Hat mein Hund Respekt vor mir?

Meily

Kenntnisreicher Gremlinologe
22. Juli 2014
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Guten Morgen zusammen :061

Ich habe gestern Abend so ein Satz aufgefischt bekommen, der mich nicht mehr los lässt. Und zwar wurde mein Keks als sehr Frech mir gegenüber und respektlos betitelt. Hmm.... Das hat mich doch ein wenig zum nachdenken gebracht, jedoch bin ich mit meinem Urteil noch nicht sicher.

Folgender Fall: Der Fressbeutel ist der absolute ober Hammer für meinen Keks. Er wird dann auch richtig "gigerig" auf das Ding :ugly: Jedenfalls kann es passieren, dass wenn ich die Übung oder was auch immer beende und den Beutel noch in der Hand halte, er ihn sich einfach schnappt und dann auch nicht mehr hergeben will :sonicht Ich lasse natürlich auch nicht los, und fasse leicht an seine Schnauze damit er ihn doch her gibt. Das sei sehr Frech von ihm :idontknow:

Fall Beispiel Nummero 2: Wenn Keks frei ist auf dem Spaziergang und ich ihm ein Balli werfe kommt es ab und an vor, dass er es mir nicht mehr bringen möchte. Er rennt dann nahe an mir vorbei und fordert mich auf nach zu rennen und hat einen riesen plausch dabei. Ich renne natürlich sicherlich nicht meinem Hund hinterher :evil: Hab daher immer ein 2. Spieli dabei welches ich ihm dann werfe, wenn er mir seines bringt. Eine zeit lang hat er gar kein Balli mehr bekommen, es wurde nur bei mir und mit mir gespielt. Jedenfalls sei dies respektlos mir gegenüber da mich der Hund total verarsche.

Wie ist eure Einschätzung dazu? Normales hündisches Verhalten oder sollte ich dem doch Gegenwirken? Wenn ja, wie kann ich dies am Besten?

 
Ich glaube nicht, dass er dich verarschen will. Er hat einfach gelernt, dass er mit dieser Taktik Erfolg hat (z.b. beim Ball) und findet es wahrscheinlich einfach nur lustig.. denke ich jetzt..

Bei Lisa hab ich selbst manchmal das Gefühl, dass sie mich verarscht. Z.b. geht sie immer nach dem Essen auf unser bett und wälzt sich da.. sie macht es immer und immer wieder, obwohl sie ganz genau weiss, dass sie das nicht darf! Sonst geht sie nie aufs bett, das ist tabu! Sie wartet damit auch immer, bis wir abgelenkt sind z.b. mit Essen oder tv schauen. Dann schwupp, ist Lisa weg.. da fühl ich mich echt verarscht! Nun ist einfach die zimmertüre immer zu und ich schieb das verhalten auf einen ausgeprägten hundecharakter ;)

 
Ja, das ist schon etwas frech von deiner Knutschkugel, was er da macht, bzw. ich würde es eher als respektlos bezeichnen.

Verarschen wie wir Mensch das meinen, gibt es bei Hunden nicht! Solche "Verarsch-Situationen" sind eine Kommunikation dem Mensch gegenüber und können unterschiedliche Bedeutungen haben, wie z.B. eine Herausforderung, eine Machtdemonstration oder ein Erpressen nach Aufmerksamkeit (dies ist aber schlussendlich wiederum eine Machtdemonstration), es kann aber auch Überforderung sein, ein Nicht-Verstehen der Kommunikation des Menschen. Diese Beispiele hier gehören aber nicht in den Bereich Überforderung oder Nicht-Verstehen, sondern in die erst genannten Richtungen.

