Erkennen sich Hunderassen untereinander?

bestofswitzerland

Erfahrener Benutzer
30. Apr. 2011
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Gieng mir neulich durch den Kopf als ich mit Karlo unterwegs war. Habt ihr darüber schon mal was gelesen?

LG Reto

 
gelesen habe ich schon darüber. weiss aber wirklich nicht mehr wann und wo, da es schon eine zeitlang her ist.
glaube da war man der überzeugung, dass die rassen untereinander sich erkennen. nur in wieweit und wie es sich genau darstellt wusste man nicht definitiv.
es wurden jedoch "erkennungszeichen" beobachtet. blöd dass ich nicht mehr weiss welche genaue quelle (literatur) es war.

 
Martin Rütter zum Beispiel sagt, dass Hunderassen unter ihresgleichen einfach am besten kommunizieren können und deshalb oft entspannter auf gleichrassige Hunde zugehen können, weil ihnen absolut klar ist, was das Gegenüber will. Es seien nicht tatsächlich Fremdsprachen von einer Rasse zur nächsten, aber schon vergleichbar mit Dialekten. Und ich zum Beispiel versteh auch nicht immer auf Anhieb, was die Basler von mir wollen ;) Oder die Walliser.. Der Walliser ist für mich das, was der Mops wohlfür Mairin ist.. "Ich find dich glaub lieb, aber WAS genau bist du?"

Auf jeden Fall beobachte ich beim Mchen schon, dass sie auf Aussies und Verwandte irgendwie begeisterter und lockerer zugeht als auf andere Rassen. Bei den meisten Hunden ist Mairin, lieb gesagt, eher reserviert - bei Aussies geht sie voller Begeisterung auf die Hunde zu. Bei so krassen Unterschieden frage ich mich schon, ob das wirklich nur "dialektale" Unterschiede sind, oder vielleicht doch ein "Sowasbinichauch"-Gen..

 
Auch in den Welpenstunden erlebt man sehr oft, dass sich die gleichen oder zumindest ähnliche Rassen oft zusammentun.

Und es gibt ja auch Rassisten unter den Hunden. Meiner gehört (leider auch zu diesen), die einzelne Rassen weniger mögen als andere. Auch wenn sie ganz unterschiedlich aussehen.

Von dem her bin ich überzeugt, dass Hunde Rassen erkennen. Aber in welcher Nuance und anhand welcher Merkmale dies genau passiert, müsste man vermutlich durch umfangreiche Tests erst noch ermitteln.

Moni

 
Also Windhunde sind eindeutig Rassisten- das heisst sie erkennen und bevorzugen ihres gleichen...

Ich habe bemerkt das meine z.B mit Hunden die einen ähnlichen Körperbau haben "besser" zurecht kommen.

Gareth z.B ist ein sehr unsicherer Hund, und vor langhaarigen "Wuschelhunderassen" (z.B Bergermasker) hat er meistens angst.

Ich denke da hat Rütter nicht ganz unrecht mit seiner "Theorie"- denn die langhaarigen Rassen können meine schlechter lesen.

 
Merk ich bei Zelda auch. Sie fixiert alle Hunde und kreuzt sie sehr schwer (verkrampft).
Obwohl sie seit sie bei mir ist eine lange Beagle Pause hatte, reagierte sie auf die
paar Beagle kreuzungen die wir kürzlich hatten, wesentlich gelassener, vorallem ohne jegliches fixieren und verkrampfen.

Nehme an dass es sehrwohl mit der Rasse zutun hatte. Denn die Grösse war es nicht. Selbst bei JRussel's fixiert sie und die
sind sowohl farblich wie auch von der grösse sehr ähnlich.

 
Ob sich Hunde als Rassen sehen weiss ich nicht, macht ja auch keinen Sinn, irgendwie. Was bringt es meinem Hund, wenn er nun weiss, ach das da vorn ist ein Cocker?
Ich denke, wenn sie schon früh verschiedene Rassen kennenlernen, haben sie auch weniger probleme mit der "Sprache" als wenn sie nur "unter sich" waren.

Was ich gemerkt hab, Danjo mag keine Border, die fixieren ihn und er HASST das! Nur aber, er ist ein halber Border und er fixiert die andern. :lol: Border fixieren aber nun, ob sies bös oder gut meinen, das gehört einfach zu ihnen, aber Danjo mag es auch im lieben nicht. (ausser Weibchen, aber dort macht er eh keinen Rassenunterschied ;) )
Er mag laute Spiele, auch körperliche, aber meistens nur mit Schäfern (Deutsche, Belgische...) da sie gleich spielen wie er, bei einem Labbi findet er es jedoch wieder nicht so lustig, die sind ihm wohl zu "frech", zu "Distanzlos", da findet er den Kong sehr schnell interessanter.

