Parelli

Disthen

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26. Jan. 2009
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Hallo zusammen!

Hatte heute meine erste Lektion in Parelli Bodenarbeit. Wir haben Spiel 1 - 3 angeschaut. Hatte vorher mich auch eingelesen und mir diverse Videos angeschaut. Einerseits kann ich den Aufbau der Spiele nachvollziehen. Sehe was damit vermittelt werden will. Auch sehe ich, dass man jeweils in 4 Stufen arbeitet, also dem Pferd genügend Zeit gibt richtig zu reagieren. Trotzdem finde ich es dann schon heftig, wenn man die 4. Stufe Druck anwenden muss. Auch die Reaktionen des Pferdes sind natürlich teils nicht ohne und ich frage mich, ob ich das so wirklich durchziehen kann, da ich mich ja genau vor diesen Reaktionen fürchte. Gibt es denn wirklich keine Pferdeerziehung, wo man nicht dreinschlagen muss? :(

Bin etwas sehr hin und her gerissen. Ich bin mir auch sicher, ob das das Richtige für unseren Pony ist, oder ob man sie sich nicht zum Feind macht und einen Krieg anzettelt, den es jetzt nicht gibt. Vor allem auch das Hantieren am Kopf gefällt mir nicht wirklich, da unsere sowieso schon extrem heftig reagiert, sobald man am Kopf zuviel rumzuckt.

Bin schon sehr hin und her gerissen. Muss vielleicht noch erwähnen, da die Chefin vom Gestüt meinte ich solle zuerst mit ihrem Shetty arbeiten und nicht mit unserem Pony. Ich wusste ziemlich schnell auch weshalb, wäre wohl ziemlich schnell davon gerannt, ob Reaktionen die da gekommen wären. Der Shetty ist einfach ein grösserer Hund und so für mich noch eher handelbar.

Was gar nicht recht, was ich machen soll. Habe mir soviel davon erhofft und bin soooo ernüchtert. :(
Susanne

 
...hab vo ner Kollegin das Level 1 (DVD) bekommen zum anschauen - bin noch dran. Sie arbeitet angeblich erfolgreich mit ihren zwei Pferden...

Doch ne Tierheilpraktierkin und -kommunikatorin hat mir dann erklärt, dass es im Prinzip darauf beruht den Willen zu brechen - was ich nicht so toll finde!

Kann Dir erst mehr dazu sagen, wenn ich's durchblickt hab...
...aber würde Dir generell abraten, wenn Du unsicher bist!

 
Wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass es nicht das Richtige ist, würde ich auch sagen: mach einfach die Übungen, die euch Beiden Spass machen und gut ist. Du musst ja nicht strikte das ganze Programm durchziehen.

Ich persönlich mache zB gerne das Abstreichen des Körpers mit div. Materialien, vor allem mit der Zeit solchen, die ungewöhnlich sind (Plastiksäcke, Luftballons, etc.).

Das Hantieren am Kopf ist auch nicht so meins, jedoch finde ich das Nachgeben (Kopf tief, wenn man die Hand in den Nacken legt) keine schlechte Sache. Damit kam sogar "meine" Araberin bei einer Show etwas zur Ruhe, nachdem sie vor lauter Trubel nur noch zappelte. Jedoch haben wir das in Ruhe und ohne Zwang aufgebaut. Jeder cm mit dem Kopf in die Tiefe wurde belohnt, nie irgendwie gerupft oder gezupft.

Ich arbeite auch am liebsten mit einem weichen Lederkappzaum und möglichst keiner Einwirkung vom Seil her an den Kopf. Das Pferd soll die Übungen freiwillig mitmachen, nicht aus Angst vor Schmerz.

 
Liebe Disthen

Was sind denn die Reaktionen, die Du so sehr fürchtest? Oder hast Du das evtl. schon in einem anderen Thread erzählt?

 
Danke für eure Antworten. Hatte eine ziemlich miese Nacht deswegen und meine Gedanken sind gekreist. Mir war ja bewusst, dass es bei dieser Methode um reines Dominanztraining geht. Dass man es aber so heftig angeht habe ich echt nicht gerechnet, denn das zeigen sie einem in den tollen Filmli nicht. Ich habe einfach echt ein Problem damit diese Peitsche meinem Pferd voll aufs Nasenbein zu knallen, wenn es eine Übung zum ersten Mal macht und noch gar nicht weiss, was richtig oder falsch ist.

