Hund bellt übertrieben bei Besuchern...

Beim Schreiben ist mir noch ihr Bellen im Garten in den Sinn gekommen - ich denke, das Verteidigungsbellen passt eher. Doch die Rückwärtsbewegungen? Verteidigungsbellen gepaart mit jugendlicher Unsicherheit?

 
danke für eure antworten und sorry dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, komme grad kaum dazu am pc zu sitzen :lalala: was das bellen anbelangt, ist es sicher zu einem sehr grossen teil aus unsicherheit, aber es spielen definitv auch noch andere faktoren eine rolle, denn er hat schon neben der angst auch eine sehr dominante ader :rolleyes: ich habe mich nun auf den tip hin einer hundetherapeutin wassersprayflaschen bereit gestellt und versuche so das bellen zu unterbinden. ich konnte es bisher zweimal ziemlich erfolgreich testen :D ich hoffe dass es auch auf dauer anhält :lalala:

lg

claudia
Oh je, wie kommt die Trainerin denn bloss auf die Idee, mit Wasserflaschen an diesem Thema zu arbeiten - wie beim Sprühhalsband wird hier ein Verhalten unterdrückt, aber an der Emotion und der Instabilität deiner Hündin ändert sich nichts.
Ich hoffe, sie hat dir aber auch gezeigt, was du neben dem Abbruch trainieren musst, damit sich langfristig etwas ändert. Denn wie Disthen weiter oben schreibt, ein Abbruch ohne passendes Alternativverhalten bringt nichts - höchstens eine Verschlimmerung oder, genau so schlimm, eine Resignation deiner Hündin, was auch unter dem Begriff "erlernte Hilflosigkeit" bekannt ist.

Aus meiner Sicht sollte deshalb dein erstes Ziel nicht sein, das Bellen abzustellen, sondern mit deiner Hündin zusammen eine neue Lösungsstrategie zu erarbeiten, mit dem du ihr den Stress nehmen kannst und die auf die Situation passt. Bis es soweit ist, kann durch entsprechende Massnahmen (Box, anderer Raum...) sichergestellt werden, dass sie für den Anfang keine engen Besuchersituationen mehr aushalten muss.

So wie es im Moment ist, bietest du ihr nicht nur keine Unterstützung, deine Hündin wird auch noch für etwas gemassregelt, das im Moment für sie die einzige Möglichkeit ist, auf Besuch zu reagieren, denn etwas anderes hat sie bis anhin nicht gelernt.

Ich wünsche dir und deiner Hündin, dass ihr einen Weg zu entspannteren Besuchssituationen findet.

Moni

Edit: :( Habe erst jetzt gesehen, dass die Jahreszahl schon etwas älter ist. Ich lass den Text aber nun trotzdem einfach mal so stehen

 
@Peppermintkea: So wie ich es verstanden habe, seid ihr erst gerade umgezogen. Das wäre in diesem Fall bestimmt hilfreich, indem man alte Verhaltensmuster eher durchbrechen könnte.

Wenn du sagst, dass Kea im Büro gelernt hat, ruhig zu bleiben, besteht bestimmt eine gute Chance, dass sie auch zu Hause Besuch gelassener empfangen kann.

Was ich versuchen würde: Genau überlegen, wie du es ihr damals im Büro beigebracht hast, und nun genau dasselbe zu Hause zu machen.

 
Genau das dacht ich mir auch tabasco, eigentlich ist jetzt die ideale Gelegenheit, weil sie das neue Haus wahrscheinlich noch nicht so sehr als ihr Territorium sieht. In der alten Wohnung war sie seit sie 10 Wochen alt ist...

Wir haben gestern noch diskutiert und studiert und versuchen es jetzt wirklich so ziemlich ähnlich wie im Büro. Im Büro ist halt praktisch, dass die Leute i.d.R. gleich wieder gehen. Ich kann ihr gut ein alternatives Verhalten anbieten, weil sie das nur kurze Zeit halten muss. Sprich: Im Büro es klingelt - Kea rennt auf ihren Platz - sie bekommt von mir Kommando down und bleib - Besuch geht wieder. Zuhause würden die Besucher natürlich bleiben. Heisst, alternatives Verhalten kann ich ihr nur am Anfang anbieten und hoffen, dass sie sich danach einfach wieder zurück zieht.

 
Das bedeutet, dass du viele Leute für einen Blitzbesuch engagieren solltest. Nette Nachbarn wären dazu sehr hilfreich. Oder Kinder aus der Nachbarschaft, die du nach der Begrüssung mit einer Belohnung (kleiner Lebkuchen oder sowas) gleich wieder verabschieden kannst.

 
Ich hatte mit Chuck ein ähnliches Problem. Nach etwa 3 Monaten Training ist es nun aber ganz okay geworden.

