Hund bellt übertrieben bei Besuchern...

claudeli

Benutzer
02. Dez. 2008
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hallo zusammen

nach langem melde ich mich auch wieder mal mit einem noch ungelösten problem, dass mich so langsam zur verzweiflung treibt. die meisten problemchen die ich mit meinem hund hatte habe ich inzwischen ganz gut im griff, nur bei einem weiss ich so langsam echt nicht mehr was tun. chicco ist ein sehr ängstlicher hund gegenüber menschen und wenn ich besuch kriege, grad wenn's noch jemand ist den er nicht gut kennt, dann nimmt sein bellen fast kein ende. erst nach einigen minuten beruhigt er sich so langsam, aber er knurrt und wuffelt auch dann immer wieder etwas vor sich hin und die unsicherheit steht im in's gesicht geschrieben. das wuffeln und knurren ist dann zum glück nicht mehr so laut und stört nicht mehr so. ich habe schon mit div. hundetherapeuten versucht eine lösung zu finden, aber irgendwie hat nichts gefruchtet. in meiner letzten verzweiflung habe ich dann ein antibellhalsband gekauft, dass einen geruchlosen sprühstoss austösst und damit habe ich eigentlich die sache ganz gut in den griff bekommen und er bellte wirklich nur noch kurz wenn jemand kam und dann war ruhe, weil er den spraystoss nicht toll fand ;-) nachdem ich ihm über ein jahr dieses halsband anhatte weil er diesbezüglich so ein hartnäckiger fall war (was ja auch sehr lange ist) dachte ich so langsam könne ich es hin und wieder weglassen, zumindest in der nacht (wo er auch oft gebellt hat wenn der nachbar fast täglich nachts um ca. 02.00 nachhause kam). ich habe ihm dann mit der zeit das halsband nur noch angezogen wenn ich besuch erwartet habe. die geschichte ist allerdings dann nach hinten los... er fing wieder immer öfter an zu bellen und wenn besuch kam hat ihm das spray gar nicht mehr imponiert... im gegenteil, ich hatte manchmal den eindruck dass er dadurch wütend wurde und nur noch mehr gebellt hat. fazit... wenn jetzt besuch kommt bellt er mit oder ohne antibellhalsband genau so heftig und es dauert ziemlich lange bis er zur ruhe kommt. ich habe im gang vor einiger zeit eine kindergitter hingemacht um einen teil abzusperren, damit einerseits chicco nicht auch immer gleich zur tür kommen kann wenn ich öffne und jemanden reinlasse (das hat mich und ihn nur enorm gestresst :lalala: und er hat sich regelrecht selbst überfordert in der enge des eingangsbereichs) und anderseits mache ich ihn, wenn der besucher dann an ihm vorbei ist und er ihn kurz beschnuppern konnte, auf die andere seite des gangs, wo er zwar den besuch und mich noch sieht, aber er nicht ständing nervös und knurrig oder bellend um den besuch rummgeistern kann. so mit "sicherheitsabstand" weggesperrt beruhigt er sich doch ein bischen schneller, aber es dauert defintiv auch noch zu lange. er hat übrigens trotz seiner angst zum glück keinerlei tendenz agressiv zu reagieren... immerhin ein trost :thumbsup:

ich bin für jeden tip dankbar, denn ich bin echt am verzweifeln und die mitbewohner im haus sind sicher auch nicht unglücklich wenn ich das problem endlich in den griff kriegen würde :S

liebe grüsse
claudia

 
da lief wohl bei euch so alles ziemlich schief...
warum muss er, wenn er schon laut deiner aussage so unsicher ist, besuch "aushalten"?
ich würde ihn hier dem stress nicht erst aussetzen, sondern ihm eine alternative bieten, wie einen sicheren platz (z.b. box) etc, wo er sich zurückziehen kann und besuch nicht als bedrohlich empfindet.
allerdings muss ihm dieser platz auch anfangs als rückzugspunkt angenehm verknüpft sein und antrainiert werden.
ein sprayhalsband.. ein jahr... boah...somit habt ihr zu anfang seine unsicherheit noch mehr gefördert, indem ihr ihn in angst versetzt habt. grausam. dadurch hat er nur durch "meiden" nicht gebellt. an seinem problem hat sich so auf jeden fall nichts geändert.. eher im gegenteil. ich finde es scheisse, dass so zeug hinz und kunz einfach so anwenden darf.
das kann niemals eine lösung auf dauer sein und wird so auch ganz sicher schief gehen. hat es ja auch...
es ist ein hilfsmittel und zwar nur kurzfristig zum training.

