Futter wegnehmen: Ja oder Nein?!

Westie-Fan

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23. Mai 2013
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Hallo Zusammen!

Nun bin ich gänzlich verwirrt.

Dem Hund den Futternapf von Zeit zu Zeit wegnehmen können um die Rangordnung zu unterstreichen.

Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Was meint ihr dazu?

Ich habe im Buch: "Die häufigsten Fragen im Umgang mit Welpen" von Sonja Landolt (Roro Press Verlag AG) gelesen: "Rangordnung in der Situation der Nahrungsaufnahme....Nachdem der Welpe einige Happen gefressen hat, nehmen Sie ihm mit klaren, ruhigen Bewegungen das Futter nochmals weg...."

Im Buch: "Westie - West Highland White Terrier" von Walter Berhäuser (Kosmos Verlag) steht nur: Geben Sie dem Westie das Futter, nachdem Sie selbst gegessen haben..." Aber nichts von wegnehmen.

Im Buch:"Dogwatching - Die Körpersprache des Hundes" von Desmond Morris (Heyne Verlag) habe ich gelesen:"..Mit anderen Worten gleichgültig wie hoch oder niedrig der soziale Status, wer sich (hier geht es um Wölfe) einen Fleischbrocken ergattert, darf ihn behalten. Selbst die mächtigsten Mitglieder des Rudels werden ihm die Beute nicht mehr abnehmen. Wölfe respektieren die sogenannte "Besitzgrenze", die sich etwa 30 bis 40 Zentimeter von der Schnauze jedes fressenden Tieres befindet und nicht verletzt werden darf."

(Demnach dürfte man den Hunden auch einen Knochen nicht mehr aus dem Maul nehmen, oder??!!)

Eine Bekannte von mir liess ihren Westie immer fressen, und wenn man in die Nähe des Napfes kam, während er frass, knurrte er sofort. Sie hätte nicht auf die Idee kommen müssen, ihm den Napf wegzunehmen.

Eine andere Bekannte nimmt ihrem Hund (schon ab dem Welpenalter) regelmässig den Napf weg und der kleine Hund ist sehr brav und gut erzogen.

Aber ist der Hundehalter nicht wie der Rudelchef bei den Wölfen? Aber die lassen die niedrigen ja anscheinend in Ruhe fressen.

Ich bin verwirrt. Wie schon gesagt. Oder hat es damit zu tun, dass der Mensch dem Hund ja das Fressen gibt und somit auch wieder wegnehmen darf? Und wenn sich ein rangniedriger Wolf einen Happen schnappt, wird die Besitzgrenze toleriert, weil er ja nichts vom Rudelschef bekommen hat?

Eure Meinung! Wie handhabt ihr das bei euren Hunden? (Ich habe ja noch keinen Hund...)

Liebe Grüsse

euer

Westie-Fan

 
ich mache das bei den welpen hin und wieder, selten bei den erwachsenen (den napf meine ich). was ich häufiger mache ist kausachen wegnehmen. was ich dann IMMER mache: sie kriegen es wieder "mit zusatz", also mit noch was zusätzlich leckerem dazu. heute kann ich an den napf treten wenn sie fressen und sie gehen noch einen schritt zur seite, damit ich den "zusatz" auch ja in den napf tue und nicht daneben... ;) sonja landolts buch habe ich auch und finde das meiste darin gut.

ich nehme meinen welpen nichts weg um irgendwelche macht zu demonstrieren, um sie "rangtiefer" zu halten als ich oder sonst einen ähnlichen blödsinn. mir ist es wichtig, dass ich ihnen jederzeit alles wegnehmen kann, schon aus dem grund, weil mich meine hunde niemals nie anzuknurren haben und vor allem auch, um, wenn es mal wirklich dramatisch ist, zb. giftköder im mund, giftige beeren, etc. sofort alles von ihnen zu kriegen. meine finden manchmal tote mäuse, meist von den katzen angeschleppt. ich will nicht 10 mal im jahr entwurmen, daher dürfen sie sowas nicht fressen. auf ein "aus"! spucken sie sofort alles aus was sie im maul haben und holen sich eine belohnung ab.

ich mache das vor allem bei den welpen. aber auch dort nicht täglich, nicht mal jede woche. denn es stimmt tatsächlich, dass auch rudelchefs ihre rangtieferen tiere in ruhe fressen lassen. ich halte auch nix davon, dass ich zuerst essen muss. meine hunde sind alles andere als dominant und ich esse IMMER nach ihnen... sie dürfen auch erhöht liegen, ich kann sie aber jederzeit runter schicken und auch das übe ich mit dem welpen.

zwei von drei hunden lassen sich auch von fremden hunden alles wegnehmen, meine älteste kennt bei futter allerdings kein pardon, rudelfremde hunde haben an ihrem vollen napf oder ihrem kauzeug nix zu suchen und das akzeptiere ich auch. menschen hingegen muss sie auch da tolerieren und zwar auch fremde, was auch keine thema ist.

