Ich halte vermutlich deutlich weniger von wissenschaftlicher Belegbarkeit wie du
Das mag in der Natur der Dinge liegen...
es gibt viele Dinge, welche nicht wissenschaftlich belegt sind und trotzdem stimmen. Es gibt viele Dinge, die mit einem Rundumschlag abgetan werden, weil die Wissenschaft keine Beweise hat und es gibt die Wissenschaft, vorwiegend gesteuert oder bezahlt von den Chemiegiganten, mit der stehe ich deutlich auf Kriegsfuss.
Natürlich gibt es Dinge, die nicht erforscht wurden und es wahrscheinlich auch nie werden, weil es einfach zu teuer wäre, sie zu erforschen. Wenn du schreibst, dass es Dinge gibt, die abgetan werden, weil es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt... dann muss ich natürlich entgegnen: Und das ist gut so - denn sonst würden wir heute möglicherweise immer noch glauben, dass die Welt eine Scheibe ist. Wissenschaft ist nicht per se schlecht. Wir profitieren heute von der Aufklärung, die die Wissenschaft und nicht irgendeine Religion oder ein anderer Glaubensverkünder bereitstellt. Man kann deswegen allerdings auch die Wissenschaft nicht immer dann 'entthronen', wenn die Ergebnisse nicht zum eigenen Weltbild passen - und man kann sie nicht durch pseudowissenschaftliche Aussagen ersetzen, wenn man keine tatsächlichen wissenschaftlichen Ergebnisse vorlegen kann. All das habe ich schon erlebt und erlebe es fast täglich... und trotzdem stimmt es natürlich, dass es in der Wissenschaft viele Dinge gibt, die noch nicht erforscht wurden und so viel Raum für Mutmaßungen und Glauben bieten. All das ist gefährlich - und je länger man in den Wissenschaften war, desto wahrer wird der Spruch: "Ich weiss, dass ich nichts weiss." Für mich bedeutet das aber auch, dass ich nicht alles glaube, was ich lese. Da ich mich immer nur an solche Forschung halte, die begutachtet wurde, bevor sie publiziert wurde, lasse ich das Industrie-Argument nicht gelten - es ist ein Totschlagargument, das für mich kein Fundament hat. Man kann nicht sagen, dass eine Forschung nichts wert wäre, nur weil man nicht mag, was dort festgestellt wurde - und sie diffamieren, indem man die Ergebnisse als industriebedingt falsch betitelt. Entweder ist es ein wissenschaftliches Ergebnis, oder wir können einpacken und den ganzen Mist bleiben lassen... und damit letzteres nicht passieren muss, gibt es überhaupt das extrem aufwendige und arbeitsintensive peer review-System für wissenschaftliche Publikationen.
wenn es meinen Hunden ohne K3 wunderbar geht, dann brauchen sie das offensichtlich nicht, auch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, Welpen seien nach der Geburt besonders gefährdet, ich denke wir hatten genug Welpen, die den Gegenbeweis angetreten haben...... und wer zum Kukuck gibt den wild geborenen Caniden solches Zeug?
Das K3 wird, soweit ich das jetzt verstanden habe, präventiv zugesetzt - weil bis heute nicht geklärt ist, wie viel Vitamin K der Hund tatsächlich benötigt. Oben ist es zitiert - nicht mal für den Menschen ist geklärt, wie viel Vitamin K der Organismus benötigt. Also setzt man K3 zu, damit es nicht daran mangelt - besonders im Falle einer Krankheit (zB eines Magendarminfektes oder der Beeinträchtigung eines Organs, das für die Synthese desselben zuständig ist). K1 selbst kann offensichtlich nicht so einfach verwendet werden, weil - wer hätte es gedacht - auch nicht erforscht ist, was mit K1 passiert, wenn man es erhitzt.
Wieso gilt also an dieser Stelle nicht: "Wenn es nicht hilft, schadet es auch nicht"? Wieso verteufelt man einen Zusatz, wenn in der gegebenen Dosis keine wissenschaftlichen (!) Erkenntnisse über eine Schädlichkeit bekannt sind.
Dieses sagt mir, wenn ein Mittel beim Menschen verboten ist, ist das bestimmt nichts, was ich meinen Hunden geben werde.
Dem halte ich folgendes entgegen:
http://www.homepage-baukasten-dateien.de/offi-hilft-dem-hund/bericht%20zum%20vitamin%20k3.pdf
"1. Es ist richtig, dass ausschließlich die Vitamine K1 und K2 für den Einsatz in Lebensmitteln und Pharmaprodukten zugelassen sind. Dies liegt im Anwendungsbereich begründet, der hauptsächlich Neugeborene betrifft. Da Neugeborene für einen Vitamin KMangel besonders anfällig sind, erhalten sie prophylaktisch Vitamin K auf parenteralem Weg. Diese relativ hohe Dosis würde in Form einer Vitamin K3 -Injektion schneller verstoffwechselt werden, als in Form von Vitamin K1. Dadurch könnte es durch das noch unterentwickelte Protein-/Enzymssystem des Neugeborenen zu Gelbsucht kommen. Daher wird Vitamin K3 weder für Neugeborene noch für den Humanbereich insgesamt verwendet.2 Diese bei Neugeborenen ungünstigen Stoffwechselvoraussetzungen für Menadion können aber nicht auf andere Anwendungsbereiche, insbesondere auf Futtermittel und Tiere, übertragen werden."
Natürlich muss man Menadion nicht füttern. Aber bis zu diesem Punkt habe ich keinen Beweis dafür gesehen, dass Menadion je einem Hund tatsächlich und nachgewiesenermassen geschadet hätte. Und das ist das einzige, was mich wirklich interessiert. Denn ja, ich glaube nicht an Einzelbeobachtungen oder Beobachtungen in unvergleichbaren Szenarien - das ist das Schlimme an den Wissenschaften: Will man sie richtig machen, sind sie aufwendig, mühseelig und manchmal irre kompliziert - aber nur dann sind ihre Ergebnisse wahr und sinnvoll.
Ich werde weiter nach einer Studie suchen, die die Wirkung von Menadion in der in Hundefutter enthaltenen Konzentration untersucht. Kann doch nicht so schwer sein...
edit: Heieiei... Merkt man, dass ich eher pro-Wissenschaften bin?