Situation Futterbeute: Grundsätzlich ist es so, dass es darum geht, dass der Hund akzeptiert, dass diese Ressource dem Halter gehört, er diese kontrolliert. Hund darf zwischendrin dem Mensch helfen diese Futterressource zu hüten, wieder zu finden und dem Menschen zurück zu bringen, dafür darf er am Futter (das vom Halter verwaltet wird) partizipieren. Wichtig ist, dass der Hund konsequent und grundsätzlich nach keinem Spielzeug oder Essen schnappt, das in der Hand des Halters ist! Dies kann man mit leichten Übungen machen, in denen sich der Hund lernt zu kontrollieren und zurück zu nehmen. Z.B. Halter sitzt auf dem Boden, legt Guddi auf seinen Oberschenkel und lässt diesen dort liegen und Hund darf ihn nicht wegnehmen, erst auf Kommando. Oder der Mensch spielt vor dem Hund mit der Futterbeute herum und er darf nicht ran. Wartet er schön, dann kriegt er etwas aus der Beute und Mensch spielt weiter, er muss warten und kriegt die Beute nicht. Wichtig ist auch, dass man von Anfang an darauf achtet, dass der Hund, bevor er aus der Beute essen darf, ein Signal zeigt, dass er Respekt hat und akzeptiert, dass diese Beute in der Verwaltung des Halters liegt. Dies kann z.B. ein hinsetzen (ohne Kommando) oder ein kurzes Kopfdrehen, teils nur ein ganz kurzes Blickabwenden sein. Ich sehe oft, dass Hunde wie die Gestörten auf die Futterbeute losgehen, wenn sie als Belohnung hingehalten wird und wie die Irren drauf los fressen. Ich mach es jeweils so, dass ich die Beute öffne, ein Stück raus nehme, schliesse, es auf die Beute lege, Hand drauf und sobald der Hund sitzt und den Blick kurz abwendet, halte ich die Beute ganz hin und nehme die Hand weg. Möglichkeiten sind auch, bis das mit der Beute klar sitzt, nur drinnen (räumlich bessere Kontrolle) üben und/oder Beute mittels Schleppleine sichern, wenn der Hund damit auch stiften geht.

Ball: Das mit dem Spielzeug flitzen ist eine Machtdemonstration. Es gibt Hunde, die aus lauter Euphorie am Anfang des Spiels zuerst ein paar Runden mit dem Spielzeug im Maul drehen müssen und es erst dann bringen. Mein Labi ist z.B. so und dies gewähre ich ihr auch, da ruf ich auch gar nicht, sondern werfe, überlasse ihr den Kong, gehe ein Stück weiter und geb ihr den Befehl es zu bringen, erst, wenn ich auch weiss, jetzt macht sie es. Anschliessend klappt es aber einwandfrei. Sagen wir quasi ein Energiestau. Macht dies der Hund aber während des Spiels, sollte man sofort mit dem Spiel aufhören. Interessiert Halter in dem Moment nicht mehr und er hat etwas viel wichtigeres zu tun oder findet was besseres. Z.B. Fressen. Hund guckt in die Röhre, weil Halter "besser" ist und lässt das Spielzeug liegen. In diesem Moment verschwindet das Spielzeug und kommt auch nicht mehr zum Vorschein für diesen Spaziergang. Oder aber, man nimmt ein anderes Spielzeug, viel ein interessanteres (z.B. mit Quitschi, was es sonst bei mir nie gibt) und der Halter (!!!) spielt damit. Lässt Hund und sein doofes Ding links liegen und lässt ihn auch nicht mitspielen. Dann Spielzeug versorgen - Hund lässt meist seins nach einer Weile fallen - und es ist wieder fertig gespielt für diesen Spaziergang. Gibst du ihm ein Anderes, dann kann er ja mit diesem einfach sein Ding abziehen. Genützt hat es nichts.

Eine kleine Anmerkung noch: Wenn ein Hund einen Gegenstand im Maul hat und Zug drauf gibt, dann kann er das Maul gar nicht öffnen. Als nie sich ärgern, wenn der Hund das Maul nicht aufmacht und kein Aus macht, wenn Zug auf dem Gegenstand zwischen euch ist. Das ist mechanisch vom Kiefer her gar nicht möglich. Da nützt auch ein über den Fang greifen (was ich eh doof finde, weil es in der Hundekommunikation ganz anders eingesetzt wird), gar nichts. Man muss nur die Situation so gestalten, dass kein Zug in der Bewegung ist. Meine Hunde haben z.B. gelernt, dass wenn ich meine Hand unter ihre Schnauze lege, sie mir den Gegenstand geben müssen. Beim Apportieren, wenn sie mal zerren wollen, lass ich sofort wieder los und gehe nicht darauf ein, bis sie mir den Gegenstand locker übergeben.

Huch, das wurde jetzt lang, hoffe ich konnte es verständlich erklären.

