Heute vor / Jahren...

Crispy

Erfahrener Benutzer
18. Nov. 2009
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... haben meine Eltern und meine beste Freundin mich und Crispy (9 Wochen und sah aus wie ein Waschbär mit strahlend blauen Augen) zum Flughafen gebracht und haben uns in unser neues Leben entlassen. Nach einer laaaangen tränenreichen Abschiedsparty am Vorabend, waren wir doch Alle noch sehr müde.

Heute vor genau 7 Jahren sind Crispy und ich zusammen ausgewandert und bis jetzt habe ich es nicht bereut. Ja vieles war und ist viel schwerer, als ich gedacht habe. Aber vieles wurde mir auch sehr einfach gemacht.

Durch Crispy war ich "gezwungen" unter Menschen zu gehen und dadurch sind viele tolle Bekanntschaften entstanden.

Also ich persönlich kann nur sagen das ich von den meisten Schweizern sehr gastfreundlich und höflich empfangen wurde und die letzten Zweifel an meiner Person werde ich dann vielleicht in den nächsten 7 Jahren bereinigen können hihi.

Was habe ich nicht alles erlebt in diesen 7 Jahren. Wie die Zeit vergeht...

:thanks: an all die netten Schweizer

 
Wow schon soooo lange :thumbsup:
Ich bewundere oft die Menschen die ausgewandert sind, ich frage mich meist würde ich das schaffen alles zurück zu lassen. ;)
Eine gute Freundin von mir ist nach Australien ausgewandert.

 
schön, dass es euch beiden hier gefällt... ich habe auch fest vor, später mal auszuwandern, allerdings erst wenn markus pensioniert ist, dauert also noch eine weile... jedoch werde ich wahrscheinlich nicht grad so weit gehen wollen. das zurücklassen würde mir nicht so schwer fallen, denn die meisten menschen sind aufgeschlossener neuen gegenüber als wir CH (finde ich...). zumindest hier im TG trifft das zu. da ist man schon ein ausländer wenn man vom tösstal unten herzieht... ;)

bist du einfach so aufs "geratwohl" gekommen oder hattest du schon einen job, eine wohnung, einen partner?

 
Find ich toll Crispy

Ich bin zwar nicht sooo lange und weit weg von daheim, aber etwas neues ist einfach toll. Schön das du dich wohlfühlst :thumbsup:

 
Ich komme aus Niedersachsen, genauer Celle. Mitten in der Lüneburger Heide :)

Ich hatte einen Partner mit Haus und einen Job bzw sogar 2 :) Ausserdem habe ich meine Eigentumswohnung bis heute behalten und vermietet und könnte jederzeit im alten Job wieder anfangen. Daher war ich immer abgesichert bzw bin es auch jetzt noch.

Ich war ja schon in den USA für 1.5 Jahre, aber dort hats mir nicht so gut gefallen. Vielleicht war ich auch zu jung :)

 
@crispy: celle finde ich sehr schön. leider ist die lüneburger heide nicht so geeignet für windihaltung... ich werde entweder in den norden an die ostsee (oder dort in der nähe) oder dann in die eifel auswandern... hab ich mir fest vorgenommen...lach

 
ich finds toll hat es dich zu uns verschlagen. bin ja auch ne halbe ausländerin in zürich.
freu mich schon auf weitere angeregte gespräche mit dir. :D :thumbsup:

 
Hach, ja... Das liebe Auswandern. :) Ich bin im September 2007 in die Schweiz ausgewandert und hatte es hier aus diversen Gründen sehr schwer. Ich fühle mich hier nicht zu Hause und ich bin froh, ganz wundervolle Nachbarn zu haben - sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr hier. Obwohl ich ursprünglich aus Frankfurt / Main komme, hängt mein Herz an Brandenburg - dort fühle ich mich wohl und mir geht das Herz auf, wenn ich dort bin. Aber... man kann nicht immer alles haben. :D

In der Schweiz habe ich allerdings auch zum ersten Mal eine ganz aussergewöhnliche Gastfreundschaft und Freundlichkeit kennengelernt, die ich an all den Orten, die ich schon mein Zuhause nennen durfte, nicht erfahren habe. Auch wenn das Gleiche für die Fremdenfeindlichkeit gilt, macht es mir diese wundervolle Eigenschaft doch leicht, hier zu leben.

Von mir überzeugen werde ich allerdings auch in den nächsten Jahren niemanden - da halte ich es wie in Deutschland auch: Entweder man mag mich oder nicht... ich verbiege mich nicht für Fremde. Aber... ich schliesse mich Crispy an:

DANKE an all die netten Schweizer, die ich kennenlernen durfte!