Talking Animals: Wie richtest du denn das Pferd wieder aus, wenn es dir beim Friendly Game weicht oder vorwärts läuft? Die Trainerin hat dann am Halfter gezupft 2, 3x und unsere hasst das wie die Pest.

Das Problem ist halt, wenn ich das Lernen wollte, dann würde mir dies halt jemand so zeigen wie man es macht und das ist mir zu heavy. Werde wohl einfach die Geschichte abblasen und weiter nach "dem" Weg für uns suchen. Eines habe ich aber sicher gelernt, jeder der mir in Zukunft einen Vortrag über Gewalt beim Pferdesport hält, kann ich getrost damit auf die Plätze verweisen, dass die Parelli-Methode definitive phsychisch wie auch physisch gewalttätig ist. :(

Wie verhält es sich denn mit den Theorien von Monty Roberts? Das Selbe?

 
Ich habe mich auch einmal ein wenig mit Parelli befasst.
Nachdem ich mal die Arbeit einer Parelli-Instruktorin beobachten durfte, war ich von dieser Methode sehr fasziniert und wollte daher mehr darüber wissen.

Ich finde Parelli grundsätzlich nichts Schlechtes. Doch mir widerspricht z.T. auch, dass stark Druck auf das Pferd ausgeübt wird. Es gibt Pferde, die diese Methode der Arbeit überhaupt nicht vertragen.

Parelli ist meiner Meinung nach besonders für freche und respektlose Pferde geeignet. Ein unsicheres oder kooperatives Pferd kann man dadurch jedoch sehr verunsichern.

Generell bin ich nicht so Fan von diesem starken "Dominanz-Denken", weder beim Hund noch beim Pferd. Ich finde, auch ein Pferd soll gewisse Dinge freiwillig machen, und nicht bloss, weil es die sonst drohenden Konsequenzen kennt.

Was ich ganz persönlich an dem ganzen Parelli-Zeugs als sehr unsympathisch empfinde ist die Marketing-Maschinerie, die dahinter steckt. Wenn Du dich im Shop umsiehts hats dort Dinge, die einen reellen Wert von 20 chf haben, aber für 120 chf verkauft werden.
Ich mag es einfach nicht besonders, wenn es wirkt, als würde es primär ums Geschäft gehen.

Was ich Dir raten würde:
1. Wenn Du Zweifel an der Methode hast, lass es bleiben. Ich denke, Du kennst Dein Pferd immernoch am besten und kannst erkennen, wenn es für Euch nicht stimmt.
2. Pick Dir einfach die einzelnen Elemente raus, die dich persönlich ansprechen. Die "seven Games" sind ja durchaus sehr gute Spiele, aber Du musst die ja nicht nach Schema F umsetzen, sondern kannst sie Euren individuellen Bedürfnissen anpassen.

 
Original von hundeglück

Liebe Disthen

Was sind denn die Reaktionen, die Du so sehr fürchtest? Oder hast Du das evtl. schon in einem anderen Thread erzählt?
Ausschlagen, Steigen, davon rennen und zwar weil ich dann nicht weiss, was ich machen kann/muss/soll. Ich habe Angst vor Pferden!

 
Original von Disthen

Wie verhält es sich denn mit den Theorien von Monty Roberts? Das Selbe?
Zu Mony habe ich die Bücher gelesen. Er gilt generell als jemand, der auch nicht gerade zimperlich ist.

Zwar ist er ganz klar gegen körperliche Gewalt, aber der psychische Druck bei ihm ist enorm. Das "Join up" ist sicher nicht schlecht, meines Erachtens bei den meisten Pferden, die gerne mitarbeiten, nicht erstrebenswert.

Viele Pferde verstehen halt diese Art der Arbeit gar nicht, weil sie total anders ausgebildet sind.

Des Weiteren: was mich bei Monty stört ist, dass er sich u.a. damit rühmt, ein ungezähmtes Pferd innert einer halben Stunde unter den Sattel zu bringen. Nur: ist das überhaupt erstrebenswert?

Man kann sich ja denken, wie verzweifelt ein Pferd nach Anschluss suchen muss, um sich so etwas gefallen zu lassen....

 
@Santana: Danke für deine Erklärung. Damit habe ich die Antworten auf meine innerlichen Fragen erhalten. Das Join up kenne ich, da ich es in etwas umgewandelter Form mit Hunden gelernt habe. Aber eben, das brauche ich eigentlich auch nicht.