 
Ich verstehe unter "Respektlos", wenn der Hund beispielsweise den HH ständig anrempelt bzw. pöbelt; knurrt wenn man ihm als HH was wegnehmen will, etc.
Das was dein Hund macht, würd ich auch eher wie Bijou es beschreibt sehen. Ich würd eine zeitlang nur mit Schlepp Ball schmeissen und wenn er ihn nicht freiwillig bringt, an der Leine ranziehen, Ball komentarlos wegnehmen, fertig. Mit dem Futterbeutel klauen.... da hat er jedesmal Erfolg. Also würd ich schauen, dass wenn es vorkommt, es für ihn nicht zum Spiel ausartet und auch dieses komentarlos wegnehmen.

Meilo ist ja auch noch recht jung, der ist jetzt in der Pubertät und beginnt zu testen. Sei einfach klar und konsequent, dann gibt sich das.

Aber ich bin kein Hundetrainer....

 
Ich sehe das genau gleich wie Disthen. Ich denke auch nicht, dass es mit der Pubertät zusammenhängt. Abgesehen davon ist Meilo mit Jahrgang 09 sicher nicht mehr in der Pubertät. Enes muss zum Beispiel beim Training mit dem Spielzeug auch ein paar Runden drehen, aber das hat weniger mit Respektlosigkeit zu tun, er macht es um einfach Dampf abzulassen. Man sieht es im am Galopp an. Er braucht das einfach, da es für ihn auch stressabbauend wirkt. Er imponiert nicht, er rennt nicht haarscharf an mir vorbei und wenn ich ihn rufe dann kommt er auch und bringt mir das Spielzeug.
Beim Futterbeutel macht er das jedoch nicht, denn diesen bringt er mir sofort, da er gelernt hat, dass der Futterbeutel nur mit mir" funktioniert".

Ich würde meinen Hund, solange er nicht zuverlässig bringt, an die Schleppleine nehmen und das Apportieren üben. Oder Du rufst ihn, sobald er den Ball hat und rennst in die entgegengesetzt Richtung weg. Wenn er den Ball nicht zu Dir bringt, dann hast Du auch keine Interesse dran.
Bei Fly bin ich jeweils in die Hocke und hab ein Guteli direkt bei mir etwas hinter mir geschmissen. Du kannst ihm ja auch ein Tauschgeschäft vorschlagen...Guteli gegen Ball. Es gibt viele Möglichkeiten zu trainieren. Du musst halt für Dich, bzw. Meilo rausfinden, was am besten funktioniert.

 
Disthen

Mit dem Futterbeutel mache ich es seit kurzem auch so, dass ich eine Belohnung raus nehme und das Stück auf den Beutel lege. Genau wie du. Er bringt ihn mir an der Schleppe immer. Setzt sich vor mich hin und wartet, dass ich den Beutel nehme um seine Belohnung zu geben. Ohne Schleppe würde ich den Beutel niemals werfen. Er hat mir schon mal einen ganz gefressen… An der Schleppe geht alles perfekt. Auch auf dem Hundeplatz. Nur auf den Spaziergängen. Und auch nicht jedes mal.

Wenn ich ihm sage, er soll es „siii lah“ dann lässt er den Beutel in frieden auch wenn ich ihn in der Hand halte. Jedoch vergesse ich dies halt manchmal da für mich sonnenklar ist, dass alles in meiner Hand auch meins ist…und genau dann nimmt er sich diese freiheit. Diese Kontrolle mit Guddi kann er super. Mache ich oft. Lege die Guddis auch auf seine Pfötchen und er darf sie erst auf mein Kommando nehmen.

Den Tipp mit dem Quitschi wird sicherlich funktionieren. Dass werde ich mal testen. Ich kann auch den Beutel zeigen, Keks kommt legt das Balli vor meine Füsse macht Sitz und bekommt Leckerli aus dem Beutel. Beides wird wider in die Tasche gestopft. So geht das schon. Aber er kommt nicht weil ich rufe, sondern weil er scharf auf den Beutel ist und ich ihn eigentlich locke damit.
Vielfach legt er sich mit dem Balli einfach hin und kaut drauf rum. Ich bin halt davon ausgegangen, dass ich mit dem zweiten Balli wie ein Tausch mache. Daher braucht er keine Angst haben, dass das Spiel jetzt vorbei ist und es sich lohnt mir das Balli zu bringen. Da er je ein anderes bekommt… Was mich grad echt erstaunt, auf dem HP kann er ohne Leine Aportieren auf distanz. Ohne wenn und aber. Aber draussen hält er mich doch leicht für einen Narren. Nicht dass jetzt Missverständnisse aufkommen, er tut dies nicht immer. Nur ab und an.

