Suche Welpenstunde mit ...

Es sagt doch niemand, dass der Besitzer gar nicht mehr eingreifen soll?

Das eine schliesst doch das andere nicht aus. Diese Punkte sind allein von den Leitern abhängig. Natürlich muss man schauen, wie dort der erwachsene Hund eingebaut wird.

Ich glaube viele haben falsche Vorstellungen davon. Der Hund ersetzt weder den Trainer, noch den eingreifenden/schützenden Besitzer! Der erwachsene Hund ist ein Helfer, der absolut unter der Kontrolle des Welpenleiters stehen sollte.

Der Hund läuft dort nicht unkontrolliert herum und buttert Welpen unter.

Ein erwachsener Hund der Helfer in der Welpenstunde ist, muss einige Voraussetzungen erfüllen, es eignen sich bei weitem nicht alle dazu.

Ein gut sozialisierter Hund kann viel schneller, viel korrekter und viel dosierter eingreifen als der Mensch! Und nochmal, es geht hier nicht darum Welpen Angst zu machen, oder den Besitzern die arbeit abzunehmen. Es geht um Dinge die bereits genannt wurden, z.B. splitten. Oder das entschärfen von Situationen, durch einleiten eines Spiels auf hündische Art.

Der Besitzer bleibt weiter die Hauptbezugsperson und bietet dem Welpen Schutz, das übernimmt nicht der Helfer Hund. Das würde ihn auch überfordern.

Ein weiterer, für MICH wichtiger Punkt: Das erlernen von korrekter Körpersprache, Umgangsformen, korrektes Spiel und Respekt. Was lernt der Welpe von anderen Welpen, deren Mimik und körpersprache genau so wenig ausgebaut ist? (Ja, andere Welpen sind wichtig! keine Frage).

 
In solchen von Romaine beschriebenen Fällen macht es durchaus Sinn, dass man einen erwachsenen Hund einsetzt, der mal einen Welpen kurz korrigiert. Und soviel ich mich erinnere, hat Linda Hornisberger bei uns auch nur solche Filme gezeigt, in denen es nicht um eine x-beliebige Welpenspielgruppe sondern in der Regel um einen einzelnen auffälligen Welpen ging.

Aber normalerweise kommen die Welpen ja nicht aus einer solch ungeeigneten Kinderstube in die Welpenstunde und dann finde ich es eher kontraproduktiv, wenn ein erwachsenes Tier in eine für ihn fremde Welpengruppe eingreift. Denn wie Disthen und Wunderkind schon schreiben, geht es in einer Welpenspielgruppe im erster Linie um den Umgang und die Beziehung zwischen Besitzer und seinem Hund sowie die Erweiterung des Erfahrungsschatzes des Welpen.

Ausserdem finde ich, dass an einen solchen Welpengruppen-Hund sehr hohe Anforderungen gestellt werden und man sich sicher sein muss, dass er immer richtig reagiert und nicht vielleicht mal einen schlechten Tag hat.

Auch habe ich schon einen erwachsenen Labirüden in einer solchen Stunde gesehen, der einen Welpen mehrfach bestiegen hat und dies von den Trainern damit begründet wurde, dass dies eine Korrektur wäre. Das kann stimmen, aber in dieser Situation war dies völlig unangemessen und dem Welpen war es sichtlich nicht mehr wohl, da der erwachsene Hund ihn überhaupt nicht mehr spielen liess.

Von dem her würde ich persönlich einen erwachsenen Hund nur dort einsetzen (und haben wir auch schon gemacht), wo es wirklich Sinn macht - und dann nicht auch noch die ganze Welpenspielgruppe mit einbeziehen.

Moni

 
[QUOTE='Wolfwhisper*]Ein gut sozialisierter Hund kann viel schneller, viel korrekter und viel dosierter eingreifen als der Mensch! Und nochmal, es geht hier nicht darum Welpen Angst zu machen, oder den Besitzern die arbeit abzunehmen. Es geht um Dinge die bereits genannt wurden, z.B. splitten. Oder das entschärfen von Situationen, durch einleiten eines Spiels auf hündische Art.
[/QUOTE]Aber in einer gut geführten Welpengruppe sollte es eigentlich gar nicht so weit kommen, dass man so oft eingreifen muss, dass ein erwachsener Hund so viel mehr bringt als ein gut ausgebildeter Trainer.
Denn meistens gibt es schon vorher Anzeichen auf die man achtet und man lässt die Welpen auch nicht solange spielen, bis sie so überdrehen, dass ein kurzes stoppen des Spiels nichts mehr bringt.