 
@Susanne

ich bin überzeugt, dass Parelli lange nicht für jedes Pferd geeignet ist. Wie du auch selber spürst, glaube ich auch, das man ein kooperierendes Pferd in eine Situation bringt, in der es irgendwann nicht mehr kooperiert und dann muss man sich eben mit Druck durchsetzen.
Parelli fordert ja diese Situationen regelrecht heraus.
Für meine Pflegestute wäre es komplett falsch, sie würde das Vertrauen verlieren und ständig zicken.
Den Kopf tief halten üben, das find ich gut, braucht man ja auc him Alltag, aber das finde ich geht halt am Besten mit immerwiederkehrenden Uebungen und Belohnung. Sonst am Kopf hantieren finde ich nicht nötig und mache dies auch nur bei den Sachen, die sein müssen; Nüstern rausputzen etc.
Wie auch in der Hundeerziehung gibt es auch hier kein Patentrezept.
Ich persönlich habe mich viel belesen, verschiedene Lektionen bei versch. Instruktoren besucht und mir halt das für mich Beste herausgezogen.
Anja Beran finde ich noch sehr gut....

 
Original von Disthen

Ich habe einfach echt ein Problem damit diese Peitsche meinem Pferd voll aufs Nasenbein zu knallen, wenn es eine Übung zum ersten Mal macht und noch gar nicht weiss, was richtig oder falsch ist.
Das ist meiner Meinung nach auch nicht nötig und absolut daneben! Natürlich habe ich die Gerte auch schon eingesetzt bei Djambala, dies jedoch nur, wenn die Kacke wirklich am Dampfen ist und dann auch nur 1mal mit Nachdruck und gut ist.

Man kann mit einer langen Touchierpeitsche sehr gut auch optische Signale einsetzen. Djambala hat bei mir gelernt, dass wenn ich die Peitsche in die Luft hebe und damit einmal vor ihr von oben nach unten eine Bewegung mache, sie stoppen muss. Vorher hat sie jedoch das "WHOA" gelernt, denn ich will ihr ja keins über die Nase hauen damit sie anhält. Mit der Zeit konnte ich das WHOA weglassen und sie stoppt schon auf diese Bewegung vor mir.

Die Peitsche (ich arbeite immer mit langer Touchierpeitsche oder Longierpeitsche bei der ich das Seil gekürzt habe) setze ich beim Arbeiten nur als verlängerten Arm ein. Ein Pferd merkt ja, wenn eine Fliege auf seinem Fell sitzt. Da reicht das Anlegen der Peitsche als Leit-Rahmen völlig.

Original von Disthen

Talking Animals: Wie richtest du denn das Pferd wieder aus, wenn es dir beim Friendly Game weicht oder vorwärts läuft? Die Trainerin hat dann am Halfter gezupft 2, 3x und unsere hasst das wie die Pest.
Ich halte es lose am Strick und zwinge es nicht zum Stillstehen. Es soll bei mir bleiben, jedoch kann es weichen. Das Pferd soll in meinen Augen selber den Lernprozess durchlaufen, dass zB der böse Plastiksack in meiner Hand, mit dem ich es abstreiche, überhaupt nichts tut und dass er auch nach 20mal weichen nicht weg geht. Bei dieser Arbeit rede ich nicht mit dem Pferd, bin einfach da, schaue es jedoch nicht intensiv an und bin mit der Einstellung dabei, dass es mir piepegal ist, wenn das Pferd zappelt.

Man muss Geduld haben, es kann einige Minuten dauern, bis das Zappeln aufhört. Sobald das Pferd sich beruhigt und stillsteht und mir beginnt zu vertrauen, belohne ich es (Entfernen des "bösen" Gegenstandes und Click/Futter).

Original von Disthen

Wie verhält es sich denn mit den Theorien von Monty Roberts? Das Selbe?
In meinen Augen in bestimmten Dingen auch fragwürdig. Join-Up nach seiner Methode finde ich auch nicht unbedingt nötig. Ich habe nie nach ihm gearbeitet und kann mit Djambala und Nasyp frei arbeiten.