Ich finde es halt einfach nicht toll, aus welchen Gründen auch immer er das tut, dass er nicht zuverlässig kommt. Ohne Spielzeug geht alles super. Natürlich wenn ich mit der Pfeife rufe kommt er. Aber das ist ja nicht sinn und Zweck der Sache.

Wusste ich nicht, dass ein Hund sein Maul nicht öffnen kann wenn Zug drauf ist… Aber nur zur erklärung, ich mache keinen Schnautzen griff oder ein über den Fang greifen auch nicht. Ich berühre lediglich seine Wangen. Kein druck oder so. Nicht dass es plötzlich heisst ich wäre ….

 
Bin jetzt grad zu faul um zu schreiben, weil ich mega Hunger hab. Ich ruf dich heute Abend mal an oder du mich???

Haha, der Meilo ist einfach cool, aber mir kommt es doch sehr bekannt vor;-)

 
das mit dem ball kenne ich von meiner grossen auch und ich wage zu behaupten, dass sie das gegenteil von respektlos ist, sie ist allen menschen gegenüber extrem "höflich". sie will dann einfach ein spiel draus machen, dass ich ihr nachrenne. ich tue es sogar und sie hat total den plausch daran. ich kann ihr aber jederzeit an den ball gehen und deutlich "aus"! sagen und dann lässt sie sofort los. ich unterscheide bei ihr auch zwischen apportieren und spielen. apportiert wird mit holzapportel und damit wird nicht gespielt, nicht geknautscht etc. mit dem ball spielen wir schon mal, machen zerrspiele etc.
das mit dem futterbeutel hat sie aber nicht, sie bringt ihn und wartet bis ich ihn aufmache, wohingegen jendayi durchaus mal versucht abzuhauen, denn sie kriegt den reissverschluss prima ohne mich auf, so schnell kann man gar nicht kucken und jendayi IST respektlos, definitiv. aber da dies keine probs verursacht... lasse ich sie und hab meinen spass daran... :laughingmyassoff:
wichtig finde ich, dass der hund einen nicht anknurrt und solches, wenn man ihm den gegenstand oder futterbeutel dann wegnimmt bzw. drauf besteht, dass er damit korrekt umgeht wie eigentlich gewollt. DAS halte ich für respektlos...
was andere mir sagen ist mir eh wurscht, ich muss damit klar kommen und toleriere manche dinge, die andere halt nicht wollen, aber auch umgekehrt.

 
Mit dem Thema Ball/ Kong hatte ich mit Venia auch das Problem, dass sie ihn mir mal geworfen nicht brachte, dabei aber wie wild umherrannte, sich den Ball selber in die Luft warf etc.
Tauschgeschäfte funzten nur mit Quitschie, ansonsten leiss sie mich gottlos stehen!

Auch nichtbeachten und später den Kong oder Ball einsacken und nicht mehr spielen auf diesem Spaziergang bewirkten höchstens, dass sie sich das nächste Mal noch wilder auf den Kong stürzte und noch weniger Lust hatte, mir den wieder zu bringen.

Ich habe Venia nur noch an der Schleppe den Kong geworfen und nur zwei, drei Meter weit.
Sobald sie sich nach mir gedreht hat habe ich sie mit "Warmsignal" susususu (Supi ist unser Marker) angefeuert, weiter auch mich zuzugehen.
Als sie da war Supi und Belohnung.
Ueber ein paar Tage habe ich in diesem kleinen Rahmen weiter trainiert und variabel belohnt.
Langsam habe ich den Abstand vergrössert - bis sich die Schleppe einfach schleiffen liess.

