Phen-Pred oder Rimadyl?

Spuki

Erfahrener Benutzer
29. Juli 2011
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Hallo Foris

Unser Boxer Spike (5 Jahre alt) hat HD mit leichter Arthrose und auch schon Arthrose in seinen Gelenken in den Vorderbeinen. Als wir Spike mit knapp einem Jahr kastrieren liessen, machte der TA ein Röntgenbild von seiner Hüfte. Wir wollten das, weil wir aufgrund Spike's Verhalten den Verdacht hatten, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Leider zu recht.
Seit der Diagnose haben wir für unseren Boxer das Rimadyl als Schmerzmittel. Das bekommt er nicht regelmässig jeden Tag, aber jetzt wo es wieder kalt ist braucht er öfters mal eine Tablette. Wir haben das auch schon mit unserem TA angeschaut und er sagt, wir sollen bei Rimadyl bleiben, nicht auf ein anderes Medi wechseln.

Nun hat meine Schwiegermutter für Ihren Hund das Phen-Pred erhalten und mir gesagt, ich solle doch mal meinen TA danach fragen. Das Phen-Pred ist ein Antirheumatikum für Hunde und das Rimadyl ist ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Ich weiss, dass Arthrose und Rheuma nicht dasselbe ist. Aber ich möchte euch nach euren Erfahrungen, Meinungen oder euer Wissen fragen. Vielleicht gibt es hier TA's, angehende TA's oder TPA's, welche mir Tips geben können. Oder eben auch diejenigen Foris, welche eines der beiden Medis ihren Hundis geben. Ich bin im Januar sowieso mit Spike beim TA, dann frage ich ihn. Aber ich höre auch gerne eure Erfahrungen und Meinungen. Ich danke euch.

 
Hallo ich gebe mal eine indirekte Antwort (obwohl ich die Direktantwortentaste gedrückt habe :D ):

Es gibt folgende Scherzmittelgruppen (Analgetika) in der Medizin:
Opiate wie Morphium, Fentanyl, Methadon, Tramadal, Pethidin usw.
Steroide wie Prednisolon, Dexamethason, Flumethason, Kortison usw,
NSAID (= non steroidal antiiflammantory drugs, also nichtsteroidale ausser obige Opiate) wie Rimadyl, Metacam, Loxicom, Metamizol, (Phenyl)butazolidin, Aspirin......

Opiate sind sehr potente Schmerzmittel wirken jedoch nicht entzündungshemmend und haben Suchtpotential
Steroide sind sehr gute Entzündungshemmer, wirken gut gegen Fieber (antipyretisch) und immunsuprressiv, der GIT hat nicht so Freude dran.
NSAID sind Entzündungshemmer, antipyretisch und analgetisch (nicht so stark wie Opiate). GIT hat auch nicht sehr Freude dran.

GIT = Gastrointestinaltrakt, also Magen, Darm.

Der geneigte Leser hats gemerkt: RImadyl und Phen(ylbutadion)Pred(nisolon) gehören nicht in die gleiche Gruppe. Es gibt Unterschiede, sind aber hier nicht so von Bedeutung. Opiate und Steroide oder opiate und NSAIDs können kombiniert werden. Steroide und NSAIDs nicht: Gefahr von Magenblutungen. Das phenPred ist eine Ausnahme, beide Wirkstoffe gehören zu verschiedenen Gruppen, welche nicht kombiniert werden sollten, weil sie aber einen synergistischen Effekt haben, kann die Dosierung der beiden Komponenten runtergefahrten werden, was es wieder verträglich macht.

Natürlich gibts noch viel mehr "Schemrzmittel" als ich aufzählte, die lassen sich aber fast alle in eine der obigen drei Gruppen einteilen. Welche NSAIDs du auch immer dem Hund gibst: alle habe NEbenwirkungen auf den GIT, die einen mehr die anderen weniger, auch wenn die Hersteller zuweilen das Gegenteil behaupten: Die einen vertragen Rimadyl schlecht, dafür können Sie symptomlos ein Leben lang Metacam schlucken oder umgekehrt.

Alles klar?? :jup

 
Vielen Dank für deine Antwort. Welches Medikament würdest du empfehlen?

 
Wir haben für Luna Rimadyl und da sie es super verträgt und es anschlägt, bleiben wir dabei.
Sie bekommt es ebenfalls auf Grund ihrer Gelenkprobleme - auf den Bildern (Knie, Hüfte, Rücken) sah man zwar nichts, trotzdem hinkt sie nach zu starker Belastung und hat Mühe mit den Knien (die Ähnlichkeit von mir und meinem Hund sind verblüffend), dann bekommt sie jeweils ein Rimadyl und bis am nächsten Morgen ists wieder gut.

 
Jessy, hattest du noch nie das Gefühl, dass es Luna auf den Magen schlägt, wenn sie öfters eine Tablette bekommt?

 
Spuki, nein, fiel mir zumindest noch nie auf. Sie benimmt sich wie sonst auch, bekommt allerdings höchstens zwei pro Woche, meistens am Wochenende wenn wir länger spazieren und spielen.

 
Rafa hat das Canidryl (generikum von rimadyl) seit ca 2 Jahren jeden Tag... Dies verträgt sie Super... Keine Nebenwirkungen... Dafür verträgt sie das metacam nicht. Es wirkt nicht bei ihr.


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Vielen Dank für eure Antworten

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Anda hat bei starkem Spondyschub Arthry Dog in Reserve! Spreche mich aber vor der Gabe
mit meiner THP ab da ziemlich Magenagressiv!


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Wenn Müüsli einen Spondyschub hat und kaum bis nicht gehen kann, gebe ich ihr auch ein Rimadyl, dies ist aber alle 3, 4 Monate so - ist das ok, oder was würdet ihr geben? Nebenwirkungen hat sie keine, nach einigen Stunden kann sie wieder normal laufen und der Rücken entspannt sich.

 
Sobald ich das Phen-Pred bei Loony ausprobiert habe schreibe ich hier was dazu. Musst dich halt noch etwas gedulden.

Grundsätzlich stufe ich Rimadyl als Vorstufe von Phen-Pred ein, das das 2. Ein Kombipräparat ist von Schmerzmittel und Kortison.



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Sobald ich das Phen-Pred bei Loony ausprobiert habe schreibe ich hier was dazu. Musst dich halt noch etwas gedulden.

Grundsätzlich stufe ich Rimadyl als Vorstufe von Phen-Pred ein, das das 2. Ein Kombipräparat ist von Schmerzmittel und Kortison.

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Wenn Loony wirklich ein Osteosarkom hat, kannste Phen-Pred vergessen. Phen-Pred ist Steinzeit nicht umgekehrt. Sind wirklich die Schmerzen das Hauptproblem, so tue Loony etwas Gutes und versuchs mit Fentanyl-Pflaster oder besser: Euthanasie!

Alles andere ist leider ...... nur eine Qual.

P.S. mein Grossvater hatte Knochenkrebs, ich weiss also wovon ich spreche.

 
Tramadol wär doch auch eine Option bevor man gleich ans Ende denkt... Klar ists nit soo stark, aber ich finde es gut.

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...so tue Loony etwas Gutes und versuchs mit Fentanyl-Pflaster oder besser: Euthanasie!
Sonst gehts noch? Solche sprüche kannst du dir echt sparen, ganz besonders in so einer situation!Simi weiss genau, was sie loony zumuten kann und was dann eine qual ist.

 
Tramadol wär doch auch eine Option bevor man gleich ans Ende denkt... Klar ists nit soo stark, aber ich finde es gut.

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Romaine, wie sind Deine Erfahrungen mit Tramadol?

Im Moment bekommt Enes immer noch das Arthridog und ich hoffe, dass es damit noch lange gut geht. Er hat auch keine Probleme mit dem GIT.

Ich hab Das Tramadol 200 Retard zu Hause. Ich hab es von einer Kollegin bekommen, die ihren Hund auch wegen eines Osteosarkom's gehen lassen musste.

Es ging bei dem Hund leider sehr schnell. Es wurde noch eine Bisphosphonate Therapie begonnen, aber leider zu spät. :(

 
Hasli-vet
Ich weiss nicht genau wie du dir die momentane Situation von Loony vorstellst.
Sie rennt auf 3 Beinen rum, sie will spielen, sie frisst wie ein Mähdrescher, sie kommt mit raus auch wenn sie halt nach 20meter sich hinlegen muss weil sie erschöpft ist vom auf 3 Beinen gehen, dann soll sie das. Sie sucht dann halt ein paar Guzis und nach 40min gehts wieder zum Auto.
Wenn Besuch kommt springt sie an ihnen hoch und quitscht vor Freude.

6, 5h Pause zwischen den Rimadyls sind das Maximum. Dann beginnt sie den zersetzten Knochen zu spüren und weiss nicht wie liegen.

Hätte sie das Cauda-Equina Kompressionssyndrom nicht, hätte ich ihr das Teilstück amputieren lassen und durch eine Platte ersetzt.

Klar muss ich sie erlösen, sobald sie sich zu quälen beginnt oder der Knochen bricht. Aber ich denke, das ich durch meinen Job mit Patienten auch etwas Erfahrung habe und den Hund einschätzen kann.

Danke aber für den Tipp mit dem Pflaster.

Was ich nicht verstanden habe ist, wie du das meinst, dass Phen-Pred Steinzeit sei. Kannst du das erläutern bitte.

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Hasli-vet

Ich weiss nicht genau wie du dir die momentane Situation von Loony vorstellst.

Sie rennt auf 3 Beinen rum, sie will spielen, sie frisst wie ein Mähdrescher, sie kommt mit raus auch wenn sie halt nach 20meter sich hinlegen muss weil sie erschöpft ist vom auf 3 Beinen gehen, dann soll sie das. Sie sucht dann halt ein paar Guzis und nach 40min gehts wieder zum Auto.

Wenn Besuch kommt springt sie an ihnen hoch und quitscht vor Freude.

6, 5h Pause zwischen den Rimadyls sind das Maximum. Dann beginnt sie den zersetzten Knochen zu spüren und weiss nicht wie liegen.

Hätte sie das Cauda-Equina Kompressionssyndrom nicht, hätte ich ihr das Teilstück amputieren lassen und durch eine Platte ersetzt.

Klar muss ich sie erlösen, sobald sie sich zu quälen beginnt oder der Knochen bricht. Aber ich denke, das ich durch meinen Job mit Patienten auch etwas Erfahrung habe und den Hund einschätzen kann.

Danke aber für den Tipp mit dem Pflaster.

Was ich nicht verstanden habe ist, wie du das meinst, dass Phen-Pred Steinzeit sei. Kannst du das erläutern bitte.

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Phen Pred ist einfach ein "uraltes" Mittel, eigentlich das Gleiche wie Arthridog. Rimadyl ist moderner. Vielleicht wäre eine Kombination von Tramadol und Rimadyl gut. Ich hatte eine Kundin, die das machte, es schien rel. gut zu wirken. Versuchs mal!

Das Fentanyl-Pflaster wäre dann der nächste und wahrscheinlich zweitletzter Schritt. Evtl. kennst du jemanden aus D dort gäbe es eben ein Fentanyl-Präparat für Hunde. Muss mal googeln ob ichs finde.

 
Habs gefunden Recuvyra heisst das Ding.

Ich versuchte schon eine Firma zu überzeugen das Zeugs zu importieren, aber swissmedicseidank will das niemand, weil der Markt zu klein sei und blablablabla. :curse: