Das hab ich im I-Net gefunden. Für mich darum ein absoluter Grund zu impfen:
Nach wie vor treten jedoch Infektionskrankheiten wie Staupe, Leptospirose und Parvovirose beim Hund sowie
Leukose und Katzenseuche bei der Katze auf, weil es Tierbesitzer gibt, die ihre Tiere nicht schutzimpfen lassen oder
es sich um wildlebende Katzen handelt. Das bedeutet, dass trotz durchgeführter Impfmassnahmen diese Krankheiten
nicht besiegt sind. Die Gefahr ist daher gross, dass eine „Impfmüdigkeit“ zu plötzlichen seuchenartigen Ausbrüchen
dieser Erkrankungen führen könnte.
Die Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen ist einer der Gründe für Zweifel gegenüber häufigem Impfen.
Tatsächliche Impfdurchbrüche oder auch Impfversagen kommen bei gesunden Tieren aber praktisch nicht vor. Eine
Impfung kann eine vorübergehende, lokale Schwellung an der Injektionsstelle hervorrufen oder auch zu Müdigkeit
oder Fressunlust ein bis zwei Tage nach der Impfung führen. Diese Symptome sind aber kein schlechtes Zeichen,
zeigen sie doch, dass die Impfung im Tier eine Reaktion hervorruft und eine gute Immunantwort erwartet werden
kann. Durch die heutige Impfdisziplin mit jährlichen Intervallen hat man offensichtlich einen guten Immunstatus der
Haustierpopulation erreicht. Nun stellt sich die Frage, ob man das Impfintervall nach einer soliden
Grundimmunisierung nicht auch verlängern könnte, zum Beispiel bei der kombinierten Staupe-Impfung auf zwei Jahre
anstelle einer jährlichen Impfung.
Die Wirkung eines Impfstoffes ruft bei jedem Tier einen sehr individuellen Anstieg der sogenannten Antikörper hervor.
Die sind die Abwehrstoffe, die gegen die Krankheitserreger schützen. Bei der Ermittlung des Impfintervalls wird der
zeitliche Abstand zwischen zwei Impfungen so gewählt, dass auch Tiere mit niedrigem Antikörper-Gehalt (=
Antikörper-Titer) einen ausreichenden Impfschutz aufweisen.
Die sogenannte Staupe-Impfung unserer Hunde stellt eine Kombinations-Impfung dar, die verschiedene
Komponenten in einer Injektion enthält. Sie umfasst einen Schutz für folgende Infektionskrankheiten: Staupe,
Hepatitis (ansteckende Leberentzündung), Leptospirose (bakterielle Leber,-und Nierenerkrankung), Parvovirose
(schwere Darmentzündung) und Zwingerhusten. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus müssten nicht alle
Impfstoffkomponenten im selben Abstand aufgefrischt werden. Die Feststellung, wie lange eine Impfung maximal
wirksam ist, ist sehr schwierig und vor allem je nach Tier sehr unterschiedlich.
Zur Zeit läuft am schweizerischen Institut für Viruserkrankungen und Immunprophylaxe eine Studie über die
Wirksamkeit und die Immunitätsdauer von Impfungen bei Hunden, die solche Fragen zu klären versucht. Es ist
wahrscheinlich, dass sich das bestehende Impfschema zukünftig ändern könnte in der Weise, dass die
Kombinationsimpfung zerlegt wird in Komponenten, die kürzere und längere Auffrischungsintervalle brauchen. Bis
diese Untersuchungen und Empfehlungen aber definitiv sind, sollte weiterhin nach den bislang geltenden Vorschriften
der Impfstoffhersteller geimpft werden, das heisst jedes Jahr. Wenn die Impfdisziplin in der Schweiz nachlässt, wird
mit grosser Wahrscheinlichkeit die Staupe als erste Krankheit epidemieartig auftreten, gefolgt von Parvovirose. Bei
einer grossen Anzahl ungeimpfter Hunde würden schliesslich auch Leptospirose und die ansteckende
Leberentzündung ausbrechen.
Die Erreger, gegen die mit Kombinationsimpfstoffen geimpft wird, sind in der Schweiz immer noch vorhanden, sei es
bei ungeimpften Haustieren oder in der Fuchs-und Marderpopulation (Staupe, Hepatitis) sowie bei Rindern und
Schweinen (Leptospiren).
Aus epidemiologischer Sicht ist absolut sicher, dass moderne Impfstoffe weiterhin die einzigen zuverlässigen und
wirksamen Mittel sind, unsere vierbeinigen Freunde vor schwerwiegenden Infektionskrankheiten zu schützen.
Autorin: Dr. Katja Rech, Assistenztierärztin
Praxiszentrum Dr. H.-P. Früh