Und letztendlich: was akzeptiert der erwachsene Hund noch als normales Spiel bzw. kann er andere Spielweisen als die zu seinen Erfahrungen passenden überhaupt richtig einschätzen? Spiel ist doch bei jedem Individuum/Rasse und Spielpartner anders. Und deshalb kann ich als Trainer oft besser abschätzen, was ich noch laufen gelassen werden kann und wo das Spiel unterbrochen werden muss.

Moni

 
ich weiss natürlich nicht, wie die begleitumstände des von romaine geschriebenen falles war, aber wenn hier jemand schreibt, er suche eine welpenspielgruppe, dann gehe ich einfach einmal davon aus, dass wir über eine welpengruppe zb in einer hundeschule reden, und nicht etwa über einen wurf schwer misshandelter welpen in einem tierheim, wo es ganz gezielt darum geht defizite aufzuholen..

in einer "normalen" welpenspielgruppe wo die herkunft der welpen durchaus sehr verschieden sein kann (mehr oder weniger instinktsichere mutterhündin, mehr oder weniger umwelteinflüsse, erfahrungen usw), würde ich persönlich maximal zwei wurfgeschwister in eine gruppe nehmen. noch besser wäre es geschwister zu trennen. es geht in der welpenspielgruppe ja gerade darum verschiedene fremde welpen kennen zu lernen. wurfgeschwister rotten sich häufig zusammen und lassen die anderen welpen links liegen.. oft raufen sie auch heftiger untereinander.

wie jasy schreibt, gibt es immer wieder fälle, wo eine besondere betreuung des mensch/welpen teams nötig ist. dies sollte meiner meinung nach gesondert geschehen.

und schlussendlich ist die welpenspielgruppe ein bis zwei mal pro woche. der besitzer ist in der restlichen zeit gefordert, seinem welpen viele lerngelegenheiten und angepasste herausforderungen zu ermöglichen.

einen "sauberen" erwachsenen hund hat fast jeder in seinem bekanntenkreis. (also sauber im sinne von so gut sozialisiert, dass er im umgang mit einem einzelnen welpen korrekt reagiert) (von wegen körpersprache erlernen usw)

eine gruppe biologisch gleich alter welpen und jemand der das spiel sicher begleiten kann privat zu finden ist schon schwiriger.

 
Disthen

Eine wirklich gute Welpengruppe wird NIE einen erwachsenen

Hund reinpflanzen, der herum massregelt und Schiedsrichter spielt!
wunderkind

in einer "normalen" welpenspielgruppe wo die

herkunft der welpen durchaus sehr verschieden sein kann (mehr oder weniger

instinktsichere mutterhündin, mehr oder weniger umwelteinflüsse, erfahrungen

usw), würde ich persönlich maximal zwei wurfgeschwister in eine gruppe nehmen.

noch besser wäre es geschwister zu trennen. es geht in der welpenspielgruppe ja

gerade darum verschiedene fremde welpen kennen zu lernen. wurfgeschwister

rotten sich häufig zusammen und lassen die anderen welpen links liegen.. oft

raufen sie auch heftiger untereinander.
Diese zwei Aussagen kann ich aus meiner Erfahrung heraus voll unterschreiben.
Ich würde nie in eine Welpengruppe gehen, in der ein erwachsener Hund mitmischt.

Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein erwachsener Hund so toll findet in eine Gruppe von 5-6 völlig fremden Welpen gepflanzt zu werden.

 
Beispiel von Romaine: Dieses Bsp. ist wirklich ein Fall wo es Sinn macht, die Hilfe eines erwachsenen Hundes in Anspruch zu nehmen - aber sicher nicht in einer normalen Welpenspielstunde. Das ist Verhaltenstherapie und gehört sicher nicht in eine Welpenspielstunde und schon gar nicht im Dreierpacket! Die Zusammenführung und Sozialisierung sollte in einem separaten Rahmen in einer 1:1 Situation oder vielleicht mit 2 Welpen stattfinden. Ich würde mich bedanken, wenn mein "normaler" Welpe mit drei solchen Rabauken zusammen gesetzt würde und dann noch als Erziehungsopfer herhalten müsste. Ich kannte einen Aussie der in der Welpengruppe miterlebt hatte wie ein adulter Schäfer einen Goldie "erzog" der natürlich sehr körperlich agierte. Dieser Aussie hatte Panik vor Schäferhunden später, nur weil er durch den "Anschauungsunterricht" entsprechende Verknüpfungen gemacht hat! Auch diesen Punkt sollte man nicht vergessen.