 
na ja, um das besuch "aushalten" wird er nicht drummrummkommen, da ich ziemlich oft besucher habe und das auch nicht aufgeben möchte wegen meinem hund. kann ja nicht sein dass ich wegen meinem hund auf besuch verzichten und vereinsamen muss ;-) da meine wohnung ziemlich klein ist ist das mit dem sicheren rückzugplatz aber leider schwierig, da ist das mit dem abgesperrten gang die beste lösung, wo er quasi in sicherheit ist wenn der besuch erst mal an ihm durch ist. das antibellhalsband hat ihm übrigens keine angst gemacht, er hat es aber sicher nicht toll gefunden und sich deshalb mit bellen zurückgehalten. chicco ist zwar im bezug auf besucher unsicher und ängstlich, hat aber in anderen belangen auch eine freche und dominante art. das antibellhalsband fand er zwar definitiv doof, aber seine reaktion darauf war defintiv nicht ängstlich.

lg
claudia

 
mit dem besuch draussen eine runde laufen und dann gemeinsam die wohnung betreten? kommt mir so spontan in den sinn.
wirklich erfahrung hab ich nicht, meine lieben besucher über alles, viel mehr als ich selber... :laughingmyassoff:
aber fakt ist für mich: haben meine hunde in einer situation stress, die regelmässig vorkommt, würd ich da dran was machen, auch wenn das vorerst mal bedeuten würde, eben weniger besuch zu haben, bzw. auf ein paar leute zu beschränken.

 
mit chicco draussen den besuch in empfan nehmen und gemeinsam rein habe ich auch schon versucht, aber da hat er einfach draussen schon gebellt, aber drinnen dann auch noch :lalala: das funktioniert leider auch nicht. soooo viel besuch habe ich ja auch wieder nicht und vor allem sind es eigentlich immer nur einzelne personen, nicht mehrere und das kommt in der regel +/- 2 mal die woche vor und vor allem kennt er das ja nun inzwischen und sollte ja eigentlich gemerkt haben dass ihm niemand von meine besuchern was böses will :lalala:

 
Ich denke, bevor man hier irgendwelche Tipps geben kann, müsste man zuerst wissen, welche Trainingsansätze ihr schon ausprobiert habt und welche Veränderungen diese bewirkt haben (positiv oder negativ).

Und aufgrund deines Textes gehe ich auch davon aus, dass ihr schon lange daran seid, dass Bellen abzustellen und schon viele unterschiedliche Dinge ausprobiert habt.

Und wegen dem Sprayhalsband: damit hast du bei Chicco zwar erreichen können, dass das Bellen unterdrückt wird, aber damit hast du nicht seine Emotionen gegenüber dem Besuch verändert. Ausserdem scheint Chicco gemerkt zu haben, dass der Spraystoss mit dem Halsband zusammenhängt. Dies sind sicherlich mit die Gründe, dass er wieder wie vorher oder noch schlimmer gebellt hat, als es weg war.

Auf jeden Fall lese ich aus deinem Text, dass dein Hund im Augenblick einfach nur Stress und Angst hat und ihr beide mit der Besuchersituation überfordert seid. Von deiner Seite bekommt Chicco auch wenig Sicherheit bzw. du setzt ihn mit deinem Verhalten auch noch weiter unter Druck. Auch ist er sicherlich überfordert, in der Enge des Eingangs auch noch den Besuch an sich vorbei zu lassen. Was ist denn der genaue Grund dafür, dass du ihn erst die Besucher beschnüffeln lässt bevor du ihn aus der Situation heraus nimmst?

Ohne das Ganze und dein und sein Verhalten aber gesehen zu haben, ist es aber schwierig bis nicht möglich, dir Tipps zu geben, was du genau machen musst, um die Situtation für alle Beteiligten positiv zu verändern.

Ich denke einfach, dass es wichtig wäre, dass ihr einen Weg beschreitet, der langfristig hilft, dass Chicco Besuchern (und generell fremden Menschen), wenn nicht positiv so zumindest neutral gegenüber steht. Da das Ganze schon länger besteht und du Chicco als sehr ängstlich fremden Menschen gegenüber bezeichnest, ist sicherlich ein längeres Training in kleinen Schritten notwendig, um dies zu erreichen, bei dem unbedingt darauf geachtet werden muss, dass Chicco nicht überfordert wird. Und dieses Training sollte sich nicht nur auf die Besuchersituation Zuhause beschränken, sondern im auch sonst generell mehr Sicherheit mit Menschen vermitteln.

Hast du denn noch Kontakt zu einem der früheren Trainern, bei dem du denkst, dass er dich bei einem entsprechenden Training begleiten könnte oder Freunde, die dich dabei unterstützen könnten? Denn ich denke, ganz alleine und ohne dass euch jemand dabei beobachtet und erkennt, was wann passiert, werdet ihr immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen und das Training irgendwann frustiert abbrechen. Auch finde ich es gerade bei einem ängstlichen Hund wichtig, dass man sich wirklich klar ist, was man wie und in welchen Schritten trainieren möchte, um ihn nicht durch immer wieder wechselndes Verhalten noch mehr zu verunsichern.

Moni

 
Schwieriger Fall.

Warum muss er den Besuch Beschnuppern?

Wäre es nicht einfacher, der Besuch würde den Hund Ignorieren, ihn nicht Ansehen, sondern Durchlaufen. Ihm Grundsätzlich den Rücken Zudrehen. So nach dem Motto: Ich seh Dich nicht und Du mich nicht. Ihm Zeit lassen um selber zu Entscheiden wann er den Kontakt will. Kann später mit Guddeli auf der Hand(Hinter dem Rücken) weitergeführt werden. Da er, wie Du Schreibst, nicht Schnappt/Beisst wäre es einen Versuch Wert.

Geht Leider nicht von heute auf Morgen.

Kollegin hat ihre Hündin so Hinbekommen.

 
Hätte ich früher von Diuni erwartet, dass sie Besucher beschnuppert hätte ich wohl heute auch ein Chaos. Sie hatte auch Angst vor fremden Leute und da ich nur selten Besuch bekomme (und wenn kennt sie die Personen) konnte ich es auch nie in dem Sinne üben. eigentlich schade.

Aber ich habe eher das Gegenteil gemacht von dem was du schreibst. Ich nahm Diuni hinter mich. Am Anfang nahm ich sie an die Leine damit sie nicht nach vorne ging und ich nicht 100x sagen muss sie soll zurück kommen oder nicht bellen. Sie hatte hinten mir ,,in Sicherheit,, zu bleiben.

Der Besuch hatte Diuni zu ignorieren, durchzulaufen und aufs Sofa zu setzen. Ich lief dann mit Diuni nach und setzte mich auch aufs Sofa und Diuni musste bei mir Sitzen (weg vom Besuch). Sie beruhigte sich aber auch schnell, dass heisst nach dem der Besucher durch lief war das Bellen aus. Ich sprach auch nicht mit ihr, also kein Pfui, Aus oder sonst was. Sie hörte dann von alleine. Und wenn alle sassen, machte ich sie los und sie konnte (wenn sie wollte) zum Besucher gehen und schnuppern. Aber ohne das der Besucher ruft oder sie anlockt. Ging immer recht gut. Aber gell, dass hat bei mir so geklappt und muss nicht bei anderen funktionieren. ;) :D

Was Diuni sehr hilft, ist wie schon andere vorgeschlagen haben, dass man sich draussen trifft. Weiss ja nicht wie du es gemacht hast. Aber bei mir klingeln die Leute nicht, sondern schicken SMS dass sie auf dem Parkplatz warten ( nicht vor der Tür sondern 50m entfernt). Dann mache ich meine Hundis parat wie ich Gassi gehen will. Ganz normal und entspannt. Dann laufe ich zum Parkplatz und sage Hallo zum Besuch und laufe aber gleichzeitig weiter mit dem Besuch. Also kein Tamtam, schau wer ist das usw. usw. Sondern ,,Hallo,, und loslaufen. Dann kurz eine Runde drehen 15min. und beide zusammen rein in die Wohnung. Da fällt bei Diuni sowie Pyri kein Mucks.

Natürlich ist es nicht der Sinn von draussen treffen wenn der Besuch klingelt und er dann vor der Tür wartet. Ist ja das selbe wie wenn er grad reinkommt. ;)

Ich hatte bis jetzt nur eine Person, der die Hunde wirklich ignorieren konnte. ich staunte nicht schlecht, weil kein einziger Beller viel von den Hunden. Ignorieren heisst eben nicht nur nicht reden mit dem Hund sondern ihn ausblenden. Und das schafft nicht jeder ;) :D

Viel Glück und Ausdauer beim Training, ich würde mir einen guten Trainer holen. Weil du hast schon so viel versucht was misslungen ist.