 
Wir haben unseren Hunden nie irgendwas weggenommen, aus dem einfachen Grund dass sie sowieso immer Futter zur Verfügung haben und es sich selbst einteilen.

Die einzige Ausnahme ist Balu, mein Vater hat das auch noch so gelernt und dann regelmässig z.B. das Schweineohr weggenommen. Heute würde einem die Hand fehlen, wenn man das tun würde.

Mit Charlie hab ichs nie gemacht und trotzdem kann ich ihm alles wegnehmen, auch Frischfleisch oder wenn er unterwegs was zu Fressen findet. Mir geht es aber dabei nicht um Rangordnung, sondern dass ich ihm notfalls auch mal was wegnehmen könnte.

 
also da ich finde wir sollten durchaus in der lage sein unseren hunden fressbares abnehmen zu können, gibt es dies hin und wieder auch so bei uns.
ich sehe es ledigl als übung für den notfall, falls einer der hunde etwas fressbares findet, was ein absolutes nogo wäre und ich wiederum zur sicherheit des hundes "entfernen" muss.
ansonsten lasse ich die hunde immer in ruhe fressen.
die hunde untereinander bekommen bei uns getrennt ihr futter, damit jeder auf jeden fall auch in ruhe fressen kann.
kauzeug bekommen fagi und cheyenne zusammen, da sie eindeutig miteinander kommunizieren und hier keine machtkämpfe um essbares entstehen.

 
Grundsätzlich finde ich diese Rudelthemas immer ein bisschen naja. Da hat halt jeder sein Ding.
Belle darf im Bett schlafen, Belle darf vor mir durch die Türe, usw. Bin also selbst demnach kein "Alphatier" ;o)

Aber auch ich nehm Belle Sachen aus dem Maul und geb ihr was mit zurück wie Sighthound. Also vor allem am Anfang, als sie frisch bei mir war. Die letzten Jahre gabs das vielleicht 2x pro Jahr. Nur aus einem Grund, wie schon geschrieben wurde, um im Notfall was aus der Schnauze zu fischen.

Für mich hat das mehr mit Vertrauen zu tun, als mit Unterwürfigkeit.


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Ah ja genau: Vor mir durch die Tür, wäre auch so ein interessantes Thema:dog:D Danke für eure Antworten. Ich stimme euch zu, es ist wichtig, dass man dem Hund etwas giftiges aus dem Maul nehmen kann!

 
Ich finde es auch wichtig, dass man dem Hund etwas aus dem Maul nehmen kann, oder noch besser, dass er es auf Kommando raus gibt, für den Fall dass es giftig ist. Darum habe ich das mit Pogo auch schon von Anfang an geübt. Dabei ging es mir auch nicht um die Rangordnung.
Da er in einem Rudel aufgewachsen ist und wir nur einen Napf für 8 Hunde hatten, ist es kein Problem für ihn auch mal mit anderen Hunden zu teilen. Hündinnen dürfen ihm sowieso alles klauen, egal ob Futter oder Spielzeug. Bei intakten Rüden entscheidet die Sympathie.
Menschen gegenüber verteidigt er sein Futter nur, wenn der Besi von einem Hund, den er nicht mag, ihm das Futter wegnehmen will. Aber bei solchen Personen knurrt er auch , wenn sie ihn zurecht weisen oder ein Kommando erteilen wollen.

 
Ich hab Izzy als Welpe auch hin und wieder mal das Futter, einen Kauartikel oder das Spieli weggenommen, aber auch gleich wieder gegeben und überschwänglich gelobt. Einfach um zu üben, dass ich ihr im Notfall alles aus dem Maul nehmen kann. Bei uns hat das rein gar nichts mit der Rangordnung zu tun (ich mach das auch heute hin und wieder mal), sondern einfach mit Vertrauen. Sie weiss, wenn sie mir zB. das Spieli gibt kriegt sie es bestimmt auch wieder zurück. Auch das "ich geh zu erst aus der Tür" machen wir hin und wieder, aber auch da geht's bei uns nicht um Rangordnung oder Machtdemonstration sondern einfach darum, dass Izzy beim Warten ne recht niedrige (für meinen Geschmack) Frustrationsgrenze hat.