Heute verfolgt uns Venia regelrecht mit dem spielzeug, wenn wir etwas werfen in unserem Garten rennt sie uns nach und wenn wir dann nicht mitspielen fordert sie uns mit der Pfote auf;-)
Draussen auf Spaziergängen habe ich es nach dem längeren Training heute auch so, dass sie urchaus die erste Runde mal den nötigen Pfupf ablassen darf, zwei drei Runden voll Speed.
Da rufe ich nicht.
Aber wenn ich rufe erwarte ich dass sie bringt, bestätige sie aber vor allem wenn sie sehr viel Dampf hat dennoch immer noch mit dem Verstärker "sususu".

Wenn übrigens der Hund am Schlepptraining sich nicht weiter auf einen zubewegt, sondern abwendet, verstummt das "sususu" und setzt erst wieder ein, wenn er wieder auf dich zukommt. Es funktionniert wie Topfschlagen- bei uns hat es sususuper geklappt:)

 
ich hab mir über den mittag ein paar gedanken gemacht. so wie ich die sache mit dem balli einschätze könnte es doch mehr die herausforderung zum spiel sein. denn wenn seine schwachen fünf minuten um sind bringt er mir den ball.

beim futterbeutel, ok das ist schon frech. jedoch hat keksli einen kurzschluss im hirn, wenn er den sieht. vielleicht ist er dann so aufgeregt, dass er seinen impuls nicht mehr unter kontrolle hat. jedoch geht das gar nicht, dass er mir den beutel aus der hand nehmen will. das sollte er doch verstehen, ohne dass ich dazu immer ein kommando brauchen muss, oder?

wenn er sein balli hat interessiert ihn auch kein guddi mehr. dann sieht er nur noch balli. ausser ich nehme den futterbeutel hervor, dann bringt er es gerne. denn der futterbeutel ist auf seiner leiter zu oberst, erst danach kommt das balli.

es geht ja nicht darum, dass er es nicht aus geben möchte. ich kann ihm alles wegnehmen. er hat mich noch nie angeknurrt oder dergleichen.
nur manchmal das bringen... das ist der knackpunkt. an der schleppe geht ja alles. und da er jetzt mehr freiheiten bekommt mittels ohne leinen rumdüsen beginnt halt das spiel mit dem balli...


wenn heute abend nicht viele unterwegs sind werde ich heute abend folgendes versuchen:

-> meilo bekommt balli zum spielen. ich warte ab wie er sich verhält. rufe ihn zu mir. sollte er kommen gibts guddi. kommt er nicht, nehme ich mein quietschi raus und spiele selbst damit. er lässt balli fallen und ich packe beides weg. fertig mit spielen.

@disthen: wie lernt meilo daraus, dass es sinnvoll ist mir das balli zu bringen? ist er nicht gefrustet, wenn er ja meines nicht bekommt und seines danach auch verschwundenist? wie zieht er die schlüsse daraus, dass er es besser hätte bringen sollen? ich möchte nur verstehen :ugly:

@bibu gerne :ugly: ich versuche dann mal gegen späteren abend, gelle :D

 
@Ocean

lass doch die Schleppe dran, lass sie schleiffen. Du kannst sie auch kürzen wenn es gut klappt und langsam abbauen.
Meist liegt der Fehler dahingehend, dass wir zu schnell vorwärtsgehen oder die teilschritte zu gross sind...

 
@Oceana-fay: Okay, so wie du mir die Beutelsituation und das Selbstkontrolltraining beschreibst, würde ich dir raten, die Beute immer zwischen drin in der Hand herum zu tragen. Auf Spaziergang, mal zu Hause und auch auf dem Hundeplatz und zwar ohne, dass er was damit zu tun hat und ohne, dass er was daraus kriegt. Sie ist dir, punkt aus amen! Wenn er dann danach schnappen will oder es tut. Reagierst du energisch, verärgert - keine Schimpftiraden - sondern einen verärgerten Unmutslaut, böses Gesicht, nach vorne gerichtete angespannte Körperhaltung und gehst auf ihn zu, bis er sich zurücknimmt (rückwärts laufen, hinsetzen, Kopf wegdrehen o.ä.).

