Joggerin mit Hundeangst

Ich finde es spannend zu erfahren, dass Leute mit Angst öfter von Hunden - mal vorsichtig ausgedrückt - beachtet werden.

Das muss wohl daran liegen, dass sich beim Menschen mit aufkommender Angst einiges verändert: die Körpersprache, die Hormonausschüttung, das Bewegungsmuster.

Also ist es von Vorteil, wenn man als Betroffener sich dessen bewusst wird.

 
@lenow: mir sagte mal eine joggerin mit angst vor hunden: ihr sind die hunde, die jogger nicht einfach ignorieren lieber, denn deren halter nehmen ihre hunde eher an die leine. jemand der angst hat, weiss nämlich nicht ob der hund der da kommt nichts tut. daher gehört für mich ein hund immer herangerufen, auch wenn er zu den tutnixen gehört.

 
Ob ein Hund die Angst riecht und desswegen eher zu einer Person hin geht, bezweifle ich irgendwie schon lange! Ich hab eher das Gefühl, dass es fast ausschliesslich an der Körpersprache liegt! (dass er die Angst riecht ist klar, aber ob das der Gund ist für eine Kontaktaufnahme... Danjo lässt die wo Angst haben eher links liegen)

Ein Mensch der Angst hat, erstarrt, wird steif, fixiert den Hund (die Gefahr ja nicht aus den Augen lassen!) und das ist es doch, was ein Hund erst mal aufmerksam macht auf einem! Wenn er dann noch näher kommt, ziehen die Menschen meistens die Hände nach oben, was der Hund widerum spannend findet, fixieren weiter! Hund knurrt evt mal, weil sich der Mensch da ganz komisch verhält, der Mensch hat eher die Tendenz zu flüchten, evt noch zu wimmern (da ist die Angst schon sehr schlimm)
Eines führt zum andern, drum finde ich es gut, wenn man vor allem an der Körpersprache arbeitet.

Eine Bekannte von mir (wohnt in der Siedlung wo ich aufwuchs) hat PANIK vor Hunden, das geht soweit, dass wenn sie mich sieht aus dem Auto steigen, sie rechtsumkehrt macht und sich hinters nächste Auto versteckt, denn ich könnte ja den Hund dabei haben! Ist er noch im Auto, ruf ich ihr zu, "dass sie kommen kann, ich lasse ihn drin bis sie vorbei sei!" oder manchmal hab ich ihn auch nicht dabei, dann sag ich ihr das auch, sie entspannt sich merklich!
Ehrlich gesagt, tut sie mir extrem leid! Mit dieser Angst kann man sich ja nicht mehr frei in der Umwelt bewegen, jederzeit und überall kann nächstens ein Hund um die Ecke kommen! Schrecklich!

 
Eine Bekannte meinte vorhin zum Thema:
Seit ich einen eigenen Hund dabeihabe, kann ich joggen soviel ich will, da interessiert sich kein Hund für mich! :laughingmyassoff: :laughingmyassoff:

 
@sighthound

ich habe immer meine Hunde bei mir egal was entgegen kommt ;)
Ich habe nämlich für alle Seiten Verständnis.

Und gehöre wohl zu den Hundehaltern die sich mehr über andere Hundehalter nerven als über die doch so bösen Jogger und Co.

 
@lenow: ich dachte mir schon, dass du das so machst. aber es gibt sehr viele von diesen "meiner tut nix, also muss ich ihn auch nicht abrufen/anleinen". bei passanten seh ich sowas fast schon chronisch.
übrigens: ich habe auch bei weitem mehr ärger wegen andern HH als wegen Nicht-HH... eigentlich eine traurige tatsache...

 
Die Joggerin (ich nenne sie nun mal so, um anonym zu bleiben :lalala: ) findet eure Antworten super!
Morgen ist Training im Wald angesagt.
Ich nehme eine erwachsene, souveräne Labihündin mit, mit der sogar 4-jährige Kinder :wall: samt einem Säckli Cervelat in der Siedlung spazieren dürfen (da stehen mir die Haare zu Berge, aber es hat sich seit Jahren bewährt). Die Idee ist, dass die Hündin entgegenkommende Hund auf sich lenkt und wir somit viel Zeit haben, um die Hunde zu lesen.

Dao kann ich nicht mitnehmen, er ist noch zu jung, würde bei Hundealarm wohl eher zu mir kommen. Ausserdem mag er noch nicht weit spazieren und wir machen Lernausflüge, bei denen ich meine Welpenbrille aufsetze ;) .