 
Meine Hündin hat 1 zu 1 dasselbe Problem wie dein Hund, nur zum Glück - wie es scheint - deutlich weniger ausgeprägt.

Ich finde es wahnsinnig schwierig, hier Tipps zu geben da ich weiss wie schwierig die Situation ist. Wenn sich meine Hündin z.B. mal in Rage gebellt hat, dann ist sie nicht mehr ansprechbar.

Zuerst, was man sich klar sein sollte: Dein Hund wird sich sicherlich nie normal gegenüber Besuchern verhalten, dafür ist es schon zu spät und das Verhalten schon zu sehr gefestigt. Ich denke, Dein Ziel sollte es einfach sein, die Situation für alles so stresslos wie möglich über die Bühne zu bringen.

Mein Hund ist auch ein sehr unsicherer Typ und hat Respekt vor fremden Menschen. Ihr Verhalten ist meiner Meinung nach eine Mischung aus territorialem Verhalten - sprich sie will niemand fremden in "ihrem" Haus - und auch wirklich aus Angst.

Was ich bei Besuchern immer beachte:
- der Hund darf zwar kurz bellen und den Besuch so ankündigen, aber nach 2,3 mal Bellen ist Schluss.
- mein Hund hat im Türbereich nichts verloren wenn ich die Türe öffnen gehe, sprich sie muss auf ihrem Platz zurück.
- bei Besuch, der ins Haus reinkommt muss sie weiterhin auf ihrem Platz bleiben und der Besuch hat sie zu ignorieren, z.T. sperre ich sie auch in ein anderes Zimmer und sie muss dann dort bleiben - was ihr aber im Normalfall gerade recht ist
- kommen mehrere Leute, sperre ich sie zumindest die erste Zeit, wenn noch Unruhe herrscht, ins Auto. Später hole ich sie dann wieder, bring sie aber gleich in einen anderen Raum. Wenn ich dann ein gutes Gefühl habe lasse ich sie auch mal raus, dann aber nur kontrollier, sprich sie darf dann nicht selber beliebig zwischen den Besuchern rumlatschen. Wenn sie das nämlich darf, beginnt sie jeden, der sich erhebt und irgendwo hingeht, in die Fersen zu schnappen. Nicht fest, also die Leute merken davon idR nichts, aber sie darf das einfach nicht, denn es ist unser Besuch und den hat sie nicht masszuregeln.

Mittlerweile hat sich ihr Verhalten dahingehend ein wenig gebessert, a) schone ein wenig ruhiger ist und B) dass sie z.T. schon von sich aus Kontakt zu anderen Leuten sucht. Das lasse ich zu, ich will einfach dass der Hund den ersten Schritt machen darf und sich der Besucher nicht bei ihr aufdrängt.

Aber ganz ehrlich habe ich mich von der Illusion verabschiedet dass sie in dieser Hinsischt mal ein "normaler Hund" sein wird. Ich weiss jetzt dass sie so ist und akzeptiere es. Das einzige was ich mache ist, es in erträgliche Bahnen zu lenken. Und sollte ich nochmals einen Hund haben bei dem sich dieses Problem abzeichnet, würde ich wohl von Anfang an mehr darauf eingehen als ich es jetzt gemacht habe. Aber ich kannte vorher halt auch keinen Hund mit dieser Problematik und war dadurch überfordert, was halt dann zu Fehlern geführt hat. Und ja, mir konnte auch nie jemand DEN ultimativen Tipp geben, weil es den halt nicht gibt.

 
ich denke auch, dass sich das verhalten bereits so gefestigt hat, dass es da wohl sehr schwierig wird etwas zu ändern. vor allem wenn auch die rümlichkeiten arg begrenzt sind und der hund "durch muss".
bei uns würde es auch nicht helfen den besuch irgendwo ausserhalb zu treffen und dann gemeinsam rein kommen. fremde sind fremd und das weiss ein hund genau.
bei einem eher ängstlich agierenden hund kommt noch die räumliche enge in so einer situation hinzu. die -bedrohung- ist also dann auch beständig zu nahe.

