Hund alleine im Garten lassen - Auswirkungen?

Disthen

Mitglied
26. Jan. 2009
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Hallo zusammen!

Aufgrund einer Diskussion mit einer Kundin und auch meinen eigenen Beobachtungen bei meinen Hunden oder im Umfeld interessiert es mich, wie ihr das macht und was für Erfahrungen/Beobachtungen ihr so macht.

Es geht darum, ob es Auswirkungen auf die Bindung, den Gehorsam hat, wenn der Hund regelmässig längere Zeit alleine auf dem Grundstück verweilt oder sogar selbstständig und jederzeit rein und raus kann. Bei meinen Hunden ist es so, dass sie eigentlich nur mit mir im Garten sind oder im Sommer ist die Terrassentür offen, aber ich bin da und auch immer wieder mal draussen. Was es bei uns nicht gibt, dass die Hunde draussen sind nach Lust und Laune und ich Portier spiele. Caja und Toffi würden klar anfangen das Grundstück extrem zu bewachen, hätten sie freien Zugang. Toffi würde sich eh ziemlich verselbstständigen. Das merke ich jetzt schon, wo sie wieder mehr draussen sind, dass ich "Präsenz markieren" muss.

Ich kenne auch einige Hunde, wo die Besitzer irgendwann mittels Hundeklappe, damit sie flexibler sind, dem Hund freien Zugang zum Garten gewährt haben und dies nach einiger Zeit wieder aufheben mussten. Die einen Hunde begannen extrem zu wachen, wieder andere verselbstständigten sich, hauten ab indem sie den Zaun überwunden oder sich unten durch buddelten. Oder sie verhielten sich auf den Spaziergängen sehr autonom.

Mein Hundetrainer wurde vor einiger Zeit von Leuten beigezogen, die einen Reiterhof haben. Sie haben massive Probleme mit ihrem Hund in Sachen Gehorsam und der Hund hat alles Andere im Kopf als seine Besitzer. Das Erste was an neuen Regeln aufgestellt wurde, der Hund ist nicht mehr dauernd selbstständig auf dem Hof (eingezäuntes Gelände) unterwegs. Er ist draussen wenn die Besi draussen sind und er geht rein, wenn die Besi rein gehen. Vorher stand er einfach vor der Tür und bellte, bis ihn jemand rein oder raus liess, wie es ihm gerade gefiel.

Beim eingangs erwähnten Kundenhund ging es um das Thema zu viele Eindrücke, Stress. Es handelt sich um einen Hibbelhund, der nicht runterfahren kann und extrem unter unverarbeiteten Eindrücken leidet. Dieser Hund macht es wie der vorhin erwähnte Reiterhof-Hund und ist teils mehrere Stunden alleine im Garten und beobachtet die Umgebung.

Sicher ist diese Thematik auch sehr Charakter und Rasse abhängig. Ich denke bei Aischa wäre dies kaum ein Problem. Die würde eh nicht alleine im Garten bleiben wollen.

Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht mit was für Hunderassen/-typen? Wie ist das so bei euch oder in eurem Umfeld?

 
Unsere 3 deutschen Schäferhunde waren auch die meiste Zeit draussen, mal alleine, mal war jemand von der Familie draussen. Sie konnten alle die Balkontüre nach innen selber öffnen. Übermässig bewacht hat keine der Drei. Inka sowieso nicht, weil sie sehr viel "Personenverkehr" auf dem Grundstück gewohnt war. Ich glaube nicht, dass die Bindung schlechter war.

Belle ist insgesamt sehr viel menschenbezogener, sie hat es am liebsten wenn man den ganzen Tag neben ihr sitzt. Wenn die Sonne scheint auch draussen ;) dafür bewacht sie stärker. Sie kennt den "Personenverkehr" auf dem Grundstück auch, aber Fremde, die ohne Begleitung Bekannter kommen, werden gemeldet.