 
Ein halbes Jahr ist seither vergangen.
Wir haben Joggerstrecken mit verschiedenen Hunden besucht und entgegenkommende JoggerInnen und Hunde auf ihre Körpersprache hin beobachtet und interpretiert. Wir haben kleine Strategien ausgeheckt und auch Kontakt zu Hunden geübt.

Die Joggerin begegnet nun - wie du und ich - Hunden mit normalem Respekt und mit adäquater Körpersprache. Dies im Alltag (im Bahnabteil, bei Freunden, ...) und auch beim Joggen.
Sie ist nun umgezogen und schrieb in ihrem letzten Mail: "... Leider begegne ich hier in Basel nicht so vielen Hunden ..." :thumbsup: , worauf ich ihr eine Joggingrunde an der Wiese empfohlen habe.



Es war eine spannende Zeit für alle Beteiligten. Ich danke euch Fories für eure vielen Tipps und Tricks!

 
Finde es toll, dass sich die Joggerin ihren Ängsten annimmt und so viel Zeit aufwendet um die Hundesprache zu lernen. :thumbsup:

Wenn ich selber früher alleine joggen ging, hatte ich selten Probleme mit Hunden. Ich wurde nie angekeifft oder sonst was. Mit dem Velo schon eher. Da liefen die Hunde hinterher oder standen mir vors Velo. In beiden Situationen bin ich angehalten bis der Besitzer den Hund rufte.

Einer sagte mal ,,fahren sie einfach weiter,, :thumbdown: Hund stand grad vor mir und der HH auf der anderen Seite. Also hätte der Hund jeden Moment zu seinem Besitzer laufen können und ich wäre in ihn reingefahren was ich auch nicht wollte. ich sagte ihm dann nur,, ich will ihn ja nicht überfahren,, und dann rufte er ihn ab.

Wenn ich mit Hund joggen gehe, dann habe ich schon fast mehr mühe. Weil die anderen Leute ihre Hunde hinlassen obwohl meine am Bauchgurt sind und somit an der Leine. Aber das ist das alt bekannte Leinenthema.

Wenn ich jogger sehe wenn ich mit dem Hund unterwegs bin, dann rufe ich sie und sie müssen bei mir sitzen. Oder sie sind an der Leine und dann laufe ich einfach weiter.

Ich auch wieder: Wenn Jeder ein bisschen schauen würde, käme man gut aneinander vorbei ;) :D

 
[QUOTE='Lenow]@sighthound

ich habe immer meine Hunde bei mir egal was entgegen kommt ;)

Ich habe nämlich für alle Seiten Verständnis.

Und gehöre wohl zu den Hundehaltern die sich mehr über andere Hundehalter nerven als über die doch so bösen Jogger und Co.
[/QUOTE]*unterschreib*!

bei joggern rufe ich sie her (sind aber selten) und bei velofahrern lege ich sie an den rand. auf dem veloweg, auf dem ich oft gehe, sind beide hunde im fuss. das sind ganz einfache regeln, die keine grosse erziehungskunst benötigen und bei denen mir keinen zacken aus der korne fällt! im gegenteil, die meisten jogger und velofahrer bedanken sich freundlich, was ich echt nett finde!

das man fürs joggen schon eine anleitung braucht, finde ich arm und spricht deutlich gegen uns hundehalter! schade. :thumbdown:

 
[QUOTE='Pixel-Paws]... das man fürs joggen schon eine anleitung braucht, finde ich arm und spricht deutlich gegen uns hundehalter! schade. :thumbdown:
[/QUOTE]Nun, ich finde es toll, dass die Joggerin gegen ihre Angst etwas unternimmt, dranbleibt, die Herausforderung aktiv sucht und sich dann auch über ihren Erfolg freuen kann.
Der Jogger ohne Hundeangst hat - wie man in diesem Thread lesen kann - deutlich weniger oder höchst selten Probleme, da er unauffällig am Hund vorbeirennt, auf der rechten Spur joggt, etc.

 
[QUOTE='labinchen]Nun, ich finde es toll, dass die Joggerin gegen ihre Angst etwas unternimmt, dranbleibt, die Herausforderung aktiv sucht und sich dann auch über ihren Erfolg freuen kann.
[/QUOTE]klar, da gebe ich dir recht, aber der beweggrund ist doch schade! es wäre doch viel toller, wenn alle hundehalter die hunde zur seite nehmen würden und sie trotzdem etwas gegen die angst tun könnte, damit sie sich einfach wohler fühlt. :idontknow: