Kontrolle bei hohen Aggressions-/Trieblagen

Ragnarson's Verhalten erinnert mich stark an Loony.

Der absolut unglücklichste Rassenmix von Wach/Schutzhund x Terrier gibt mit täglich Arbeit. Wenn bei uns ein fremder Mensch oder Hund in den Garten spazieren würde, könnte ich leider für nichts garantieren.

Wir hatten die Situation schonmal.

Einmal als "Freunde" vom Vermieter einfach reinkamen um Kirschen zu ernten ohne uns Bescheid zu sagen ( :curse: ) . Loony hat die Gruppe von 3 Personen zusammengetrieben und gestellt. Als der Mann einen Schritt auf sie zumachte hat sie ihn zur Warnung am Arm genommen. Also nicht zugepackt aber gehalten.
Ich bin dann raus und hab sie zurückgeholt. Nicht auszudenken, was sonst passiert wäre.

Loony ist auf der einen Seite sehr selbständig und kontrolliert alle 10min den Garten und auch Nachbars Garten ob alles normal läuft. Die kleinste ABweichung wird kommentiert und zwar lauthals.
Auf der anderen Seite geht sie nach vorne, wenn sie Angst hat. "Angriff ist die beste Verteidigung" Sie droht lieber erst mal lauthals und wirft sich mit dem ganzen Körpergewicht auf andere Hunde und drückt die zu Boden, als dass sie mal schaut und dann mich entscheiden lässt.

Es ist so viel Arbeit und Üben, dass sie erst überlegt und auf mich hört, als dass sie einfach handelt.

Darum begegne ich nicht gerne anderen Hunden. Es ist jedesmal ein mentaler Machtkampf zwischen uns, wie sie sich verhalten wird.

Da kann ich ihr nicht vertrauen und nehme sie aus der Situation, bevor sie überhaupt was denken oder machen kann.

 
Ja meine war auch so wie Ragnarson. Ich weiss das sie eine sehr kurze Zündschnur hat aber sie hat gelernt nicht mehr kopflos in solchen Situationen zu handeln und sich nicht gegen mich zu stellen. Es gelingt nicht immer aber sie hat nie mehr bei einer "Korrektur" von meiner Seite eine Übersprungshandlung gegen mich gezeigt. Sie geht auch nach vorne und ich weiss das Ina und kleine Kinder ein No Go sind. Es wäre einfach zu gefährlich, nicht das sie es aggressiv meinen würde gegenüber Kinder aber die schreien und bewegen sich so schnell und das ist im Moment noch nicht kompatibel mit ihr.

 
Hallo Jeep, genau wie schon gesagt wurde, ich meinte einfach Ragnarson als Verhaltensbeispiel;-).

Grüsse,
Katrin

 
bei uns ist es sehr differenziert, die sache mit der reizschwelle. solange es sich um zweibeiner handelt, ist die reizschwelle bei meinen beiden unendlich hoch. da kann kommen wer will und tun was er will. schafft es einer tatsächlich, sie aus der ruhe, aus dem konzept zu bringen, so gehen sie 100% zurück (bis jetzt). keine macht da auch nur die leisesten anstalten, die lefzen zu heben, zu knurren oder gar nach vorne zu gehen, selbst in der enge oder ähnlich ungünstigen bedingungen. das liegt sicher einerseits an der rasse, andererseits daran, dass mir das wirklich absolut wichtig ist und ich es dementsprechend von welpe an geübt habe. dabei haben sie aber nicht einfach stress und beherrschen sich weil sie müssen (meideverhalten) sondern sie sind wirklich im umgang mit menschen die ruhe selbst, auch wenn kinder zb. unmittelbar von hinten sich fast auf den hund "stürzen". darüber bin ich sehr, sehr froh und ich möchte es nicht anders haben. bei mir kann jeder mit oder ohne hund aufs grundstück latschen, selbst wenn die hunde allein zu hause sind.

jendayi kennt das wort "hohe trieblage" vermutlich gar nicht. weder gerät sie bei wild, noch im spiel noch im umgang mit andern hunden da hinein. das heisst nicht, dass sie nicht auch triebig sein kann, aber niemals so, dass ich nicht mehr eingreifen könnte (bei wild zb.) oder dass ich eingreifen müsste (bei andern hunden). sie ist ein whippet (die haben ja terrier drin) durch und durch, bellt gerne mal wenn sie nicht weiter weiss und zeigt dadurch natürlich relativ schnell eine höhere trieblage. jedoch kann sie sich selber gut "in der kontrolle" halten, bzw. ich kann sie problemlos abstellen.

dawn gerät im umgang mit andern hunden schnell mal in die bredouille, einfach weil sie ein paar schlechte erfahrungen zuviel gemacht hat (auch und gerade an der leine). sie hat keine leinenaggression und auch sonst keine generelle aggression, aber wenn ihr einer zu nah kommt, schnappt sie ihn weg (ohne jedoch wirklich auf den andern loszugehen, sie lärmt nur etwas und zeigt zähne). auch sie muss ich da nicht rausholen, sie kommt von selber wieder runter ohne dass einem andern was passiert. wenn sie kann, weicht sie aber aus. nach vorne geht sie nur, wenn sie keine andere möglichkeit hat. eine andere sache ist der jagdtrieb wo sie klar kurzzeitig nicht mehr kontrollierbar ist bei sichtung. es ist jedoch nicht so, dass sie mich völlig vergisst, ich muss nicht stundenlang (nicht mal viertelstundenlang) auf sie warten und je älter sie wird, desto besser wird es diesbezüglich. schwieriger wird es, wenn sie mit einem rudel (nicht mit meinem, da ist sie beim jagen ja mehr oder weniger alleine) zusammen was sieht. dann würd sie wohl erst aufgeben, wenn andere auch aufgeben.

nastassja braucht bei andern hunden viel mehr, bis sie in eine höhere trieblage gerät, einfach weil sie sicherer ist im umgang mit andern. dafür ist es bei ihr so, dass ich mehr brauche, damit ich sie in einer solchen situation (zb. wenn jemand einfach in sie reindonnert, ein rüde aufhocken will, etc.) noch kontrollieren kann. ich musste sie zwar nie am halsband holen, ihr was anschmeissen oder ähnliches, aber ich muss mir manchmal lautstark gehör verschaffen. jedoch kann ich sie gut "unten" behalten, bevor es überhaupt dazu kommt. wenn ich sehe, der andere kommt ihr zu nahe, so markere ich ihr verhalten solange sie ruhig bleibt. knurren, zähne zeigen erlaubt, mehr nicht. allerdings kann ich dann nicht "ewig" warten, sondern muss sie schon zügig aus der situation holen, sofern der andere hund nicht von selber merkt, dass er jetzt ein paar schritte zurück geht.
um meinen grossen stress zu ersparen, leine ich bei unsicheren hundebegegnungen lieber einmal mehr an, was mir von der andern seite ziemlich oft ärger einbringt.
auf der andern seite ist es erstaunlich, wie schnell man nastassja beeindrucken kann als hund. ragnar fand mal kurz, sie komme seinen gutzis zu nahe und schnappte nach ihr, wurde ein wenig lauter etc. sagte einfach klar und deutlich, geh hier weg, das ist meins. sie ging sofort zurück und von da an hatte sie nicht gerade panik aber doch sehr grossen respekt vor ihm. sie holte aber den kong (mache ich dann für den stressabbau) und wirkte nicht verstört oder so, machte einfach einen bogen um ihn. dawn hingegen findet ihn klasse, versuchte auch ein jagdspiel (jagte ihn zb. von einem mausloch weg) und hatte total "de plausch" an ihm.