Hund schnappt nach anderen Hunden

Jovia

Erfahrener Benutzer
12. Sep. 2012
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Luna hat ja bekanntlicherweise ein Problem mit anderen Hunden. Bei fremden Hunden ist es ja echt schlimm, bei ihr bekannten Hunden bei z.B. einem gemeinsamen Spaziergang geht es besser. Obwohl sie am Anfang bellt, hört dies relativ schnell auf und ein entspannter Spaziergang ist möglich (mit und ohne Leine).

Nun ist es ja aber so dass sie es nicht mag beschnüffelt zu werden (weder hinten noch am Kopf) - sie darf aber, nur der andere nicht bei ihr

 
Ich würde das mit einem Trainer angucken. Ich persönlich würde nicht alleine "rumdoktoren" und zwar aus Erfahrung. Und solange solchen Situationen aus dem Weg gehen. Da ist es an Dir, das sowas nicht passiert...Das heisst keinen Kontakt oder Maulkorb auf.

Das sie neu schnappt hängt vielleicht damit zusammen, das man (andere Hunde und auch Du) ihr Knurren nicht ernst genommen habt...Aber all diese Dinge kann Dir ein kompetenter Trainer beantworten und Dir auch Übungen mit nach Hause geben. Ich würde gucken das Du mit dem Trainer kontrollierte Hundebegegnungen üben kannst etc. Aber das wird Dir ein kompetenter Trainer sicher alles sagen.

Es gibt einfach Hunde, deren Individualdistanz halt "anders" ist und das muss man akzeptieren. Ich habe hier zu Hause ja auch so ein Exemplar...Bei uns ist es dank Training viel viel besser geworden. Trotzdem gibt es bei mir keinen Kontakt an der Leine und ich versuche auch immer mich zu bewegen und nicht still zu stehen. Bei uns hat sich das Training, die Tränen und die Verzweifelung bezahlt gemacht nach einiger Zeit. Auch wenn das Durchhalten echt schwer war. Aber da jeder Hund und jedes Team individuell ist, ist auch das Training individuell. Du wirst im Internet keine Hilfe bekommen ist meine persönliche Meinung...Daher nicht lange rumprobieren, sondern handeln. Es lohnt sich. Breeze zB hat sogar den Eignungstest für Sozialhunde bestanden. Das wäre vor 2 Jahren unmöglich gewesen mit all den fremden Hunden auf sehr engen Raum und dann mit Begegnungen etc...Daher lass Dir helfen, es lohnt sich und ist auch keine Schande.

Ich drücke Euch die Daumen, das ihr Euren Weg findet. Unser Weg hiess Kommunikation zulassen und auch Feinheiten bemerken bei Breeze (ich habe zB das Knurren immer unterbrochen) und ein Brückensignal aufbauen fürs Nachschauen der Hunde zB.  Wir können so viel entspannter leben und sogar Spaziergänge in Gruppen mit "sauberen Hunden" sind möglich...

Gruss Wendy

 
Sie schnappt nur nach dem Hund, beisst ihn aber nicht, oder?

Falls dies so ist, würde ich nichts sagen bzw nicht mit ihr schimpfen. Es gehört meiner Meinung nach zur normalen Kommunikation. Bzw. Luna hat gelernt, dass ihr Knurren ignoriert wird und sie nur mit Abschnappen in Ruhe gelassen wird.

Du könntest, sobald sie knurrt, ihr zur Hilfe eilen und den fremden Hund wegdrängen. So wie es tönt, lässt sie dem anderen Hund auch nicht lange Zeit zum sich entfernen, wenn sie knurrt.

Ich kenne das genaugleiche Problem ja auch bei Hiascha. Ich gehe da sogar soweit, dass ich ihn lobe, wenn er nur knurrt und Lefzen hebt. Sobald er abschnappt sage ich nichts mehr und schimpfe innerlich mit mir selber, dass ich es soweit habe kommen lassen.

 
Ich werde die Sache sicher noch mit meinen beiden Hundetrainern anschauen, habe schon Kontakt aufgenommen. Trotzdem wollte ich noch eure Tipps, Ratschläge, Erfahrungen hören.

