Hund ist unmöglich zu erziehen

Also zuerst mal, ich bin der Meinung, dass es keine Hunde gibt welche unerziehbar sind. Zu 99.9 % liegen die Fehler sowieso beim Halter. (ich weiss, ist auch mir schwergefallen mir einzugestehen, dass ich das Problem bin und eben nicht der Hund)
Ich habe ja auch so einen sturen Jack russell zuhause. Bei ihr ist es auch so, dass sie auf dem Hundeplatz viel besser höt ;) . Und auch sie würde jagen, wenn sie die Gelegenheit dazu hat. Man muss sich einfach mit dem Charakter seines Hundes abfinden und lernen ihn so zu akzeptieren wie er ist. dann kann man auch beginnen an sich selber zu arbeiten, wodurch sich viel verbessern kann. Meine ist halt im Wald und an unübersichtlichen Stellen an der Leine. Wichtig finde ich, dass der Hund möglichst nie die Möglichkeit bekommt, das unverwünschte Verhalten überhaupt zu zeigen. (Er sollte nie einem Tier nachrennen können etc)
Noch zum Leine Ziehen: ich finde das Buch von Anton Fichtlmeier "der Hund an der Leine" sehr gut. Du musst halt einfach sturer sein als der Hund, und nicht aufgeben.
Ich übe das mit meinen Hunden immer mit vielen Richtungswechseln. Des weiteren versuche ich meine Hunde immer hinter mir zu halten, dann kann ich wenn sie nach vorne wollen schnell einen ausfallschritt machen, damit sie nicht durch können.
Ich wünsche dir viel Erolg und viel Durchhaltewillen! Und glaub mir, ich könnte meine auch des öfteren auf den Mond schiessen... :D

 
Des weiteren versuche ich meine Hunde immer hinter mir zu halten, dann kann ich wenn sie nach vorne wollen schnell einen ausfallschritt machen, damit sie nicht durch können.

:D
das ist bei mir genau umgekehrt. ich muss genau sehen was meine hunde tun und ich möchte sie prinzipiell deshalb vor mir laufen haben. vor allem an der leine und wenn etwas oder jemand von hinten kommt muss ich dies auf jeden fall vor einer ayla im auge haben. sonst hat sie es und das wäre nicht nett...vor allem wenn 50 kg nach hinten loslegen würden und ich wäre nicht drauf gefasst. prost mahlzeit.

 
Also zuerst mal, ich bin der Meinung, dass es keine Hunde gibt welche unerziehbar sind.
Da bin ich deiner Meinung. Ich bin jedoch auch der Meinung dass es sehr wohl Hunde gibt die eben den einten oder anderen Befehl aus was weiss ich für Gründen ums verrecken nicht befolgen. Man hat eben nie 100%.
LG Reto

 
Ja gut, aber ein Jack russel bringt 5 kg auf die Waage, nicht 50 ;-)
Und natürlich gibt es Hunde die nicht 100 % gehorchen.(im Gegenteil, kenne keinen der immer 100 % gehorcht) Ich denke es wird z.B. sehr schwierig einem jagenden Jacky dies auch abzugewöhnen und ihn dazu zu bringen, 100% zu hören, auch wenn ein Hase vor seiner Nase durchrennt.
Das ist halt der Jagdtrieb, den diese Rasse nunmal mitsichbringt, den kann man nicht einfach wegzaubern, nur in bessere Bahnen leiten.
Aber das Problem in diesem Falle ist ja nicht ein spezifischer Befehl den man konditionieren kann, sondern eher das Grundverhältnis. Wenn sich ein Hund einfach gar nicht an seinem Halter orientiert, sich nicht für diesen interessiert, dann ist doch irgendwas falsch gelaufen... Man kann einem Hund nicht beibringen sich an seinem Halter zu orientieren, wie man es mit einem "Steh, Apport, Bleib etc" machen kann.
Wenn die Beziehung und das Gesamtverhältnis stimmt, dann orientiert sich der Hund automatisch am Halter (was natürlich nicht heisst, dass er auch 100% gehorcht..)

 
Ich denke es wird z.B. sehr schwierig einem jagenden Jacky dies auch abzugewöhnen und ihn dazu zu bringen, 100% zu hören, auch wenn ein Hase vor seiner Nase durchrennt.