Zurück zu diesem Bsp. mit den Labismix-Welpen. Auch diesen Besitzerin bringt das so in der Gruppe nicht viel. Denn schlussendlich müssen sie ja mit ihren Welpen klar kommen und das WIE RUNTERSCHRAUBEN lernen oder war die Meinung, dass sie dann immer anrufen können, sie bräuchten den anderen Hund, ihr Welpe ticke gerade wieder im roten Bereich?

 
Ein sich normal benehmende Welpe wird ja aber vom erwachsenen Hund gar nicht beachtet (jedenfalls in den Stunden die ich beobachten durfte), sondern de erwachsene Hund greift nur ein wo/falls nötig... Ich finde es gut, wenn jemand die Leitung ht, der auch was davon versteht. Ansonsten können Trauma gesezt werden; ganz klar!! V.a. der besteigende Labbirüde wäre sonstwohin geflogen wenn ich den in die Finger bekommen hätte :shock: .

 
in der huschu wo ich bin kommt schlicht und ergreifend dazu, dass viele welpenhalter sich wünschen, dass ein erwachsener hund einmal dabei ist, weil sie sich mit ihrem welpen sonst nicht trauen, den umgang mit andern erwachsenen hunden zu "üben". ich habe meine welpen immer zu allen (mehr oder weniger) gelassen, aber das tun wohl die wenigsten.
ich glaube nicht, dass man das pauschal sagen kann dies ist richtig und dies ist falsch. wenn ein welpe aber danach ein trauma hat ist irgendwas gründlich schief gelaufen.
gerade das splitten find ich genial, das kriegt mensch nicht so hin und vor allem nicht so schnell wie ein anderer hund.

 
@Romaine: Es reicht gewissen Welpen, wenn sie nur mitbekommen, wie ein erwachsener, ihnen unbekannter, Hund einen anderen Welpen zurecht weisst, um Angst zu bekommen. Auch wenn sie selber gar nicht involviert sind.

Ich war z.B. dabei, als eine solche grenzenlose Rampensau von Labiwelpe ebenfalls eine Welpenspielgruppe aufmischte (sind übrigens noch oft die Retriever :D ). Mein Ex-Chef, auch TA mit dem Zusatzstudium in Verhaltenstherapie, hat ihn dann rausgepflückt und zusammen mit dem Besitzer gearbeitet. Gezeigt, wie er mit seinem Welpi kommunizieren soll/muss und wie er die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Wäre für ihn einfacher gewesen seinen Hund aus dem Auto zu holen, nur bringt das nichts. Fazit war, dass der Besitzer am Ende der Stunde seinen Welpen so auf sich fokussieren konnte, dass er durch einen Slalom mit gefüllten Näpfen kam und wenn der Kleine mit den anderen Welpis zu heftig wurde, konnte er neben dran hinstehen und brauchte sich nur zu räuspern und der Kleine nahm sich zurück. Und dies nur durch klare Kommunikation körperlich und mental (ohne Schnauzgriff, Alphawurf und solche Quatsch). Ich denke das sollte das Ziel sein, das der Besitzer mit dem Hund kann und nicht ein anderer Hund.

 
[QUOTE='Disthen]@Gezeigt, wie er mit seinem Welpi kommunizieren soll/muss und wie er die Aufmerksamkeit auf sich lenken kann. Wäre für ihn einfacher gewesen seinen Hund aus dem Auto zu holen, nur bringt das nichts. Fazit war, dass der Besitzer am Ende der Stunde seinen Welpen so auf sich fokussieren konnte, dass er durch einen Slalom mit gefüllten Näpfen kam und wenn der Kleine mit den anderen Welpis zu heftig wurde, konnte er neben dran hinstehen und brauchte sich nur zu räuspern und der Kleine nahm sich zurück. Und dies nur durch klare Kommunikation körperlich und mental (ohne Schnauzgriff, Alphawurf und solche Quatsch). Ich denke das sollte das Ziel sein, das der Besitzer mit dem Hund kann und nicht ein anderer Hund.
[/QUOTE]Fullquote
Moni