Sie schnappt 'nur'. Allerdings hat sie früher auch nur geknurrt. Habe einfach Angst dass das ausartet. Ich lasse sie ja auch nie zu fremden Hunden, aber bei ihr bekannten Hunden war dies nie so ein grosses Problem. Mit dem Hund von heute waren wir bereits mehrere Male auf einem Spaziergang und in der HuSchu und geschnappt hat sie noch nie nach ihm obwohl er auch da schon näher gekommen ist. Wenn wir mit Hunden laufen gehen war es noch nie ein Problem, man musste einfach darauf achten dass Luna vom anderen Hund nicht 'bedrängt' wird.

 
Ich würde den Hundekontakt komplett unterbinden. Zumindest solange, bis du kompetente Hilfe eines Trainers hast - wie Wendy das schreibt.

Luna hat anfangs auch nur gebellt und geknurrt, bis sie direkt auf die Hunde losging - mit Wunden an fremden Hunden wie auch an Luna selbst. Heute, nach langem Training und langer Zeit mit Hundekontaktverbot, funktionieren die meisten Situationen entspannt und ruhig, sie freut sich sogar teilweise über völlig fremde Hunde. Lunas Problem war das Produkt von falschem bzw. keinem Lesen des Hundes und falscher Reaktion - sie hat die Situation auf ihre Weise, nämlich "Angriff statt Verteidigung", gelöst, weil Mutti dafür nicht zu gebrauchen war. Nun kontrolliere ICH die Begegnungen und Luna verlässt sich dabei auf mich und meine Ausstrahlung - genau so, wie ich mich auch auf sie verlasse.

 
Sari reagiert oftmals ähnlich. Wenn sie an der Leine ist, lasse ich sie nicht zu anderen Hunden, da pöbelt sie öfters. Aber offline  kommt es stark auf die Sympathie, Rasse (!) und auf die Grösse des Hundes an, rennt ein Hund  wie wild auf sie zu und will sie beschnuppern oder ganz schlimm, spielen...... :?  hat er schon verloren, da wird geschnappt und wenn er dann nicht Ruhe gibt, die Zähne gezeigt und weg gejagd. Kommt hingegen ein ruhiger Hund und will schnuppern, passiert zu 99 % nichts. Wenn wir einen Hund sehen, den wir kreuzen müssen, sage ich ihr jeweils schon vorher "lieb Sari" oder "gentile", sie schaut mich dann mit einem verstehenden (habe ich das Gefühl...) Blick  an und meistens läuft die Hundebegegnung ruhig ab. Eine zeitlang habe ich sie auch mit Leckerli abgelenkt. Doch sie ist ja nicht blöd und hatte dann das Gefühl, dass sie jetzt bei jedem Hund den wir irgendwo sehen, ein Leckerli bekommt.....! Für Leckerli macht meine verfressene Sari (fast) alles, ich weiss nicht, ob das mit deiner Luna ev. auch funktionieren würde? Leckerli als Ablenkung oder Belohnung, wenn sie nett war?

 
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Ich habe mit der Trainerin kurz gesprochen, muss sie dann aber morgen nochmals anrufen da sie beschäftigt war.

Sie hat mir gesagt dass es sich halt immer mehr herauskristallisiert dass Luna keine anderen Hunde braucht und vorallem nicht will. Ich solle momentan nur alleine mit ihr spazieren gehen bis wir einen Termin miteinander vereinbart haben.

Es ist halt schon speziell, mit dem Hund vom Sitter klappt es super, der darf sie auch beschnuppern und sie liegen nebeneinander im Bett. Mit dem Hund von heute war sie vor einigen Tagen noch ohne Probleme im selben Raum. Bei meiner Kollegin und ihren vier Hunden ist sie an zwei Vormittagen ohne Zwischenfälle.

Ich bin gerade recht ratlos und traurig.

Momentan sind es halt auch einige 'Baustellen'.

Aber was klar ist ist dass Luna mein absoluter Goldschatz ist und ich alles versuchen werde dass es ihr und dann im Endeffekt auch uns besser geht.

