Schnappen beim Streicheln, wieso dieses Verhalten?

Tulipane

Erfahrener Benutzer
07. Juli 2011
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Heute hat es Sari wieder gemacht, und langsam stresst es mich und ich habe bald angst, wenn jemand fremder sie streichelt. 1. Situation: Jemand knuddelt/streichelt Sari, sie ist glücklich, wirft sich auf den Rücken, streckt Bauch entgegen und lässt sich kraulen. Plötzlich ohne Vorwarnung schnappt sie zu. :( . 2. Situation: Jemand streichelt Sari den Rücken, krault sie und plötzlich wie aus heiterem Himmel schnappt sie zu. 3. Situation: Sari liegt mit meinem ältesten Sohn auf dem Boden und sie kuscheln, plötzlich knurrt sie ihn an, als er nicht sofort aufhört, knurrt sie nochmals.

Situationen 1 und 2 sind jetzt schon öfters passiert, gerade heute wieder mit der Hundesitterin, die sie sehr mag. Zum Glück hat sie noch niemanden verletzt, doch es ist jedes Mal ein Schreck. Dieses Verhalten hat sie von Anfang an, da habe ich gedacht, sie müsse sich zuerst an Streicheleinheiten gewöhnen, doch anstatt besser ist es eher noch schlimmer geworden und heute kam nun die Hundesitterin dran. Was ich nicht verstehe ist, dass es immer in ganz entspannten Situationen geschieht, es kann sogar sein, dass wenn sie auf dem Rücken liegt vor Wöhli sogar die Augen geschlossen hat, um dann ganz plötzlich zu schnappen. Sie wurde nie bedrängt oder gestört.

Weiss jemand, wieso sie dieses Verhalten haben könnte und was man dagegen tun kann? Danke schon mal für eure Meinungen.

 
Hallo Zulipane

kann es ein, dass sie dann immer an der gleichen Stelle berührt wird, wenn sie dieses Verhalten zeigt?
wäre es möglich, dass die Hände dann über eine schmerzhafte Stelle gleiten?

Grüsse
Nati

 
An Schmerzen habe ich auch gedacht. Doch wenn ich sie dann abtaste und an ihr herumdrücke macht sie keinen Mucks. Komisch. Vor allem wenn es beim Bauchkraulen geschah, habe ich sie danach abgetastet, doch keine Reaktion. Oder soll ich sie mal untersuchen lassen?

 
Sie schnapp ja zu egal wo man sie krault (mal Bauch mal Rücken) So auf Anhieb fällt mir keine Krankheit ein bei der der Hund überall Schmerzen hat. Wie lange hast du sie denn schon?

LG Reto

 
Hallo Reto. Sie ist seit Mitte Juli 2011 bei uns. Sie war damals etwa 8 Monate alt und kommt aus einem Tierheim aus Kalabrien. Im Tierheim war sie ca. 2 Monate, sie wurde von der Strasse geholt, wo sie nachweislich geplagt wurde. :curse: Sie macht das von Anfang an. Ich erinnere mich an das erste Mal, da traf es meine kleine Nichte, als sie sie am Hals/Rücken kraulte. Danach war es der Nachbar, da geschah es als sie auf dem Rücken lag und er ihr den Bauch kraulte. Da stand ich sogar daneben und schaute zu.

 
vielleicht hat sie gelernt zu schnappen, wenn sie etwas nicht mehr will (in diesem Fall das Kraulen)

 
Für mich klingt es eigentlich eher so, als wäre ihr das alles zu viel oder zu lange zu viel Nähe. Ich kann Anti auch mal kurz knuddeln, aber dann zieht er sich garantiert zurück. Will ich ihn von der Couch haben, kraule ich ihn oder schmuse mit ihm. Da kann ich von zehn rückwärts zählen und Anti geht. Da kann er noch so entspannt aussehen...