Ich glaube es kommt wirklich auf Rasse und Charakter an.

 
wir haben auch eine Hundeklappe und Ghiro / Dix  können in den Garten wann sie wollen...Ghiro geht aber nur, wenn ich auch draussen bin, oder zum Pipi machen und Dix traut sich noch nicht durch die Klappe :-D ich kann mir aber gut vorstellen, dass gewisse Rassen / Hunde dazu neigen zu bewachen

 
Wenn wir zuhause sind, dürfen die Hunde auch raus wie sie wollen. Sie können sich frei auf dem 5'500 qm grossen eingezäunten Grundstück bewegen. Meist liegen sie vor dem Haus, aber bei schönen Wetter zieht es sie auch mal ganz in die Höhe, von wo sie den Überblick haben. Es gibt mal Tage, da bellen sie sobald jemand auf dem Wanderweg ist, an andern Tagen hört man nichts. Wenn es mir zu viel wird, mache ich mal eine Ansage, sonst ist es mir ehrlich egal. Sie bellen nur und rennen nicht an den Zaun oder so...man darf schon wissen, dass hier Hunde wohnen ;-)

Wie lange wer draussen ist, ist aber sehr unterschiedlich. Fay könnte den ganzen Tag draussen liegen. Sie schaut zwar manchmal durch die Fenster ob wir noch da sind, aber man muss sie reinholen, alleine kommt sie nur selten oder wenn Besuch da ist will sie nichts verpassen. Das ich dadurch eine schlechtere Bindung zu ihre habe kann ich nicht bestätigen.

Ice ist auch oft draussen, aber er will auch zwischendurch bei seinen Menschen liegen und kommt rein. Es gibt aber nicht ein ständiges rein => raus => rein.

Xilon hingegen war nie alleine draussen. Ihm war es das Wichtigste, dass er einfach bei mir war.

Es handelt sich hier alles um Chow Chows. Also dieselbe Rasse, aber 3 total unterschiedliche Verhalten.

 
Ina darf nur in den Garten wenn ich Zuhause bin. Sie nimmt ihren Job als Bewacher sehr ernst. Bin ich im Garten bellt sie niemand an auch lässt sie sich gut abstellen wenn ich in der Nähe bin. Sie meldet einfach gerne wenn jemand ans Grundstück kommt. In einem Quartier ist das öfters der Fall. Sie würde da viel zu selbständig werden wenn sie unaufbesichtig im Garten verweilt und sich dann nur schwer beruhigen falls jemand dann noch das Gefühl hat er müsse sie ansprechen. Bei einem Hund der nicht bewacht denke ich das es kein Problem ist wenn man eine Hundeklappe hat.

 
Bei uns ist es auch so, das sie im Garten sind wenn wir draussen sind, oder eine Versäuberungs-Runde im Garten machen, danach kommen sie wieder rein. Alleine wollen sie nicht im Garten sein. Auf der Terrasse wenn die Türe offen ist, das mögen sie und können sich auch stundenlang dort sonnen.

 
Tabasco kann nur im Sommer bei offener Terrassentür (und meiner Anwesenheit) selbständig in den Garten. Sonst muss er mir "zeigen", dass er raus will.

Im Garten verhält er sich sehr gesittet. Er patrouilliert das Grundstück, schnüffelt, wer wo durch gegangen war und legt sich dann an einen strategisch guten Platz. Sprich: Er wacht. Weil das auch zu seiner Rasse und Veranlagung gehört, lasse ich ihm das.

Dass wir mit Tabasco keinen Kläffer haben, ist dem Umstand zu verdanken, dass wir in den ersten zwei Jahren extrem darauf geschaut haben, dass es nicht soweit kommt. Immer wenn er bellte, musste er rein. Punkt!

So ist es nun so, dass er zwar selten mal kurz bellt, aber wirklich nur, wenn es einen Grund dazu gibt. Er kann an einem dunklen Winterabend gut und gerne 3 Stunden im Garten sitzen, und man merkt nichts von ihm.

Wenn er jedoch einen schlechten Tag hat, kann es sein, dass ich ihn seinem Nervenkostüm zuliebe rein schicke, auch wenn ich weiter draussen im Garten arbeite. Er akzeptiert das dann auch erstaunlich gut und bleibt trotz offener Tür im Haus.

Ob die Bindung ohne selbständige Gartenaufenthalte besser wäre, kann ich nicht beurteilen.

Wichtig ist für mich, dass dies eine art- und rassegerechte Beschäftigung für meinen Hund ist.