 
Ja, Fremdenfeindlichkeit musste ich auch erst hier kennenlernen. In all den anderen Ländern war das nie ein Thema, aber in der Schweiz.
Ohne einen Partner hier, wäre ich sicher nach ein paar Monaten wieder zurückgezogen.

Ich habe mich versucht am Anfang anzupassen, zu verbiegen und habe gegeben und gegeben. Das habe ich längst aufgegeben. Ich bin wie ich bin, egal aus welchem Land ich bin. Wirklich besser geworden ist es erst, als ich dann in die Feuerwehr gegangen bin. Danach wurde ich sogar mal gegrüsst ;) . Inzwischen gehöre ich fast dazu und teilweise wird sogar vergessen, das ich aus Deutschland bin (vorallem bei den Anti Deutsch Witzen hihi). Das höre ich immer wieder. "Ach ja, Du bist ja auch von da".

Gruss Wendy, die immer "die Deutsche, die sich nen reichen schweizer Bauern geangelt hat und sicher in D keine Arbeit hatte. In 6 Monaten ist die schwanger und hat dem ein Kind angedreht" war und wohl auch bleiben wird :escape: . Die sind fast aus allen Wolken gefallen, als ich dann irgentwann mal vor vielen Leuten erklären musste, das ich einen super Job aufgegeben habe und sehr wohl nicht arm war in D hihihihi.

 
Und noch'n Deutscher, auch seit September 2007 hier.
Das mit der Gastfreundschaft unterschreibe ich auch, Fremdenfeindlichkeit ... naja, vielleicht ist man da als "Ausländer" auch einfach nur zu sensibilisiert.
In Deutschland habe ich mich über die Ostfriesenwitze geärgert, hier sind es die Deutschenwitze - aber das nehme ich mittlerweile nicht mehr so ernst.
Da ich in Liechtenstein arbeite, in der Schweiz wohne und Deutscher bin hab ich quasi doppelten Ausländerstatus - mittlerweile gefällts mir.
Und dieses Forum hat mir die Integration erheblich erleichtert - insbesondere was "Spezialausdrücke" angeht.
Man muss halt nachfragen ... :D

 
[QUOTE='Crispy]als ich dann in die Feuerwehr gegangen bin
[/QUOTE]Ja, das mit den Vereinen wurde mir hier auch vorgeschlagen - leider bin ich so überhaupt kein Vereinsmensch. Ich kann diese Vereinsmeierei und dieses Ich-lebe-hier-aus-was-ich-in-Beruf-und-Privat-nicht-auf-die-Reihe-kriege nicht ausstehen. Und dann fühle ich mich auch nicht so wohl beim Gemischten Chor oder dem Frauen-Turnverein. *fg*
Sollte hier allerdings je ein Alternative-und-Indie-Rock-Verein eröffnet werden, ein Diskutier-Club, ein Thinktank oder eine Hundebespassungsgruppe entstehen, bin ich sofort dabei. Sozialdienst, Nachhilfe-Verein, Erste Hilfe, Wir-sind-Van-Gogh-Fanclub oder Thalheim-Aquaristik-Verband... Ich wäre voller Energie dabei. :D

 
Wenn ich wirklich was nicht verstehe, dann frage ich. Mich stören die Witze nicht, wenn alle über die "Sauschwaben" reden, frage ich immer, woher Sie wüssten, dass ich gebürtige Stuttgarterin bin ?(

Ich bin froh hier zu sein!!!

Crispy ich habe meinen Partner zwar mit hierher geschleppt, weiss aber was du meinst, dass du allein wahrscheinlich wieder gegangen wärst, das Gefühl kenne ich auch...

 
@Leinenträger: Hängt sicher davon ab, wo in Deutschland man gelebt hat - Frankfurt hat einen Ausländeranteil von ca. 14%... Ich konnte in der U-Bahn sitzen und keines der Gespräche fand in deutsch statt. :D Meine Freunde kamen aus aller Herren Länder und mir wurde höchstens mal vorgeworfen, dass ich kein ordentliches Hessisch beherrsche. Weder in New York noch Arkansas bin ich je auf so viel Widerstand (auch von offizieller Seite) getroffen wie hier. Es war eine schreckliche Erfahrung, die mich sehr für das Thema sensibilisiert hat, mich aber auch sehr misstrauisch und verbittert gemacht hat.