Das ist halt der Jagdtrieb, den diese Rasse nunmal mitsichbringt, den kann man nicht einfach wegzaubern, nur in bessere Bahnen leiten.
Genau das meine ich! Das Ziel des Trainings macht so enorm viel aus! Der Jagdhund soll jagen dürfen (also alles legal, damit wir uns da nicht falsch verstehen), seine Anlagen nutzen und seinen Bedürfnissen nachkommen dürfen. Und hey, das macht sooo viel Spass! Hund zufrieden, Halter zufrieden und der Hase und das Reh sagen auch danke!

und von wegen "wenn die Beziehung stimmt orientiert sich der Hund automatisch am Halter"....das würde ich nur begrenzt unterschreiben. Je nach dem, wozu der Hund eingesetzt wird (Bloodhounds beim Trailen zum Beispiel) ist es eben erwünscht, dass der Hund sich nicht am Halter orientiert, sondern selbstständig arbeitet. Deswegen zu sagen, dass da die Beziehung und das Gesamtverhältnis nicht stimmen wäre mE nicht korrekt.

 
Mit 1,5 Jahren 10 Trainer? Da frag ich mich aber irgendwo, wo ist das Durchhaltevermögen? Da werden ja immer wieder neues ausprobiert.

Ich kann von mir sagen, ich brauchte ca. 1,5 Jahren bis ich ich bei meinem es durch hatte, dass er immer andere Hunde angreift. Ich konnte ihn nicht ohne Leine laufen lassen, weil er mir jeden angeknurrt und fast angegriffen hatte. Wie gesagt, ich brauchte 1,5 Jahre bis ich es "einigermassen" bzw. mehr heimlich durch hatte. Und da kommt Ihr in 1,5 Jahren mit ca. 10 Trainern? Da hat der Hund ja auch gelernt, dass er der längere Atem hat.

 
nun diese 10 trainer drücken die ganze unzufriedenheit des trainings aus. dass manche hunde jedoch ein intensives training gar über jahre brauchen, wird leider übersehen...
wir kennen das vom hundeplatz. in einem jahr schaffen manche 10 versch. hundeplätze "durchmachen" und schlussendlich erreichen sie gar nichts, da sie ruckzuck einen prüfungsreifen hund wollen und das so leider nicht machbar ist. klar dass diese dann frustriert aufgeben, da der eigene erwartungsdruck und der an den hund viel zu hoch war.
ich sehe hier genau das gleiche problem.

 
Vorallem was noch dazu kommt, war z.B mir, dass ich wirklich bei jeder Begegnung (die dann auch extrem suchte) den Hund an die Leine kam etc. Also hab ich das Training auf einem Spaziergang von 1 1/2- 2 Stunden x-mal gemacht und das 2x pro Tag. Auch ich habe mich manchmal gefragt, ob es irgendwann mal fruchtet. Man probiert immer alles nur etwa 3 Wochen aus und wenn es nicht funktioniert, dann nehmen wir das nächste:-( dann spielt das alter des Hundes auch noch eine Rolle, in dem alter versuchen Sie auch immer wieder, an die "Macht" zu kommen. Was auch nicht vergesen werden darf, in alte Muster rutschen sie extrem schnell und das zu akzeptieren und weiter zu machen, für das sind viele zu faul.

 
...und dann kommen dir noch die tutnixe dazwischen und werfen dich mal eben wieder locker ein paar wochen zurück... oder? stelle ich mir jedenfalls so vor... ich glaube auch, es braucht einen langen atem. sagt man sich aber, dass der hund ja nicht aus lauter glück solchen terror macht, sondern echt stress hat, dann nimmt man das sicher in kauf.

 
Hallo Zusammen

Vielen Dank für Eurer Feedback, hatte gestern keine Zeit für ins Forum.

Also nur um etwas richtig zu stellen. Ich hatte NICHT 10 Trainer, ich liess beim übergang ca. 10 Trainer kommen zum Erstgespräch, da wie ihr ja wisst 100 Trainer 100 Meinungen und nach ca. 10 solchen Besuchen habe ich mit 1ner Trainerin weitergefahren. Also hatte ich 2 Trainer (1ne davon jetzt ja seit Nov.) plus die Hundeschule wo wir auf dem Platz üben.