 
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Luna darf momentan nur noch angeleint (Schleppleine) und in meiner Anwesenheit in den Garten, da sie alles kommentiert und wir deshalb am trainieren sind. Ziel wäre es natürlich dass sie dann später ohne Leine raus kann. Selbständig muss nicht sein, wenn es nur geht wenn ich mit draussen bin ist es für mich okay

 
Zelda, Beagle, darf zu jederzeit in den Garten wenn sie es mir anzeigt. Obwohl sie das weiss, geht sie nur in Garten wenn sie pinkeln muss. Am Morgen dreht sie eine längere Runde und schnüffelt alle neuen Spuren ab. Man muss ja wissen welcher Fuchs und welcher Marder hier waren. Bellen tut sie sehr selten, eigentlich nur wenn ein anderer Hund wirklich abdreht. Bin ich im Garten ist sie sowieso mit draussen und schnüffelt rum oder gräbt bisschen frische Wurzeln aus. Gehorsam und Bindung würde ich nun keinerlei Einbussen sehen, im Gegenteil, der Garten gibt ihr Zeit für "sich" . Für sie ist das wirklich schön, einfach mal zu "sein". Draussen ist sie doch immer bisschen eingeschränkt durch Schleppleine oder volle Aufmerksamkeit von mir.

Laila, Labimix, darf nur mit Aufsicht in Garten. Sie neigt dazu an den Zaun zu rennen und die Nachbarn zu verbellen. Das tut sie leider auch bei den kleinen Kinder, die das nicht so toll finden. Da sie sich nicht im Garten versäubert ist sie zwar mehrmals am Tag mal draussen aber nur ganz kurz. Im Sommer darf sie entweder an ihrem Loch buddeln, wenn jemand draussen ist, oder muss zum Sitzplatz wo sie nicht alle Nachbarn im Blick hat. Denke wenn sie wirklich immer alleine draussen wäre, würde sie zum extrem kläffer werden der alles und jeden melden würde, sich auch schlechter beruhigen. Jetzt kann man sie super beruhigen und auch auf den Platz schicken. Sie würde wohl auch auf den  Spaziergängen noch mehr überfordert sein und Mensch&Hund mehr/häufiger anbellen.

Miyu, Chowmix, darf ebenfalls in Garten ohne Aufsicht. Hie und da "wufft" sie, neigt extrem zum Wachen, geht dafür aber nicht direkt an den Zaun sondern meldet es nur. Reagiert man darauf richtig, hört sie sofort auf und widmet sich wieder dem was sie vorher tat. Wachen ist hier schon erlaubt, nur Kinder erschrecken nicht. Wie es im Sommer mit ihr sein wird, mal sehen. Bin gespannt. Bei ihr könnte ich mir noch Vorstellen das sie auch eine Reizüberflutung kriegen würde wenn sie den ganze Tag alleine draussen wäre und wenn jemand bei ihr ist, besser entspannt. Bindung und Gehorsam, schwer zu sagen, da ich sie zu wenig lange kenne.

 
Meine Hunde dürfen auch längere Zeit im Garten sein, ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit sehr grossem Umschwung. Vorallem Deyla ist am liebsten den ganzen Tag draussen, besonders bei schönem Wetter. Racker ist ein Mami-Höcker, bei der erst besten Gelegenheit ist er wieder drinnen und wartet, bis ich fertig bin mit Arbeiten. Er bricht auch beim Vermieter ein, wenn die Balkontüre nicht richtig geschlossen ist. :ugly:

Meine Hunde und die meines Vermieter wächtern stark, dies ist aber bei uns erwünscht. Wir wohnen etwas ausserhalb (Wohn- und Gewerbezone) und auch die (meisten) Nachbarn sind froh darüber. Seit mein Vermieter dort wohnt, hat unser direkter Nachbar keine Probleme mehr mit Diebstählen.

Auswirkungen auf die Bindung oder den Gehorsam habe ich bis jetzt noch keine bemerkt, arbeite jedoch auch viel mit meinen Beiden. Und auch von der Rasse her sind meine 2 halt eher führige Hunde. Bei einer selbständigen Rasse könnte ich mir schon vorstellen, dass längere Aufenthalte draussen ohne Besitzer die Selbständigkeit eher noch fördert.

 
Bei uns ist das sehr unterschiedlich. Im Winter hat Izzy weniger Zugang zum Garten. Meist nur fürs Morgenbisi und wenn jemand rauchen geht. Beim Morgenbisi ist sie unbeaufsichtigt im Garten, den in der Zeit wird das Futter für Hund und Katze gerichtet.

Sobald es warm genug ist, ist bei uns die Terrassentür immer offen, solange jemand zu Hause ist. Da kann es durchaus auch mal sein, dass Izzy mehr oder weniger den ganzen Tag im Garten ist, ohne dass immer jemand daneben steht.

Izzy ist eine sehr gute Wächterin. Sie hat immer alles im Blick und kontrolliert genau. Sie bellt aber sehr wenig bzw. wenn sie bellt, weiss man, dass wirklich jemand kommt und nicht einfach nur vorbei geht. Es ist auch so, dass sie nur bellt und nicht am Zaun hängt oder gar hin rennt (wir haben kein Gartentor).

