Sicherheit. Nähe, wenn er sie sucht, zulassen. Je aufgeregter der Hund wird, je ruhiger solltest du werden und versuchen, Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln.
Ich tu dann immer so, als wäre das das normalste der Welt, dass es jetzt knallt.

Du könntest einen Kong füllen und den deinem Hund geben. Nukeln wirkt auf viele Hunde beruhigend. Frage ist halt, ob er sowas in der Panik überhaupt noch annimmt.

Was ich auch immer mache, ist Musik oder TV laufen lassen, etwas lauter als sonst. Wohlgemerkt, man kann damit für einem Hund sicher nicht das Geknalle übertönen. Er hört es trotzdem. Aber der Geräuschpegel im Haus sorgt dafür, dass der Hund seinen Fokus (auf den nächsten Knall warten) nicht so sehr nach raus lenkt.


Zum Schiessstand würde ich nicht gehen und schon gar nicht ohne Hilfe eines vernünftigen Trainers. Duma nennt den Grund schon.
Zudem ist Schiesstand und Feuerwerk absolut nicht das gleiche (Bandit war schussfest und hat bei Schiesstand und Co. nicht reagiert. Aber bei Feuerwerk brach er in Panik aus).
Heisst, du würdest mit dem Schiesstand das Feuerwerksgeknalle nicht unbedingt lösen können.

Tellington Touch kann auch helfen. Das müsstest aber jetzt bereits anfangen. Einige Hunde finden das anfangs "grauslich". Dann ein T-Shirt nach TT anziehen (ersetzt das halbe Körperband) und vermittelt den meisten Hunden auch Sicherheit. Aber auch das: nicht erst am Silvester mit sowas Neuem beginnen.

Eine andere Möglichkeit wäre konditioniertes Entspannen.
Üben und aufbauen musst das ohne jeglichen Stress. Immer wenn dein Hund gut entspannt, verknüpfst du das mit einem Wort und streichelst ihn beruhigend und entspannend. Es braucht eine lange Übungsphase, damit Hund das mit der Zeit auf's Wort kann. So kannst du ihm im Stress das Wort sagen und er entspannt (aber eben, braucht sehr viel und intensive Übung, damit das nachher unter Stress auch wirklich klappt).

Ansonsten kann ich dir so aus der Ferne, ohne deinen Hund gesehen zu haben, wie er sich genau verhält, auch keine weiteren Tips geben.

Was ich auf keinen Fall machen würde: ihn mit irgendwelchen Medis ruhig stellen wollen (Bachblüten-Notfalltropfen sind ok).

 
Hallo Zusammen

Nur kurz: ich kann mich DeeCee absolut anschliessen.

Diese Ratschläge "Angst zu ignorieren damit ich durch Aufmerksamkeit keine falsche Verknüpfung mache" finde ich falsch um nicht zu sagen schlimm!

Kann man wirkliche Angst positiv bestärken? Häää? Kann man wirklich lernen dass Angst sich lohnt? Das echte Gefühl Angst oder Panik? Leute die das völlige Ignorieren wegen möglichen Bestätigungen raten sollen mal so einen Hund genau beobachten. Kann dieses Gefühl, diese Panik (Hecheln, weit aufgerissene Augen, Flucht- und Agressionstendenz) sich gut und lohnend anfühlen?

Ich würde auch da sein für ihn - ihn halten, TTouch kann eine gute Möglichkeit sein. Nähe anbieten!

Ich würde am Anfang auch mit Notfalltropfen, Spagyrik, Homöopathie, DAP versuchen. Nur leider nützt das oftmals nicht mehr. Und dann muss ich leider sagen, würde ich auch Medikamente einsetzen. Die Frage ist immer wie und was man einsetzt. Es gibt angstlösende Medikamente, die man nur in der Phase der Angst gibt (also z.B. 1. August) und dann gleich wieder absetzt. Und ich finde dies immer noch besser, als den Hund in dieser Angst zu lassen und zu riskieren, dass etwas passiert.

 
Hallo fujolelo

Finde den Einsatz von Medikamenten verkehrt, weil oftmals ein sedidativ wirkendes Medikament verabreicht wird in solchen Momenten.
Ich bin selbst mal auf diese Art sediert worden, weil ich eine Behandlung nicht wollte. Man bekommt alles bei vollem Bewusstsein mit und ist körperlich nicht in der Lage, sich zu wehren.
Beim Hund kann das ganz massive seelische Schäden zur Folge haben. Ich kenne mehrere. Bandit war so einer, den ich dummerweise mal meinte, mit Medis beruhigen zu müssen an einem 1. August. Ich bereue das bis zum heutigen Tag. Es hat so viel Schaden angerichtet.