Ich denke, Hunde erkennen nicht die Hunderasse, sondern die Einstellung des Gegenüber. Die nicht so Rüpligen/Feinen mögen evt keine Labbis, keine Bulldoggen, die Rüpligen spielen evt nicht so die "Finöggelis", die wo grad aufschreien, wenn man sie nur ansieht. AUSSER eben, sie kennen sich, evt schon von klein auf oder Hundi hat von klein auf diese Art kennen gelernt.
Sie erkennen die Merkmale, mit denen sie gute oder schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wurde Hundi von einem grossen weissen mit Stehohren mal übel verhauen, wird er wohl die grossen weissen mit Stehohren immer doof finden, obs dann nun ein BBS, ein Husky oder ein Mischling ist, ist wohl egal.

 
Natürlich "denkt" ein Hund nicht:

"Hey, der da drüben ist die selbe Rasse wie ich- Cool!" ;)

Er weiss aber wie seine Mutter & seine Geschwister (evt. Rudelmitglieder beim Züchter) ausgesehen haben, mit denen er aufgewachsen ist... und somit kann er diese "Schriftart" in der Hundesprache am besten lesen.

 
Interessantes Thema.

Also also ich kann mich an Puppette's (Continental Bulldog vom Typ her noch sehr englisch) erste Begegnung mit meinem Ferienmops erinnern.

Die hat gekuckt wie ein Auto. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie dachte..."hey, einer mal "hässlicher" als ich". :jup

Ich glaube der Mops und andere Hunde ist schon ein extremes Beispiel. Würde mich aber auch interessieren, wie z.B. zwei Möpse aufeinander reagieren, die sich nicht kennen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Hunden bewusst ist, dass sie eigentlich für andere Hunde befremdliche Signale senden.

 
Ich glaube schon, dass Sie "Ihres gleichen" bzw. Kurzschnäuzige, Langhaarige, Windis, Hütehunde, gut erkennen.

Duffy versteht sich eigentlich nicht mit kastraten, aber mit Meilo, auch ein Conti gehts komischerweise:evil:

@Danjo Mit fixierienden Hunden kann Duffy aber auch gar nicht

 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Hunden bewusst ist, dass sie eigentlich für andere Hunde befremdliche Signale senden.
Das geht mir eigentlich genau gleich.

Aber dass sich die Hunderassen untereinander kennen, daran glaube ich. Aslan geht auf andere Landseer ganz ander zu, als auf andere Grosshunderassen. Letztens sind wir einem Kuvasz begegnet. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Aslan an ihn getraute. Bei den Landseern da geht er hin, frei nach dem Motto: Was kostet die Welt? Komm, wir erobern sie...

 
Also, ich sehe das so wie Anne es schreibt. Wenn Spike Boxer Begegnungen hat, sind die anders, als wenn es andere Rassen Begegnungen sind. Zwei Boxer verstehen sich einfach, da weiss der eine, wenn der andere ihn anrempelt, der will spielen. Das geht auch ruhiger zu, Spike kann dann ohne Probleme auch neben mir liegen solange ich mit der anderen Besitzerin spreche. Bei anderen Rassen liegt er sehr unruhig neben mir. Will immer wieder zum anderen Hundi.

 
@ Anne, das sehe ich auch so.

Mir ist auch aufgefallen, das Butch mit ähnlichen Hunde Typen genauer und entspannter kommuniziert, auch das Spielen ist fast identisch gemäss der Körpersprache.
Am meisten mühe hat er mit so "Fellkneuel" wo man nicht weiss was vorne und hinten ist, da wird schon mal fixiert und je nach dem wie der andere Hund reagiert geknurrt.
Was mich auch noch wundert ist, dass er z.B. einen "Chi" nicht mit dem Arsch anschaut, wenn dieser einen Kläffanfall bekommt, dagegen aber einen Westi in Einzelteile zerlegen will wenn dieser nur "piep" macht :confused: , entweder ist er ein Rassist oder kann die Kommunikation vom Westi nicht genau interpretieren:confused:

 
ich vermute, dass viele hund sich unter ihresgleichen besser fühlen, hat einen grossen zusammenhang mit dem, was sie in der kinderstube erlebt haben. die rassentypischen verhaltensweisen (beispiel mops, was ja schon genannt wurde) lernen die hunde bei ihrer mama und ihren geschwistern. wenn ein hund optisch schon ganz anders ist und dadurch anders kommuniziert, ist das für die hunde je nachdem NOCH fremd. wenn etwas fremd ist, ist man oder hund nicht so entspannt wie bei bekanntem.
beobachtet habe ich das auch schon oft: windhunde lieben rennen, also favorisieren sie spielpartner, die auch rennen wollen... nach dem motto gleich und gleich gesellt sich gern. ob's dabei wirklich um das erkennen der rasse geht, oder eben nur darum, ob das gegenüber das gleiche im sinn hat, da tippe ich eher auf das zweite.