Bei ihr merke ich bezüglich eigenständigkeit und Gehorsam keinen Zusammenhang bzgl. Garten.

 
Bei uns dürfen die Hunde nur mit uns in den Garten. Zum einen wegen den Katzen (Hermes), zum anderen wegem Bewachen (alle). Sie tendieren dazu, alle Fussgänger zu melden, wenn sie alleine draussen sind. Bin ich dabei, wird das nicht gemacht. Ich will nicht, dass sie alle anbellen und vor allem nicht, dass noch mehr territoriales Verhalten gefördert wird.

Ich denke, es kommt wirklich auf den Hund und die Rasse an. Territoriale Rassen sind da anders zu händeln als nicht territoriale.

 
meine hunde dürfen tag und nacht (nachts die whippette meistens nicht, da sie im meinem zimmer schläft und meine schlafzimmertür zu mache, weil sonst die katzen nerven kommen) mittels hundeschleuse in den garten.

sie wachen nicht (auch in meiner abwesenheit können alle die wollen ungehindert in den garten, also nix mit einbrecherschutz), die grossen würden niemals etwas verbellen und sie jagen weder unsere noch nachbars katzen durch unsern garten. auch das wild, das fast bis an den zaun kommt wird höchstens zur kenntnis genommen. gut, wenn junge füchse fangen spielen und die dawn noch drin ist und das vom wozi aus sieht, kann es schon mal sein dass sie raus stürmt aber dann bleibt sie oben am zaun stehen  und guckt zu, mehr nicht.

es führt kein weg an unserem grundstück vorbei und wir haben auf der linken seite nachbarn, die die ganz grundstückslänge mit uns teilen. diese haben auch 4 katzen. meine hunde lieben meine nachbarn und gehen gern an den zaun wenn sie draussen sind und lassen sich streicheln. ich bin froh, dass auch deren katzen akzeptiert werden, sie dürfen sogar bei uns ins haus...

auf der rechten seite teilen wir etwa 10 m grundstücksgrenze mit den andern nachbarn und diese haben einen total aggressiven hund der sowohl mich als auch meine hunde verbellt, anknurrt... meine hunde liegen seelenruhig trotzdem auf der wiese und lassen den wüterich toben. dass er mich nervt, steht ausser frage. offenbar ist er jetzt aber auf ein baby dort los (die haben unübersichtlich viele pflegekinder und noch eigene) und muss nun weg, schon der zweite. der vorgänger kläffte uns schon dauernd an. sehr nervig, so ein hund.

bin froh, gehen meine nicht drauf ein, die kleine höchstens wenn sie draussen ihren RFK isst, aber dann muss sie rein.

dawn liegt stundenlang im garten, oft auch nachts und mitten im winter.

ich möchte nicht dauernd portier spielen und find die hundetür eine wahnsinnig gute sache.

 
Hoi Disthen!

Ein Thema, das mich in der Verhaltensberatung sehr häufig beschäftigt. Meine Einstellung dazu ist folgende:

Solange die Hunde auf verschiedene Reize in der Umwelt aufgebracht, ängstlich, unsicher oder aggressiv reagieren, sollten die Hunde nicht unbeaufsichtigt im Garten sein. Auch Welpen und Junghunde, die noch dabei sind ihr Verhaltensrepertoire zu erarbeiten würde ich nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen. Bei bereits auffälligem und eingespieltem Verhalten gibt es da sogar Schleppleinen- oder normale Leinen-Pflicht im Garten, um besser auf den Hund einwirken zu können.

In dieser Zeit wird der Garten als Trainingsareal genutzt, in dem der Hund lernen kann die Reize sinnvoll einzuordnen und entspannter zu werden.

Reaktion auf Katzen oder anderes Getier, andere Hunde, Menschen und Geräusche spielen hier eine Rolle.

Die Idee:

Wenn die Hunde mit diesen Reizen alleine gelassen werden, müssen sie eigene Strategien ausarbeiten und sind auf sich allein gestellt. Beim Spaziergang dann wollen die Halter aber, dass der Hund sich auf den Halter verlässt und gehorsam ist. Die eigens ausgearbeiteten Strategien entsprechen da leider nur selten den Wünschen der Halter und so muss der Hund dort jeweils wieder umlernen. Das ist viel einfacher, wenn er die eigenen Strategien auch sonst nicht mehr anwenden muss und sich immer auf die Unterstützung des Halters verlassen kann.

