Zitat Silvie:
@Nadja: danke für die Erklärung. Es ist natürlich eine gute Sache einen Hund so auszubilden...eine gute Sache für den Menschen.
Ich habe mich aber klamm heimlich schon gefragt, ob es für den Hund
auch wirklich so artgerecht ist. Bitte nicht falsch verstehen- ich kenne
den Alltag einen Blindenführhundes zu wenig, um das beurteilen zu
können, aber mir kommt es hin und wieder schon ein wenig wie ein
"Ausnützen" des Tieres vor.
fftopic: So, sorry für das OT (könnten ja mal einen separaten Thread zu dem Thema eröffnen)
Ende Zitat (irgendwie hats nicht so recht geklappt ?( )
Da ich die Idee von Silvie toll finde, hier nun einen separaten Thread für all Eure Fragen zum Thema Patenhund/Blindenführhund
Silvie, ich kann natürlich nicht für alle Blindenführhunde und deren Halter sprechen, aber jene die ich bisher kennen lernen durfte, machen nicht den Eindruck eines ausgenützten Hundes.
Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und es wird auch nicht aus jedem Patenhund ein Führhund. Die Freude an der Arbeit/am Führen muss beim Hund vorhanden sein, ebenso der Lernwille und eine gewisse Ausdauer, das ist klar. Zudem eine grosse Selbstsicherheit, z.B. um sich einem Hörzeichen auchmal zu widersetzen, wenns nötig ist.
So wie ich das bis jetzt erleben durfte, ist ein Führhund ein ganz normaler Hund der halt neben seinen Feld-Wald-und-Wiesenspaziergängen (wohlverstanden ohne Führgeschirr) statt Agility, Dogdance, Obidience oder Schutzdienst, seine Führarbeit macht.
Mit meinen Patenhunden arbeite ich etwa alle zwei Tage im Trainingsgeschirr und dann jeweils 10 bis 15 Minuten. Geradeaus laufen, Zebrastreifen suchen, Treppen und Türen anzeigen oder auch mal ins Tram ein- und wieder aussteigen. Gelegentlich kommt auch die ganz grosse Herausforderung, führen durch die Migros am Fleischregal vorbei
Ansonsten sieht unser Tagesablauf ziemlich normal aus. Grosser Spaziergang durch Feld und Wald, Spiel mit (verträglichen) Artgenossen, je nach Hund auch Junghundeschule. Allerdings achte ich darauf, dass ich von klein auf mindestens alle zwei Tage auch in die Stadt fahre, regelmässig den ÖV nutze und immer mit wachem Blick neue Herausforerungen wie offene Treppen, Glaslifte, Baustellen etc. aufnehme.
Indias Alltag als Führhund besteht ebenfalls aus mindestens einem grossen Freilaufspaziergang, viel Spiel und Spass mit ihrer Halterin und auch mit anderen Hunden. Ihre Führhundequalitäten werden für den Arbeitsweg der Halterin gebraucht und natürlich auch für die Besorgungen des täglich Lebens. Aber eben, nie lange am Stück und nie ohne die nötige Entspannungs- und Ruhezeit.
Ein Führhundehalter muss sehr selbständig und mobil sein, auch ohne Hund. Der Hund erhöt das Tempo des Vorwärtskommens im Vergleich zum reinen "Stöckeln", hilft Hindernisse (z.B. Bordsteinkanten, in den Weg hängende Äste, Abschrankungen) zu erkennen und anzuzeigen oder zu umgehen, Treppen, Zebrastreifen, Türen, Bankomat oder Billetschalter etc. zu finden. Wo sich das Gespann gerade befindet muss der Sehbehinderte jederzeit selber wissen, er muss auch wissen wo der Weg ans Ziel durchführt, dies kann ihm der Hund nicht abnehmen. Was der Hund allerdings lernt, ist selbständig einen Weg zu finden, wenn ein Hindernis den gewohnten Weg versperrt, z.B. durch eine Baustelle. Aber einfach aus dem Haus gehen und zum Hund "Migros" sagen wird wohl nicht funktionieren, ausser der Führhund kennt den Weg schon in und auswendig
India hat ja jetzt gerade Ferien bei uns, aber ich weiss jetzt schon, dass sie sich riesig freuen wird, wenn sie wieder zu ihrer Halterin zurück darf ... immer "nur" spazieren und ein bisschen Piede, a terra und resta lasten sie nicht wirklich aus . Sie ist auch immer noch die gleiche aufgeweckte, quirlige, fröhliche Spinnerin, die sie zu ihrer Junghundezeit bei uns war
Konnte ich Deine Bedenken betreffend des Ausnützens etwas beruhigen, Silvie?
Ansonsten fragt doch einfach , was ich kann beantworte ich oder frage jenachdem auch mal bei meiner Betreuerin oder Indias Halterin nach.
