Leptospirose

Romaine und Harley

Erfahrener Benutzer
16. Sep. 2010
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Hallo zusammen.

Wie ihr mich inzwischen (hoffe ich) kennen gelernt habt, bin ich nicht von der Panik-Fraktion.

Ich möchte es aber nicht versäumen, euch vor der Leptospirose zu warnen. Wir haben momentan schon 4 Hunde innert 3 Wochen daran verloren! Und das obwohl wir uns der Problematik bewusst waren und direkt Antibiotika gegeben haben. Ein paar haben die Kurve gekratzt.

Der Hund kann sich v.a. über stehende Gewässer (wegen Nagerurin) mit diesem Bakterium anstecken, indem er das gestandene Wasser säuft. Der Verlauf der Krankheit ähnelt erst einer normalen Magendarm-grippe mit EB un DF. Die Fälle die wir verloren haben, haben aber kurz darauf angefangen Blut zu erbrechen und blutigen DF zu haben. Ausserdem machen sie in Nierenversagn und z.T. (2 der 4 ) sterben die Hunde an den Lungenblutungen.

Einzige Hilfe verspricht der frühe Verdacht und rechtzeitige Antbiotikagaben, BEVOR die Keime die Organe angreifen. Nachgewisen wird es per Blutuntersuchung in einem externen Labor (Titer). man muss aber schon auf den verdacht hin AB geben, sonst hat man einen toten Hund bei der definitiven Diagnose. Es gibt auch andere Parameter (typische Nierenveränderung) im Ultraschall, oder auf dem Röntgenbild, welche den verdacht erhärten.

Darum rate ich momentan dazu, bei Erbrechen und Durchfall den TA besser 1x zu schnell zu konsultieren. es kann wirklich harmlos anfangen.

Zur Impfung: Leider haben wir momentan andere Serovare am Hals, als die, welche wir impfen. Geimpft werden 2. Diese sehen wir im Alltag selten mehr; aber dafür 4-5 andere, die wir nicht impfen können! Was aber nicht heisst, die Lepto solle man nicht mehr impfen!! Und nein, ich will keine Impfdiskussion auslösen. meine Meldung ist nur ine Warnung :thumbsup:

Momentan ist leider das ideale Klima.Überall haben wir durch das lange Pisswetter Pfützen, auf denen momentan die Mücken rumschwirren, und die durstige Hundis zu einem Bad einladen. Durch die Hitze haben die Bakterien aber Hochkonjunktur! :S

 
[QUOTE='Troll]nach den Hochwasser Hunde an Leptospirose eingingen :S
[/QUOTE]und genau eine ähnliche Situation ahben wir leider im Moment durch den anhaltenden regen und die Hitze nun ;(
 
Einer Bekannten von uns ist letztes Jahr die Hündin fast an Leptospirose gestorben; sie war dann im Tierspital in Bern, hing fast zwei Wochen am Dialysegerät und war komplett abgemagert.
Jetzt ist sie wieder hergestellt, auf die Nierenwerte muss man aber nach wie vor schauen.

Danke Romaine nochmal für die Erinnerung :thumbsup: .
Und OT: Habe erst wieder letzte Woche festgestellt, dass man in der TK bei euch immer gut und kompetent betreut wird ;) .

 
Danke Romaine für das daran erinnern...bin froh, dass Ghiro auf mein Kommando wartet, bevor er schwimmen / trinken geht :)

 
Vielen Dank Romina für die Info. Gut zu wissen, dass es leider wieder so weit ist und man entsprechend aufmerksam sein muss.

Von dem her bin ich froh, dass ich Jason von Anfang an verboten habe, aus Pfützen zu trinken.

[QUOTE='Romaine und Harley]Zur Impfung: Leider haben wir momentan andere Serovare am Hals, als die, welche wir impfen. Geimpft werden 2. Diese sehen wir im Alltag selten mehr; aber dafür 4-5 andere, die wir nicht impfen können!
[/QUOTE]Was mich dabei schon länger interessiert: Weisst du zufällig, weshalb diese 2 Stämme, gegen die geimpft werden kann, im Alltag nicht auftreten?
Liegt es daran, dass die Hunde dagegen geimpft wurden und der Impfschutz noch wirkt oder weil diese in unseren Breitenregionen gar nicht mehr zu finden sind?

Die TA, die ich bisher darauf angesprochen habe, konnten mir daraufhin keine Antwort geben bzw. sie wussten teilweise nicht einmal etwas von den verschiedenen Stämmen.

Moni

 
Ich hatte aber schon einen Welpen mit Leptospirose icterohämorrhagica (der Typ der geimpft wird), da man die Impfung nicht gemacht hat. Dieser Hund ist dann trotz Dialyse gestorben! Der Typus kommt also schon noch vor, aber eben nur wenn der Hund nicht geimpft wurde.

Das Problem der Leptoimpfung: die Wirkung ist nicht messbar. Denn die Impfung macht (vermutlich) eine zellgebundene Immunantwort und nicht eine Antikörper-Immunantwort (vereinfacht). Deshalb ist der Titer der Impfung nicht aussagekräftig...

Man weiss auch nicht, ob evtl. doch eine gewisse Kreuzimmunität der verschiedenen Serovare vorliegt... Das würde heissen, die Impfung schützt auch etwas vor den anderen Serovaren.

