Große Unsicherheit bei Geräuschen

Bei uns war heute ja eine sog. 'Hundepsychologin' oder 'Trainerin', war aber auf Arbeit. Sie haben trotzdem über Luna's Ängstlichkeit und ihre Verweigerungen beim Spazieren gehen gesprochen.

Sie meint dazu, dass wir die Längen der Spaziergänge kürzen müssen, da sie total überfordert mit allen Eindrücken und mit dem überall Aufpassen ist. So sollten wir nur noch etwa 30Minuten am Stück raus und schauen, wie sie sich entwickelt.

Ich weiss ja nicht, wie Lana's Ängstlichkeit genau ist, aber vielleicht kannst du dies auch mit den Zeiten der Spaziergängen in Verbindung bringen ?

 
Wäre auch eine gute Idee caffy. Das ich die Runden im Allgemeinen etwas kürze. Aber momentan ist sie total gelassen. Wenn ich arbeite ist es schwierig, mit dem Hund vier mal pro Tag rauszugehen, aber wenn ich frei hab, so wie heute und morgen, wäre es sicher eine gute Möglichkeit. Ich will mich auch weiterhin über Bachblüten informieren, ich habe vor mir extra für Lana etwas zusammenmischen zu lassen.

Hast du es schonmal mit Bachblüten versucht?! Ich war ja anfangs auch sehr skeptisch und jetzt bin ich fast sprachlos wie toll sie bei Lana wirken. Heute morgen war ich fast 2 Stunden mit ihr draußen und sie hat es total genossen, ich hatte das Gefühl, dass sie eigentlich überhaupt nicht nach Hause wollte. ich bin total begeistert und sowas von Erleichtert meiner Maus damit weiterhelfen zu können. Es hat mich ziemlich mitgenommen, als es ihr so mies ging, verständlich.

Liebe Grüße

 
Ich glaube, wir haben es mal benützt. Müsste aber Mutter fragen, wie es genau war..


Also die Trainerin meinte, allgemein weniger. Also nicht statt 1h dann 2x30min, sondern am Mittag kurz Bisi oder max. 30min und dann am Abend nochmals 30min.
Also ich versuchs mal, kann dir ja sonst dann Bericht erstatten wie es sich auswirkt :D

 
Oh ja, das wäre lieb. Ist auch im allgemeinen denk ich eine gute Ãœberlegung, damit der Hund draußen nicht so von den Geräuschen etc. überreizt wird.

Ich wünsch dir viel Glück beim ausprobieren. =)

 
:D Aaaalso ...

Mein erster Tipp: Lass den Futterbeutel weg!
Warum?
Du hast einen Hund mit starken Unsicherheiten. Wenn das Frühstück auch erst verdient werden muss, was ja eigentlich heisst; "Du bekommst das nur, wenn... " dann ist Fressen auch noch unsicher.
Grundbedürfnisse wie Fressen, Trinken, Schlafen, Gesundheit und Sicherheit müssen zuverlässig abgedekt werden.

Wenn du Apportierspiele oder Suchspiele damit machen willst, dann füll den Dummy mit extra Leckerchen.

Im Moment ( und wirklich nur für befristete Zeit) würde ich auch auf das Fahrradfahren verzichten. Klar läuft sie mit ohne auf Umweltreize grossartig zu reagieren. Das aber vorwiegend, weil sie angst hat, dich zu verlieren und sie (braver Hund!) sich an dich hält.
Damit kämpft eine Angst gegen die Andere. Die "böse Donnerwelt" gegen "Hilfe, ich verlier mein Frauchen".

Alternativ würde ich viele kleine Spiele auf dem gemütlichen Spaziergang einbauen. Spiele, bei denen sie sicher gewinnen kann und die ihr Selbstbewusstsein stärken. Also geht Leckereien suchen, verliert Gegenstände und findet sie wieder. Nimm sie an die lange Leine und lass dir einen neuen von ihr Weg zeigen. Wenn sie das macht , dann freu dich darüber, denn ein Hund der sich getraut die Umwelt zu erkunden, für den ist die Welt noch nicht so schlimm ;)
Du wirst sehen, die Zeit verfliegt dann im Nu und Lana wird genauso müde sein, als ob ihr eine Stunde mit dem Fahrrad unterwegs gewesen seit.

Noch was, wenn ein Hund stehen bleibt, hat das seltenst mit "bocken" zu tun. Meist ist es in dem Moment einfach zu viel, sich zu bewegen. Ich meine das im Sinne: Lass mich erst mal verarbeiten was ich jetzt wahrnehme oder im schlimmsten Fall: Ich erstarre, weil ich weder weglaufen noch mich wehren kann.