Im Laufe der Zeit können die Hunde lernen die Reize neu einzuordnen und als weniger Gefährlich oder wichtig zu betrachten, so dass keine Rekation mehr notwendig wird. Wenn dass erreicht ist, dann können die Hunde auch wieder alleine in den Garten, anfangs dann einfach mit weniger Aufsicht, nach und nach dann auch ohne. Wichtig ist, dass die Hunde möglichst nicht mehr regelmässig in ihr altes Verhalten fallen.

Dazu kann man natürlich auch noch gutes Management machen, wie z.B. Sichtschutz am Zaun, damit nicht mehr alles vorbeilaufende sofort entdeckt wird.

Mein Hund darf angeleint im Garten liegen, da wir einen Gemeinschaftsgarten haben der nicht eingezäunt ist. Auch hier war er anfangs nur draussen, wenn ich auch dabei war, damit ich bei vorbeilaufenden Hunden auf ihn einwirken kann. Inzwischen reagiert er nur noch höchst selten aufgebracht und kann auch ohne Aufsicht draussen liegen. Hier bin ich auch Kompromisse eingegangen und war nicht ganz konsequent, weshalb es nur halb klappt wie gewünscht, denn da er nicht gut alleine bleiben konnte war es eine Zwischenlösung ihn in solchen Situationen draussen zu lassen wo er besser mit meiner Abwesenheit klar kam. Da reagierte er aber natürlich noch häufiger auf andere Hunde, ohne dass ich einwirken konnte. Ich half mir hier mit Sichtschutz, den ich in einiger Distanz zu seinem Leinenradius aufstellte und verhindern konnte dass er sofort alles sah was ihn aufregen könnte. Zusätzlich hatte ich hier hin und wieder die Hilfe meiner Nachbarin, die ihm Leckerchen runterschmiss wenn er sich wieder aufregen musste. So konnte er sich jeweils schneller wieder runterfahren.

Bei  meiner Hündin bin ich zu Beginn ähnlich vorgegangen, auch da hatten wir einen Gemeinschaftsgarten. Zwar eingezäunt, aber eben nicht mein eigenes Areal. Sie sollte nicht auf die Wiese gehen ohne Erlaubnis sondern durfte sich nur auf der Terrasse aufhalten. Gina lernte das anfangs mit Leinen-Begrenzung und unter Aufsicht, später dann war es so selbstverständlich dass sie auch ohne permanente Aufsicht draussen liegen konnte. Sie genoss einfach die Sonne sehr und das war für sie einfach genial. Auslastung körperlich und geistig erfolgten auf ausgedehnten Spaziergängen, der Garten war somit einfach nur als Ruhezone definiert.

Sie war aber nur draussen, wenn wir zumindest da waren, sonst kam sie natürlich rein.

Grüssle,

Katrin

 
Ich habe ja einmal ein Praktikum in einer Hundepension für ein Jahr gemacht. Die Familie selbst hatte zu dem Zeitpunkt 8 Hunde (4 Irische Wolfshunde, 3 Jack Russell und 1 alter Schäferhund).

Der Schäferhund war in erster Linie Hofhund und hielt sich ausserhalb des Gartens um den Garten herum auf.
Die anderen 7 hatten ständigen Zugang nach draussen mit einer elektrischen Tür. Die Jack Russel hielten sich meist drinnen auf, ausser sie mussten draussen etwas kommentieren. Die Iren waren sehr oft draussen, die hatten dort in einer ehemaligen Scheune auch komplette Betten für sich und konnten so entscheiden, wo sie sich aufhalten möchten.

Alle Hunde waren sehr anhänglich und folgsam, das gab keinerlei Probleme.

Von unseren Hunden durften alle nur unter Aufsicht nach draussen, einfach weil alles Hütehunde bzw. Mixe waren und wir nicht wollten, dass sie ständig die Leute verbellen.

 
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Meine Hunde dürfen alleine in den Garten und Crispy auch auf den Hof, Breeze nur wenn noch wer draussen ist. Ich habe weder Bindungsprobleme, noch Gehorsamprobleme.

Breeze hat gelernt nur im Garten anzugeben, dh ist sie auf dem Hof rennt sie hoch in den Garten und bellt. Früher ist sie zum Wanderweg gerannt und das wollten wir nicht mehr. Die Alternative hat sie gut angenommen.

Meine Hunde sollen aber angeben, da ich oft alleine bin und wir keine direkten Nachbarn haben. Es wurde schon öfters eingebrochen in der Nachbarschaft und von daher dürfen sie bellen...

