Hoi Zsamme!
Ja, da muss ich wohl fast was zu schreiben, denn mir ist es extrem wichtig, dass hier keine Missverständnisse entstehen und dass das was Disi hier beschreibt nicht wild einfach mal mit dem eigenen Hund ausprobiert wird.
Nicht, weil ich damit lieber mein Geld verdiene und das Wissen nicht gratis verteilen will sondern deswegen, weil da mehr dazugehört, als es schriftlich dargestellt werden könnte, bzw. um das schriftlich darzustellen bräuchte es mehr, viel mehr Hintergrundwissen, das in einem Forum den Rahmen sprengen würde. Die Übung habe ich mit Disi und Siifaa zusammen so erarbeitet, dass ich mir sicher sein kann dass es für die beiden passt. Bei anderen Hunden und Menschen kann das ganz anders aussehen.
Siifaas Frustrationstoleranz ist in den meisten Fällen eigentlich seehr seehr gut, aber wenn es ums Futter geht und noch eine Winzigkeit hinzukommt wird es schwierig. Genauso kritisch dürfte es sein, wenn er von mehreren Seiten Frustration erlebt und keinen Ausweg findet.
Es gibt mehrere Wege daran zu arbeiten, wir haben den von Disi beschriebenen beschritten, zumindest für den Anfang.
Katrin hat mir einige sehr gute Tips gegeben damit Siifaa sich diese wichtige Kompetenz noch mehr aneignen kann, also erhöhen. Zum Beispiel lege ich Leckerchen in Wohnzimmer auf den Boden. Siifaa wird mit Sicherheit darauf zustürmen. Es ist ja sicher auch für ihn gedacht:grumpy: ABER auf dem Weg zum Leckerchen steht dann die böse Disi und stellt sich vor das Leckerchen. Siifaa muss nun lernen sich zurückzunehmen. Dass er das Leckerchen nciht bekommt ist für ihn ein grosser Frust, welcher von mir aufgehoben wird sobald er sich zurückzieht (wenn am Anfang auch nur einen kleinen Minischritt). Er darf zwar dieses Leckerchen nicht haben (frust) aber wenn er sich zurücknimmt bekommt er ein anderes (frust aufgehoben) Mit der zeit erhähe ich die Zeit!
Naja, gaaanz so stimmt es nicht, das Leckerchen wird zuerst tabuisiert;-)(pingelig bin). Also Disi beansprucht es für sich und legt es dann auf den Boden. Siifaa hat also schon zuvor erfahren, dass es jetzt im Moment nicht für ihn bestimmt ist. Aber, wenn es da so liegt, ist die Verlockung groß und er versucht seinem Gluscht nachzugehen.
Der Frust, das Leckerchen zu bekommen ist noch nicht so groß, als wenn später dann mal die ganze Pizza am Boden liegt:ugly:, aber wir fangen eben klein an.
Einfach ausgedrückt:
Siifaa will zum Leckerchen. Leckerchen ist aber nicht erreichbar, jemand anders beansprucht das für sich. Siifaa ist frustriert und spannt sich an. Würde JETZT ein anderer Hund um die Ecke kommen, hätte der womöglich schlechte Karten.
Siifaa zur Belohnung einfach zum Leckerchen zu lassen würde seine "Fixierung" auf diese eine einzige Belohnung noch verstärken. Das möchte ich nicht, denn damit steigt nur die Erwartungshaltung und Anspannung. Statt dessen zeige ich ihm alternative Belohnungen auf, zeige ihm andere Wege aus dem Frust.
Hat er das nach einigem Training verinnerlicht, dann kann ein Hund kommen, das am Boden liegende Leckerchen fressen und Siifaa wartet auf die alternative Belohnung. Denn er ist nicht mehr so pessimistisch veranlagt und denkt, die ganze Welt besteht nur aus EINEM Leckerchen. Nein, Siifaa weiß, ich muss nur warten, dann taucht irgendwo ein neues auf.
Alles klar?
LG,
Katrin