 
@Frau D:
Ja aber "Erste Hilfe" ist ja nun gar kein Problem. Es gibt im kleinsten Dorf in der Schweiz einen Samariterverein. Weiss ich, weil ich dort auch drin bin (allerdings nur mässig aktiv, da ich eben genug andere Dinge habe).
Und einen Hundebespassungsverein kannst Du ja selber gründen. Ich komme dann auch hihi.

Und ich kann auch die Schweizer verstehen. Ich habe ja oft das Gefühl des "Fremdschämens", wenn ich sehe wie sich teilweise die Deutschen hier benehmen. Furchtbar, die würd ich auch Mobben hihi.

 
@ve.beck: Huhuu auch aus dem Ländle :headbang: .
Wir sind seit 2006 in der Schweiz, kommen ursprünglich aus dem Stuttgarter Raum und haben dann in Bamberg und Lyon studiert. Ich fühle mich sehr wohl in der Schweiz und finde vor allem, dass Schweizer viel höflicher und freundlicher als Deutsche sind. Wir haben durch unsere Bergaktivitäten auch schnell nette Leute kennengelernt und mit den Hunden dann weitere ;) . Nur ab und an fällt mir gerade im Arbeitskontext auf, dass Schweizer viel harmoniebedürftiger sind als eben Deutsche, wo man sich gerne mal fetzt :) .

Was mir auch aufgefallen ist, wir haben am Anfang in Luzern gewohnt, dann bei Zürich und seit einem Jahr wieder in der Nähe von Luzern, dass in der Zentralschweiz die Menschen irgendwie netter sind, haben vermutlich auch nicht so den deutschen Overkill wie die Zürcher :rolleyes: . Wir haben ein tolles Verhältnis zu unseren Nachbarn, jede® grüsst einen, man redet miteinander, wenn man sich sieht, setzt sich auch mal auf ein Bier zusammen, ich finds klasse hier :thumbsup: .
Wobei ich zugeben muss, dass es mir in ZH (Volketswil) im Obi oder beim Aldi doch schon öfters peinlich war Deutsche zu sein, so wie sich da manche aufgeführt haben. Aber Deppen gibt es ja in jeder Nation :D .

 
[QUOTE='hasch-key]@ve.beck: Huhuu auch aus dem Ländle .

Ja aus Waiblingen :headbang:

Wobei ich zugeben muss, dass es mir in ZH (Volketswil) im Obi oder beim Aldi doch schon öfters peinlich war Deutsche zu sein, so wie sich da manche aufgeführt haben. Aber Deppen gibt es ja in jeder Nation .
[/QUOTE]Fremdschämen muss ich mich auch öfters :escape:

 
[QUOTE='hasch-key]...dass in der Zentralschweiz die Menschen irgendwie netter sind, haben vermutlich auch nicht so den deutschen Overkill wie die Zürcher :rolleyes: .
[/QUOTE]Das kann ich für Basel (seit 2007) im Gegensatz zu Zürich (2002/2003) bestätigen, wo bei das vermutlich andere Gründe hat - die Basler hatten einfach schon immer viele Deutsche in der Stadt, früher als Grenzgänger, heute auch als Aufenthalter, kennen es also nicht anders.

"Fremdschämen" ist ein super Ausdruck, muss ich mir merken. :)

 
[QUOTE='Frau_D.]@Leinenträger: Hängt sicher davon ab, wo in Deutschland man gelebt hat - Frankfurt hat einen Ausländeranteil von ca. 14%... Ich konnte in der U-Bahn sitzen und keines der Gespräche fand in deutsch statt. :D Meine Freunde kamen aus aller Herren Länder und mir wurde höchstens mal vorgeworfen, dass ich kein ordentliches Hessisch beherrsche.
[/QUOTE]Passt. Rüsselsheim ist noch gemischter (~25%) - aber da dort alle Ausländer waren (mehr oder weniger) war das auch völlig egal. Hier wird halt ein wenig differenziert. Aber richtige Fremdenfeindlichkeit, so richtig fein mit Auto zerkratzen, Reifen abstechen, Fenster einwerfen oder direkt verprügeln hab ich hier noch nicht erlebt.Keine Ahnung, aber mir will niemand was. Kollegen hatten da schon mehr Pech... :peace:

 
Also ich habe wegen Mobben sogar den Job gewechselt. Naja es war nur eine Person aber dafür heftig... Aber ich bin sehr gerne in der Schweiz und ich steh halt extrem auf Raclette nur dafür wäre ich hergezogen :laughingmyassoff: