"Entwicklung" der Hoden beim Welpen

Fay

Erfahrener Benutzer
01. Apr. 2011
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Als ich Ice abgeholt hatte, machte mich der Züchter darauf aufmerksam, dass bei Ice nur ein Hoden unten ist. Letzte Woche hat er mich dann mit der Frage kontaktiert, ob nun der Zweite auch unten sei. Als ich dann geschaut habe, fand ich keinen mehr, nicht mal mehr den Ersten (und da hat auch noch jemand zweites, der sich sehr gut auskennt geschaut).
Heute lag er auf dem Rücken und da sah ich 2 kleine Kügelchen, also waren beide unten.
So habe ich mich mal im Internet auf die Suche gemacht, was da so darüber geschrieben wird. Tja und ich fand x-verschiedene Antworten:
- wenn die Hoden nicht bis zur 12ten Woche unten sind kann man es vergessen
- andere Aussagen sind gleich, jedoch wird hier bis zu einem Alter von 8 Monaten geschrieben
- Rüden ziehen die Hoden bis zu einem gewissen Alter (hier wird z.B. 6 Monate genannt) immer wieder hoch und lassen sie dann wieder runter
- und noch ganz viele andere Antworten.

Mir ist bewusst, dass sich die verschiedenen Rassen anders entwickeln, aber von 12 Wochen bis zu 8 Monaten sind doch ein sehr grosser Unterschied.

Deshalb die Frage an die Profis. Wie ist das nun mit der Entwicklung der Hoden? Ice ist jetzt 16 Wochen alt. Muss ich damit rechnen, dass er die Hoden wieder hochzieht und evtl. eine OP ansteht. Oder bleiben die jetzt unten?

 
Da wird viel erzählt. Wenn die Hoden momentan zT unten sind, werden sie sich vermutlich normal entwickeln. Ich sage immer wenn sie bis 6 Mt nicht da sind, kann mans vergessen. Es gibt Möglichkeiten, wie man das Ganze beeinflussen kann. Und zwar gibt's Hormonspritzen oder man kann wenn sie unten sind den Leistenkanal verengen, dass sie nicht mehr zurück können. Das empfehle ich aber beides nicht!

 
Danke für deine Antwort Romaine! DEINER Aussage vertraue ich ;-)
Irgend so was mit der Hormonspritze und Leistenkanal meine ich auch gelesen zu haben. Aber das käme für mich sicher auch nicht in Frage.

 
Im schlimmsten Fall müsstest du ihn kastrieren aber dann gibt es ja noch die wunderschönen Hoden-Implantate :grumpy:

 
Wenn die Entwicklung stimmt und viel wichtiger die Gesundheit perfekt ist, überlege ich mir wirklich, ob ich mir das Antun will ihn anzukören. Er stammt ja aus einer Champions-Linie, aber ich würde sicher zuerst mal eine Ausstellung besuchen und dann weiterschauen. Für mich muss es nicht zwingend sein.

Kastrieren würde ich ihn nur wenn gesundheitliche oder psychische Probleme entstehen würden. Unsere Rüden waren bis jetzt alle nicht kastriert und wir hatten nie Probleme mit ihnen. Fay ist ja kastriert und da muss ich keine Angst haben, dass es mal ungewollt Welpen gibt.

Bei Fay habe ich keine Fellveränderung festgestellt.

 
Kastrieren würde ich ihn nur wenn gesundheitliche oder psychische Probleme entstehen würden.
Naja das Problem ist, wenn der Hoden nicht runterkommt, dann ist es ja ein Bauchhoden? (oder er ist garnicht da...)

Und Bauchhoden muss man meines Wissens dann entfernen, weil die sonst gerne entarten.

Bei den RRs habe ich schon mal die Aussage gehört, dass bereits bei der Wurfabnahme beide Hoden unten sein sollten.

 
@Kaethu: wenn ein Hoden nicht unten ist, würde ich ihn operieren und kastrieren. Ich habe ja geschrieben, wenn es gesundheitlich oder psychisch keine Probleme gibt und ein Hoden, der nicht unten ist, ist für mich ein gesundheitliches Problem ;-)

 
Bei den RRs habe ich schon mal die Aussage gehört, dass bereits bei der Wurfabnahme beide Hoden unten sein sollten.
Das ist immer so, dann gibt's einen Eintrag. Das heisst aber nicht, dass der Hund dann nicht zur Zucht zugelassen wird oder so; das wird dann zum späteren Zeitpunkt entschieden. denn auch bei einem RR kann einer verspätet absteigen.

