Ich habe Mühe damit, dass impfkritische HH oft gleich als Impfgegner bezeichnet werden. Gleichzeitig frage ich mich, ob es wirklich so viele HH gibt, die ihre Hunde überhaupt nicht impfen - also wirkliche Impfgegner sind.
Ich habe mich z.B. bereits in den 90er Jahren dagegen entschieden, meine Katzen jedes Jahr impfen zu lassen. Denn bereits damals war aus Amerika bekannt, dass einige Impfungen viel länger halten als bis anhin angenommen, evt, sogar lebenslänglich. Und auch in der Schweiz kamen erste Hinweise darauf auf:
http://www.svk-asmpa.ch/hund/impfung/impfung8.htm (--> 2001)
Und auch bei meinen Kids war ich impfkritisch, was auch immer wieder zu Diskussionen Anlass gab. Aber ich hatte mehr Bedenken bezüglich einer so frühen Impfung und einer späteren Impfmüdigkeit, was dann dazu führen könnte, dass sie die Krankheiten im erwachsenen Alter mit in der Regel massiveren Beschwerden bekommen könnten - was bei einer durchmachten Krankheit im Kindesalter nicht mehr der Fall sein würde. Natürlich war ich mir bewusst, dass ich damit auch ein Restrisiko auf mich nahm, welches mir aber niemand beziffern konnte. Aber ein solches habe ich auch in vielen anderen Bereichen. Auch glaubte ich der damaligen Aussage nicht, dass eine einmalige Impfung genügen würde, was sich dann auch später als falsch herausstellte.
Beide Söhne wurden dann jeweils kurz vor dem Schuleintritt geimpft. Lediglich Mumps konnten wir auslassen, da dieser damals hier umging. Wobei interessant war, dass der jüngere, ungeimpfte Sohn viel weniger Beschwerden hatte, als der Ältere. Beim Jüngeren, welcher ihn zuerst bekam, hat der Kinderarzt den Mumps deshalb auch erst diagnostiziert, als auch noch der Ältere daran erkrankte - vorhin waren ihm die Symptome zu gering.
Bei den Hunden hatte ich mich bei Sandro das erste Mal mit dem Impfen auseinandergesetzt, als der Tollwut-Titer für Norwegen so viel höher war als das Minimum - 7 statt 0.5. So hoch, dass er vermutlich für sein ganzes restliches Leben gereicht hätte.
Jason wurde einmal mit ca. 10 Wochen geimpft (nach Titerbestimmung bei der Züchterin) und mit jährig habe ich den Titer für alle geimpften Krankheiten messen lassen. Die Werte waren so hoch, dass selbst der TA meinte, dass eine Impfung zu dem Zeitpunkt nichts bringe.
Vor ein paar Jahren hat D (EU?) die Impfbestimmungen insofern angepasst, dass bei vielen Impfungen längere Zeitintervalle gelten. Und auch der Weltverband der Kleintierärzte hat vor einiger Zeit ihre Impfempfehlungen geändert. Bei einigen weist er sogar ausdrücklich darauf hin, dass bei vielen Krankheiten eine weiter Auffrischungsimpfung nach der Grundimmunisierung und Auffrischung nach einem Jahr wirkungslos und somit unnötig sei:
http://www.tierischinformiert.de/neue-richtlinie-fur-welpenimpfung-auffrischimpfungen-bei-immunen-hunden-unnutz/
Auch in der Schweiz gelten inzwischen andere Impfregelungen (
http://www.tierklinikaw.ch/index.cfm?tem=1&spr=0&hpn=2&sbn=8) und doch wird von vielen TA immer noch das jährliche Intervall für alle Impfungen empfohlen - mit ein Grund sicherlich, dass in einem Kombiimpfstoff halt auch immer noch Impfungen enthalten sind, die jährlich geimpft werden müssen, wenn man diese impfen möchte. Und in dem Fall kommt er nicht darum herum, als den nächsten Impftermin auf ein Jahr darauf zu setzen.
Viele Diskussionen mit TA haben mir auch gezeigt, dass oft Halbwahrheiten erzählt werden, die den Tierbesitzer verunsichern und erst wenn man nachhackt, wird bestätigt, dass einige der gemachten Aussagen so nicht stimmen. Das finde ich schade, denn wie kann ich mit einem solchen TA darüber diskutieren, was das beste Impfschema für meinen augenblicklichen Hund ist?
Und auch das Argument, dass ich mit einem Hund, der nicht jährlich geimpft wird, geimpfte Hunde gefährde, kann ich so generell nicht nachvollziehen. Denn wenn das stimmt, dann würde dies bedeuten, dass die Impfung auch dem geimpften Hunden nichts nützt.
Hinzu kommt, dass die Impfung gegen Zwingerhusten - womit wir wieder beim Thema des Threads wären
- und Lepto keinen hundertprozentigen Schutz bietet und sich auch ein Hund anstecken kann, welcher geimpft ist und dieser somit auch wieder andere geimpfte Hunde anstecken kann - also wie ein Hund, der nicht dagegen geimpft worden wäre.
Von daher noch einmal meine Frage: Wie genau müsste ein Hund geimpft sein, wenn nur geimpfte Hunde auf einem Hundeplatz zugelassen werden? Und wäre auch ein Titerwert zulässig? Im Grunde wäre ja dieser sogar wesentlich sicherer, da damit auch Impfversager ausgeschlossen wären.
Moni