Zum Apportieren auf dem Hundeplatz: Da gibt es wohl mehrere Einflüsse. Einer ist sicher, dass Hund genau weiss, jetzt ist Training, jetzt soll ich machen was Halter sagt und dann gibts was gutes. Der Mensch ist auch meist anderes auf dem Hupla und oft ist das Gelände noch eingezäunt, sprich das Territorium abgegrenzt. Dann kann der Faktor andere Hunde noch mitspielen. Ein Hund, der eher unsicher ist, der will sich ja da nicht noch mit seinem Menschen anlegen, sondern sucht die Verbindung mit ihm. Der ist teils überfordert, wenn er da noch eine Ressource anvertraut bekommt, die könnte ihm ja ein anderer Hund streitig machen und ist somit froh, wenn er sie bzw. die Kontrolle wieder abgeben kann.

Aber gell, Quitschi ist dann nicht zum tauschen!!! Sondern, der ist dann für dich zum spielen und er darf nicht mitmachen, sondern guckt in die Röhre. Sonst geht der Schuss nämlich nach hinten los und er fängt an, dich auszuspielen à la: bring ich den Balli nicht und joggle sie, krieg ich dafür das interessantere Spielzeug.

 
@disthen: wie lernt meilo daraus, dass es sinnvoll ist mir das balli zu bringen? ist er nicht gefrustet, wenn er ja meines nicht bekommt und seines danach auch verschwundenist? wie zieht er die schlüsse daraus, dass er es besser hätte bringen sollen? ich möchte nur verstehen :ugly:
Da spielen sogar mehrere Lernfaktoren mit:

- mit dir zusammen hat man Spass und ist es spannend, aber eben nur, solange er akzeptiert, dass du den Ton angibst, sonst schliesst du ihn aus

- macht er was du sagst, geht es weiter, macht er es nicht, schliesst du ihn aus und es ist fertig

- du bist Führer, du hast die besten Stücke - im Rudel wenns ums Fressen geht, haben auch die Alphas das Vorrecht auf die besten Stücke - du hast das beste Spielzeug!

- fängt er an, dir das Balli zu bringen, sobald du alleine spielen willst, dann kannst du ihn loben und wieder mit ihm, mit seinem Balli spielen. Er hat selber gemerkt um was es geht, den Lösungsweg gesucht und hat verstanden.

- diese Quitschigeschichte hat auch noch einen ganz netten Nebeneffekt: Ich war während dieser Trainingsphase mit Labi mal in eine Scheisssituation gekommen. Sie war auf einer Seite des Feldweges und ich auf der anderen ein Stück vor uns eine Kurve. Labi hatte gerade was super leckeres gerochen und war es am inspizieren, also auf Durchzugmodus und ich höre rufe und Hufgetrappel/Wiehern. Um die Kurve kommt ein durchgebranntes Pferd gerannt (ohne Reiter). Aus einem Reflex nehm ich Balli quitsche und werfe es hinter mit in die Wiese. Hundi ab wie Rakete hinter Balli her und Pferd war auch schon an uns vorbei. Sonst hätte es echt brenzlig werden können, denn das Pferd war völlig ausser Kontrolle. Du hast quasi noch eine Notversicherung auf Lager!

 
Hab noch nicht alles gelesen....

Aber zum, der Hund kann die Beute nicht auslassen wenn Zug drauf ist. (ich glaub disthen hats geschrieben?)
Das ist sehr wohl möglich, bei Whyona funktioniert das zumindest prima.
Aber es ist trainingssache, da wenn zu viel Trieb im spiel ist, das für den Hund nicht einfach ist.

Also erst mal im ruhezustand ein sauberes aus trainieren und dann langsam steigern....
Und dann klappt das aus auch aus dem vollem "kampf" heraus.

 
@Whyona: Beobachte mal ganz genau. Der Hund kommt aber bevor er das Maul öffnet, mit der Schnauze leicht entgegen, sprich reduziert den Zug, und öffnet erst dann den Fang, sonst geht das mechanisch bei keiner Hundeschnauze.

Ich habe diese Erklärung deshalb geschrieben, weil es so witzige Hundehalter gibt, die voll gegenziehen und dauernd aus Brüllen und wenn ein Hund dann wirklich im "ich-geb-nicht-nach"-Modus ist, es völlig unmöglich ist, dass das Ding da aus dem Fang kommt. Da muss die Strategie geändert werden, denn es ist nur möglich, wenn der Hund bereit ist, nachzugeben.

 
Ja aber ich meinte damit, dass er lernen kann auch bei zug auf der Beute ein aus zu machen, ohne dass ich den zug nachgeben muss, sondern er lernt dass er aktiv aus der Beute raus muss.

