hallo
ich denke es ist schwierig diese frage überhaupt zu beantworten, denn meiner ansicht nach spielen viele aspekte mit.
eine sichere bindung zeichnet sich ja dadurch aus, dass der hund weiss wohin (zu wem) er gehört, aber auch eigenständige aktivitäten entwickeln kann (nicht klebt).
wenn ein hund klebt, weil er sehr unsicher ist, sich nicht von seinem menschen wegtraut, dann ist die bindung zu seinem menschen eben unsicher. er kann ohne diesen menschen kaum existieren und lebt in ständiger angst diesen zu verlieren. das könnte man fälschlicherweise als "ein mensch hund" missverstehen. (oft wird diese art einer gestörten bindung von laien sogar als "besonders eng" bezeichnet)
in wirklichkeit, kann das aber ein top sozialisierter welpe aus einer guten zucht sein, der das pech hatte zu einem unverlässlichen oder unsensiblen besitzer zu kommen..
hier würde die these also nicht stimmen.. allerdings nur, weil der mensch den welpen eben auch wenn er älter als 8 wochen ist noch "verderben" kann.
über Jills welpenzeit weiss ich leider wenig. ich weiss nur, dass sie bei einem rinderzüchter geboren ist. angeblich waren die eltern arbeitshunde.
da sie anfangs recht unsicher war, orientiert sie sich sehr an mir. trotzdem erkundet sie fremde menschen in der regel (wenn ich sie lasse) neugierig und neigt zur distanzlosigkeit. (drückt sich richtig an die leute um gestreichelt zu werden)
über aussies liest man häufig, sie seien fremden gegenüber eher reserviert.. jill hat dieses buch wohl nicht gelesen.
ausserdem ist sie käuflich. ich könnte sie wohl jedem mitgeben, wenn ich ihn mit goodies und spielzeug ausstatten würde.. =)
mein fazit zu dieser these: das ziel sollte sein, einen hund zu erhalten (herdies und andere spezielle hunde ev. ausgenommen), der weder das eine noch das andere ist.
der freundlich, entspannt und furchtlos auf fremde menschen zugeht, dabei jedoch genau weiss wohin er gehört und wer ihm sicherheit und geborgenheit vermittelt.
und natürlich ist dies mit einem hund, der schon in der aufzucht viele verschiedene positive erfahrungen sammeln konnte und auch eine bindung zum züchter aufbauen durfte, schneller erreicht als mit einem welpen aus einem schweinestall, der keine menschen kennt.
unmöglich ist es aber auch mit dem zweiten fall nicht.