@Nadja: danke für die Erklärung. Es ist natürlich eine gute Sache einen Hund so auszubilden...eine gute Sache für den Menschen.
Ich habe mich aber klamm heimlich schon gefragt, ob es für den Hund
auch wirklich so artgerecht ist. Bitte nicht falsch verstehen- ich kenne
den Alltag einen Blindenführhundes zu wenig, um das beurteilen zu
können, aber mir kommt es hin und wieder schon ein wenig wie ein
"Ausnützen" des Tieres vor.
fftopic: So, sorry für das OT (könnten ja mal einen separaten Thread zu dem Thema eröffnen)
Ende Zitat (irgendwie hats nicht so recht geklappt ?( )
Da ich die Idee von Silvie toll finde, hier nun einen separaten Thread für all Eure Fragen zum Thema Patenhund/Blindenführhund
Silvie, ich kann natürlich nicht für alle Blindenführhunde und deren Halter sprechen, aber jene die ich bisher kennen lernen durfte, machen nicht den Eindruck eines ausgenützten Hundes.
Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und es wird auch nicht aus jedem Patenhund ein Führhund. Die Freude an der Arbeit/am Führen muss beim Hund vorhanden sein, ebenso der Lernwille und eine gewisse Ausdauer, das ist klar. Zudem eine grosse Selbstsicherheit, z.B. um sich einem Hörzeichen auchmal zu widersetzen, wenns nötig ist.
So wie ich das bis jetzt erleben durfte, ist ein Führhund ein ganz normaler Hund der halt neben seinen Feld-Wald-und-Wiesenspaziergängen (wohlverstanden ohne Führgeschirr) statt Agility, Dogdance, Obidience oder Schutzdienst, seine Führarbeit macht.
Mit meinen Patenhunden arbeite ich etwa alle zwei Tage im Trainingsgeschirr und dann jeweils 10 bis 15 Minuten. Geradeaus laufen, Zebrastreifen suchen, Treppen und Türen anzeigen oder auch mal ins Tram ein- und wieder aussteigen. Gelegentlich kommt auch die ganz grosse Herausforderung, führen durch die Migros am Fleischregal vorbei
Ansonsten sieht unser Tagesablauf ziemlich normal aus. Grosser Spaziergang durch Feld und Wald, Spiel mit (verträglichen) Artgenossen, je nach Hund auch Junghundeschule. Allerdings achte ich darauf, dass ich von klein auf mindestens alle zwei Tage auch in die Stadt fahre, regelmässig den ÖV nutze und immer mit wachem Blick neue Herausforerungen wie offene Treppen, Glaslifte, Baustellen etc. aufnehme.
Indias Alltag als Führhund besteht ebenfalls aus mindestens einem grossen Freilaufspaziergang, viel Spiel und Spass mit ihrer Halterin und auch mit anderen Hunden. Ihre Führhundequalitäten werden für den Arbeitsweg der Halterin gebraucht und natürlich auch für die Besorgungen des täglich Lebens. Aber eben, nie lange am Stück und nie ohne die nötige Entspannungs- und Ruhezeit.
Ein Führhundehalter muss sehr selbständig und mobil sein, auch ohne Hund. Der Hund erhöt das Tempo des Vorwärtskommens im Vergleich zum reinen "Stöckeln", hilft Hindernisse (z.B. Bordsteinkanten, in den Weg hängende Äste, Abschrankungen) zu erkennen und anzuzeigen oder zu umgehen, Treppen, Zebrastreifen, Türen, Bankomat oder Billetschalter etc. zu finden. Wo sich das Gespann gerade befindet muss der Sehbehinderte jederzeit selber wissen, er muss auch wissen wo der Weg ans Ziel durchführt, dies kann ihm der Hund nicht abnehmen. Was der Hund allerdings lernt, ist selbständig einen Weg zu finden, wenn ein Hindernis den gewohnten Weg versperrt, z.B. durch eine Baustelle. Aber einfach aus dem Haus gehen und zum Hund "Migros" sagen wird wohl nicht funktionieren, ausser der Führhund kennt den Weg schon in und auswendig
India hat ja jetzt gerade Ferien bei uns, aber ich weiss jetzt schon, dass sie sich riesig freuen wird, wenn sie wieder zu ihrer Halterin zurück darf ... immer "nur" spazieren und ein bisschen Piede, a terra und resta lasten sie nicht wirklich aus . Sie ist auch immer noch die gleiche aufgeweckte, quirlige, fröhliche Spinnerin, die sie zu ihrer Junghundezeit bei uns war
Konnte ich Deine Bedenken betreffend des Ausnützens etwas beruhigen, Silvie?
Ansonsten fragt doch einfach , was ich kann beantworte ich oder frage jenachdem auch mal bei meiner Betreuerin oder Indias Halterin nach.