 
Könnte es sein, dass sie nur so reagiert wenn du anwesend bist? Das würde erklären warum es beim Sitter und deiner Kollegin sonst funktioniert. Keine Ahnung wie man das Problem lösen kann, aber vielleicht hilft es dir damit du dir nicht zu viele Gedanken (ev. sogar Vorwürfe) machst.

Du kriegst das bestimmt hin! Bei deinen zwei Trainer bist du ja in guten Händen :)

 
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Ich finde es super, dass du es gleich mit der Trainerin angehst! Es gibt halt da wirklich verschiedene Typen Hund und je nachdem kann es das Eine sein oder das Andere. Das kann nur eine Fachperson vor Ort beurteilen, die die Situation sieht. Wie grundverschieden es sein kann sehe ich an meinen Hunden.

Aischa ist ein total sozialer Hund, der super kommuniziert. Sie ist so der Diplomat und versucht auf dem sanften Weg Lösungen zu finden, die für sie stimmen, ohne aber ein Mobbing-Opfer zu sein.

Caja braucht andere Hund ausserhalb ihrer Gruppenmitglieder eigentlich überhaupt nicht. Gewisse Hunde findet sie toll und da wird auch mal gespielt, aber sonst will sie ihre Ruhe. Auch wenn wir mit anderen Hunden unterwegs sind, will sie einfach ihren Weg gehen, schnüffeln und die Gegend erkunden. Spielen mit fremden Hunden Fehlanzeige!

Jetzt ist es aber so, dass Aischa irgendwann anderen Hunden anfing klarer Grenzen zu setzen. Früher stellte sie sich quer machte sich steif. Dann begann sie mir auch seitlich abzuschnappen und nach vorne zu gehen. Nie aber so, dass sie den anderen Hund wirklich erwischen wollte. Sie wurde einige Zeit davor verbissen und hatte danach wirklich Angst vor anderen Hunden, die auf sie losbretterten. Da ich damals eine Fehlentscheidung traf und sie so das Vertrauen in mich verlor, habe ich sie natürlich beschützt indem ich die anderen Hunde abgefangen habe, die daher bretterten. Also mit Verhaltenspsychologen angeschaut. Dann kam Caja und die wurde schnell grösser und zeigte anderen Hunde von Anfang an "kein Interesse" und Caja kann sehr beeindruckend sein. Sie bleibt aber sauber dabei, einfach Dampfwalze. Tja, nix Angst bei Aischa, sondern die Dame wurde einfach mutiger und frecher, weil sie ja Bodyguards dabei hatte. Machte sie einen Mucks so düste natürlich gleich die Familien-Dampfwalze an. Da wäre fatal gewesen, wenn ich immer noch in dem Muster "sie braucht Unterstützung" hängen geblieben wäre. Ganz im Gegenteil: 3-4 x in solchen Situation auf dem Absatz kehrt gemacht und Caja gesagt sie soll mitkommen und Aischa in der Situation alleine hängen lassen und Madame legte wieder ein moderateres Verhalten an den Tag.

Dies soll dir einfach zeigen wie facettenreich diese Thematik ist und das es wirklich vernünftig ist, das mit Profi anzugehen. Es kann gut sein, dass Luna wirklich unsicher ist, aber durch deine Hilfestellungen und das normale Ankommen bei euch, einfach auch etwas frecher und mutiger wird.

Ich gehe mit meinen Hunden selten mit anderen Spazieren, denn meine Hunde gurkt das schlicht und einfach an. Halt ihr zu Gute, dass sie gewisse Hunde mag und mit denen klar kommt und einfach andere nicht mag. Es kann auch sein, dass es ihr in Haus und Garten (z.B. beim Hüten) wohler ist mit anderen Hunden, als z.B. ausserhalb eines fixen Territoriums.

 
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oh ja, wie ich das kenne, nur hat es Dix schon seit ich sie habe gezeigt...Schnappen ist wirklich nicht gleich Schnappen !!! Dix z.B. schnappt aus Angst / Stress...sie ist so gestresst, dass sie den andern Hund gar nicht lesen kann / tut...es hat schon gebessert, aber es bleibt noch kiloweise Arbeit...das Schnappen, dass dein Hund zeigt, scheint für mich ein anderer Urprung zu haben...da ist profesionelle Hilfe angesagt...ich wünsche dir toi toi toi

 
Lexi braucht auch keine anderen, ihr fremden Hunde! Also halte ich mich an ihre Bedürfnisse und lasse auch keine Kontakte zu.