Versuchs mal 3 Wochen lang, bring Ruhe und gemeinsame Gelassenheit in eure Spaziergänge. Nicht die Kilometer zählen, sonder die ruhigen, sicheren Momente die ihr zusammen in der grossen Welt erlebt.
 
Wow Rebecca, vielen vielen Dank für die tollen Tipps. :) :)

Also ich will gleich noch eine Runde mit ihr raus, gefressen hat sie schon ich hab aber eine kleine Menge (handvoll) aufgehoben, die ich dann für den Dummy nutzen will.

Gut, Fahrrad fahren lass ich auch erstmal sein. Geht momentan sowieso nich, weil sie sich gestern beim Rad fahren iwie vertreten hat und jetzt wenn sie falsch auftritt kurz mit der Hinterpfote hinkt. Jetzt ist erstmal langsames Gassi gehn angesagt. ;)

Wollte das Rad fahren sobald es ihrer Pfote besser geht, auch ein wenig durch Sprungübungen ersetzen. Das macht sie auch total gerne. Ich such mir einen kleinen, niedrigen Baumstamm und spring gemeinsam mit ihr hinüber. Oder ich lass sie davor absitzen gehe ein Stück vor, ruf sie und sie muss dann hinüber springen. Geht das in Ordnung?

Leckerchen unterwegs suchen, Gegenstände verlieren mach ich unterwegs sowieso immer mal mit ihr, werd ich auch nachher noch ein wenig mit ihr machen. Wären vielleicht Zerrspiele auch ganz gut um ihr Selbstbewusstsein zu stärken? Also, wenn ich sie öfters "gewinnen" lasse? Ich glaub nämlich kaum, dass es Lana bei einem Zerrspiel um Dominanz geht sondern um puren Spaß. Auch das bereitet ihr große Freude.

Ich werd deine Tips auf jeden Fall beherzigen und dir regelmäßig Feedbacks geben.

Vielen Dank nochmal. ;)

 
So, heut morgen war ich mit Lani 1 Std. unterwegs. Sie zeigte zauf dem Spaziergang ca. 3 mal Unsicherheiten, als Flugzeuge hinwegflogen. Es war aber eher Unsicherheit als Angst. Und ich konnte sie auch sehr gut ablenken und so hatten wir einen richtig schönen Spaziergang. =)

Was mir auch immer wieder auffällt, ich aber vergessen hab zu erwähnen ist das Lana sich, wenn sie unsicher ist, sehr stark an mir orientiert. Heute morgen z. B. als sie das Flugzeug hörte lief sie eine kleine Weile bei Fuß und sah mir dabei fortwährend in die Augen. Das wäre echt Obi-reif gewesen.
Ich achte auch sehr stark auf meine eigene Körpersprache, weil ich weiß, dass Lana sich an mir orientiert. Sie lief also bei Fuß und ich achtete darauf, anhand meiner Körpersignale Ruhe, Stärke und Gelassenheit gleichzeitig auszustrahlen. Ich streckte meinen Oberkörper, Bauch ein wenig raus, Schultern locker, aufrechter, sicherer Gang, kopf leicht nach oben geneigt, Mund ein klein wenig zu einem Lächeln verzogen (ohne die Zähne zu zeigen) und ich versuchte durch meinen Blick, den ich geradeaus richtete, Gelassenheit auszustrahlen. So sendete ich Lana offenbar folgendes:" Ich bin stark, sollte dich irgendetwas belasten, werde ich dich aus dieser Situation hinausholen. Ich passe auf dich auf. Nichts kann dir geschehen. Alles ist gut, ich habe alles im Griff, du musst dir keine Sorgen machen."

Und so sah sie mich also ein paar Sekunden an und lief dann schnurstracks gerade aus und wirkte wieder völlig gelöst und gelassen. Ich achte im Allgemeinen sehr stark auf meine eigene Körpersprache, wenn ich mit ihr unterwegs bin und mit ihr arbeite. So vermittel ich ihr Sicherheit und Lana scheint es sehr gut aufzunehmen.

@ caffy: Das kann dir mit Luna bestimmt auch weiterhelfen. Ich kann dir auch auf jeden Fall das Buch" Das andere Ende der Leine" empfehlen. Das lese ich gerade zum 2. Mal und ich markiere mir die Textstellen die mir für meine Arbeit mit Lana wichtig erscheinen. Dort schreibt die Autorin viel über die richtige Körpersprache vom Hundeführer und was einem alles für Fehler unterlaufen können. Mir hilft das Buch sehr gut weiter. =)

Liebe Grüße

 
Merci für den Tip. Hast du mal das Buch "Guter Rat ist leise" gelesen ? Könnte ich dir sonst im Gegenzug empfehlen, da steht das mit dem 'Schinkenspeck' ;)

 
Ne kenn ich noch nicht. Aber ebenfalls danke für den Tip ;)

Werd gleich mal bei Amazon.de nachschauen.

LG

 
So, mal ein kleines Update von Länni: Sie hat am Diensteg die letzte Ration Rescue Tropfen bekommen. Die Tropfen haben mir und Lana sehr gut geholfen. Lana hab ich Rescue Pet Tropfen bestellt und ich habe für mich die normalen Rescue Tropfen aus der Apotheke genommen. Ich habe mich gleich mitbehandelt, weil ich vor und während der Runden auch immer sehr unsicher war, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe wie der Spaziergang heute wohl so wird, wird ihre Angst sehr schlimm sein, wie solls überhaupt weitergehen, was soll ich denn nur machen etc.... Ich war dann viel ruhiger und das hat sich sichtlich auf Lana übertragen. Ich habe versucht meine Körpersprache zu ändern, vorallem wenn Lana mich anschaute hab ich wie automatisch den Kopf höher genommen, meinen Rücken gestreckt, einen freundlichen und selbstsicheren Blick aufgesetzt und bin sicher gelaufen. Und das hat suuuuper geklappt. Es ist wahnsinn wie schnell sie sich wieder verändert hat und wie gut es ihr jetzt geht. Ich trainiere natürlich täglich weiterhin. Ich pfeile an meiner Körpersprache, baue mit hilfe von Suchspielen, Zerrspielen etc Lana's Selbstbewusstsein auf und ich rede leiser und ruhiger mit ihr. Sie wollte ja auch eine zeitlang gar nicht mehr mit meiner Nachbarin und ihrem Schäferhund zusammen spazieren gehen. Wir haben das dann so aufgebaut, dass jeder den Anfang des Spaziergangs alleine mit dem eigenen Hund läuft und wir treffen uns dann am Ende der Runde und gehen gemeinsam mit beiden Hunden nach Hause. Auch das läuft sehr gut und Lana ist dabei schön entspannt und gelassen.

Jetzt hoff ich nur, dass das auch so weitergeht und das Lana zukünftlich gut mit ihren Ängsten umgehen kann.

@ caffy: Das Buch ist vor ein paar Tagen geliefert worden und ich habs auch gleich gelesen. Ist wirklich toll geschrieben mit vielen hilfreichen Tips.

LG

 
Super wie es bei euch klappt, und schön, dass du das Buch auch gut findest =) Hoffe es geht nur noch Bergauf bei euch, ihr habt es verdient!

 
toll das ihr so gute vortschritte macht. Auch kleine Schritte führen zum Ziel
Mich würde mal interessieren wie alt Lani ist?
Es gibt Phasen im Junghunde alter wo sie plötzlich ihre Umgebung anders wahrnehmen (bewusster) und merken das sie bewusst ihre Umgebung beeinflussen können.
Also mit den Typen hätte ich mich nicht weiter unterhalten, so viel dummeheit auf einmal das hätte ich wohl nicht ausgehalten.
Wir haben ja auch ein Border und mussten zu anfang ziemlich mit Vorurteile kämpfen. War auch mit ein Grund warum wir die Hundeschule gewechselt haben.

 
super.. kopf hoch (im wahrsten sinne des wortes).. wenn du es schaffst sicher zu bleiben wird es dein hund auch. 100 pro.

 
Original von Siri

toll das ihr so gute vortschritte macht. Auch kleine Schritte führen zum Ziel

Mich würde mal interessieren wie alt Lani ist?

Es gibt Phasen im Junghunde alter wo sie plötzlich ihre Umgebung anders wahrnehmen (bewusster) und merken das sie bewusst ihre Umgebung beeinflussen können.

Also mit den Typen hätte ich mich nicht weiter unterhalten, so viel dummeheit auf einmal das hätte ich wohl nicht ausgehalten.

Wir haben ja auch ein Border und mussten zu anfang ziemlich mit Vorurteile kämpfen. War auch mit ein Grund warum wir die Hundeschule gewechselt haben.
du meinst die pupertäte "angstphase".. welcher jeder junghund mitmacht.

 
ja so in etwa, nur gibt es hunde die hatten nie zeit diese Phase durch zumachen und müssen in einem späterem alter noch mal von vorne anfangen.
so in etwa ;) hoffe man versteht was ich meine.

