Vieles wurde ja nun schon erwähnt und auch erklärt.
Es wäre vielleicht noch Wert zu schreiben, ein Dermoid Sinus ist NICHT mit einem offenen Rücken (Spina Bifida) gleichzusetzen.
Bei einem solchen handelt es sich um eine Neuralrohrfehlbildung (Spaltwirbel) welche in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten kann und welche besonders bei der Form spina bifida occulta mit einem Dermoid Sinus einhergehen kann. Wohlgemerkt beim Menschen.
Den Dermoid Sinus als eine Form des offenen Rückens zu bezeichnen ist falsch.
Es handelt sich, wie oben schon geschrieben und in dem von mir angegebenen Link genauestens erklärt, um eine stellenweise unvollständige Trennung des Ektoderms und des Neuralrohrs während der eMbyonalentwicklung entsteht eine blind endende, schlauchartige Einstülpung der Haut, mit unterschiedlicher Tiefe und Öffnung zur Hautoberfläche.
Die Züchter, welche in einem SKG (Schweiz) VDH (Deutschland) oder einem der anderen dem FCI angeschlossenen Verbände züchten, sollten natürlich mit dem ertasten eines DS vertraut sein. Zumindest wird dies auch in den vorgeschriebenen Züchterschulungen gelehrt.
Spätestens der oder die Zuchtwarten welche den Wurf kontrollieren und abnehmen, wissen genau, wie man einen DS zu finden hat.
Ein Welpe, welcher einen DS mitbringt, sollte möglichst schnell, meiner Meinung nach noch beim Züchter operiert werde.
Da viele Tierärzte mit dem Dermoid Sinus und dessen Behandlung nicht vertraut sind, ist es wichtig, sich an einen erfahrenen Operateur zu wenden.
Ein solch operierter Welpe wird, vorausgesetzt, der T.arzt hat seinen Job richtig gemacht, Zeitlebens keine Auswirkungen den DS betreffend mehr haben.
Natürlich ist ein DS Hund von der Zucht auszuschliessen.
Wie auch schon erwähnt kommt der DS gehäuft bei den Ridgetragenden Rassen Rhodesian-Ridgeback, sowie Thai-Ridgeback vor, aber auch immer wieder bei anderen nicht Ridgetragenden Rassen. Dr. Laube hat in seinem Link eine Auflistung der Rassen , z.B. Boxer,Golden Retriever, Cockerspaniel, Shih Tzu, usw...
Dennoch ist es nicht zu verleugnen, das die Ridgetragenden Rassen ungleich stärker davon betroffen sind.
Einer der Gründe, weshalb einer der 3 Deutschen VDH Zuchtbetreuenden Vereine ( E.L.S.A.) eine Studie beantragt und vom FCI genehmigt bekommen hat, eine Zuchtreihe mit jeweils einem ridgelosen Rhodesian Zuchtpartner durchzuführen um das auftreten des DS im Zusammenhang mit dem Ridge zu erforschen.
Ergebnisse stehen noch aus, da es sich naturgemäss um eine Langzeitstudie handelt.
Nun zu unseren Hunden.
Der Ridge wurde nie extra hineingezüchtet, wie oftmals dargestellt. Er ist ein Erbe der Ahnen. So fand man bereits erste schriftliche Erwähnungen von 1480 welche auf angetroffene Hunde mit einem Rückenkamm hinwiesen.
Spätere Berichte von 1505 berichten von den Ridgetragenden Hunden der Südafrikanischen Hottentotten.
Es ist belegt, das diese Hottentottenhunde die Urahnen der heutigen Rhodesians darstellen, man züchtete andere zur Verfügung stehende Rassen hinzu, welche ihrer Eignung entsprechend den damaligen Bedürfnissen der Menschen dort entgegen kamen. Leider wurde nie genau belegt, um welche Rassen es sich genau handelte. Man vermutet heute Bloodhound, Pointer und Retriever.
Meine Meinung zum Rassestandard und den Zuchtvorschriften, den Ridge betreffend ist in vielen Teilen eine andere, wie bei den meisten Züchtern.
Ich bin der Meinung, es stellt einen unverhältnismässigen Luxus dar, einer Rasse eine solch optisch unwichtige Kleinigkeit wie sie der Ridge nun einmal ist, eine solche Bedeutung beizumessen.
So legt der Rassestandard genauestens fest, wie lang-kurz, wie breit-schmal ein Ridge zu sein hat, Wie viele Crowns (Haarwirbel) an welcher Stelle zu sitzen haben usw...
Meiner Meinung haben wir andere wichtigere Baustellen in der Rassezucht, als die Anordnung von Haaren.
Ich kennen eine ganzer Reihe hervorragende Rassevertreter welche Ridge-los sind, bzw. sogenannte Ridgefehler aufweisen, weil z.B. eine der Crowns verschoben ist, oder es einen 3. oder 4. Crown gibt....
Meine Meinung hierzu ist auch, ich habe lieber 3 Ridgelose Welpen in der Wurfbox liegen, als einen DS Welpen.
Aber es ist eben nunmal auch so, dass die Welpenkäufer lieber einen operierten DS Welpen kaufen, als einen Ridgelosen, weil das sonst "kein richtiger" RR ist.
Und da beginnt sich die Katze in den Schwanz zu beissen. Denn viele Züchter greifen lieber auf garantierte Ridgevererber in der Zucht zurück, auch auf die Gefahr hin, das Risiko etwaiger DS zu verstärken. Denn die Welpen müssen ja auch verkauft werden.
Vielleicht sollte noch erwähnt werden, bis vor einigen Jahren gab es in der SKG sogar die Vorschrift pro Wurf nicht mehr als 8 Welpen aufzuziehen. Und das nicht nur beim RR. So wurden natürlich im Falle das es mehr waren, zuerst jene mit offensichtlich Zuchtausschliessenden Fehlern eliminiert. Also zuviel Weiss, Ridgelos usw.
Das betrifft aber auch alle anderen Rassen.
Unsere Hunde sind soviel mehr als ein Ridge auf dem Rücken.