Die Erklärung, weshalb Luna mit den Sitterhunden und dem Kolleginnenhund gut kann, könnte daran liegen, dass Luna diese Hunde inzwischen gut kennt und zu denen Vertrauen aufgebaut hat. Kanbst du dich noch an die ersten Begegnungen mit diesen Hunden erinnern? Zeigte Luna damals nicht auch ihr "Abwehrverhalten"?

Bei Lexi zeigt sich das andere Verhalten, bei ihr vertrauten Hunden deutlich. Hunde aus dem Longierkurs und mit denen wir oft spazieren gehen, werden von Lexi heute freundlichst freudig begrüsst! Bis sie diese Hunde aber als "Freunde" einstufte, brauchte sie über ein Jahr Abstand ohne Kontakt.

 
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Ich finde den Rat Deiner Trainerin sehr gut. Und mach Dir nicht soviele Gedanken bis dahin. Ihr findet ganz sicher Euren Weg. Du hast ja gelesen, Du bist mit dem "Problem" nicht alleine und Du hast auch von den Erfolgen gelesen. Wichtig ist doch, das Du das "Problem" erkannt hast und etwas unternimmst.

Halte uns doch auf dem Laufenden.

Gruss Wendy

 
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Meiner mag auch keine anderen Hunde, ganz ruhige dürfen kurz an im Schnüffeln, aber dann ist auch gut, Hunde die ihn kennen lassen in Komplett in ruhe, so das wir auch mal mit anderen Hunden Spazieren können, weil,er sucht keinen Kontakt.

 
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Ich danke euch für eure Worte, eure Erfahrungen, die Tipps und auch dass ihr mich aufbaut - merci!!!

Ich habe eben auch das Gefühl dass sie mutiger geworden ist und dies nun so zeigt und sich 'traut' zu schnappen. Solange ein Hund sie in Ruhe lässt ist alles okay und ein entspannter Spaziergang möglich. Ich verlange auf keinen Fall von ihr dass sie jeden Hund mag und sogar mit ihm spielt. Ich achte auch schon immer darauf dass fremde Hunde sich ihr nicht nähern, so dass sie nicht immer das Gefühl hat sie müsse sich wehren.

Allerdings sind mir die Spaziergänge mit anderen Personen (Kollege/Kolleginnen) inkl Hund schon auch wichtig und ich würde sehr ungern für immer auf diese verzichten. Ich hoffe daher sehr dass ich ihr Verhalten noch korrigieren kann, vorallem da ich ja jetzt auch gleich von Anfang an mit der Trainerin arbeite.

Ich bin sehr gesannt was die Trainerin im Detail noch sagt und werde euch gerne auf dem Laufenden halten

 
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Ich versuche Dir die Ursachen und Wirkung für das "Fehlverhalten" Deines Hundes zu erklären. Dazu werde ich aber etwas ausholen müssen.

1. Sich nicht beschnüffeln lassen wollen

In der Hundewelt stellen sich Hunde in ihrem Rang vor. Der dominantere (normalerweise der ältere) Hund erlaubt sich, den rangniedrigeren Hund zu beschnüffeln. Dieser lässt dies in der Regel (in der Natur) auch zu.

Hunde kommen normalerweise in einer Wurfkiste zur Welt, wo die Mutter für klare Strukturen sorgt, damit auch jeder Welpe überlebensfähig sein soll. Würde sich da z.B. ein Welpe erlauben für 3 zu trinken, so würde die Mutter ihn beim ersten Mal ruhig und bestimmt zurückweisen. Würde er dann die Frechheit haben, diese Zurückweisung zu ignorieren, bzw. sich gleich nochmals falsch verhalten, so würde ihn die Mutter so korrigieren, dass sie es bestimmt kein drittes Mal mehr machen müsste.

Kommt dann der Hund mit ca. 3 Monaten in seine neue "Höhle", so merkt er rasch, dass er vor allem Zuwendung bekommt, und dass am neuen Ort niemand für diese konsequente Ordnung und Sicherheit sorgt, wie das seine Mutter gemacht hatte. Hunde wissen instinktiv, dass wenn niemand den dominanten Teil übernimmt, dass das Rudel nicht überlebensfähig sein wird.