 
Das konnt ich bei meiner Dogohündin und noch 2 anderen Dogos (1x w, 1x m) und einem Boerboel beobachten. Die 3 Dogos haben da schon zusammengespannt ;)
Ist ein interessantes Thema!

 
@giblaut: das mit dem "rennen" stimmt schon- auch das Windhunde natürlich etwas feiner miteinander umgehen (also ausser mein Exemplar hier :roll: )

Nacho "spielt" auch gerne mal körperlich, darum "mag" er auch Labbies & Schäfer etc.
Gareth hingegen findet es ganz schrecklich wenn ihn einer anrempelt oder gar am Nacken packt, drum meidet er Rassen die eher körperlich spielen.

Das Phänomen "Mops" hatte ich auch mal:
Als Nacho als Junghund das erste Mal so einen gesehen hat, war seine Reaktion saukomisch.
Erst hat er seinen Kamm gestellt nach dem Motto: "Was ist das? Es riecht wie ein Hund, aber es sieht irgendwie nicht aus wie einer. Und warum grunzt es und rümpft die Nase? OK, vorsichtshalber mal zeigen das man grösser und Stärker ist" :biggrin:
Dann kam "es" näher und grunzte weiter, aber ohne irgendwie aggressiv zu wirken.
Nacho stellte den Kopf schief und weitete die Augen, das sah so unglaublich lustig aus!
Schliesslich wurde das Hundeartige Grunzschweinchen als harmlos eingestuft...

 
Nordische sind auch totale Rassisten.
Blöde Formulierung. Sagen wir, spitzartige Hunde, insbesondere vom nordischen Urtyp bevorzugen es, von ihresgleichen umgeben zu sein.
Hm. Auch dumm ausgedrückt. Klingt immer noch so nach verniedlichender Hunde-Parabel.

Ihr wisst, was ich meine ;)

Die nordischen Urtyp-Spitze haben ja (selbstverständlich) einfach mehr Spielraum für Kommunikation durch ihre Mimik als viele andere Rassen. Ich meine das nicht abwertend, aber das wird jedem Cockerspaniel/Ridgeback/Afghanen/Bulldoggen-Besitzer klar sein, dass ihre Hunderasse einfach eine durch die extremem Merkmale eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit haben.

Daraus resultiert dann auch, dass sich diese Hundetypen mit ihresgleichen am besten verstehen. Ich will jetzt auch nicht als kynologischer Rassist dastehen aber wenn ich mir die meisten Goldies, Labradors und Jackrussels in der Freilauffläche ansehe, verstehe ich, dass meine Hunde mit denen nichts zu tun haben wollen. Die Art, Kontakt aufzunehmen, zu Spielen und generell das gesamte Interaktionsverhalten in sozialen Kontakten unterscheidet sich bei diesen Rassen einfach diametral zu jenem, wie es meine an den Tag legen.
Auch das ist nicht böse gemeint, ich würde es auch verstehen, wenn jeglicher Labrador Kontakt mit meiner Hündin vermeiden würde weil sie auf die ihr entgegengebrachte (übersteigerte) Freundlichkeit nicht adäquat freundlich reagiert sondern eher droht.

Jedenfalls freuen sich meine immer ganz besonders, wenn sie einen Husky, Samojeden, Malamuten, Eurasier oder ähnliches treffen.
Weiters ist Sacha total begeistert, wenn sie einen Bordercollie trifft, das ist aber vermutlich keine Präferenz in der Kommunikation sondern wirkliche Sympathie, entstanden durch das Wissen, dass man mit denen supergut rennen kann.
Ich kann nicht verifizieren, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass Sacha Borders besondern gern hat, weil sie ihr doch etwas ähnlich schauen und ihre frühesten positiven Erfahrungen im Sozialkontakt einfach so bordermäßig aussahen. Wie gesagt, bin mir da nicht sicher.

Bei Schäferhunden reagieren beide verschieden - Jo sind sie egal und Sacha meint zuerst einmal, sie müsse demonstrieren, wie groß, böse und mutig sie ist. Sie wurde nämlich als Welpe von einem adulten DSH verhaut. Bei Malis reagiert sie anders, Malirüden findet sie toll, da dreht sie sich immer nur wild kringelnd herum und macht "grruuuu grruuu". Ich denke, das liegt mit dem Selbstbewusstsein, das die meisten Malirüden an den Tag legen zusammen, da geht sie einfach davon aus, dass der interessant wäre zum Welpis machen.

