Angstkläffen

2 Monate sind vergangen und viel hat sich getan...

Chumani hat sehr gute Tage, wo sie mich erstaunt und ich sehe dass sie viel mutiger geworden ist. Sie hat aber auch die anderen Tage. Da ist sie sehr unsicher und kläffig. In der Praxis hat sich das zwar zu 95% gelegt. Aber draussen wird die Umgebung zT durchgehend gescannt. Wenn zB ein Mofa bei der Wiese dasteht, das noch nie dort war, wird gebellt und die Bürste gestellt. Man merkt aber gut, dass sie Angst hat.

Sherlock lässt das immer noch total kalt. Auch wenn sie mal einen Hund anbellt (macht sie gerne wenn sie einen sichtet, ich kann sie aber gut mit einem "Chumani" dazu bringen mich anzugucken und kann sie dafür belohnen. Danach ist das Gebell vorbei).

Ich habe meist den Clicker in der Hand und belohne entspannte Blicke zu einem Objekt, ein spontanes Lösen von Demselben oder einen Blick zu mir nachdem sie etwas bedrohlich gefunden hat.

Die kleine Schlaumeierin bellt nun aber auch mal um mich direkt danach anzugucken um beclickert zu werden. Falsch gedacht, ich habe sie da recht schnell durchschaut. Wenn ich merke sie bellt etwas an um eine Belohnung zu kassieren (über Umwege) gibt's auch mal ein "Nein".

Ich denke wir sind so auf einem guten Weg, haben aber noch viel Arbeit vor uns. Ach und an schlechten tagen ignoriere ich sie auch mal einfach, dann hat sie mit sich genug zu tun...

Heute waren wir am Mittag in der Stadt und haben dort ein Sandwich gegessen in einer Gartenbeiz. Es sind sicher 10 Hunde vorbei gelaufen, 1 kam sogar an den Tisch und sie hat nur 1x kurz gebellt, Sherlock war ein Schatzi wie immer (er hat andere Problemchen momentan, die schreibe ich aber dann in seinen Thread).

ich werde auch ein Trainingstagebuch fürs Sani machen von Chumani, wir hatten gestern Premiere *lach.

Falls jemand eine Idee hat was ich noch anders machen könnte/sollte, nur zu ;)

 
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Aufs Sani-Trainingstagebuch freue ich mich schon sehr. :)

So wie du das mit den guten und schlechten Tagen beschreibst, finde ich es gut, dass du von Chumani an den schlechten Tagen nicht viel verlangst.

Ich kenne diese Problematik ja von Tabasco und fahre wirklich am besten, wenn er an diesen Tagen nur "mitlaufen" kann, und ich ihn möglichst wenig zurechtweisen oder zu etwas auffordern muss.

 
In deinen Beschreibungen von Chumani erkenne ich immer wieder Hiascha, als er noch klein und blöd war. Ich wollte, ich wäre dann schon so umsichtig wie du gewesen und hätte ihn mehr beschützt. Wenn du aber siehst, wie Hiascha heute in den meisten Situationen ist*, obwohl ich so viele Fehler gemacht habe, kommt es sicher auch mit deiner Prinzessin gut.

Auch das Clicks einfangen, obwohl eigentlich gar nichts ist, kenne ich nur zu gut! Ich versuche es jeweils zu ignorieren. Weil auch ein "Nein" ist in diesem Fall ja Aufmerksamkeit. Mir fällt es in diesen Situationen aber sehr schwer, da ich eigentlich schmunzeln muss ab den Ideen, die er hat.

Ich habe viel mit Variante 7/2 gearbeitet. Wenn ich zu spät bin nützt nur "Hiascha" säuseln und ihn Belohnen, wenn er bei mir ist. Schimpfen macht es in dieser Situation noch schlimmer und er gibt noch mehr Gas. Als das Säuseln noch nicht klappte, ging ich ihn auch ein paar Mal mit Guzzi vor der Nase abholen.

Was mir auch noch gerade einfällt. Ich war ja am Spiegeln-Führen-Spiegeln-Seminar. Eines der wenigen Sachen, die ich mitgenommen habe, ist das Verhalten in solchen Situationen. Leider hatte ich aber noch nicht viele Anwendungsmöglichkeiten, da Hiascha im Moment recht relaxt ist. Es geht da um Spiegelneuronen und die Übertragung von Emotionen und Verhaltensweisen, blabla. Du fängst die Emotion, die Chumani in dieser Situation empfindet kurz ein und gibst ihr so zu erkennen, dass du es auch gesehen hast (Spiegeln). Zum Beispiel versteifst du dich einen Sekundenbruchteil mit ihr oder atmest schnell ein. Dann entspannst du dich bewusst, atmest ruhiger und beruhigst somit auch den Hund. (Führen) Ich bin immer noch am Ausprobieren, was von dieser Methode ich alles anwenden kann.

Toll, dass du noch Sherlock hast, der ihr zusammen mit dir in diesen Situationen ein gutes Vorbild ist.

*Ausnahmebeispiel von gerade eben: Ich führe grad Verhandlungen am Telefon und mein Mitarbeiter lässt einen Elektriker in mein Büro... Aber auch solche Situationen habe ich mittlerweile schnell wieder im Griff.

 
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