Ich finde die bessere Lösung für einen Paniker immer noch: wegfahren, abgelegen in den Wald und Autoradion laufen lassen oder eine Autobahnraststätte aufsuchen, die sind recht gut gedämmt und man trifft dort einige Gleichgesinnte, die auch einen Paniker haben.
Würd ich den Medis, die viel verteufeln können, immer noch vorziehen.
(Bin halt gebranntes Kind, darum kommen mir für sowas keine Medis mehr in meine Hunde; wenn dann alles nur pflanzlich/natürlich. Aber bestimmt keine Chemie mehr).

 
Hallo

Eben wie gesagt finde ich dies ein sehr schweres Thema und ich denke nicht jeder Hund reagiert gleich, verhält sich gleich oder seine Empfindungen sind gleich in dem Moment....

Ingorieren finde ich auch komplett falsch.... TTouch sicher eine gute Sache... aber so wie Hochi ja beschreibt lässt sich der Hund in dem Moment nicht anfassen... also muss ja etwas anderes her....

Versuchen mit Bachblüten etc. oder natürliche Hilfsmittel finde ich auch gut und man sollte es mal auprobieren... wer weiss vielleicht bewirkts ja wunder....

oder eben wenn alles nichts hilft lieber weg fahren.. irgendwohin und mann trifft eben gleichgesinnte...

bei den medis kann ich nicht viel dazu sagen... habe damit selber keine Erfahrungen gemacht und kenne auch niemanden der erfahrungen damit gemacht hat.... aber ich denke auch da reagiert nicht jeder hund gleich... und vielleichts hilfts dem einem halt doch und der hund hat nacher keine bleibenden Schäden davon getragen......

ich wüsste auch nicht wie man solche Sachen mit einem Hundetrainer langsam abbauen kann (also die Angst)... ich würde mich da einfach mal
informieren lassen.....

meine reagiert halt auf gar keine knaller, feuerwerk, gewitter etc. die öffnet nicht mal die augen und schläft einfach weiter...

grüessli nadja

 
Hallo Zusammen

@DeeCee: ich gebe dir recht was sedierende Medikamente betrifft! Absolut! Und so wie du beschreibst waren oder sind die von dir gemeinten Medis solche.
Angstlösende Medikamente wirken sich auf die Neurotransmitter im Gehir aus. Also quasi Anti-Depressiva. Und haben null sedierende Wirkung. Der Hund kann aber aufgrund der Produktion von den sogenannten Neurotransmitter im Hirn mit der Situation besser umgehen und sogar desensibilisiert werden.....

 
Hallo zusammen!

Ich habe ja auch einen sehr ängstlichen Hund - Henry hat durch sehr schlimme Erfahrungen in einem Ferientierheim sehr lange sehr viele Ängste gehabt und was wir ncht alles probiert haben um die los zu werden...

Vieles konnte einfach nur über die Jahre abgebaut werden - und zwar weil ich für ihn da war, ihm Nähe und Sicherheit vermittelt habe und ihn nicht alleine liess oder ihn ignorierte.

Antidepressiva würde ich ihm nie wieder geben - die haben ihm die Ängste zwar genommen aber ihn extrem schnell agressiv gemacht - auch sonst mag ich sie nicht, ich finde man wird da wie bei sedierenden Mitteln einfach ruhig gestellt und kann sich nicht dagegen wehren (so habe ich es empfunden als mir ein Arzt aufgrund einer Fehldiagnose AD verschrieb).

Was sich über die Jahre bewährt hat ist ein homöopathischer Spray zur Angstlösung bei akuten Anfällen (also Knallerei wenn nicht 1.8. oder
31.12. ist) plus an den zwei Tagen habe ich lange einfach eine schwache Dosis Valium gegeben (mit Absprache TA natürlich). DAs Valium war so leicht dosiert, dass Henry nicht mehr in Panik griet, sondern ruhiger blieb. Er kam dan immer in meine Nähe, blieb da aber ruhig liegen (macht er heute noch, nur ohne Valium).

Ich würde also auch Nähe und Sicherheit geben und dann mit einem Hundetrainer gezielt schauen, was du machen kannst.

 
Hallo zusammen

Ja fujolelo, das Medi, das ich damals für Bandit bekam, war nichts anderes, als ihn sedieren. Zum damaligen Zeitpunkt gab es dafür auch noch nichts anderes. Ist ja schon paar Jährchen her.

