Leinen agression wird schlimmer....tipps?

Wie ist es denn, wenn Du alleine mit ihm unterwegs bist. Also ohne Kinder und den Zweithund? Genau das gleiche Problem? Hab ich das überlesen?

In Olten sollte es doch gute Hundetrainer in der Gegend haben? Niemand aus Deiner Gegend hier?

Ich würde auch immer mal wieder alleine mit ihm Laufen gehen und solche Situationen dann angucken. Also auch für Dich ohne Ablenkung. Ich weiss, zeitlich schwer zu machen.

Gruss Wendy

 
wenn ich alleine mit ihm unterwegs bin ist es auch so.....
merke keinen unterschied.und ich schaue schon dass ich mind.2mal am tag getrennt spazieren gehen kann.

hundetrainer....
in der hundeschule in der wir sind habe ich schon 3 hundetrainerinnen kennen gelernt und auch schon über unser "problem" diskutiert.
ich bekam eben tipps wie ablenken,distanz gewinnen....die eine meinte "du musst das problem ernst nehmen,es ist ein echtes problem.meiner war auch so,die kastration hat schon viel gebracht"
(die wusste aber noch nicht dass wir ihn nicht seit welpe haben....)

ich hab mich echt gefragt ob ich matcho "nur" deswegen kastrieren soll....ich kann mir fast nicht vorstellen dass es dann soll besser werden....und "krach" hatte er bis jetzt nur 1mal mit einem unkastrierten rüden.... die haben einander recht angepöbelt,angegiftet,nahm ihn dann an die leine ( diese besitzerin kennen wir sehr gut und sie hat 3 kastrierte rüden und der unkastrierte war zur probe dort-aber hat nicht geklappt)

und wenn matcho so einen richtigen katastrophen tag hat hab ich auch schon gedacht ich geb ihn ab-so kanns nicht sein....aber er ist mir vieeel zu wichtig und ich möchte so gerne mit ihm arbeiten dass er ein richtiger anständiger junge wird :D
und wir auch wieder mit koleginnen spazieren gehen können (die angst vor ihm haben da er sie am anfang immer verbellt oder angeknurrt hat) und ich sehe die fortschritte die er macht und das ist schön....wenn ich denke wie der rückruf war als er zu uns kam.....und jetzt,das sind welten!!

 
ihr habt darüber "nur" diskutiert? warum nicht gleich praktisch an dem problem gearbeitet? sind doch hundetrainer ?( ??

also ich kann mir nicht vorstellen dass diese art leinenaggro hormongesteuert ist...

so wäre sie hauptsächlich wohl auch eher gegen rüden gerichtet.

kastra hin oder her... mich wundert, dass man dir hier das allheilmittel kastra empfiehlt..und es bis jetzt nicht fertig gebracht hat (aus trainersicht) das problem wirklich mit training im vorfeld aktiv anzugehen und dich dabei anzuleiten. lässt mich ein wenig an der kompetenz deiner trainer zweifeln.....

[QUOTE='jonas2008]hundetrainer....

in der hundeschule in der wir sind habe ich schon 3 hundetrainerinnen kennen gelernt und auch schon über unser "problem" diskutiert.

ich bekam eben tipps wie ablenken,distanz gewinnen....die eine meinte "du musst das problem ernst nehmen,es ist ein echtes problem.meiner war auch so,die kastration hat schon viel gebracht"

(die wusste aber noch nicht dass wir ihn nicht seit welpe haben....)
[/QUOTE]
 
Ich schreibe einfach mal von meiner Erfahrung, ohne die anderen Antworten zu lesen..