Er fängt an, uns tagtäglich zu testen, ob er diese Rolle weiterhin übernehmen soll. Dies macht er mit Gesten wie z.B. sich durchstrecken beim Aufstehen, uns anstupsen, ablecken, uns in den Weg stehen oder liegen, uns zu Hause nachlaufen, uns zu Hause fixieren, etc.

Hunde bemerken sehr rasch, dass wir Menschen die Neigung haben, das Verhalten unseres Hundes falsch zu interpretieren. Hier nach am Rande erwähnt... Wisst ihr, warum wir Menschen immer falsch liegen, wenn wir betreffend Verhalten unseres Hundes eine Erklärung finden? Ganz einfach: Hunde können unsere Gedankenzüge gar nicht so nachvollziehen. Sie sind Hunde und keine Menschen (auch wenn sich Mensch mittlerweile einreden möge, dass Hunde schon so lange domestiziert sind, dass sie keine Tiere in ihrem Sinne seien...). Die Lösung die wir finden ist oft auch diejenige, die uns am besten passt, bzw. wo wir auch keine Schuld dafür tragen (z.B. Rasse, Züchter, etc.). Einfache menschliche Psychologie.

Wir verwechseln oft auch Freude mit Aufregung. Springt ein Hund uns z.B. beim nach-Hause-kommen an, so massregelt er uns und zeigt uns keine Freude.

Die obigen Schilderungen führen dazu, dass wir uns zu Hause vom Hund besitzen oder kontrollieren lassen und ihm den dominanten Rang überlassen. Hunde nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und werden dann draussen all das verteidigen, was sie zu Hause besitzen dürfen.

Treffen wir dann draussen auf Hunde, die zu Hause auch in diesem dominanten Rang gehalten werden, dann wollen die sich dann auch nicht abschnüffeln lassen, da sie zu Hause immer wieder in ihrem höchsten Rang bestätigt wurden. Zudem kommt dann meist noch das Hauptproblem dazu: Je länger wir zu Hause die Kommunikation falsch interpretieren, desto mehr machen wird dann über die Jahre auch diese Falschbestätigungen. Diese Falschbestätigungen führen dann dazu, dass der Hund zu Hause immer rang-höher wird. Je höher im Rang, desto grösser dann die Verantwortung draussen, die er für "sein Rudel" trägt. Solche Hunde werden dann mit den Jahren draussen immer wie unsicherer wegen Überforderung in ihrem Rang. Auch haben sie dann oft kein Interesse mehr an Artgenossen, da sie auf ihren "grossen Welpen" aufpassen müssen.

Trifft man dann auf einen Artgenossen, der genau dasselbe Problem hat wie es ca. 70% aller Hunde haben (seinen Besitz verteidigen, in zu hohem Rang gehalten), so machen wir oft noch den Fehler, dass wir eine Menschenbegegnung und keine Hundebegegnung daraus machen, indem wir stehen bleiben (wir wollen ja freundlich sein und zuerst den Menschen begrüssen). Genau in diesem Moment kreieren wir eine Situation, die dann auch sehr rasch eskalieren kann, wenn dann einer der Hunde nicht ausgeglichen ist. Durch das Stehenbleiben erzeugen wir Anspannungen (haben wir dann noch Angst, es könnte etwas passieren, so sind wir dann auch noch der Auslöser, dass es passieren muss...), die Hunde sofort bemerken.

Richtig wäre, dass ihr beim Aufeinandertreffen zuerst mal beide Hunde an der Leine habt und dann zusammen ein paar Minuten lang in die gleiche Richtung gehen würdet. Haben sich die Hunde dann etwas aneinander gewöhnt, sind sie dann auch schon viel entspannter. Genau in diesem Moment kann man dann den dominanteren Hund (normalerweise der Ältere, wenn er nicht grössere Unsicherheiten zeigt, als der Jüngere) am Hinterteil des anderen Hundes riechen lassen, der es dann auch zulassen sollte. Von da an habt ihr ein Rudel zusammengeführt und es wird erst wieder Problematisch, wenn die Personen involviert sind (Besitzansprüche gegenüber seinem "grossen Welpen").

