Muskelaufbau beim Hund

Matti

New member
15. Okt. 2008
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Ich lese das hier immer wieder: Kontrollierter Muskelaufbau usw. Wie baut man denn die Muskeln eines Hundes am Besten auf? Am Schonensten, am Nachhaltigsten usw? Was ist wichtig, muss man etwas speziell beachten? MUSS man das überhaupt?

Ich habe mir bei Matti noch nie Gedanken darüber gemacht, ob seine Muskeln richtig aufgebaut sind und ob er gute Muskeln hat.
Ich hab gemerkt, dass vor allem seine Hinterbeinmuskeln gewachsen sind und dass er gut hüpfen und rennen kann. Der Rest seines Körpers... naja, ich sehe da keine Muskeln, aber vorhanden sind sie wohl schon ;) .

 
Hm, gute Frage- ich denke es gibt verschiedene "Methoden"

Im Prinzip ist es ähnlich wie beim Menschen auch- Muskeln werden vor allem durch erhöhten Widerstand aufgebaut (Krafttraining).

Also auf den Hund übertragen z.B den Berg hoch sprinten...
Bei Windhunden ist das Intervalltraining noch sehr beliebt- also kurze Strecken immer wieder Vollgas geben.

Muskeln allein machen noch keinen guten Sprinter, deshalb sollten Ausdauer etc. ebenfalls trainiert werden.

Was natürlich nicht zu unterschätzen ist, ist die genetische Voraussetzung.
Ich könnte mit Gareth noch so trainieren, ich würde bei ihm niemals die selbe Bemuskelung erreichen, wie bei meinem Leistungshund.

 
Über Kondition kommen Muskeln - über Muskeln kommt Kondition!

Als Welpe habe ich hauptsächlich gelenkschonende Dinge gemacht - damit aber schon spielerisch Kondition und damit auch Muskeln aufgebaut. Also Fährten, Futtertreiben, Suchspiele....

Später, als wir sportlich aktiver wurden, habe ich den Sportarten angepasste Aufbauarbeiten gemacht.

Im Agility wurde Sprungkraft aufgebaut mit Sprungtraining (dem Alter und Können angepasst). Für den Schutzdienst wurden die Einheiten dem Alter und Muskelaufbau angepasst. Anfangs mit dem Beisskissen das Kontern geübt, ab und zu am Gummiseil gearbeitet (gibt Muckis an den Hinterläufen). Die Halsmuskeln haben wir über seriöse Aufbauarbeit an der Beinmanschette aufgebaut etc. etc.

Eine generella Aussage, wie der Muskelaufbau richtig geht, ist schwer. Jede Sportart - ja fast jede Hund - braucht eine auf sie/ihn angepasste Form des Aufbaus!

 
ein hund "schiebt" oft über die hintere muskulatur..
deshalb -sieht- man diese auch eher.
die frontmuskulatur wird hierbei nicht so gefordert.
anders bei tara durch zb ihre arthrose..
hier sah die phsiothearpeutin sofort, dass sie vorne weitaus besser bemuskelt ist als hinten..
ihre hintere muskulatur ist leicht zurückgebildet und kaum sichtbar.
tara "schont" also mehr hinten. sie zieht sich vorne zb auch beim aufstehen eher hoch..sitzt auf die hinterläuft, läuft von vorne los und zieht sich somit auf die hinterbeine.
um die hintere muskulatur ganz gezielt zu stärken, gibt es jedoch nur eine möglichkeit, da man sie hinten nicht zu stark belasten kann.
dh. sie muss gleichmässige "fliessende" bewegung haben..ein leichter trab, schritttempo etc..im wechsel.
in kurzen intervallen und auch allgemein kurz gehalten.
die therapeutin sprach davon, dass man immer alle muskelpartien zugleich stärken soll.
gezielter muskelaufbau beinhaltet auch alle muskelpartien.
dh. ist eine partie schwach, wird der hund auch die stärkere benutzen..da es leichter fällt.
so wurde uns erklärt. ich nehme an, es ist bei einem hund in einer bestimmten sportart nicht viel anders. auch hier werden schlussendlich alle partien gefordert.

 
Original von Biggy

Über Kondition kommen Muskeln - über Muskeln kommt Kondition!
da bin ich nicht ganz derselben meinung.

ein kräftig bemuskelter hund hat nicht auch zwangsläufig eine gute kondition.

kondition = ausdauer

 
Branco - das war (natürich) eine sehr vereinfachte Schlussfolgerung einer eher komplizierten Angelegenheit! :D

Ohne Kondition gibt es keine Muskeln und ohne Muskeln kann ich auch keine Kondition aufbauen! Das eine erfordert das andere (wenn es um den schonenden Aufbau geht)

 
Es gibt Hunderassen, die haben von Natur aus schon bedeutend mehr Muskelmasse als der normale Hund. Windhunde z.B. oder Bullterriers usw.