 
Ich würde das Verhalten in den beiden Situationen ebenfalls unterschiedlich beurteilen.

Halte ich etwas in der Hand, so hat mein Hund sich nicht selbst zu bedienen oder aus meiner Hand zu klauen (auch wenn ich dazu kein Abbruchsignal gegeben habe). Genauso wenig, wenn das Betreffende am Boden steht, ich aber klar signalisiere, dass das mir gehört.

Macht der Hund es trotzdem, dann ist er entweder stinkfrech und/oder er hat bis jetzt nie gelernt, dass das nicht erlaubt ist.

Beim Ball hingegen können ganz unterschiedliche Ursachen eine Rolle spielen, die dann erst noch in Kombination vorkommen können:

- Der Ball selbst ist so interessant, dass er ihn nicht hergeben will
- Meilo weiss, wenn der Ball bei dir ist, hört das Spiel auf
- Meilo hat den Sinn des Apportieren (noch) nicht verstanden
- Das Ganze ist einfach ein lustiges Spiel für ihn
- Meilo hat gelernt, dass er dich damit zu einer weiteren Reaktion deinerseits herausforden kann
- ....
- oder aber, er findet einfach, der Ball gehört jetzt ihm

Und noch was zu den Gutzi-Übung: bei den von dir und von Disthen genannten Gutzi-Übungen handelt es sich um 2 verschiedene Ansätze. Bei der von Disthen soll der Hund lernen und akzeptieren, dass das Gutzi seinem Menschen gehört und er sich nicht einfach bedienen darf, wenn ihm der Sinn danach steht.
Damit daraus aber keine Warteübung wird, sollte der Hund langfristig auch lernen, trotz da liegendem Gutzi zu entspannen oder sich mit anderen, nicht auf das Gutzi fokussierten Dingen zu beschäftigen. Und manchmal erlaubt ihm sein HH das Gutzi dann später doch zu nehmen, aber viel häufiger auch nicht.

So hat man später einen Hund, bei dem Spieli und Futter in der Hand gehalten werden können, er aber trotzdem konzentriert weiter arbeitetm weil er gelernt hat, dass ihm dies nicht automatisch gehört.

Bei der Übung hingegen, bei der das Gutzi auf Meilo's Pfote liegt, lernt Meilo zu warten/sich zu gedulden, bevor er seiner Fresslust nachgeben kann (d.h. hier arbeite ich u.a. auch an seiner Impulskontrolle und Frustrationstoleranz).

Moni

 
Ah muss natürlich entsprechend trainiert werden, ist für mich selbstverständluch.

 
Ihr seid super! Nun kann ich das ganze auch nachvollziehen :thumbsup: Und ja, mein Hund ist demnach doch frech:blush:

Und noch was zu den Gutzi-Übung: bei den von dir und von Disthen genannten Gutzi-Übungen handelt es sich um 2 verschiedene Ansätze. Bei der von Disthen soll der Hund lernen und akzeptieren, dass das Gutzi seinem Menschen gehört und er sich nicht einfach bedienen darf, wenn ihm der Sinn danach steht.

Damit daraus aber keine Warteübung wird, sollte der Hund langfristig auch lernen, trotz da liegendem Gutzi zu entspannen oder sich mit anderen, nicht auf das Gutzi fokussierten Dingen zu beschäftigen. Und manchmal erlaubt ihm sein HH das Gutzi dann später doch zu nehmen, aber viel häufiger auch nicht.

Moni
We könnte man ihm das beibringen? Es hat schon was, dass er sich alles nimmt, was er möchte, wenn ich nichts sage...

 
We könnte man ihm das beibringen? Es hat schon was, dass er sich alles nimmt, was er möchte, wenn ich nichts sage...
Das hat man dir nun doch beschrieben :blush:

lies nochmals:Wenn er dann danach schnappen will oder es tut. Reagierst du energisch, verärgert - keine Schimpftiraden - sondern einen verärgerten Unmutslaut, böses Gesicht, nach vorne gerichtete angespannte Körperhaltung und gehst auf ihn zu, bis er sich zurücknimmt (rückwärts laufen, hinsetzen, Kopf wegdrehen o.ä.).

Ueb das mal mit ihm, ich bin sicher er versteht das recht schnell ;-)