 
Hi Disthen

Ich kann Dich gut verstehen... Nachdem mich eines der Pferde meines Freundes an den Kopf geschlagen hatte (aus Übermut und mangelndem Respekt und natürlich wegen MEINER Dummheit) hatte ich riesen Angst vor ihm. Ich traute mich kaum, an ihm vorbei zu laufen, geschweige denn, ihm die Hufe auszukratzen. Eine Kollegin hat mir dann einen Kurs bei einem Mann geschenkt, der nach Parelli arbeitet, aber seine eigenen Überzeugungen miteinfliessen lässt. Er hat mir dann gezeigt, wie ich mit dem Pferd arbeiten kann, ohne mich in direkte Gefahr zu begeben. Die 2 Stunden haben Wunder gewirkt, aber alleine wäre ich völlig überfordert gewesen. Habe mich dann zu Hause auch an ihn gewagt, aber nur, wenn jemand in der Nähe war. Inzwischen ist er handelbar und ich entspannter.
Was ich damit sagen möchte: Wenn Du kein gutes Gefühl dabei hast, tu's nicht. Meistens weiss man ganz genau, was gut für einen ist. Versuch' jemanden zu finden, dem Du vertraust. Und dann macht Ihr das zusammen und Du übernimmst mehr und mehr den Lead. Toi, toi, toi!! :thumbs:

 
Ganz herzlichen Dank für all eure Antworten. Sie haben mir sehr weitergeholfen. Auch meine Tochter war froh, als ich ihr heute Mittag eröffnet habe, dass ich das Parelli mit unserer Maus nicht machen werde. Vielleicht versuche ich mal nochmal die normale Bodenarbeit oder versuche eben das Friendly Game so wie du, Talking Animal, es beschrieben hast. Ich hoffe inständig irgendwann einen Pferdeweg zu finden, wo ich nicht dreinschlagen soll. Ich habe noch nie einen Hund geschlagen, egal welcher Typ es war. Ich habe es immer geschafft mich überzeugend und konsequent durchzusetzen ohne dreinschlagen. Es wäre schön, wenn ich diesen Weg bei den Pferden auch finden könnte. Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ich werde wohl, auf die klassische Bodenarbeit zurück gehen und dort in meinem Tempo und auf meine Art etwas machen und vielleicht lasse ich es auch ganz. Mal schauen wie es weiter geht. Komischerweise fühle ich mich wie auch Harmony am wohlsten, wenn wir frei arbeiten können. Ich sie also gar nicht am Strick habe.

Hundeglück, danke für deine ehrliche Geschichte. Es hat mir gut getan, zu hören, dass es auch anderen so geht und nicht nur ich "komisch" bin. Ich bin wohl einfach eher der Raubtiertyp. :D

 
@Disthen: beim Arbeiten (Bodenarbeit oder Reiten, etc.) habe ich auch noch nie geschlagen.

Jedoch muss ich zugeben, dass Djambala mich schon einige Male versucht hat richtiggehend in die Nesseln zu setzen, worauf ich dann mit einem "Chlapf uf de Arsch" reagiert habe ohne Nachzudenken. Dies nicht, weil ich Gewalt anwenden toll finde oder dies mein Stil wäre. Es ist einfach so, dass dieses Pferd mich in bestimmten Situationen über die Grenzen bringt.

Jedoch haben diese Fudi-Tätsch unser Vertrauen nicht erschüttert, eher im Gegenteil. Es kam schon eine längere Zeit nicht mehr vor. Vorher hat sie mich täglich getestet damit, ob sie das WHOA einhalten soll, ist meterweit rückwärtsgerannt, hat gebockt und sich auf der Trense "festgebissen", Vollbremsungen gerissen im Gelände um mich loszuwerden etc. Ich musste regelmässig zum Osteopathen, weil es mich oft dermassen durchgeschüttelt hat auf ihrem Rücken und mir alles nur noch weh tat.

Natürlich wurden Zähne kontrolliert, Tierarzt war mehrmals da, Osteo war da, Sattler hat den Sattel angepasst/aufgepolstert, Lammfellunterlage gekauft, ich habe sehr viel Muskelaufbau vom Boden her gemacht, etc. und mit diesem Pferd war körperlich alles bestens..... jedoch war sie überhaupt nicht "amused", dass da nun so ne olle Tante kommt, die was von ihr verlangt.

Mittlerweile arbeiten wir gut zusammen und sie macht keine Riesen-Zickereien mehr und wir können ausreiten mit kleinen Übungen, ohne Vollbremsungen und Bockereien, sie lernt langsam aber sicher auch die Hinterhand aktiv einzusetzen und kriegt Muckies am Rücken und am Fudi. Zirkuslektionen-Stunden nehmen wir nun auch zusammen und sind schon fleissig am üben an den Grundlagen.