 
[QUOTE='andi+rudel]bei uns würde es auch nicht helfen den besuch irgendwo ausserhalb zu treffen und dann gemeinsam rein kommen. fremde sind fremd und das weiss ein hund genau.

bei einem eher ängstlich agierenden hund kommt noch die räumliche enge in so einer situation hinzu. die -bedrohung- ist also dann auch beständig zu nahe.
[/QUOTE]Bei meiner auch nicht. Sie würde zwar, solange man draussen ist, nichts dergleichen tun, aber sobald man das Haus betreten würde, würde sie in ihr normales Verhaltensmuster verfallen.
 
ja eben.
draussen nimmt z.b. ayla schon sowieso sehr selten kontakt (von sich aus) zu jemandem auf. bei einem ängstlicheren hund wird es sicher nicht viel anderst ausehen.
das heisst eigentlich nix...
derjenige kann sich trotzdem nicht alleine im haus oder im hof bewegen wie er will. die motivation ist hier sicher nicht ängstlichkeit, aber derjenige wird von ihr genau kontrolliert.
eigentlich ist es auf misstrauen gegenüber fremden begründet, welches wohl auch ein ängstlicher hund so empfindet. das kann man nicht einfach -abschalten- oder für den hund ausblenden, ohne ihn aus der situation zu nehmen.
ich muss also dem hund hier sicherheit geben und ihm die (eigen)verantwortung für ihn selbst abnehmen.
gerade ein ängstlich agierender hund braucht die sicherheit durch seinen besitzer. ich sehe jedoch keine chance, solange der hund auch räumlich da beengt wird und gar nicht aus der situation gebracht werden kann.

 
Weshalb der Ansatz mit dem Sprayhalsband nicht funktioniert hat liegt auf der Hand. Ein Verhalten wurde negativ Unterbunden, aber dem Hund wurde kein (oder zumindest kein für ihn stimmiges) Alternativverhalten angeboten.

Dein Hund muss nicht nur lernen, was er nicht zu tun hat, sondern vor allem, was er anstatt zu tun hat. Das Anstatt muss für ihn aber stimmig sein, sonst nimmt er es nicht an. Und auch diese Möglichkeit mit dem Gang ist für ihn aus Hundesicht total widersprüchlich. Im Prinzip müsste man ganz vorne anfangen. Sprich beim Klingeln. Das könnte zum Beispiel so aussehen: Haustür klingeln bedeutet ab in die Box und dort gibt es was zum Knabbern oder einen befüllten Kong. Erst dann wird Besucher hereingelassen und der Besucher hat den Hund absolut zu ignorieren. (Dies ist die Kurzversion, der Aufbau müsste natürlich in kleinen Schritten kommen)

Die Frage für mich ist allerdings, ist es wirklich nur Unsicherheit oder mischen da noch andere Faktoren mit (natürlich können auch Kombinationen in Frage kommen) z.B. Ressourcenverteidigung, Schutzinstinkt der Besitzerin gegenüber, Hierarchiefrage "wer checkt ab". Die Tatsache, dass er auch beim nächtlichen Heimkehren des Nachbarn angibt, ist ein klares Indiz dafür, dass da auch andere Faktoren bei deinem Hund mitspielen. Denn ich nehme nicht an, dass der Nachbar bei der Rückkehr morgens um Zwei noch zuerst zu dir zu Besuch kommt... :D

 
Gabs nicht mal beim Rütter einen solchen Fall? Wenn ich mich recht erinnere, wurden da vom Besuch Wurststückli hingeworfen, damit der Hund verknüpft, Besuch = angenehm.

 
[QUOTE='Sunny]Gabs nicht mal beim Rütter einen solchen Fall? Wenn ich mich recht erinnere, wurden da vom Besuch Wurststückli hingeworfen, damit der Hund verknüpft, Besuch = angenehm.
[/QUOTE]
Ich denke das funktioniert aber nur wenn der Hund wirklich ausschliesslich aus Angst so reagiert. Wenn zeitgleich noch Komponenten wie territoriales Verhalten oder Ressourcenverteidigung eine Rolle spielen kann ich mir nicht vorstellen dass das etwas hilft. Meine Hündin kann man als Gast auch füttern und ein wenig streicheln, aber kaum dreht man ihr den Rücken zu -->schwupps, hängt sie an der Ferse.

 
[QUOTE='Santana]Ich denke das funktioniert aber nur wenn der Hund wirklich ausschliesslich aus Angst so reagiert. Wenn zeitgleich noch Komponenten wie territoriales Verhalten oder Ressourcenverteidigung eine Rolle spielen kann ich mir nicht vorstellen dass das etwas hilft. Meine Hündin kann man als Gast auch füttern und ein wenig streicheln, aber kaum dreht man ihr den Rücken zu -->schwupps, hängt sie an der Ferse.
[/QUOTE]Sehe ich genauso, es kann sogar noch schlimmer werden!