Ihr seht, so würde es funktionieren, wenn der Mensch im höheren Rang stehen würde und sich nicht vom Hund besitzen lassen würde. SOLANGE DIE URSACHEN unseres niedrigen Ranges nicht erkannt, bzw. behoben wurden, kann auch das zu Problemen führen (z.B. bei eigenen Unsicherheiten oder Anspannungen), da wir nicht respektiert werden. Also bitte keine Experimente wenn ihr noch nicht an Eurem Rang gearbeitet habt!

2. Situation "Schnappen"

Dies ist nun die Wirkung auf die oben beschriebenen Ursachen. Dein Hund ist mittlerweile 8 und eigentlich erstaunt es mich, dass Du diese Probleme nicht schon seit ca. 4 Jahren haben müsstest. Dass sie es erst jetzt macht, hat mit den zunehmenden Unsicherheiten von Luna zu tun.

Dir wurde empfohlen professionelle Hilfe zu suchen. Du wirst wahrscheinlich rasch merken, dass Du von normalen Hundetrainern (ach ist dieses Wort doch nur soooo falsch....) auch nur menschliche Erklärungen bekommen wirst, die Dich zwar am Anfang etwas beruhigen werden, Dir aber nicht wirklich helfen werden, dein Rangordnungsproblem zu lösen. Achte Dich mal auf Folgendes:  In gewissen (Not-)Situationen (aus Sicht des Hundes) wirst Du Luna nicht dazu bringen, Dir auch nur einen kleinen Blick zu schenken. Da zeigt sie Dir nicht nur ihren Rang, sondern auch den Deinigen. Nur Ranghöhere erlauben sich Rangniedrigere zu ignorieren. Würde z.B. ein rangniedriger Hund in meinem Rudel sich erlauben, einen Leithund zu ignorieren, so würde der hingehen und ihn zurechtweisen.

Du brauchst also nicht einen Hundetrainer sondern einen Hundehaltertrainer, der Dir die Kommunikation der Hunde aufzeigen kann, damit Du Dir dann auch diese Bindung zum Hund aufbauen kannst, die sich so mancher wünscht, sie zu haben.

Falls Du Dich fragst, woher ich mein Wissen habe… Ich lebe nun seit über 6 Jahren in einem ständig wechselnden Rudel von 10-15 Hunden 24h/365Tage im Jahr und bin quasi mittlerweile selbst schon ein „halber Hund“. Leithunde waren meine besten Lehrmeister.

Ich sage meinen Kunden immer wieder dasselbe: "Müssten wir mit der Zeit nicht auch Probleme bekommen, wenn wir gezwungen wären, mit einem Partner über Jahre zusammenzuleben, wenn wir uns zu mindestens 75% falsch verstanden fühlen würden..?"

Und liebe Leute - bevor nun gleich wieder jemand aufschreit wegen Eigenwerbung - das war ein konstruktiver Beitrag um Euch Ursachen aufzuzeigen, warum wir heute diese vielen Hundeprobleme haben...

Euer Rudelführer

 
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Einfach als Info: Jovia hat Luna noch keine 8 Jahre...

Und zum Rest: übers Internet wird dir niemand wirklich helfen können, da man die Situstion nicht sieht. Ein guter Trainer wird dir helfen können. Und da gebe ich Rudelführer recht, meistens muss man auch an sich selber arbeiten.

 
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Nach dem 2. Absatz hab ich deinen Text bereits nicht mehr weiter gelesen Herr Rudelführer. Selten so nen Stuss gelesen. Ablecken ist testen des Halters? Du hast ja wirklich total die Ahnung *Ironie*.

Ablecken hat zum Teil auch mit den Verlustängsten zu tun. Kleines gutes Beispiel. Als ich notfallmässig für 2 Wochen ins Spital musste war mein Hund in dieser Zeit bei meiner Mutter. Als ich dann endlich wieder nach Hause durfte hat er mich extrem abgeleckt. Selbst ein guter Trainer hat dies zu der Zeit beobachtet und ebenfalls bestätigt dass hier ganz klar die Verlustangst hervortritt.