Sendet sie sonst irgendwelche Signale? Was macht die Maulspalte? Die Ohren? Die Zunge?

 
Für mich klingt es eigentlich eher so, als wäre ihr das alles zu viel oder zu lange zu viel Nähe. Ich kann Anti auch mal kurz knuddeln, aber dann zieht er sich garantiert zurück. Will ich ihn von der Couch haben, kraule ich ihn oder schmuse mit ihm. Da kann ich von zehn rückwärts zählen und Anti geht. Da kann er noch so entspannt aussehen...

Sendet sie sonst irgendwelche Signale? Was macht die Maulspalte? Die Ohren? Die Zunge?
Zu viel Nähe, auch das kann sein. Ohren sind, soweit ich mich erinnere entspannt. Die anderen zwei Sachen habe ich dabei noch nicht beachtet.

 
Für mich klingt es eigentlich eher so, als wäre ihr das alles zu viel oder zu lange zu viel Nähe. Ich kann Anti auch mal kurz knuddeln, aber dann zieht er sich garantiert zurück. Will ich ihn von der Couch haben, kraule ich ihn oder schmuse mit ihm. Da kann ich von zehn rückwärts zählen und Anti geht. Da kann er noch so entspannt aussehen...

Sendet sie sonst irgendwelche Signale? Was macht die Maulspalte? Die Ohren? Die Zunge?
an das habe ich spontan gedacht. wahrscheinlich sendet sie viele signale, welche niemand (bisher) beachtet hat. daher weiss sie sich evtl nicht mehr anders zu helfen...

dazu habe ich hier eine sehr interessante seite:

http://www.hundelobby-seevetal.de/HP-Kirchberger/1.Beschwichtigungssignale-Teil1.pdf

 
Auch das kann sein. Was kann man da machen ausser nicht mehr kraulen??
ihre körpersprache deuten lernen... sie zeigt mit sicherheit vorher schon eindeutige unwohlseinssignale... und ihr seht sie einfach nicht.

streicheln ist nicht gleich streicheln..

das kann (für einen kleinen hund) durchaus auch schnell zur bedrohung werden. dass sie dann in folge lernt, sogar zu schnappen heisst für mich, dass man auf ihre vorherigen interaktionen nicht reagiert hat..

was bleibt ihr dann noch übrig?

 
Also wenn die ganze Familie abends vor dem TV sitzt, kommt sie meistens auch dazu und versucht mir auf die Schoss zu sitzen. Sie ist zwar nicht sooo gross, aber immerhin grösser als ein Schosshund, ist es ihr nicht so bequem. Manchmal geht sie auch zu einem der Kinder kuscheln oder liegt auf den, der sich den bequemen Sessel erobert hat. Doch diese Momente dauern auch bei uns nicht lange, ich würde mal schätzen so fünf Minuten, allerhöchstens mal 10. Danach verschwindet sie auf den Teppich. Wenn ich eure Berichte so lese, tendiere ich wirklich dazu, dass ihr die Streicheleinheiten einfach zuviel sind.

 
Schnappt sie dich auch oder nur Fremde?
Nur andere, nach mir hat sie noch nie geschnappt. Also ich werde sie jetzt noch besser beobachten. Ob sie sich wirklich bedroht fühlt, weiss ich nicht. Oft ist sie es, die gestreichelt werden will, aber eben, vielleicht sind ihr 20 Sekunden Streicheleinheiten schon zuviel.

Edit niina mit matti: zitat korrigiert

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sie ist zwar nicht sooo gross, aber immerhin grösser als ein Schosshund
:Ddas mit dem "klein" war meine interpretation...ich habe wahrscheinlich andere masstäbe (von daheim) und da sind manche hunde dochmal für mich -klein-...das von "oben herab" streicheln ist für fast alle hunde unangenehm...

grosse hunde haben jedoch weniger probleme damit als kleinere, über welche man sich erst noch beugen würde (bedrohlich).

lasse sie auch nicht von -fremden- streicheln. bei meinen hunden wäre es eine gehörige respektlosigkeit und ich lasse sowas durch fremde menschen erst gar nicht zu. sie müssen sich nicht streicheln lassen. das ist ihr anrecht auf individualdistanz..und die gebe ich ihnen.

du schreibst zb. u.a.