Wie oben schon erwähnt, muss man aufgrund des Beschriebs davon ausgehen, dass es hier nicht ausschliesslich um Angst geht.

 
danke für eure antworten und sorry dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, komme grad kaum dazu am pc zu sitzen :lalala: was das bellen anbelangt, ist es sicher zu einem sehr grossen teil aus unsicherheit, aber es spielen definitv auch noch andere faktoren eine rolle, denn er hat schon neben der angst auch eine sehr dominante ader :rolleyes: ich habe mich nun auf den tip hin einer hundetherapeutin wassersprayflaschen bereit gestellt und versuche so das bellen zu unterbinden. ich konnte es bisher zweimal ziemlich erfolgreich testen :D ich hoffe dass es auch auf dauer anhält :lalala:

lg
claudia

 
Ich grab mal diesen Thread wieder aus, weil wir ein ganz ähnliches Problem haben, ich es aber wahnsinnig schwierig finde, Kea hier richtig einzuschätzen, möcht ich gerne unseren Fall schildern.

Aaalso:

Kea hat schon immer wenn's an der Tür klingelte, ob zuhause oder im Büro gebellt. Sie hat sich aber in der Regel sehr schnell erholt, die Besucher vielleicht noch 1-2x angewufft und gut ist. Im Büro ist das kein Problem mehr, hier hat sie assoziert, es klingelt an der Tür, ich lauf zu Frauchen in mein Körbchen, krieg Futter und wir begrüssen die Kunden gemeinsam. Zuhause in der Wohnung, gab es so ein Schlüsselerlebnis mit einem Freund von meinem Freund der Hunde gar nicht mag. Sie hat sich den ganzen Abend (und das waren einige Stunden) nicht eingekriegt, er durfte sich kaum bewegen, sie hat ihn nur angekläfft. Ich behaupte, seit diesem Erlebnis, häuft sich dieses Verhalten stark bei ihr unbekannten Personen.

Wir hatten bisher nicht wahnsinnig viel Besuch, weshalb wir das nicht gross üben konnten, aber nun sind wir umgezogen und werden sicher häufiger Besucher haben.

Ich habe sie nun gestern beobachtet; es kam wiederum ein Freund von meinem Freund: Kea bellt schnelle, tiefe Wuffers, kein Knurren dazwischen, Ohren ganz flach angelegt, Körperhaltung leicht nach vorne, hüpft (also wirklich hüpft) immer wieder zwei drei Schritte nach hinten. Geknurrt hat sie ab und zu wenn er sich bewegt hat. Dieser Freund hat absolut keine Angst vor Hunden.

Was wir schon probiert haben:

Wir haben natürlich zuerst den gleichen Weg wie im Büro versucht, es klingelt, sie bekommt Futter an ihrem Platz. Bisher war das von der Wohnsituation etwas ungünstig, weil ihr Platz in direkter Sichtlinie zum Eingang war. Ist jetzt nicht mehr der Fall, heisst, könnte neu versucht werden.

Die Besucher haben wir gebeten, keinen Blickkontakt aufzunehmen, keine Begrüssung und einfach ein paar Guddis fallen zu lassen ohne sie zu beachten. Funktioniert so so lala - manchmal ganz gut, manchmal aber nicht.

Bellen auf Kommando beibringen - leider keine Chance, weil die einzige Möglichkeit ein Bellen von ihr "einzufangen" ist Fremde kommen zu lassen :)

Ignorieren funktioniert überhaupt nicht, mitschreien natürlich auch nicht :ugly: Sie steigert sich so richtig ins Bellen rein und ich versuch wirklich bewusst ruhig zu bleiben.

Ich habe diese Seite hier gefunden: Unerwnschtes Bellverhalten bei Hunden und ich kann für mich Kea nicht eindeutig einordnen. Erlernt? Verteidigung?

Kea ist ein Eurasier, selbstverständlich ist mir klar, dass sie Fremden ggü misstrauisch ist, ich verlang von ihr absolut nicht, dass sie von sich aus Kontakt zu Besuchern aufnimmt, aber ich möchte, dass sie lernt, sie zu tolerieren. Der Wolfsspitz, der im Eurasier ja mit drin ist, ist ein Kläffer und auch als Wachhund geeignet, auch dies ist mir klar. Sie darf selbstverständlich auch 2,3x angeben, kein Problem.

So, der Text ist jetzt etwas lang geworden, sorry :) Aber Kea ist noch jung, ich habe die Hoffnung, dass wir das noch richten können.