Ich empfehle dir das Buch Wölfisch für Hundehalter zu lesen. Ein Hund dominiert nicht die ganze Zeit den Halter. Genau so wenig tun dies Wölfe gegenüber dem Leittier. Aber du hast ja bestimmt auch Jahre Wölfe und Hunde in freien Wildbahn beobachtet.

Übrigens hab ich mir auch schon deine Videos angeschaut. Vielleicht solltest du deine Hunde etwas weniger vollquatschen denn verstehen tun sie sowieso nichts was du da schwafelst.

 
Ich empfehle dir das Buch Wölfisch für Hundehalter zu lesen. Ein Hund dominiert nicht die ganze Zeit den Halter. Genau so wenig tun dies Wölfe gegenüber dem Leittier. Aber du hast ja bestimmt auch Jahre Wölfe und Hunde in freien Wildbahn beobachtet.
Ja klar! Er hatte ja auch 6 Jahre dafür Zeit!

Hunde bemerken sehr rasch, dass wir Menschen die Neigung haben, das Verhalten unseres Hundes falsch zu interpretieren.
Richtig! Und du bist einer der einzigen, der das kann! :trommel  Zum Teil muss ich deinen Erkenntnissen recht geben. Aber die Interpretationen sind, zum Teil an den Haaren herbeigezogen.

Ach Rudelführer! Ich liebe es, deine Beiträge zu lesen. Möchtest du nicht einen eigenen Thread eröffnen im Spass-Ecken? :p

@Jovia: Bitte berichten, was deine Trainerinnen zu Lunas Verhalten sagen.

 
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nastassja hat ja ähnliche probleme, wobei man bei ihr sagen muss, dass sie hunde liebt. sie leidet mehr als meine andern wenn wir keine andern hunde treffen zb. wie jetzt wo dawn läufig war. hunde die sie gut kennt, dürfen dann auch fast alles. aber selbst bei diesen ist es zb. zuhause eine andere sache.  liegt sie zb. auf dem sofa und ein welpi (origine, fremde würd ich nie zu ihr lassen) kommt in die nähe, knurrte sie sofort.

intakte rüden liebt sie, da kann sie richtig freude entwickeln und wild werden. schnüffeln ist bei ihr am kopf das viel grössere problem als hinten.

was ich sagen will: es gibt einfach hunde (und ich nenne das kein fehlverhalten @rudelführer), die mögen nicht bedrängt werden. meine weiss ganz genau ob der andere ihr gleich an den kopf springt (vor freude meistens, sog. tutnixler) oder ruhig sie begrüssen (=beschnüffeln etc.) wird.  bei manchen hunden knurrt sie da schon einen meter im voraus. retriever sind bei ihr besonders unbeliebt, weil die eben oft andere hunde schwer lesen können (nastassja knurrt und der retriever probiert es gleich nochmals) und dafür ist sie bei sehr kleinen oder älteren hunden toleranter.

was mir geholfen hat: meine hündin ganz gut (und ehrlich!!) lesen können und die andern auch. das hat dazu geführt, dass ich sie IMMER bei jedem hund (ausser wir kennen ihn und wissen, dass es ok ist für sie) angeleint wird. sie darf dann dafür auch kontakt haben an der leine (lange leine!) denn nur so sehe ich, ob sie mit dem andern hund klar kommt.

wenn zb. in einer grossen gruppe einer dabei mit dem es nicht klappt, geht das noch gut, sie geht niemals von sich aus auf den andern hund zu um ihn dann zu vermöbeln. sind zwei dabei wird es schon stressig für sie. sie zeigt dann auch deutliche stresssymptome.

oft ist ja das allererste zusammentreffen am schwierigsten. ergibt es sich, dass ich mit dem andern HH in dieselbe richtung gehe, leine ich nastassja ein paar meter an, alle andern sind frei und wird sie dann frei gelassen, ist es für den fremdhund keine grosse sache mehr. sie selber nimmt dann keinen kontakt auf wenn ihr der andere nicht passt.

wichtig ist, so finde ich, sich zu sagen, es ist ok, wenn mein hund nicht jeden liebt. mir ist wichtig, dass sie keinen stress hat. wenn sie sich zb. in einer gruppe wälzt am boden, weiss ich, sie ist entspannt, denn sie tut das nie wenn sie stress hat.