So zB auch Sherlocks Gebiss. Er hat unten einen Engstand mit den Fangzähnen. Das gab einen Eintrag! Aber die endgültigen Zähne kommen ja erst und dann werden wir sehen, ob er zuchttauglich ist oder nicht :)

 
Mir hat da mal eine Richterin bei der Ausstellung gesagt ala "wenn die jetzt nicht da sind, kommen die nicht mehr..."
Aber das war auch eher eine Aussage auf ähm glaub halbjährige Rüden - aber eben, dass ist dann auch nochmal ein gewisser Altersunterschied zur Wurfabnahme ;)
(sie hat einfach in dem Zusammenhang dann eben gesagt, dass die Korrekterweise eben bei der Wurfabnahme schon unten sind)

 
Was zu lesen:

QUOTE][h=1]Kryptorchismus beim Hund[/h]vorherige Seite

[h=2]Sexualverhalten und Fruchtbarkeit bei Kryptorchiden[/h]Aus wissenschaftlichen Arbeiten und nicht zuletzt aufgrund von Beobachtungen von erfahrenen Züchtern weiss man, dass kryptorchide Rüden ein ganz normaler Geschlechtstrieb (Libido) aufweisen. Dies liegt daran, dass die Produktion von Androgenen (männliche Geschlechtshormone) uneingeschränkt abläuft – also temperaturunabhängig ist. Dies lässt sich mit einer einfachen Messung des Testosterons (wichtigstes männliches Geschlechtshormon) nachweisen. Die Messung des Testosterons kann auch zum Ausschluss/Bestätigung eines Kryptorchismus bei Rüden ohne Hoden im Hodensack herangezogen werden. Kastrierte Rüden weisen im Blut nur minimale Mengen des Hormons auf, hingegen haben kryptorchide Tiere beinahe vergleichbar Werte wie intakte Rüden. Wie bereits erwähnt, sind Hunde mit inguinalem Kryptorchismus hormonell nicht von unkastrierten gesunden Rüden zu unterscheiden.

Die Fruchtbarkeit ist bei den inguinalen Kryptorchiden keinswegs eingeschränkt. Bei den intraabdominalen Kryptorchiden (ein- oder beidseitig) ist die Produktion von Spermien reduziert (siehe oben) und damit auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigt.

[h=2]Auftreten des Kryptorchismus[/h]Die Häufigkeit des Kryptorchismus beim Hund ist, bedingt durch die grosse züchterische Aktivität bei dieser Tierart, deutlich höher als bei anderen Säugetieren. Je nach Quelle beträgt sie zwischen 1 – 15 %. Die tatsächliche Zahl ist eindeutig rasseabhängig. Am häufigsten sind kleine oder Miniaturrassen wie Chihuahua, Miniaturpudel oder Yorkshire Terrier betroffen. Bei grossen Rassen sind häufig Boxer oder deutsche Schäferhunde betroffen. Mischlinge können ebenfalls kryptorchid sein, jedoch deutlich seltener als Rassehunde.

[h=1]Kryptorchismus beim Hund[/h]vorherige Seite

[h=2]Diagnosestellung[/h]Die Diagnose des Kryptorchismus wird in den meisten Fällen durch eine klinische Untersuchung des Tieres festgestellt. Spätestens im Alter von 8 Wochen (je nach Quelle 10 – 12 Wochen) sollten bei einem männlichen Tier beide Hoden im Hodensack auffindbar sein. Das Abtasten des Hodensackes nach Hoden im frühen Alter kann durch die kleine Grösse des Tieres, durch die Grösse der Hoden oder durch das unwillentliche Zurückziehen der Hoden in die Leistenregion erschwert werden. Manchmal können die Hoden in sitzender oder liegender Postition des Rüden besser gefunden werden. Wichtig ist auch, die Leistenregion seitlich des Penis abzusuchen. Die intraabdominalen Hoden sind deutlich schwerer zu finden; eine Ultraschalluntersuchung der Bauchhöhle und der Leistenregion kann hilfreich sein.

Es ist jedoch zu bemerken, dass insbesondere bei erwachsenen Tieren intraabdominale Hoden stark schrumpfen können. Bei Hunden mit Krebsbildung im Hoden, lässt sich häufig die Masse durch die Bauchwand hindurch spüren oder mittels einer Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung darstellen. Im Zweifelsfall kann im Blut der Testosteronspiegel gemessen werden (siehe oben).

[h=2]Diagnose Kryptorchismus – was nun?[/h]Aus rein medizinischen sowie aus zuchthygienischen Gründen muss von jeglicher Therapie abgesehen werden. Die betroffenen Rüden sind Träger der verantwortlichen Gene und sollten sammt ihrer Eltern aus der Zucht ausgeschlossen werden. Um so mehr, weil Kryptorchismus oft mit anderen erblichen Erkrankungen einher gehen kann.

Sollte es sich um ein „sehr wertvolles“ Tier handeln, kann nach gründlicher Überlegung eine medikamentelle Therapie ins Auge gefasst werden. Diese sollte beim jungen Hund, also so früh wie möglich, begonnen werden – kryptorchide Tiere, die älter als 16 Wochen sind, können medikamentös nicht mehr beeinflusst werden. Der Therapieerfolg ist zu Beginn schwierig einzuschätzen, da lange nicht alle Hoden absteigen.

Sollte ein kryptorchider Rüde immer kastriert werden? Auch in dieser Frage sind die Meinungen unterschiedlich. Aus strikt medizinischer Sicht – Risiko der Torsion, Gefahr von Hodenkrebs und die mögliche Bildung weiblicher Geschlechtshormone – sollten alle intraabdominalen Hoden vorsorglich chirurgisch entfernt werden. Bei inguinalem Kryptorchismus muss eine Kastration nicht zwingend durchgeführt werden. Von der Verwendung des Tieres in der Zucht sollte dennoch abgeraten werden. Da die Hoden direkt unter der Haut liegen, sind die medizinischen Risiken nur minimal.