Ich habe ihn bei Besuch jeweils auf seinem Platz angeleint und ihm dort einen Kauknochen gegeben, an dem er möglichst lange rumkaute.

Der Besuch hatte jeweils die Anweisung ihn komplett zu ignorieren, kein anschauen, kein ansprechen, nix. Normalerweise kaute Chuck genüsslich weiter und knurrte zwischendurch mal. Bei jedem knurren/bellen flog ein Leckerli zu ihm, jedoch möglichst so, dass er nicht sah von wo es kam. War er nach dem Knochen ruhig, durfte er den Besuch begrüssen, sie ihn aber nicht. Ich habe dort gemerkt, dass es für ihn wichtig war, die Besucher in Ruhe abzuschnüffeln. Drehte er zu fest auf, gings zurück auf seinen Platz. Blieb er ruhig durfte er selbst wählen wohin er will.

Mittlerweile wird er noch immer auf seinen Platz geschickt wenn Besuch kommt. Er bellt zwar noch, sobald der Besuch zur Tür rein kommt, dies darf er aber auch. Genauso wie er auch weiterhin knurren darf, wenn ihm jemand zu Nahe kommt.

Ich würde dir aber anraten, mit einem Trainer zu arbeiten. Gerade um herauszufinden, wieso sie bellt. Denn wenn sie aus Unsicherheit bellt, muss man sicher anders vorgehen als wenn sie ihr Revier verteidigen will.

 
Danke ihr beiden.
Das mit dem Blitzbesuch ist so geplant, aber so weit sind wir noch nicht, wir bauen jetzt erst mal sauber auf den Platz gehen und auch da bleiben auf. Als nächsten Schritt bitten wir dann unsere Nachbarn einfach nur zu klingeln ohne das irgendwas passiert. Und als Steigerung dann die Blitzbesuche - mein Partner ist CEVI Leiter, da kann er gleich seine Jungs dafür engagieren ;-)

Das mit dem Hundetrainer würd ich wahnsinnig gern machen, aber meine Trainerin "des Vertrauens" ist im Mutterschaftsurlaub und ich hab lange gesucht bis ich sie gefunden habe :)

 
...wir bauen jetzt erst mal sauber auf den Platz gehen und auch da bleiben auf.
Weil das auf dem Platz bleiben für den Hund bei Besuch sehr anspruchsvoll ist, habe ich ihn zu Beginn immer gleich angebunden. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass ich nicht immer schauen muss, ob er wirklich noch immer dort liegt und man ihn so besser ignorieren kann.Noch heute wird er bei gewissem Besuch zu Beginn kommentarlos angebunden.

 
Ich ringe sowieso noch ein wenig mit mir ob ich das nicht besser mit der Softbox aufbauen soll. Das einzige was mich daran hindert, ist, dass Kea bisher die Box auf absolut freiwilliger Basis benutzen durfte und dadrin ausnahmslos in Ruhe gelassen wurde. Ich möchte ihr irgendwie diesen Ruheplatz nicht "nehmen" ...

 
Wenn sie die Box bereits liebt und sich gerne dorthin zurück zieht, würde ich sie bei Besuch erst recht dort parkieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie deswegen die Box plötzlich nicht mehr gern hätte. Es passiert ihr dort ja nichts, ausser dass sie den Besuch nicht belästigen gehen darf. Oder muss, denn aus Sicht des Hundes ist es häufig ein "sich um den Besuch kümmern müssen, weil dafür zuständig". Mit dem "Wegsperren" oder anbinden kann man dem Hund zeigen, dass er nichts tun muss. Auch nicht den Besuch kontrollieren.

 
Kurzes Update: Ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg.
Wir sind jetzt noch bei der Klingelübung - meine Schwägerin in Spe klingelt jeden Abend 1-2x, wir schicken Kea auf ihren Platz und es passiert danach halt einfach gar nichts.
Gestern kam noch dieser erwähnte Freund meines Freundes vorbei - um meinen Trainingsfortschritt nicht zunichte zu machen, haben wir inhii's Weg probiert und ihn beim Bus abgeholt. Und es hat prima funktioniert! Sie fand ihn jetzt nicht obertoll, aber sie liess ihn in Ruhe. Für den Alltag wärs mir jetzt zu umständlich, aber es ist gut zu wissen, dass das geht.

 
Das mit dem klingeln und nichts passiert muss ich auch mal ausprobieren. Kann Asta zwar gut in die Box schicken, gebellt wird aber trotzdem wie blöd. Wenn ein paarmal nichts passiert, also niemand reinkommt, vergeht ihr vielleicht die Lust darauf. Hoffen darf man ja :D