 
Ich habe hier eine Hündin die ihr Futter extrem verteidigt. Inzwischen kann ich ihr drin alles wegnehmen und draussen zu 99%
Ich würde bei einem nächsten Welpen von daher dies noch mehr üben und eine grössere Prio auf das wegnehmen von fressbaren legen.


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Ich finde, es kommt extrem auf den Hund an. Hab ich einen Welpen, der eh immer einer war, der wenig erwischte bei der Mutti gegenüber den Geschwistern, kann es genau kontraproduktiv sein, wenn man mit ihm das Napfwegnehmen übt. Der kann dann in einen echten Überlebenskampf-Stress kommen umso heftiger reagieren, Misstrauen gegenüber dem Menschen aufbauen. Auch ein Welpe, der mal krank war oder gerade bei einem Wurf wo man die Bedingungen nicht genau kannte, Strassenhundewelpen etc. Hatte schon zwei solcher Hunde in der Kundschaft mit einer extremen Futter aggression, die genau darauf basierte. Der Charakter des jeweiligen Hundes spielt auch immer mit.

Im Prinzip ist es doch so: Lernt ein Hund von Anfang an, klare Strukturen, Grenzen und eine liebevolle, verlässliche Führung durch den Menschen kennen, so wird er jede Entscheidung auch weniger in Frage stelle. Deshalb handhabe ich persönlich es so, dass ich anhand anderer Übungen einen Hund lerne - egal ob Welpe oder adulter Hund -, dass er sich zurücknehmen muss, wenn Mensch etwas für sich beansprucht. Sei das Spielzeug, Mobiliar, Schuhe, Futter etc. Wenn es mir ist, ist es mir und nicht dir. Wenn ich es nicht mehr haben will, kannst du es haben. Also übe ich dies mit dem Hund und dann ist für den Hund auch klar, dass wenn ich etwas beanspruche es auch mir ist. Ich persönlich finde es aber für den Hund äusserst unklar, wenn ich ihm etwas überlasse und schlussendlich, fordere ich es plötzlich wieder ein - sprich Situation Futternapf. Bei den Wölfen ist es auch so, dass einfach die Ranghöheren fressen und erst dann stufenweise die anderen Rudelmitglieder. Aber was sie haben, haben sie. Erbeutet ein rangniederes Tiere eine Beute, so beanspruchen trotzdem die Ranghöheren zuerst ihren Anteil.

 
Dem von dem futterverhalten bei wölfen kann ich troll klar zustimmen. Das haben die beobachtungen ergeben. Geht es aber ums eingemachte und die ressourcen sind knapp so müssen klar die stärksten tiere überleben.

an den fehlenden grossbuchstaben ist mein handy schuld... :)

 
ich kann bei meiner hündin den futternapf jederzeit wegnehmen - dies haben wir jedoch auch nicht gross geübt. auch bei kausachen ist es absolut kein problem.

wenn sie draussen jedoch etwas fressbares findet - no chance... :rolleyes: das wird einfach im ganzen runter geschluckt... :rolleyes:

 
Die Info, dass immer erst die Ranghöheren Wölfe zuerst fressen ist soweit ich weiss oder mich erinnere, mittlerweilen widerlegt, respektive, es komm darauf an, wie es mit der Umgebung und dem Nahrungsangebot ausschaut. Es gab da sogar eine Geschichte (Bloch/Radinger) wo beobachtet wurde, dass Wölfe einem verletzten Tier, welches nicht bis zum Bau kommen konnte, immer wieder Nahrung brachten.
das video von bloch/radinger habe ich gesehen und es handelte sich hierbei um ein angefahrenes, c.a. halbjähriges junges wolfsrüdchen. mutter und vater brachten jeweils futter, bevor sie selbst frassen.