Bei gewissen Rassen müssen auch allfälllige Nebenwirkungen der Kastration in Betracht gezogen werden (z. B. Fellqualität).

 
Gestern konnte ich Ice mal mehr oder weniger auf dem Rücken fotografieren und ich meine, da zwei Hoden zu sehen. Oder was meint ihr, ist das was anderes?

Lachen muss ich ja schon ein wenig an "meiner" Hodensuche :ugly:





 
Also, ich bin froh sieht man bei Spots die 'Eilii' so gut, dank dem kurzen Fell! ;)
Aber so auf dem Rücken siehts bei ihm etwa gleich komisch aus wie bei Ice, würde ich sagen, oder?!

ImageUploadedByHaustierForum1395696052.048606.jpg

 
Jetzt ist es eigentlich definitiv, der eine Hoden ist nicht unten. Was ich als 2 Hoden bezeichnet hatte, war der Schwellkörper :blush:

Der Hoden der unten ist, ist jetzt grösser und ohne Probleme feststellbar.

Nun kommt die Frage, wann soll ich zum Tierarzt um dies operieren zu lassen? Ice ist jetzt 6 1/2 Monate alt und befinden sich grad in einer Phase, wo man ihm täglich beim Wachsen zusehen kann. Der Fellwechsel geht bei ihm von unten nach oben. D.H. die Beine und der Bauch sind bereits durch, Kopf, Seite, Rücken, Ruten etc. hat er noch das Welpenfell.

 
Mmm rein vom Wesen / Wachstum her, würds ja Sinn machen, die so lange drin zu lassen wie möglich. 
Jedoch weiss ich nicht, wie das Gesundheitlich aussieht? denke da ist wieder besser, so schnell wie möglich raus :(

Eigentlich, ich glaub hab schon gefragt, das ist ja an sich ein "Mangel". Bekommst du da von der Zucht was zurück?
wäre sowas bei der Welpenabgabe nicht sichtbar gewesen (=> Preisreduktion, nicht als möglichen Deckrüden vermitteln etc), dass da wohl nichts mehr kommt?
Kenne nur das Welpenabnahmeprotokoll von den RRs, da wird dokumentiert, ob beide Hoden unten sind. 

 
Lässt du Ice deswegen kastrieren, oder wird der Hoden (wie beim Menschen üblich) runter geholt?

Dass Ice deswegen nicht zur Zucht verwendet werden sollte, scheint klar. Aber wenn man seinen Hund aus diversen Gründen (Entwicklung, Wesen, Fell, Rudelverhalten) eigentlich intakt lassen möchte, ist es doch schade, wenn man kastrieren muss.

 
Da dreht es mir noch ein wenig im Kopf. Einerseits frage ich mich, weshalb ich ihn intakt lassen soll, anderseits weshalb nicht.

Bei unseren bisherigen Rüden war dies nie ein Thema, da es nie Probleme gab und auch keine OP in diesem Bereich anstand. Anderseits muss ich auch sagen, wenn eh dort operiert werden soll, weshalb nicht gleich kastrieren? Ich will/kann ja eh nicht züchten und ob die Kastration einen Einfluss auf die Entwicklung hat, da gibt es ja ganz unterschiedliche Meinungen.

Wenn aber kastrieren, würde ich es am liebsten wie bei Fay machen. Sie wurde mit 16 Monate kastriert und ich selbst habe bei ihr keine Veränderung festgestellt. Die Frage ist aber, ob der Hoden so lange warten kann.

 
@Tabasco: Anscheinend kann das bei Hunden auch gemacht werden. Die Frage ist halt neben den mehrfachen Operationen auch was es kostet. http://www.tierpraxis-leipzig.de/index.php/wissenwertes/hund/hodenverlagerung-kryptorchismus/

Müsste man zwingend beide Hoden entfernen oder könnte man auch nur den nicht abgestiegenen suchen und diesen operativ entfernen? Ich denke dabei neben dem Einfluss auf das Verhalten vor allem auch an das Fell, welches sich bei dieser Rasse ja durch eine Kastra meist sehr negativ verändert. D.h. dass er wieder ein welpenartiges Fell bekommen könnte.

Moni

 
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Reaktionen: tabasco
mh, also Rocky wurde erst mit knapp 3 Jährig operiert....aber es war eher zufall das er gleich kastriert wurde.....

meine alter TA hat immer gesagt wenn wir den Hoden immer wieder in Säcken befördern sei dies nicht so schlimm....habe mir deshalb nie grosse gedanken gemacht!

als er dann wegem dem Kreuzbandriss operiert wurde, hat mir der TA telefoniert das er gerade gesehen hat das der Hoden nicht im Sack ist, man sollte ihn deshalbt kastrieren, wegen hodenkrebs ect.

von all dem hat mir der alte TA aber nie etwas gesagt, weiss halt nicht wie schlimm es ist wenn man länger warted.....