Richtigerweise sollte man die Lepto 2x jährlich impfen; das mach ich aber nichtmal bei meinen Beiden!

 
Hallo Romina

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Damit ist zumindest klar, dass es diese Bakterien auch hier noch gibt.

Deine Ausführungen würden dann aber auch heissen, dass die Aussage des kurzen Impfschutzes, von dem man aktuell ausgeht, nicht zwingend richtig sein muss. Aber man weiss auch nicht, ob sie richtig ist? Edit: Sorry, sollte natürlich "...ob sie falsch ist" heissen.

Und wegen der Kreuzimmunität: Wenn man davon ausgeht, dass es diese Kreuzimmunität doch gibt, dürften dann so viele Hunde an den anderen Bakterienstämmen so schwer erkranken (vorausgesetzt, dass es geimpfte Hunde waren)?

Ich hoffe, ich bin nicht zu OT. Sonst kannst du mir die Antwort auch gerne mittels PN schicken.

Moni

 
Die Kreuzimmunität wäre halt das Optimum, welches wir uns alle wünschen. Man kennt sie lediglich von anderen Krankheiten; bei der Lepto wird sie sehnlichst erhofft.

Das wegen dem Impfintervall ist wohl eine aus Angst geborene Sicherheitsmassnahme. Meines Wissens steigt der Impftiter nämlcih an, sinkt aber schnell wieder.- was aber nicht heisst, dass die Impfung nur kurz wirkt; eben wegen der o.g. Zellantwort.

PS: lepto ist eh "komisch". EIGENTLICH wäre sie ja auch auf Schweine, Menschen o.ä. übertragbar. und doch sieht man sie v.a. bei den Menschen gottlob kaum! Obwohl es im Urin und Erbrochenen der infizierten Tiere Erreger hat!

 
Danke für die Info Romaine :thumbsup:

Meine Hunde dürfen nur aus fliessenden Gewässern trinken und sonst nimm ich was mit...

Im AG ist kürzlich auch ein Hund an Lepto gestorben ;(

 
ich gehe sowieso nur an flüsse, jedoch ist die töss im sommer da auch ein problem. bei trockenheit hat die ganz schnell kaum noch wasser und riecht auch entsprechend. dann dürfen meine nicht mehr rein. der hund unserer garagisten, ein border, hat die lepto auch überlebt, aber es war eine zeitlang ganz schlimm. ich hoffe, nicht, dass sich mal eine von meinen damit ansteckt.

 
Ich hatte vor vier Jahren ein Hund der mit 7 Monaten an Leptospirose erkrankte. Man konnte zum Glück noch rechtzeitig auf Verdacht hin mit der Behandlung beginnen was ihm das Leben rettete. Wo er sich angesteckt hatte weiss ich natürlich nicht da die Zeit bis zum Ausbruch ca. 10 - 14 Tage ist. Aus Pfützen und Tümpeln habe ich ihn nie Trinken sehen! Ich vermute dass es durch das Durchrennen einer Pfütze oder das Schnappen im Wasser nach Mücken war. Ein Spritzer an die Schleimhäute könnte schon genügen. Gemäss unserem TA ist die Zeit jetzt im Spätsommer und auch im Spätfrühling sehr gefährlich. Ich finde es wichtig, dass immer wieder darauf hingewiesen wird, anscheinend sterben noch immer sehr viel Hunde daran!

 
Au nein bitte nicht doch: In meine beschauliche Friede-Freude-Eierkuchen-Welt muss ich jetzt nebst dem bevorstehenden Weltuntergang, dem von den Chinesen aufgekauften Amerika, der Hungersnot in Somalia jetzt auch noch eine hundelebensbedrohliche Infektionskrankheit reinlassen?! Will nicht.

Aber danke, Romaine, für die Info. Ich wollte das Problem mit fauligen Tümpeln und stehenden Gewässern bisher wider besseren Wissens nicht recht wahrhaben. Aber jetzt: WIRD AUFGEPASST.

Herzlichen Dank.

 
oh gott... ich kenne eine hündin, welche auch daran starb und ich am tag der einschläferung sogar zufällig dabei war, weil sie die hündin daheim einschläfern liessen.
das wirds einem wirklich anderst...
sie war jedoch nicht geimpft.
ich lasse meine zwar auch dagegen impfen, sicherheit gibt es jedoch nie.

 
Hallo, als das gelesen habe bekomme ich gleich etwas angst....war heute am bodensee, hier kann sich der hund aber nicht anstecken, oder? nur in pfützen und tümpel so wie ich das verstanden habe....

 
Hallo! Ja es sind v.a. so die stehenden Tümpel/Pfützen in welchen die Biester sich rumtreiben. Stehende Gewässer ist vlt etwas falsch ausgedrückt.

 
ok, danke...jetzt fühl ich mich wieder beruhigter....
aber gut zu wissen, habe noch gar nie von dem gehört :huh:

 
danke romaine für den hinweis, man kann nicht genug oft warnungen verbreiten !

dennoch bin ich erstaunt wieviele (die meisten) hundebesitzer ihre hunde aus stehenden gewässern trinken lassen.

meine hunde werden von anfang an so erzogen, dass sie es nicht dürfen, egal welche jahreszeit.
wasser unterwegs dürfen sie nur von fliessenden gewässern trinken.