Luna war auch sehr extrem an der Leine, bellen, knurren, ziehen, Kamm stellen und und und.
Wir haben es damals auch mit den bekannten Tipps à la Futterablenkung, lautes Nein, Bogen gehen etc versucht und es hat NIE wirklich etwas bewirkt.
Ich las dann ein Buch über das ruhige Zusammenarbeiten mit dem Hund und der positiven Einstellung des Hundeführers, welche der Hund (natürlich auch die negative) sehr gut spürt. So arbeitete ich also zuerst an MIR, lockerer zu werden und bei Hundebegegnungen Luna zu vertrauen mit der Einstellung "Isch ja nüt debii, das schaffemer sicher", denn früher war es auch bei mir ein Anspannen und hoffen, dass ja nichts passiert - also eine negative, angespannte Einstellung.
Anfangs glaube ich überhaupt nicht an dieses Einstellungsding, aber mittlerweile kann ichs echt nur allen empfehlen. Der Hund merkt, dass du entspannt bist und ist selbst dann auch weniger angespannt. Es war natürlich nicht von Gestern auf Heute weg und wir arbeiten noch immer daran, aber vor einem Jahr bellte sie jeden Hund an - heute sind es vielleicht noch 3 von 10 an normalen Tagen, und wenn sie mal bellt, beruhigt sie sich um einiges schneller wieder. Wenn ich merke, dass sie sich anspannt, dann setze ich sie an den Wegrand und arbeite DANN mit Belohnung, die sie immer wieder als RUHIGE Belohnung bekommt - wuffelt sie einmal, gibts nix. Es wird auch kein riesen Tamtam mit der Stimme veranstaltet, sondern ganz ruhige, einfache Lobe aussprechen. Eigentlich musst du dir einfach vorstellen, vorher einen riesen Joint geheizt zu haben und nun Alles total easy findest: Auch wenn sie bellt, bleibst du ruhig und sagst einfach "Matcho, chum da ane" und nimmst ihn ins Sitz.

Bei uns schlägt es wirklich extremst gut an und ich habe die ruhige Arbeit nun fest in unseren Alltag verankert, egal ob bei Schussangst, beim Leinenproblem, beim sonstigen Spazieren oder auf dem Hundeplatz, ich bin der ruhige Pol an welchem sie sich orientieren kann.
Wie gesagt, zuerst musst du aber sowieso erst an dir und deiner Ruhe und Geduld arbeiten. Kannst du auch gut im Alltag oder auf Arbeit, wenn dich etwas aufregt - denk dir etwas schönes und nimms easy! Schöner Nebeneffekt übrigens : Du regst dich auch ohne Hund weniger auf und nimmst alles lockerer ;)

 
Ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits vom Seminar bei der Hundeteamschule Anita Balser, weil's so schön zum Thema passt:

Meine Hündin ist auch ein kleiner Leinenpöbler (gewesen). Bis wir diese Woche zwei Tage bei Anita Balser waren. Nun geht es. Bei ihr war es so, dass ich immer dachte, es ist Unsicherheit. Dabei war sie einfach nur schnöselig und respektlos. Im Prinzip vorallem mir gegenüber, denn ICH wollte ja nie, dass sie an der Leine pöbelt. Ich wollte ja, dass sie artig an der Leine läuft und ohne tam-tam den fremden Hund passiert/kreuzt.

Wir haben es so in den Griff bekommen, dass wir den Anfang gesucht und gearbeitet haben. Der Anfang war schon beim Kofferraumöffnen. Beim "die ersten Schritte" Leinenführigkeit einfordern. Zuhause natürlich schon beim Halsband anlegen und zur Türe gehen. Im Prinzip überall dort wo meine Hündin nach Vorne denkt, aber dies gar nicht soll, sondern ruhig bleiben soll ohne Erwartung und ohne eigene Entscheidungen treffen zu wollen.

Wir haben am Seminar zuerst an diesen Dingen gearbeitet. Respekt in Situationen, wo das Vorwärtsdenken auf einer Skala von 1 bis 10 ungefähr bei 3 oder max. 5 war. Das Prinzip der Korrektur war immer dies, dass ich in der Heftigkeit korrigiert habe, von der ich wusste, dass meine Hündin sich drin befindet, wenn sie auf Level 10, also Hundebegegnungen, ist. Korrigiert haben wir über eine der Hündin entsprechende taktile Handlung, kombiniert mit einem Zischlaut. Der Zischlaut dient zur Konditionierung für später. Ziel ist es, dass ich in ein paar Wochen keine taktile Handlung mehr benötige, sondern maximum über den Zischlaut eine Korrektur machen muss. Wenn überhaupt. Massgeblich entscheidend ist auch die innere Einstellung von mir zum Thema. Fühle ich mich schwach und unsicher, kann ich dem Hund nichts vormachen. Um Erfolg zu haben, muss ich in meiner inneren Einstellung also von mir und von dem was ich will, absolut überzeugt sein.

Nun wir haben also die Kofferraumsituation gearbeitet und die Leinenführigkeit. Danach als das sitzte (dauerte ca 2 Stunden mit Pausen dazwischen), sind wir in die Hundebegegnungen. Es war überhaupt kein Thema mehr. Denn durch die Vorarbeit, das Einfordern von Respekt und "Zuhören", war sie in der Hundebegegnung schon 100% bei mir. Anita hat ein grosses Rudel und versch. Helfer, sodass wir versch. Hunde in versch. Situationen zum Training heranziehen konnten und meine Hündin hat zu Beginn noch einmal kurz gebellt, was ich korrigierte über die taktile Handlung und den Zischlaut und danach war das Thema durch.

