Fährtengeschirr mit Stacheln???!

Damit der Hund beim Fährten nicht zieht und eine langsame, "saubere" Geschwindigkeit hat! ;(

 
In der Schweiz eh verboten (ist gleich, wie der Stachel). Keine Ahnung, obs was bringt. Ich kenne nur wenige in D, die mit Stachel fährten. Und so viel besser sind die auch nicht.

 
oh gott..
hab ich jetzt noch nie gesehen..
soll wohl dazu dienen, dass der hund beim fährten keinesfalls zieht.
unglaublich..

 
[QUOTE='Biggy]In der Schweiz eh verboten (ist gleich, wie der Stachel). Keine Ahnung, obs was bringt. Ich kenne nur wenige in D, die mit Stachel fährten. Und so viel besser sind die auch nicht.
[/QUOTE]Ich war an einem Kurs im Schwarzwald wo der Fährtenlehrer mit Stachelhalsband gefährtet hat... den Anblick vergess ich nie wieder von diesem Hund, mir standen die Tränen zu vorderst! *kotzsmiliefehlt*
 
[QUOTE='ahkuna]Ich war an einem Kurs im Schwarzwald wo der Fährtenlehrer mit Stachelhalsband gefährtet hat... den Anblick vergess ich nie wieder von diesem Hund, mir standen die Tränen zu vorderst! *kotzsmiliefehlt*
[/QUOTE]Na, dann hat der Seminarleiter aber nicht wirklich Erfahrung. Wie gesagt, ich kenne einige, die mit Stachel fährten und kein Hund sucht meidig oder ungern. Aber auch hier gilt, wie überall: Nicht das Mittel ist schlecht sondern nur die falsche Anwendung! Fährten mit Stachel ist eine Frage des richtigen Handlings.

Ich kenne einige "positiv über Guddis" aufgebaute Hunde, die gehen meidiger als über Zwang gearbeitete....... :curse:

 
[QUOTE='Biggy]Na, dann hat der Seminarleiter aber nicht wirklich Erfahrung.
[/QUOTE]Bei dem stimm ich Dir leider zu! Ausbaden muss es der Hund!
 
[QUOTE='Biggy]
[/QUOTE]genau das ist ja der grund, wieso es nicht funktioniert, einem hund das "an der leine ziehen" mittels einem stachelwürger abzugewöhnen.
man kann ALLES konditionieren. auch schmerzen. wenn der hund lernt, dass er unter schmerzen zu seinem ziel (weitergehen, schnüffeln etc) kommt, dann zieht er weiter.

wenn man hingegen konsequent erzieht, dann braucht man weder stacheln noch schnürchen.

beim fährten kenne ich mich nicht so sehr aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die stacheln einen hund "genau ins richtige" tempo bringen. (denn da darf/soll er doch an gespannter leine gehen? oder nicht?)

ich finde "scharfe" hilfsmittel bei der hundeerziehung nicht geeignet, da der hund sich quasi selber die schmerzen zufügt. es ist nicht wie beim reiten, wo der (hoffentlich top ausgebildete und mit feiner hand versehene) mensch die dosierung bestimmt.

ich habe schon leute, die würger etc einsezen sagen hören: "der hund ist ja selber schuld.. er müsste ja nicht an der leine ziehen".. aber genau das kann der hund der an der leine zieht nicht leisten. da ist vermenschlicht. es ist nicht ok, zuzulassen, dass der hund sich schmerzen zufügt, weil seine tiebe mit ihm durchgehen, weil er zb noch jung ist oder weil er es eben so verstanden hat, dass er mit leine ziehen weiter kommt.

und ja klar.. mit goodies kann man einen hund genauso verderben. die sind bei weitem nicht immer positiv. ich habe an der hundemesse eine junge frau mit einem borderwelpen beobachtet. der hund fürchtete sich vor einem grossen stofftier. sie führte den welpen ans stofftier. anstatt den welpen jedoch selber erkungen zu lassen und ihm sicherheit durch ihre anwesenheit zu vermitteln, hat sie wild und völlig sinnlos geklickt, gefüttert, gelockt und gelobt. den welpen hat das verwirrt und verunsichert. kein mensch weiss mehr was der dabei verknüpft hat :S

 
Auf was für Ideen kommen manche Leute eigentlich noch in Sachen Arbeit mit Tieren? Es ist einfach nur zum k*tzen, dass sowas überhaupt erfunden und angeboten wird.....

:wall:

 
Sobald es um Sport und Wettkampf geht, wird der Mensch pervers! Dann werden jegliche Folterinstrumente entworfen. Bei den Pferden ganz extrem!

 
[QUOTE='wunderkind]beim fährten kenne ich mich nicht so sehr aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die stacheln einen hund "genau ins richtige" tempo bringen. (denn da darf/soll er doch an gespannter leine gehen? oder nicht?)
[/QUOTE]Jein! Ein Hund der Fährtet sollte jeden Tritt ausschnüffeln und konzentriert arbeiten, das wird er nicht können, wenn er wie ein Ochse im Geschirr hängt und über die Spur flitzt. Die "Gefahr", dass er Gegenstände oder Winkel überläuft ist dann gross und wenn der Hund zieht, die Leine gespannt und der Führer hinten nach geschleift wird, gibt das imense Abzüge!

Jedoch gibt es auch da andere Methoden, den Hund runter zu bringen, als über Schmerzen! Geht hald einfach länger! Meiner kann auch wie ein Ochse ziehen, aber ich käme nie auf den Gedanken, dass ich ihm Stacheln ins Fleisch bohren lasse, damit er "ruhiger" wird!

 
Mensch Leute, es macht unglaublich viel Spaß hier zu lesen!
Eure Beiträge sind fachlich wirklich gut und den bisher ausgeführten Gedanken stimme ich vollkommen zu. In deutschen Hundeforen kann man dies glaube ich deutlich seltener behaupten.

Spannend fände ich zu lesen, welche Variante Ahkuna nutzt, um dem Hund die Geschwindigkeit zu nehmen. Magste mal aus dem Nähkästchen plaudern?

Eine Kollegin von mir bildet Ihren Flat Coatet Retriver gerade zur Jagd aus. Ihr wurde aus dem gleichen Grund ein Stachler empfohlen, sie hat aber abgelehnt. Ich bin gerade nicht im Bilde, wie sie nun weiter daran gearbeitet hat und selber habe ich in diesem Bereich nicht genug Erfahrung. Daher fände ich es spannend zu lesen, wie man das Ziel schöner erreichen kann.


Gespannte Grüße,
Katrin

 
ha, da habe ich jahrelang gefährtet (also nur für BH prüfungen) und echt noch nie was von einem solchen geschirr gehört... dass es für mich nicht in frage kommt ist eh klar. mag sein dass man sowas "professionell" anwenden kann aber entweder ich schaffe die dinge die ich von meinem hund möchte auf "humane" art oder dann ist es für mich und meinen hund wohl nicht das richtige.

 
Abartig! Traurig das es so etwas immer noch gibt- bin geschockt!

Vor allem wie gestört muss man sein, seinem Hund absichtlich Schmerzen zuzufügen? Ich finde das sadistisch- sorry :thumbdown:

 
[QUOTE='hiaschi]aber immerhin hats ein Dr. erfunden... :irony:
[/QUOTE]DAS dachte ich auch als erstes! muss ein blitzgescheiter mensch sein! :rolleyes: und dann die bezeichnung "erziehungshilfe"... ja ne, ist klar. :curse:

 
[QUOTE='Katrin Schuster]Spannend fände ich zu lesen, welche Variante Ahkuna nutzt, um dem Hund die Geschwindigkeit zu nehmen. Magste mal aus dem Nähkästchen plaudern?
[/QUOTE]Nun ja, als erstes fährtet man nie auf das Ziel zu! Damit mein ich, der Endgegenstand sollte nie der Jackpot sein, zu dem der Hund ums verrecken hin will, sondern die Fährte sollte das spannende sein und jeder Gegenstand auf der Fährte sollte gleich belohnt werden, mit einer solchen Belohnung, dass der hund auch verweist, es für ihn lohnt, aber eben wieder nicht zu hoch, dass er nur die Gegenstände finden will!
Die Spur hab ich immer mit Guddis gemacht, mt solchen, die nicht ne riiiiesen Duftmarke hinterlassen im Umkreis von 4m, sondern eher Geruchsarme, aber feine, diese dann fest in die Erde gedrückt, sodass er den Fussabdruck erstmal genau absuchen musste wo das Guddi ist und Zeit braucht, die heraus zu holen. Natürlich nicht in jeden Tritt (Aufbau nicht vergessen! Zuerst werden die Guddis nicht in die Erde gedrückt sondern nur draufgestanden, mit der Zeit die Anzahl der Guddis abbauen, aber im Training NIE ohne)

Es gibt aber auch die Methode mit Filmdöschen vergraben unter einem Tritt mit was feinem drin! Sodass der Hund wirklich intensiv jeden Tritt abschnüffeln muss, damit er ja kein Döschen überläuft (ist natürlich auch ein Aufbau dabei, bei dem man am Anfang die Deckel der Döschen weglässt und nicht ganz in die Erde steckt. Nach und nach Deckel mehr schliessen, tiefer in die Erde u.s.w.)

Andere schwören auf die Schleppfährte/Tupffährte, die ich selber nie ausprobiert hab, da meiner immer gerne fährtete. Das benutzt man gerne um den Hund Fährtengeil zu machen ;)

Das Geschirr was Cristina eingestellt hat, gibt es schon sehr lange, wurde auch schon in vielen Foren disskutiert.

 
Leider habe ich nirgend im Netz eine Anleitung gefunden, wie das Geschirr eingesetzt wird. Aber mal ein paar grundsätzliche Gedanken meinerseits:

1. Es ist immer die Handhabung, die ein Hilfsmittel gut oder schlecht macht. Ich mache euch mit einer popeligen Lederleine jeden Hund meidiger und psychisch kaputter als mit jedem Stachel dieser Welt.
2. Ich habe in der Artikelbeschreibung nirgends etwas von "Erziehung" gefunden, nur von "Ausbildung". - Und ja, ich mache durchaus einen Unterschied!
3. Ich finde es immer schade, wenn man aus Unwissen heraus etwas als "pervers" abtut, weil man nur das Extreme sehen will.
4. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Stachelaufsätze einem Hund wirklich weh tun, während dem Fährten. Dazu sind sie zu klein, finde ich. Ich schätze jetzt mal, dass es hier hauptsächlich um ein "unangenehmes Gefühl" geht, wenn der Hund zu fest zieht.

Und nein, ich bin kein Befürworter des Stachels o.ä. Aber ich habe mich u.a. damit intensiv auseinander gesetzt, weil ich gerne weiss, worüber ich diskutiere! ;)