Unsicherheit ist sicher ein ganz wichtiger Punkt, wenn ich unsicher bin, dann ist es mein Tier auch. Da reicht es schon nur zu denken, oh nein nur das jetzt nich auch noch (wenn Flugzeug kommt)

Es git tiere die hinterfragen mehr als andere Tiere, stellen einem vor eine schwere Prüfung und manchmal auch an den rand der Verzweiflung, aber ich sag mir immer, es gibt einen Weg und den gehen wir jetzt gemeinsamm und freu mich über kleine vortschritte. ( ok bezieht sich bei mir jetzt nicht auf den Hund aber ich glaube man kann das auch auf Hunde übertragen)

 
Danke =)

@ siri: Lana wird im August 9 Jahre alt. Sie war schon ein eher unsicherer Hund, als ich sie aus dem Tierheim holte. Aber so schlimm wie es vor einigen Wochen war, wars noch nie. Ich hab regelrecht an mir gezweifelt, hab meine Fehler gesucht mir tagtäglich den kopf zermatert warum mein Hund solche Ängste hat. Sie hatte beim Gassi gehen überhaupt keine Freude mehr und das obwohl sie eigentlich immer ein sehr "fröhlicher", glücklicher Hund ist. Selbst an der Arbeit konnte ich nicht richtig abschalten, weil ich mir immer wieder Gedanken gemacht habe, wies denn weiter gehen soll.

Und ich glaube, die größten Fehler habe ich gemacht. Durch meine fehlerhafte Körpersprache / Gefühlslage habe ich Lana Unsicherheit/Stress suggeriert und sie hat mit genau den selben "Symptomen" reagiert, nämlich mit Unsicherheit und Stress. Ich hatte selbst kaum noch Lust mit ihr rauszugehen, weil ich nicht einschätzen konnte, wie der Spaziergang abläuft, wie weit wir kommen, wie sie drauf ist etc.

Ich war schon vor Beginn des Gassi gehens aufgeregt und nicht gerade gut gelaunt und genau darauf hat Lana reagiert. Sie ist sehr sensibelt, nimmt kleinste Veränderungen in meiner Körpersprache und Gestik wahr und orientiert sich stark an mir. Also bin ich diejenige, die sich verändern muss um meinem Hund dauerhaft eine gute Führerin/Stütze zu sein, die ihr ein großes Maß an Selbstsicherheit vermittelt. Und ich bin mir sicher, dass ich das schon hinbekomme.

An der ganzen Sache gibt es auch etwas gutes, wie ich in letzter Zeit immer wieder feststellen konnte: Ich habe soviel von meinem Hund gelernt, ich kann sie "lesen", nehme auch bei ihr kleinste Veränderungen wahr und kann so optimal auf sie eingehen. Das Ganze hat uns ziemlich zusammengeschweißt und großes Vertrauen aufgebaut. Wir lernen zusammen und wachsen dadurch gemeinsam, Schritt für Schritt. =)

@ caffy: Wie läuft es denn bei dir und Luna?

Liebe Grüße

 
ich glaube du hast "deine fehler" erkannt...
nun musst du das beste daraus machen. denke du bist ganz sicher bereits auf einem guten weg.

 
Hab schon wieder was neues über Lana erfahren. Ich war heute abend zusammen mit meiner Nachbarin und ihrem Hund spazieren. Wir gingen dann wie immer am Ende der Runde am Reiterhof entlang, als eine Frau meinen Hund begrüßte. "Oh, Lana na du." Ich kenn sie schon vom sehen her, auch sie kannte Lana's Vorbesitzerin. Wir unterhielten uns ein wenig als sie mich fragte: "Macht denn Lana immernoch in die Wohnung?" Ich war erstmal total perplex und wusste gar nicht, was sie damit meint. Ich dann so: "Wie, in die Wohnung machen?" Ja, die war doch nie stubenrein", meinte sie dann. 8o 8o So Augen hab ich dann gemacht und war noch sprachloser. Ich erzählte dann, dass ich damit NIE Probleme hatte, Lana war von Anfang an stubenrein.

Meine Freundin und ich hatten anscheinend den selben Gedanken, denn als wir weiterliefen meinte sie dann:" Lana war früher einfach nur ein seelisches Wrack, da kannste mir erzählen was du willst!" Und der Meinung bin ich auch.

Sie also nicht nur psychisch bedingt an Bäumen hochgesprungen, sondern hat auch ihr halbes Leben in die Wohnung uriniert. Ich bin immernoch halb geschockt und dankbar, einen doch ganz normalen Hund bei mir zu haben.

Das sind natürlich nur Vermutungen, aber es liegt doch sehr nahe dass das ganze bei Lana psychisch bedingt war.

Mein Gott, meine arme Maus ;(