Aber das ist echt schwierig so übers Netz zu beschreiben. Im Prinzip geht es darum, dass ich nicht will, dass sie sich so daneben benimmt bei Hundebegegnungen und ich ihr klar mache, dass das was ich will gilt. Immer und überall wenn ich es möchte. Dieses Einfordern von Respekt mache ich natürlich nicht 24/7, ich will sie ja nicht terrorisieren. Aber gerade in Hundebegegnungen möchte ich nicht, dass sie so hochfährt. Hochfahren generell will ich nicht und das sind die Situationen, wo ich dann von ihr ihren Respekt einfordere.

Anita hat schön gesagt: "Rudelführer ist derjenige im Rudel der es schafft, Vorwärtsdenken sofort zu stoppen".

Weiss nicht ob Dir das nun wirklich hilft, aber wenn Du die Möglichkeit hast ein Seminar von Anita zu besuchen, dann kann ich das wirklich empfehlen und das würde Dir im Hier und Jetzt sofort Ergebnisse bringen. Du findest ihre Seminardaten auf ihrer Hompage Hundeteamschule.de.

Von Ablenken mit Guddi und Kastration halte ich persönlich gar nichts. Weder will ich ständig meinen Hund mit Guddis bestechen müssen auf welche ich mich in für den Hund wichtigeren Situationen sowieso nicht 100% verlassen kann, noch denke ich, dass eine Kastration das Allerheilsmittel für Erziehungsprobleme ist. Mit der Arbeit über Respekt weiss ich absolut zuverlässig, dass ich IMMER die Kontrolle haben werde.

Das heisst nun nicht, dass meine Hüdin andere Hunde toll finden muss, oder ich sie unnötigerweise diesen Situationen aussetzte, überhaupt nicht. Aber sie hat an der Leine ohne zu murren zu ertragen, dass wir fremde Hunde passieren. Sie hat zu lernen, dass sie diese dann ignorieren soll. Nicht mehr und nicht weniger und in meinen Augen, auf meine Hündin bezogen, hat das einzig nur mit Respekt mir gegenüber zu tun. Respekt und natürlich Vertrauen in meine Führung.

LG, Patricia

 
@patricia
Super, dass es dir soviel gebracht hat. Wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen, bin gespannt auf euch
Ich schreib dir sonst morgen mal ne PN, ok?

 
[QUOTE='Whyona]@patricia

Super, dass es dir soviel gebracht hat. Wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen, bin gespannt auf euch

Ich schreib dir sonst morgen mal ne PN, ok?
[/QUOTE]Natürlich, gerne :) !

Ja die zwei Intensivtage waren unglaublich. Ich reihe mich ein zu denjenigen zu gehören, die von der Arbeit von Anita restlos überzeugt sind. Wir werden in 3-4 Monaten noch einmal für zwei Tage hochfahren um einen erneuten Status-Check zu machen und ggfls. noch weitere Dinge von ihr zu lernen. Longieren würde mich auch sehr interessieren oder auch "Spiele und Beziehungsvertiefung".

LG, Patricia

 
Meiner is auch so einer aber nicht mehr ganz so extrem .es wird immer besser . :D
Was ich empfhelen kann is das Buch Martin Rütter Hundetrainig.
Da steht alles drin über Leinentrainig.
Man muss sehr Koseqent sein .
Aber bei mir klappt es auch immer besser.

Sydney und dani

 
mh aus matcho werd ich nicht schlau....war jetzt wieder alleine mit ihm spazieren....er war total unsicher,war nur in meiner nähe und war ganz brav....auf dem nachhause weg trafen wir noch eine frau mit hund....die fragte mich noch so blöd ob er nicht hallo sagen darf :thumbdown: ....er bellte nicht!!!und durfte natürlich auch nicht hallo sagen....

ich werde jetzt eh täglich getrennte spaziergänge machen,da chipsy schon wieder läufig ist :shock: :thumbdown:
am dienstag muss ich unbedingt den TA anrufen....
ach maaaann :grumpy:

 
[QUOTE='Rusty]@AnoukLaura

Was ist denn eine "Taktile Handlung"?
[/QUOTE]Eine Handlung bei welcher ich den Hund berühre.