 
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Auch Welpen und Junghunde, die noch dabei sind ihr Verhaltensrepertoire zu erarbeiten würde ich nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen.
Das haben wir auch so gemacht. Im ersten Jahr war Tabasco nie unbeaufsichtigt im Garten. So konnte ich auch jegliches über-den-Zaun-springen-wollen sofort unterbinden. Der stellenweise nicht mal 80cm hohe Zaun wird auch beim Katzen jagen immer als Grenze akzeptiert. Weil wir schon beim Welpen jedes Hochstehen daran sofort unterbunden hatten.
Für meinen Hund (und auch für mich als HH) ist der Garten auf jeden Fall eine Bereicherung, und ich bin froh, haben wir uns in der ersten Zeit die Mühe genommen, die Gartenregeln durchzusetzen.

 
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...wollte grad voller Stolz schreiben, dass Ebony im Garten Fortschritte macht und nicht mehr jedes Auto oder Fussgänger verbellt, da hör ichs wuffen. War wohl nix! Sie hat es aber bei der Ankündigung des Fremdlings auf Rädern belassen und ist nicht auf Dauergebell umgeschwenkt. Dann würd ich sie jeweils rein holen.

Wir haben uns bewusst gegen einen Hundezwinger entschieden, weil unsere Hunde Haus- und Familienhunde sein sollen. Ist keiner daheim, ist Ebony im Haus, was halt bedingt, dass nach einer gewissen Zeit wieder jemand nach Hause kommen muss. Ganz bewusst wollen wir sie nicht unbeaufsichtigt fremden Eindrücken, Katzen, Fussgängern, Wild... aussetzen. Auch mit einem ein- und ausbruchsicheren Gehege wärs mir nicht wohl, wenn der Hund alleine draussen ist. Sind wir daheim oder ums Haus darf sie gerne in den Garten, je nach dem kann das mal bis zu einer Stunde dauern, eher aber weniger lang. Zwar legt sie sich ab und an hin und je nach Müdigkeitslevel döst sie auch mal im Garten, aber richtig erholen tut sich die Kleine drinnen. Wir merken jeweils nach den Hundesittertagen wie aufgedreht sie zurück kommt.

Den Einfluss auf den Bezug zum Menschen kann ich nicht beurteilen. Glaub das kommt viel mehr auf den Hund und die Individualität des Halters an.

 
Ich hab bisher ja keine Erfahrung mit eigenem Garten, bzw. nur mit dem kleinen Kiesplätzli - da der Zaun aber nur behelfsmässig und nur einseitig angebracht war, waren die Hunde da nur, wenn auch jemand von uns anwesend war.

Nächste Woche bastel ich mir meinen Zaun in unserem ersten, richtigen Garten. Aber auch hier gibt's nur einen einseitigen Zaun gegen die Strasse - vorallem, dass keine fremden Hunde zu uns kommen. Auf der unteren Seite ist nur der Kuhstall und die Weide, die jeweils mit einem Schafszaun abgetrennt wird, links und rechts Gebüsch. Das reicht Luna als Trennung, zumal da niemand durchgeht und dementsprechend auch keine Reize bestehen.

Da ich meinem Hund vertraue, dass sie nicht ausreisst, kann sie künftig sicher mal einige Minuten alleine draussen sein - dies aber nur, wenn jemand in der Wohnung ist und regelmässig kontrolliert. Alleine wird sie aber sicherlich keinen Zugang zum Garten haben.

Fremde Hunde wie zB Dewey werden in meinem Garten dann einfach am 10-Meter-Seil angebunden, wie dann nächste Woche auch.

 
Noch etwas zu den Auswirkungen bei einem unsicheren, nervenschwachen Hund.

Für Tabasco ist es ideal, wenn er im Garten Reize wahrnehmen und verarbeiten kann. Weil er sich hier sicher fühlt, kann er damit viel besser umgehen als draussen in der "gefährlichen" Welt.

Seit z.B. das Feld direkt neben unserem Grundstück eine Wiese ist, befinden sich dort regelmässig Katzen. Tabasco kann ihnen vom Garten aus (aber auch aus dem Fenster) wunderbar zuschauen. Seitdem verlaufen die Katzensichtungen immer besser. Es wird normal, dass es Katzen gibt.

Von dem her denke ich, dass die Reize in einem Garten einem Hund auch helfen können. Vorausgesetzt man mutet ihm nicht zuviel zu und beaufsichtigt, wie er darauf reagiert.