Wie Antidepressiva genau wirken, weiss ich nicht. Da liegen mir keine Eigenerfahrungen vor, weil ich mich strikt weigere, sowas zu nehmen. Gehört für mich in die gleiche Ecke wie Psychopharmaka und da machen viele Gleichgültig (man bekommt bei vollem Bewusstsein zwar alles mit über, was läuft, auch wenn es schief läuft, aber es ist einem sowas von wumpe). Und eine solche Wirkung halte ich für Hunde ebenfalls verkehrt.

Um auf der sicheren Seite zu sein, nicht nochmal einen Hund durch solche Medis kaputt zu machen, lasse ich die Finger lieber gänzlich davon (weil erzählen kann man mir lange. Meine damit jetzt nicht dich, sondern wenn mir der TA weismachen will, die machen nichts die machen nichts. Mir macht nach meinen Erlebnisssen bei mir selber und bei Bandit einfach all solche Medis ziemlich Angst).

TTouch sicher eine gute Sache... aber so wie Hochi ja beschreibt lässt sich der Hund in dem Moment nicht anfassen... also muss ja etwas anderes her....
Darum habe ich explizit betont, nicht erst am Silvester mit TT anzufangen. Da ist eigentlich vorprogrammiert, dass das dann nicht klappt. Sondern den Hund schon unter dem Jahr, wenn kein Geknalle ist, daran gewöhnen. Nimmt er TT an, wird er das auch am Silvester annehmen, wenn er es kennt, ihm vertraut ist und er es toll findet.

 
Hallo

@DeeCee: Sorry hab deine explizite Betonung überlesen... :wink:

ja klar sollte man nicht am Sylvester mit z.B. TTouch anfangen... das sollte man schon vorher machen...
aber ob er sich dann in dem Moment wirklich anfassen lässt kann man
nicht zu 100% annehmen....

grüessli nadja

 
Hallo Nadja

Ja klar, zu 100 % ist ja eh nie etwas sicher, wenn es um ein individuelles Lebewesen geht.

Es baut auch bisschen darauf: was dem Hund vertraut ist und was er kennt, bietet ihm schon per se auch Sicherheit. (Ist bei uns Menschen ja nicht anders). Darum ist die Chance, dass er es dann auch unter Stress annimmt, recht gross. Voraussetzung ist, dass er TT mag (was ja auch längst noch nicht alle Hunde mögen).

Wichtig finde ich in den Anfängen, dass Hund lernt, dass er jederzeit gehen kann, wenn er es nicht möchte. Nicht dass man ihn in eine Position "zwingt", nur weil man meint, man müsse jetzt unbedingt ttouchen oder unbedingt beide Seiten usw. Wenn meine grad ruhig und entspannt liegen, liegen sie halt, dann kommt halt die andere Seite später drann. (Ständiges Positionenwechseln bringt ja auch viel Unruhe rein, das ist kontraproduktiv, wenn Hund entspannen lernen soll *find* Gibt aber auch welche, die meinen, es gehören jetzt unbedingt grad beide Seiten gettouched).

DC hat TT von Anfang an gut angenommen. Meine früheren Hundis auch.
Sami war da anders. Die fand es anfangs "gruslig".
Wir haben sie bisschen gettouched und wenn sie gehen wollte, konnte sie das jederzeit tun. Da die Neugier aber doch grösser war, kam sie immer wieder gucken und paar Sekunden hinhalten. Dieses "Spielchen" lief einige Wochen.
Dann sah sie, wie DC vollends entspannte und eines Tages, wie wenn nie was gewesen wäre, legte sie sich dazu und liess das volle Programm zu und begann es zu geniessen.
Wichtig ist in so Momenten halt immer, den Hund ja nicht zu klammern, so dass er lernt, dass er gehen kann, wenn es für ihn "gruslig" wird und dem Hund Zeit geben, sich daran zu gewöhnen.
Sami, die durch Geknalle auch enorm gestresst reagieren soll laut Vorbesitzerin, war am Silvester so entspannt, dass sie das Feuerwerk letztendlich verschlief. Keine Spur von Stress (sie trug das von mir oben erwähnte T-Shirt und als sie mal kurz komisch wurde, begannen wir sie zu ttouchen und unter unseren Händen schlief sie weg).

Will damit einfach Mut machen, dass sich Geduld haben mit dem Hund und ihn gewöhnen, früher oder später auf irgend eine Art auszahlt. Man muss halt nur den für den entsprechenden Hund richtigen Weg finden.