 
Ein sehr interessantes Thema, welches ich mich auch schon vieles gefragt habe.

Was ich gemerkt hab, Danjo mag keine Border, die fixieren ihn und er HASST das!
Viele Hunde haben Mühe mit den Border Collies und ihres Sprache. Viele fassen es als Spiel auf- obwohl der Border dann vielleicht nicht grad auf ein Spiel einlässt. Das sehe ich bei meiner- die kann auf der Wiese stehen und einen Hund fixieren und der kommt dann angedonnert und wiel spielen und meine bleibt einfach weiter stehen :biggrin: Kommt aber ein andere BC angerannt da sieht man genau ob nun gespielt wird oder nicht.

Lisa spielt sehr selten mit anderen Hunden- aber mit den Border Collies meiner Freundin geht die Post ab. Oder grosse Hunde findet sie auch toll.

Wa mich mal sehr Interessant fand als wir den Labrador im Rudel hatten, der hatte doch tatsächlich Angst und zeigte Unsicherheit gegenüber den anderen 2 Labradors :confused:

Bei Windhunden muss ich Silvie recht geben- Rassisten die :smiley_emoticons_la

 
Würde mich aber auch interessieren, wie z.B. zwei Möpse aufeinander reagieren, die sich nicht kennen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Hunden bewusst ist, dass sie eigentlich für andere Hunde befremdliche Signale senden.
Ich hatte Keiko (Mops) mal ein Wochenende bei mir im Geschäft und da hatten wir ebenfalls zwei Möpse in der Ferien. Ich habe dann die drei mal zusammen gelassen und da gabs ein riesen fest, wovon ich weis das der Rüde bei fremden Hunden sehr unsicher ist!

 
Um noch einmal Rütter zu nennen..
(aber nicht dass mir einer unterstellt, ich sei Rütter-hörig - aber auf seiner CD, die wirklich gut ist, geht er ziemlich stark und gut verständlich auf dieses Thema ein ;) )

Das Beispiel Mops nennt er auch.

Möpse sind von ihrem Äusseren her offenbar für viele Hunde sehr schwierig zu lesen.
1) Sie haben eine Runzelschnauze, was für andere Hunde aussehen kann wie die gekräuselte "Lass mich, sonst knallts" Nase bei "glattschnäuzigen" Rassen. Bei stark überzüchteten Möpsen sieht man sogar die Zähne (Unterbiss)
2) Aufgrund dieser Nase haben Möpse oft eine Darth Vader Atmung. Das kann für Hunde klingen wie ein Drohknurren. Zusammen mit der Krausnase - ziemlich Klares "Gehst du mir wohl aus dem Weg!" Signal
3) Durch das Säulischwänzchen tragen Möpse die Rute natürlicherweise oben, was für Rassen mit Hängerute heisst: "Ich bin der Grösste!" - auch das wieder in Kombination mit 1) und 2) sehr deutlich.
4) Der Körperbau des Mopses (Kurzbeinig, breiter Brustkorb, nach vorne "kippend") sorgt dafür, dass die Hunde sehr breitbeinig laufen, fast schon "stolzieren". Andere Rassen zeigen diesen Gang, wenn sie sich eben gross machen wollen.
5) Der kurze Hals und kleine, runde Kopf erlaubt es dem Mops nur sehr bedingt, den Kopf unten zu tragen. Die natürlich Kopfhaltung ist hoch, nicht 30 bis 40° zur Wirbelsäule, sondern fast 90° zu der Wirbelsäule.
6) Dem Mops ist es durch die Zucht auf Kulleraugen nicht möglich, die Augen zu mandelförmigen Schlitzen zu machen, was bei Hunden eigentlich die natürliche Augenform ist. Runde Augen, wie der Mops sie hat, sind bei anderen Rassen Zeichen von Starren, Angst oder Aggression.
(7) Durch den kurzen Körper und den hochgetragenen Kopf gibt es bei vielen Mopsen eine Runzelfalte des Fells beim Widerrist, was nach gestellten Fell aussehen kann.

Wenn man das alles kombiniert, merkt man, dass der Mops sendet wirklich ziemlich eindeutige Signale von "Ich bin der Grösste" zu "Gehst du wohl weg!", aber irgendwie auch "Ich hab Angst" und wenn das Möpsli dann noch einen Bogen läuft, weil es eigentlich signalisieren will "Ich mach dir nix, ich würds mir nie erlauben, direkt auf dich zuzugehen", dann ist die Verwirrung bei anderen Hunden absolut nachvollziehbar.