 
Ich finde, wie bereits mehrmals geschrieben, wichtig, dass man den Hunden alles wegnehmen kann. Genauso wichtig ist es für mich aber auch, dass der Hund weiss, er bekommt etwas dafür, bzw. sollte der Hund, meiner Meinung nach, die Situationen nicht negativ konditionieren, so dass er evtl. anfängt zu verteidigen.
Beim Füttern gehe ich einfach ab und zu den Zweien hin und fasse den Napf an oder nehme mal einen Brocken heraus, lege ihn danach aber wieder rein.
Ich finde solche Situationen vor allem wichtig, weil hier auch immer wieder Kinder im Haus sind und man seine Augen nicht überall haben kann.
Unsere Diva schläft auch bei uns im Bett, wir können sie aber auch jederzeit runter schicken, sowie unseren Buben vom Sofa.
Auch aus der Türe raus gehen u.ä. ist für mich ein Teil des Gehorsams (an dem wir noch arbeiten

 
Ich stimme allen hier voll zu, daß man Hunden alles wegnehmen können muß. Schließlich kann die Aufnahme von irgendetwas draußen auch sehr gefährlich sein.

Wir nehmen unseren Hunden die Näpfe nicht weg. Die Näpfe werden hingestellt und die Hunde warten, bis ich jeweils "take" sage.
Draußen lassen sie sich problemlos alles aus der Schnauze nehmen, bzw. lassen generell bei "drop" sofort alles fallen.
Selbst bei Alma - jetzt 10 Monate alt - klappt das prima.

Die Hauptmahlzeit sollten sie nach meiner Auffassung ohne Störung fressen können, auch um ein eventuelles Schlingen zu vermeiden.

 
@isabel: wir lassen unsere auch sitzen und auf "O.K." Mit Handzeichen fangen sie mit essen an.


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@isabel: wir lassen unsere auch sitzen und auf "O.K." Mit Handzeichen fangen sie mit essen an.
Aber Ihr nehmt doch den Hunden dann das Futter nicht wieder weg? Ich weiß, daß Hunde unsere moralischen Bedenken nicht teilen, aber erst sagen "nimm" und dann wieder wegnehmen ist gemein.

Mir persönlich liegt es mehr, wenn sie nur auf Ansage fressen und alles fallen lassen, wenn ich ihnen das sage.

Gerade fällt mir aber ein, daß ich vorgestern, offenbar war ich ein wenig durch den Wind, die Näpfe vertauscht habe und da einer unserer Hunde eine Nierendiät haben muß (wegen der Medis), mußte ich den Napf wieder wegnehmen. Sie haben es aber überlebt und auch nicht gemault.
 
Ich nehm Ares eigentlich nie seinen Futternapf weg, aber mit den Kauartikeln mach ich schon ab und zu ein Tauschgeschäft. Er ist ein extremer Schlinger und versucht manchmal 15cm lange Knochen in einem Stück zu verschlingen..und das geht meistens nach hinten los. Musste ihm schon ein paar Mal die Knochen aus dem Maul fischen, weil sie sich verhakt haben oder er am würgen war. Darum bekommt Ares nicht mehr allzu viele Sachen und erst recht nur dann, wenn ich auch da bin.
In den Situationen bin ich einfach darauf angewiesen, dass ich ihm seine Fressalien ohne Theater wegnehmen kann.
Beim Futternapf ist es sowieso kein Problem. Da wird maximal die Katze mal angeknurrt, weil die etwas stehlen will.

 
Bei Belle kommt noch dazu, dass sie es nie eilig hat mit fressen. Nicht mal wenn ein sabbernder Hund daneben steht....
Noa füttert sie manchmal, in dem sie mit dem Napf auf den Beinen am Boden sitzt und Belle aus der Hand füttert... Allerdings nur, wenn Belle bei meinen Eltern in den "Ferien" ist und sie wiedermal im Futterstreik ist...

Bei unserer DSH könnte wahrscheinlich nicht jeder den Napf wegnehmen und auch Noa habe ich von Klein an verboten zu Inka zu gehen, wenn sie am fressen ist, die ist futterneidig wie es nur geht. Aber auch ihr kann ich den Napf wegnehmen oder das Maul aufmachen und was rausholen, was beispielsweise meinem Vater und meiner Mutter nicht so gelingt. Meiner Mutter fehlt die Bestimmtheit und mein Vater ist in "Notfällen" zu aufgeregt, was sich bei einem POS Hund nicht gerade förderlich zeigt....

Aber wirklich "beigebracht" wurde das keinem unserer Hunde.

 
@isabel: wollte dir mit der Aussage auch nur zustimmen.
Ne wegnehmen tun wir sie nicht...ich fasse einfach zwischendurch mal indem Napf, hole mal ein Happen raus in legen den wieder rein...aber mache das nur ab und zu...möchte einfach, dass sie wissen, sie müssen keine Sorge um ihr Futter haben.


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