Das es keinen Hund gibt der nicht erziehbar is,t dass hatte ich auch immer und jedem gesagt bis ich meinen Kiro kennen gelernt habe.... mittlerweile bin ich sehr zurückhaltend geworden mit dieser Aussage!

Ganz klar ist, dass die Beziehung nicht stimmt zwischen uns.
Wisst Ihr zuhause das liebste Kerlchen, dass auch gerne Schmusst und gestreichelt wird, kaum aus dem Haus ein anderer Hund. Ich habe ihn mit 5 Monaten übernommen er war damals schon 1x platziert und zum Züchter zurück gekommen, Er ist wohl meistens im Zwinger aufgewachsen und wenn er drinnen war, durfte er ALLES. Ich denke dort ist das Problem entstanden.

Natürlich ist er ein extreeeeeeeeeeeems kleveres Kerlchen, der immer wieder weiss wie er sich verhalten muss um immer etwas besser zu sein als ich :)

Es liegt nicht am Sitz, Platz, Mänchen machen, Halt, Bleib...... das kann er ganz toll aber einfach dieses ignorante, nicht hören wollen, auf 7 umwegen zurück kommen wenn man ruft, einfach machen was er will.

Dienstag abends habe ich auf Youtube Filme angeschaut "Leinenlaufen" ich bekam ja Lachanfälle..... Leinenlaufen in 5 minuten.... Methoden die ich auch schon ausprobiert habe aber dies in Woooochen und es klappt nicht :) .

Danke noch für die Privaten Nachrichten ich werde mich sehr gerne noch darauf melden!

 
Als ich den richtigen Trainer für mich gefunden hatte, dauerte es ca. 6 Monate, bis ich die ersten wirklichen Ergebnisse feststellte. Nach 12 Monaten konnte ich sagen, jetzt läuft es so richtig gut. Jetzt nach bald 1.5 Jahren bin ich sehr zufrieden mit den Fortschritten und weiss, wer Geduld hat, bekommt den Lohn irgendwann...

 
Du hast bereits super viele Tipps und Antworten bekommen. Auch meine Meinung ist, dass kein Hund "unerziehbar" ist, manche Individuen lernen schneller, manche sind unabhängiger vom Menschen, etc. - gerade bei Russell-Terriern hab ich schon mehrfach Kunden gehabt, welche verzweifelten, da der Hund eine grosse Portion Selbständigkeit gepaart mit Sturheit, Jagdtrieb, etc. hatte, halt das was auch du beschreibst. Ich finde solche Hunde äusserst intelligent, sie sind nicht "kadavergehorsam".

Was ich dir vielleicht noch auf den Weg geben kann: ein Hund braucht bis zu 1'000 Wiederholungen eines einzelnen Lern-Schrittes, bis er wirklich auch im Schlaf sitzt! Wenn du seit November 2011 mit deiner neuen Trainerin zusammen arbeitest, dann ist das so gesehen noch keine Zeit für einen Lernerfolg.

Dazu kommt, dass dein Hund wohl in einer schwierigen Phase ist - Pubertät lässt grüssen. Mein Sheltie (normalerweise sehr lern-gierig) war zu der Zeit unausstehlich und auch ich hatte zu kämpfen.

