Das siehst du richtig.
Es kommt da halt sehr auf den Jäger an.
In Italien werden die Segugios im Zwinger gehalten, es gibt Zeiten da werden sie Ausgebildet und man geht mit ihnen einfach bisschen stöbern, sortiert aus welche im Herbst mit zur Jagd dürfen und welche nichts taugen und während der Jagd, Leinen los und fertig. Denke das ist auch der Grund warum viele Jagdhunde nach ihrer Hyperphase so ruhig und gelassen werden, weils einer der Ansprüche an sie ist.
Auch in Irland durfte ich mit ein paar Jäger sprechen, der Jagdhund lebte draussen im Zwinger und kam einfach hie und da mal raus, während im Haus der Begleit- & Schosshund lebte.
Für mich haben aber diese Jäger keinerlei Bindung zu ihrem Hund, das merkt man auch daran, dass zum Beispiel ein Segugio in der Regel in Italien aufgesammelt wird oder höchstens wegen dem fressen nachhause kommt. Auch wenn es angeberisch klingt, aber ja, ich war extrem stolz als mein Beagle nach 7 Stunden zurück fand und zurück
wollte.
An einem Tag als wir da unterwegs waren, traffen wir eine verletzte Segugio Hündin. Als ich sie nicht anfassen konnte, rief ich jemandem an damit der Jäger verständig wird. Die Hündin wurde ziemlich "rabiat" eingefangen. Die war trotz ihrer totalen Erschöpfung und verstauchten Pfote nicht bereit freiwillig ins Auto einzusteigen. Zelda hat unser Auto gehört, kam um die Ecke geschlichen, total erschöpft, ich öffnete die Autotüre und sie kugelte sich in Fahrerraum und schlief sofort ein. Ihr war schon das Autogeräusch vertraut genug um zu uns zu kommen.
Klar ist die Jagd das Highlight der Dinge, nur ist die Ausbildung der viel viel grössere Teil. Eine bekannte von mir mit Jagdschein, geht mehrmals die Woche mit ihrem Beagle in den Wald und trainiert. Sie kann ihren Hund so gut wie immer ohne Leine führen und hat auch hohe Ansprüche an den Hund. Die würden schnell verwaschen würde sie nur während der Jagdsaison mit ihr arbeiten. Es geht nicht darum einem Jagdhund bei zu bringen zu jagen, das kann er im Regelfall. Das ist wie einem Hütehund muss man das fixieren und hüten nicht bei bringen. Es ist die Impulskontrolle und das ganze in die richtige Bahn lenken, was man ausbildet und trainiert.
Gibt da halt solche und solche. Finde teilweise sieht man viele parallelen zu anderen Arbeitsrassen. Es gibt diejenigen die ihren Hund nur für die Arbeit haben und keine weitere Ansprüche stellen. Die ihren Hund zum Ausbilder bringen und sich wundern warum er nicht zurück kommt oder wie ein Irrer alles Jagd was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Es gibt die, die voller Ehrgeiz sind und das letzte Potential aus ihrem Hund heraus holen wollen. Die Hobbybegeisterten, die Spass an der Freude bisschen Jagdersatz machen, ihren Hund so kennen lernen und sich mit dem Hund einfach auseinandersetzen und zu guter Letzt, die ihren Hund einfach der Optik wegen haben und der Hund sich entweder in das Leben einfügt, depressiv wird oder zum Problemfall.
Depression ist bei Jagdhunden ein grosses Thema. Genau so wie viele Beissunfälle aus fehlender oder falscher Auslastung resultiert.
In Amerika zählt der Beagle zu den Hunden die am häufigsten ihren Besitzer beissen. Kein wunder - wenn er dort als Haushundchen gehalten wird ohne Regeln in purer Anarchie und fehlender Auslastung.
Es sind ganz normale Arbeitshunde die eine Veranlagung mit bringen. Das muss man sich bewusst sein und wissen ob man damit leben möchte und es einem interessiert.
Wenn nicht, ist man damit falsch. Wenn ja, dann wird man schon einen Weg finden um mit dem Hund glücklich zu werden
Egal wie weit man es in der Ausbildung schafft oder welche Auslastung beiden gefällt.
http://www.wunderwelt-hund.ch/
Judith wäre bei (sensiblen) Vorsteher meine Ansprechperson. Bewundere ihre Arbeit mit ihrem Viszla, dieses Vertraute zusammen leben und diese Ruhe die sie in den Hund gebracht hat. Ein sehr feinfühliges Team, dass sich perfekt aufeinander abgestimmt hat.