3. Situation: Sari liegt mit meinem ältesten Sohn auf dem Boden und sie kuscheln, plötzlich knurrt sie ihn an, als er nicht sofort aufhört, knurrt sie nochmals.

bitte verhindert sowas. dein sohn kuschelt vielleicht mit ihr.. aber sie -lässt es sich wohl eher *nur* gefallen, weil sie keine andere wahl hat.

knurren ist eine warnung.

wenn ihr prinzipiell einen hund habt, der nähe so derart wenig aushalten kann, dann richtet euch bitte auch nach ihren ansprüchen und bringt sie nicht witerhin in solche situationen. ich sehe hier wirklich einen überforderten hund...

 
lasse sie auch nicht von -fremden- streicheln

ich sehe hier wirklich einen überforderten hund...
Sie wird wohl auf der Strasse ihre Erfahrungen gemacht haben und nicht das grösste Vertrauen in den Menschen haben. Schön wenn sie ab und zu zu euch kommt und sich hinlegt. Lasst sie machen und bedrängt sie nicht. Sie wird mit der Zeit lernen dass ihr nichts passiert bei euch auch wenn es noch Monate dauern mag.

Und wie Andi schon geschrieben hat: für Fremde gilt Finger weg!

LG Reto

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Chris hat das oft auch gemacht.

Er lässt sich nicht gerne von oben herab anfassen oder streicheln.
Auch zu viel streicheln von fremden mag er nicht.

Plötzlich ohne Vorwarnung macht es wuff. Er hat nie zugebissen.

Ich kenne ihn und habe wenn ich aufgepasst habe gut gesehen wenn es ihm nicht angenehm war.
Lasse ihn deshalb auch heute noch nicht einfach von fremden Personen streicheln.

Er ist einer von den Hunden die sich nicht gerne am Kopf von oben berühren lassen.

Er ist jetzt bald 9 Jahre alt. Ist etwas ruhiger geworden und diese Schnapperei ist kein Problem mehr.

Wenn er sich aber bedroht fühlt, ob von Mensch oder Tier, dann verteidigt er sich ganz energisch. Aber immer ohne zubeissen.

Als er 4 Jahre alt war da wollte einmal so ein hundsverdammter Hundeguru, ohne dass ich es gesehen habe, ihm das Schnappen austreiben.
Er hat die Hecktüre an meinem Auto geöffnet und muss den Chris irgendwie gepackt oder geschlagen haben.
Da ist der Chris ihm an der Hand gehangen und hat ihn richtig gefasst.

Es ging nachher lange Zeit bis der Chris sich überhaupt wieder von jemandem ohne Stress berühren liess.

Mein Rat. Einfach aufpassen dass er nicht belästigt wird. Er zeigt es sicher vorher an bevor er schnappt.
Mit der Zeit siehst du was er nicht mag.

 
Ich würde trotzdem einen grossen Rundumcheck beim TA anordnen denn auch wenn sie auf dein abtasten nicht reagiert und nicht immer an der selben Stelle mit schnappen reagiert, könnte trotzdem irgendwo was im argen liegen und das gilt es als erstes auszuschliessen.

Weiter würd ich auch sagen dass fremde sie nicht streicheln sollen oder nur noch solche, die entweder das Feingefühl besitzen um zu merken wann es ihr reicht, oder diese abr auf deinen Hinweis in damit aufhören. Würde aber auch schon da drauf achten wie die anderen Personen auf sie zugehen und ob/wie sie den Kontakt anbieten denn es gibt ja genug die einfach mal so den Hund bedrängen oder einfach draufpacken.