So ein Pferd habe ich bisher nicht oft erlebt, vor allem nicht bei den Arabern. Jedoch ist sie halt eine ganz spezielle Stute und ich würde den Teufel tun, wenn ich ihr Vertrauen verspielen oder missbrauchen würde. Dann würde sowieso nichts mehr gehen, sie würde sofort "abschalten".

@Disthen: bitte gib nicht auf und lass es ganz! Ich spüre sehr viel Herz bei dir für Harmony und sie arbeitet auch gerne mit dir zusammen (sorry, musste sie einfach kurz antippen darauf =) ) und gerade deshalb solltest du dich nicht entmutigen lassen.

Wie wäre es denn zB für dich, wenn du dir einen Trainer suchst, der mit dir ein Übungskonzept erarbeitet für dich und Harmony, mit den Dingen die zu euch passen?

Wir haben es auch so, dass wir eine Reitlehrerin haben, die uns nach unseren Wünschen unterrichtet und die vor allem mit ihren eigenen Pferden so arbeitet, wie wir es auch super finden (ohne Gewalt, aus allen Konzepten die guten Sachen herausgepickt, mit Spass und Motivation).

Ev. findest du ja auch so jemanden?

 
Liebe Talking Animals, ganz herzlichen Dank für deine lieben Worte. Ich verstehe was du meinst und irgendwie bringen uns doch alle unsere Tiere irgendwann an irgendeine unserer Grenzen und damit ein Stück weiter in unserer persönlichen Entwicklung. Tja, und Harmony ist eine Quaselstrippe. :D Wohl die Kommunikativste all meiner Tiere. Aber wenn es ans Eingemachte geht, dann kann sie auch beharrlich schweigen. *Grrrrr* So weiss ich zum Beispiel nicht, wieso sie nicht einfach akzeptieren kann, wenn ich ein bisschen mehr räumliche Distanz zu mir einfordere. Wieso sie mir beim Hufschmied und danach so Terror gemacht hat. Wieso sie manchmal so zickig ist, wenn ich etwas an ihr mache. Es gebt eine Seite an Harmony die ich verstehe, schätze und liebe und eine Seite mit der ich so gar nicht umgehen kann. Die mir Angst macht.

Bin jetzt gespannt, wie es morgen wird. Wir verladen sie das erste Mal und fahren in die grosse Reithalle zu einem Trainingsspringen. Der Parcour ist schweine schwer. Wir waren heute Abend aufstellen. Bin mal gespannt, wie sie sich macht und wie es läuft.

 
uiiii.. da muss ich wohl absolut dagegen sprechen..

ich habe sehr gute erfahrung/ wissen über/ mit pferden.
ich habe viel gearbeitet mit jungen sowie auch problem und mit meinem eigenen pferd.

betreff marketing:
muss ich dir zustimmen. man bezahlt hauptsächlich den namen aber das ist überall so. kaufst du bei jemand anderem ein produkt welcher ein solch guten namen hat bezahlst du die selbe höhe.

betreff "peitsche":
es ist keine peitsche sondern einen carrot-stick (verlängerter arm) bei welchem du oben durch die schlaufe ein "brindle" durchziehen kannst um das pferd auf grössere distanz lenken zu können.

betreff "kopf-senken":
das kann keiner durch "das brechen" erreichen!!!
du erreichst das lediglich durch enormes vertrauen. je schneller und je feiner du es hin bekommst desto grösser ist das vertrauen deines pferdes.
wen dein pony sowiso mühe hat wen man es am kopf berührt (ich nehme an das aufzäumen etc. wird auch keine einfache sache sein) wäre es absolut richtig das spiel nr.1 täglich und immer wieder zu üben.

es stimmt überhaupt nicht, dass man dem pferd keine zeit ässt, den willen bricht etc.
du hast die phase welche bei jedem game eingehalten werden und das pferd hat zeit glaub mir!

sorry aber solche dinge machen mich anderst sauer---

 
xs86: Es gibt viele Menschen die grosse Erfahrung mit Pferden haben. Das heisst aber nicht, dass jeder für jedes Pferd gleich geeignet ist. Und noch mehr Menschen gibt es die einfach das Gefühl haben, sie hätten viel Ahnung. Es ist immer ein Suchen nach dem passenden Weg für jedes Team. Dieser Weg passt für mich nicht. Und ich habe genug Gribs in der Birne, gesunden Menschenverstand und Erfahrung mit Erziehungmethoden generell, dass ich durchaus verstehe auf was bei Parelli und wie abgezielt wird. Und ob ich dann eine Peitsche einem Pferd über den Nasenrücken knalle oder einen Carrot Stick (den wir übrigens benutzt haben wie auch sonst alles original Equipment) aus Fieberglas der wohl noch mehr schmerzt, ist mir scheiss egal, ich will das nicht!!! Ich würde auch meinem Kind keine Faust auf's Auge donnern nur weil das eine Super Nanny gerade werbewirksam auftischt. Es mag gut sein für Problempferde oder für junge respektlose Pferde. Nur das haben wir nicht. Also sehe ich es nicht ein, wieso ich irgendwo einen Krieg anzetteln soll wo Friede herrscht.

PS. Sie macht beim Zäumen gar keine Problem. Schaff sogar ich. Trense an den beiden Ringen hinhalten und sie macht selber den Mund auf und dann kann man ihr den Rest anziehen. ;) Ergo, die kann jeder Dödel zäumen, sie hasst es aber wenn man sie am Halfter links und rechts ausgebunden hat und dann jemand am Nasenriemen hält oder gar ruckt. Also Rucker am Halfter, damit verspielt man es mit ihr.

 
auf jedenfall, jedem das seine aber es ist falsch wen eine person (oder auch mehrere) nach nur einer lektion behaupten, dass parelli nur zum erfolg kommt da der wille des pferdes gebrochen wird.

totaler unsinn.
in welcher situation musstest/ hast du den deinem pferd mit dem stick eines über die nase gebrescht?

 
@xs86: es gibt sehr gute Parelli-Instructors, die ohne Gewalt arbeiten und auch viele Menschen, die zum Glück auch den Weg gefunden haben, ohne Gewalt mit Pferden zu arbeiten.

Disthen hat explizit von dieser Trainerin geschrieben, die das Pferd beim Friendly Game scharf am Halfter zupft wenn es weichen will und die offensichtlich wollte, dass man dem Pferd mit dem Carrot Stick eins über die Rübe zieht, für was auch immer.

Sowas darf meiner Meinung nach nicht sein, ich sehe den Sinn dahinter nicht. Soll das Pferd aus Vertrauen stehenbleiben oder weil es unangenehm werden könnte? Dann kann man auch gleich das Pelham montieren und die dicken Sporen.

Wie gesagt, auch ich habe schon die Gerte eingesetzt (welcher Reiter nicht?), jedoch waren dies Situationen, die hätten gefährlich werden können und die ich einfach nicht akzeptieren wollte und konnte.

Jedoch gibt es für mich keinen Grund, ein Pferd, das lernen muss am ganzen Körper abgestrichen zu werden oder das eine Übung zum ersten oder zweiten Mal macht zu zupfen oder mit dem Stick irgendwie rigoros ranzugehen.

 
Wir haben nur die Spiele 1-3 gemacht und dies ist ja bei Spiel 3 jeweils die 4. Stufe beim Druck machen (Also Nase natürlich bei der Vorhand weichen). Ich habe vorher auch gelesen und DVD's angesehen. Zwei junge freche tremperamentvolle Pferde vom Stall waren bei einem Instruktor zur Ausbildung weil die Besitzer massive Probleme mit ihnen hatten. Also ich kenne direkt vorher und nachher Fälle. Diesen Pferden hat es offensichtlich auch gut getan. Nur ist das eine komplett andere Geschichte als unser Pony. Übrigens, wenn du genau gelesen hättest, dann hättest du mitbekommen, dass ich (zum Glück) nicht mit unserem Pony gearbeitet habe.

Eigentlich bringt es auch nichts jetzt hier jede Einzelheit durchzugehen. Mein Entschluss steht fest. Parelli mag für gewisse Leute und Pferde was sein, für mich nicht! Wenn du mir Empfehlungen hast für wirklich friedliche faire Methoden für anständige umgängliche Pferde dann bin ich sehr offen dafür. Aber Cowboy, Lasso, Dominazgebahren - ein klares NEIN!

Je länger ich mir heute so meine Gedanken gemacht habe, erinnern mich gewisse Ansätze an die Methoden von Schlegel bei den Hunden. *immernochnachdenklichbin*