 
Ich sehe das wie Branco- Muskelmasse bedeutet nicht gleich das der Hund auch Kondition hat.

Kondition bedeutet nach meiner Definition, das der Körper eine konstante Leistung auch gut durchhalten kann. Also das der Puls und die Atemfrequenz schön gleichbleibend sind, vergleichbar mit einem Cardiotraining. Natürlich baut der Körper dabei auch Muskeln auf, aber nicht unbedingt in so ausgeprägt wie beim Krafttraining.

Ein Bodybuilder hat z.B mehr Muskeln als ein Marathonläufer, würde aber nicht unbedingt einen 40 km Lauf durchstehen...

 
Original von Silvie

Ich sehe das wie Branco- Muskelmasse bedeutet nicht gleich das der Hund auch Kondition hat.
Habe ich SO auch nie behauptet! Aber OHNE Muskeln KEINE Kondition und OHNE Kondition KEINE Muskeln!

Kondition bedeutet nach meiner Definition, das der Körper eine konstante Leistung auch gut durchhalten kann. Also das der Puls und die Atemfrequenz schön gleichbleibend sind, vergleichbar mit einem Cardiotraining. Natürlich baut der Körper dabei auch Muskeln auf, aber nicht unbedingt in so ausgeprägt wie beim Krafttraining.
Wer redet denn hier von Krafttraining? Die Frage war, wie man kontrolliert Muskeln aufbauen kann? Von Kraftsportarten beim Hund hat niemand was gesagt!"

Ein Bodybuilder hat z.B mehr Muskeln als ein Marathonläufer, würde aber nicht unbedingt einen 40 km Lauf durchstehen...
Dafür kann ein Marathonläufer keine 200kg heben......

Nochmals, gross und deutlich für alle:

Ohne Muskeln gibt es keine Kondition und ohne Kondition gibt es keine Muskeln!

Das richtige Gleichgewicht zu finden für seinen Hund und seinen Sport ist für mich das A und O des Muskelaufbaus!

 
Einen gezielten Aufbau wird man wohl nur mit fachmännischer Unterstützung erreichen! Diese kann dann den Aufbau auch so steuern, dass die richtigen Muskeln aufgebaut werden...

Denn Schwimmen ist z.b nicht gleich schwimmen! In einem Becken, mit Schwimmweste gezielte übungen (im Kreis, gegen Strom, aktivieren der Hinterhand etc.) ist niemals das gleiche wie wenn der Hund seinem Balli im See nachschwimmt! Im Becken wird in intervalen trainiert, abgestimmt auf den Kreislauf ....

Das selbe gilt z.b auch für das Laufband - Laufband ist nicht gleich am Rad mitlaufen ... in erster Linie vorallem wegen der fehlenden Regelmässigkeit am Rad. Auch hier interval und wie Biggy bereits gesagt hat, wird im gleichen Zuge die Kondition verstärkt... Und das Ganze dann noch (wenn nicht eh durch einen Physio ausgeführt) mit physiotherapeutischer Belgeitung...

Natürlich ist es unterstützend den Hund zum Joggen, am Bike oder zum schwimmen mitzunehmen, aber wenn man gzielt aufbauen möchte, würde ich das mit fachmännischer Unterstützung machen und wohl auch nur wenn es der Rekonvaleszenz dient oder für den (Spitzen)sport!

 
Original von Biggy

Nochmals, gross und deutlich für alle:

Ohne Muskeln gibt es keine Kondition und ohne Kondition gibt es keine Muskeln!
biggy, du brauchst es nicht zu schreien, wir wissen was du meinst.

ein konditionsläufer hat zwar zähe muskulatur, aber keine muskelpakete.

will man muskulatur aufbauen um zb. das skelett zu stützen, braucht es krafttraining für die muskeln. mit konditionstraining alleine kriegst das nicht hin.

also zb. am rad laufen = (vorwiegend) kondition, aber am schlitten ziehen = muskulatur + kondition

um die muslutatur zu erhalten u. auch aufbauen reicht regelmässig am rad laufen od. schwimmen auch aus. dann hat man vorwiegend kondition trainiert, aber die muskulatur ist durch trainiert.

um auf niina's frage zurück zu kommen: ich würde mit matti regelmässig schwimmen od. langsames aufbautraining am velo machen (auch mal den berg hoch), falls du denkst, er hätte zuwenig muskulatur.