 
wenn ein hund nicht kommt, wenn man ruft, liegt es meistens daran, dass man zu wenig spannend ist, zumindest aber weniger spannend als das was er grad machte, bevor man ihn rief.
ich habe für solche alltagssituationen niemals einen trainer gebraucht, denn der alltag ist ja IMMER da und es sind immer situationen die neu sind. was ich sagen will: es geht um dich und deinen hund und sonst um nichts. DU musst dir sicher sein, dass jetzt dieses und jenes gemacht wird und gar nichs anderes. ich habe einen whippet und die haben terrier drin, meine nicht zu knapp. sie hat weder den arbeitswillen, den viele whippets heutzutage zeigen, noch ist sie in irgend einer form ängstlich und darum ständig auf mich angewiesen. sie hat aber, mein glück, auch nicht den jagdtrieb den viele whippen haben. aber trotzdem: sie fordert mich auch ständig raus, bzw. sie würde es, liesse ich es zu. es gibt ja immer zwei möglichkeiten; dem hund die möglichkeit zu geben, richtig zu reagieren (was immer heisst, er kann auch falsch reagieren) oder aber sich so zu verhalten dass er entweder gar nicht falsch reagieren kann (als beispiel abruf an der schlepp, er MUSS kommen) oder aber sich so zu verhalten, dass er richtig reagieren WILL.
als beispiel: als jendayi jünger war, liess sie sich nicht abrufen wenn sie am mausen war. sie buddelt nicht gross löcher, sie klappert einfach die löcher der mäuse mit der nase am boden ab und vergisst alles um sich rum. also ab an die thur wo es sand hat. sobald sie intensiv mit den löcher beschäftigt war, rief ich sie. guckte sie, fing ich an wie irre selber zu buddeln, im sand... das weckte die neugierde. als sie dann kam, fanden wir beide, oh wunder!!, einen futterbeutel mit lecker essen drin.

so kann man sich interessant machen. oder wenn hund nicht kommt, wie irre davonrennen, gerade jäger laufen oft mit grösster freude hinter dem HH her.

ich wollte jetzt nicht einzelne tips geben, es soll mehr rüber bringen, wie ich die einstellung zum hund meine. ich lese hier grad raus, dass du eine relativ passive rolle einnimmst: ich besuche trainer, tu was der sagt, gehe in die huschu, jetzt MUSS es doch dann einfach besser werden...
überrasche den hund, tue dinge mit denen er nicht rechnet (du isst seinen futterbeutelinhalt auf... da kommen meine aber dann blitzartig), hast ein velo und bist plötzlich wie der blitz verschwunden, wenn er nicht auf dich achtet. versteckst gutzi und findest die dann rein zufällig... oder plötzlich fliegt ein ball wenn er damit nicht rechnet... es gibt tausend möglichkeiten, MIT dem hund was zu machen.
einen jäger würd ich nur da frei lassen wo es übersichtlich ist. das erspart einem schon eine menge ärger.

 
Was ich dir mitgeben kann, was dir aber andere sicher auch schon gesagt haben: Rechne auf dem Spaziergang nicht damit, dass er eh gleich wegrennt, denn dann macht er es bestimmt. Denke dir beim Ableinen "warum nicht, vielleicht klappts ja heute"..habe das bei mir und Diandra gemerkt, sie ist momentan mitten in der Pubertät und nutzte in letzter Zeit auf dem Spaziergang immer wieder die Gelegenheit irgendwo auf dem Feld streunen zu gehen, Nüsse zu suchen etc und beim Abrufen nicht zu kommen, ich habe mich darüber aufgeregt und daraufhin bei jedem Spaziergang wenn ich sie freigelassen habe wieder gedacht "Mist, jetzt wird sie sicher gleich abhauen...", die letzten Tage hab ich mir darüber aber mal Gedanken gemacht, warum ich überhaupt von vornherein so negativ eingestellt bin und habe mich dann begonnen darauf zu achten, dass ich sie mit einem guten Gefühl frei lasse, mir denke, sie wird schon da bleiben und auch nicht gleich bei jeder Zuckung von ihr oder bei jedem Meter den sie weiter weg ist von mir (beim Schnüffeln etc.) zu denken, Mist, jetzt haut sies wohl...und siehe da, es ist wirklich besser geworden. Sie bleibt in meiner Nähe (klar, an den Stellen wo ich weiss, da haut sies immer muss sie trotzdem an diel Leine, ich wills ja nicht gleich herausfordern) Ich bestätige aktuell auf dem Spaziergang auch jede Zuwendung von ihr mir gegenüber, wenn sie freiwillig, ohne Rufen etc. schauen kommt, bestätige ich das und wenn sie dann kommt, wenn ich sie rufe (und das mache ich immer wieder, auch ohne Grund) dann wird natürlich noch mehr bestätigt und belohnt. Da sie leider kein Interesse am Spielen hat, geht es bei uns halt übers Futter (bei allem was mit dem Abrufen und Kommen zu tun hat, gibts speziell feine Guddis :) )