ich würd ev. auch einen trainer hinzuziehen. ich hab es zwar selber gemacht, aber es zeigte sich sehr bald, wo bei ihr das problem liegt. es passiert nicht, dass sie mich eiskalt erwischt. ich kann sie auch noch 2 m vor einem andern hund abrufen. sowas find ich auch wichtig: abrufen muss wirklich sitzen, damit auch ein nicht mit allen verträglicher hund frei laufen kann.

man muss sich nicht schämen, wenn man anleint und den tutnixler-halter klar macht, dass der eigene hund nicht jeden mag und man den andern nur schützen will.

 
Nach dem 2. Absatz hab ich deinen Text bereits nicht mehr weiter gelesen Herr Rudelführer. Selten so nen Stuss gelesen. Ablecken ist testen des Halters? Du hast ja wirklich total die Ahnung *Ironie*.

Ablecken hat zum Teil auch mit den Verlustängsten zu tun. Kleines gutes Beispiel. Als ich notfallmässig für 2 Wochen ins Spital musste war mein Hund in dieser Zeit bei meiner Mutter. Als ich dann endlich wieder nach Hause durfte hat er mich extrem abgeleckt. Selbst ein guter Trainer hat dies zu der Zeit beobachtet und ebenfalls bestätigt dass hier ganz klar die Verlustangst hervortritt.

Ich empfehle dir das Buch Wölfisch für Hundehalter zu lesen. Ein Hund dominiert nicht die ganze Zeit den Halter. Genau so wenig tun dies Wölfe gegenüber dem Leittier. Aber du hast ja bestimmt auch Jahre Wölfe und Hunde in freien Wildbahn beobachtet.

Übrigens hab ich mir auch schon deine Videos angeschaut. Vielleicht solltest du deine Hunde etwas weniger vollquatschen denn verstehen tun sie sowieso nichts was du da schwafelst.
Mein halber Hund hat mir gesagt, dass man solches Verhalten lieber ignorieren sollte, meine andere Seite hat sich entschieden es trotzdem zu tun.

Man kann immer geteilter Meinung sein, wenn es um Hundeerziehung geht und jeder muss seinen Weg selbst finden.

Ich selbst würde jedoch nie über jemanden öffentlich urteilen, besonders nicht, wenn ich nur 2 Absätze von etwas gelesen habe, wofür sich der andere viel Zeit genommen hat, diesen zu verfassen. Das hat auch etwas mit Anstand und Respekt zu tun, was man oft erst im höheren Alter erlernt (ich könnte vom Alter her Dein Vater sein...)

Zudem braucht Jovia professionelle Hilfe. Dein Tipp über die (nun mittlerweile wirklich sehr veralteten) Wolfs-Theorien werden ihr kaum helfen. Wenn Du diesbezüglich Dich mal etwas schlauer machen möchtest, dann empfehle ich Dir die DVD von Günther Bloch, "Die Pizza-Hunde". Da vergleicht er ein wildes Hunderudel in Italien mit einem Wolfsrudel in Alaska

Betreffend dem Ablecken. Es gibt Unterschiede in der Art und Weise, wie einen Hunde ablecken. Das Ablecken, das wir Menschen vom Hund in der Regel bekommen ist eben kein respektvolles Ablecken (so wie Du es beschrieben hattest), sondern ein dominantes Ablecken (sie putzen ihren Welpen).

Was mich noch fast etwas geehrt hatte, war dass Du "nur das Gequatsche" auf meinen Videos zu beanstanden hattest!

Zu Deiner Info - Das Gequatsche ist den Hunden wirklich egal, deswegen auch nicht relevant. Viel relevanter ist aber, dass ich im Umgang mit den Hunden immer die richtige Energie habe. Und genau das erreiche ich mit meinem "locker blöden Umgang" mit den Hunden, denn dann bin ich nie angespannt, nervös, oder oder ....

Bei mir hat immer alles einen Grund - und wenn man etwas mal nicht versteht, dann darf man ruhig auch mal nachfragen!

Also TAKE IT EASY!

 
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