 
übrigens ist beim Ziehen wichtig, welches Geschirr der Hund trägt - es werden nicht bei jedem Geschirr die gleichen "Partien beansprucht" ...

 
@biggy
im grundsatz bin ich deiner meinung, allerdings habe ich mich total gewundert, dass die einen windis vorgestern abartige muskelpakete waren (vorallem die greys, wahnsinn!), andere, wie z.b. der azawak aber eigentlich nur knochen und haut besassen und kaum muskulatur zu haben schienen. dennoch sind beide die selbe strecke gelaufen und das wohl sicher nicht einfach ums mal zu zeigen, sondern nach training.

oder von den pitis weiss ich, dass einige auf muskeln, andere auf kondition trainiert werden. die die eine wahnsinns kondition haben sind kaum bemuskelt (für ihre verhältnisse), hingegen die mit muskelaufbau haben nur eine begrenzte kondition. und der optische unterschied ist gewaltig, sogar, wenn es der selbe hund, einmal so und einmal so trainiert ist.

 
@Pixel:

Kurz zur Erklärung:
Azawakh und Greyhounds sind zwei ganz verschiedne Typen von Windhunden.

Aza's gehören zu den orientalischen Windis, die wohlgemerkt Langstreckenläufer sind.

Greyhounds hingegen gehören (wie Whippets auch) zu den okzidentalen, Windhunden und sind Sprinter.
Das sieht man eindeutig am Körperbau.

Sprinter sind viel stärker bemuskelt da es extrem Kraft braucht diese enormen Geschwindigkeiten zu erreichen.
Die Orientalen können von der Geschwindigkeit niemals mit einem Grey mithalten, aber dafür halten sie ihr Tempo sehr lange durch.

Diese zwei Windhunde-Typen sind ein sehr gutes Beispiel dafür wie unterschiedlich Ausdauer und Kraft sich auf den Körperbau auswirkt...

 
ok, dann hat entweder der speaker da chabis erzählt oder ich hab nicht richtig zugehört. er hat nämlich gesagt, dass kein windhund ein langstreckenläufer ist, sondern alles sprinter. ;)

 
Original von Pixel-Paws

ok, dann hat entweder der speaker da chabis erzählt oder ich hab nicht richtig zugehört. er hat nämlich gesagt, dass kein windhund ein langstreckenläufer ist, sondern alles sprinter. ;)
Hm, kommt wohl darauf an wie meinen einen Sprinter definiert.

Aber gerade die Azwakh sind ursprünglich die Windhunde der Tuareg und legen in ihrer Heimat den Steppen und Savannen beachtliche Strecken zurück.

Hier ein Zitat:In seiner Morphologie und Anatomie, der asketischen Geometrie seiner Formen, ist der Azawakh vollkommen von seiner Heimat geprägt - geboren, um als unermüdlicher Läufer über lange Strecken, mit dem Wind um die Wette, über Steppen und Savannen zu fliegen. Windhundästhetik pur entfaltet er besonders in der Bewegung: Kopf und Hals hoch getragen, tänzelt er in leichtem, federndem Trab dahin oder schnellt mit weit ausladenden Galoppsprüngen - einer flüchtenden Gazelle gleich-schwerelos über den Boden, kaum, dass seine Füße die Erde zu berühren scheinen.

Mehr zum Azawakh findet man hier

 
alle mediterranen windis (podenco und co.) sind ganz typische ausdauerläufer, noch extremer als orientalen. aber auch bei denen merkt man den unterschied deutlich, auch und vor allem an den muskeln.

jendayi ist ein muskelpaket. ich tue nix ausser dass sie immer frei läuft und dabei rennt und zwar sehr gerne und viel und lange. ihre trainer sind die barsois, oder ist sie die trainerin der barsois? *studier*.

meine barsoizüchterin sagt, man dürfe barsois nicht zuviel frei laufen lassen, sonst würden sie zuviel muskeln entwickeln...lol. selten sowas dummes gehört.

mir spielt es keine rolle ob viel oder wenig muskeln, hauptsache es geht ihnen gut und sie können rennen soviel sie wollen.

 
was wäre den falsch daran, wenn die barsois zu viele muskeln hätte laut deiner züchterin?

 
Original von sighthound

meine barsoizüchterin sagt, man dürfe barsois nicht zuviel frei laufen lassen, sonst würden sie zuviel muskeln entwickeln...lol. selten sowas dummes gehört.
Sorry, aber das ist wiedermal typisch Showhunde-Züchter. :rolleyes:

Ja nicht zu viel Mukies, macht sich auf ner Ausstellung nicht gut... X(

Da hab ich lieber "zu dürre" Muskelpakete, die gesund sind dafür halt keine gute Bewertung bekommen :D