Toller Gehorsam

Original von Disthen

Bei solchen Sachen juckt es mich einfach immer in den Fingern und ich kanns nicht lassen: Für mich ist immer noch das Wichtigste wie der Hund dazu gebracht wurde einen solchen Gehorsam an den Tag zu legen!!! Sind wir ehrlich, ganz tief innen drin wissen wir alle, dass in diesen Sparten häufig auch nicht wirklich tierfreundlich (da habe ich noch ein ganz nettes Wort gebraucht, gäbe auch andere) gearbeitet wird.

Das Zweite ist für mich, funktioniert es auch ausserhalb des Ãœbungsplatzes. Es gibt genügend Platzidioten, die sich draussen aufführen wie die Wildsauen und überhaupt nicht gehorchen.
Zum ersten Teil der Aussage:

Ich denke die Frage, ob der Hund mit hundegerechten Methoden ausgebildet wird, beantwortet der Hund meist selber. Der Hund in diesem Video scheint begeistert bei der Sache zu sein, das ist für mich persönlich die Hauptsache. Meinem (subjektiven) Empfinden nach scheint dieser Hund Freude an der Arbeit zu haben. (habe übrigens nicht das ganze Video geschaut, aber die ersten ca. 30 Sek lassen mich jetzt mal zu diesem Schluss kommen :) ...)

Ich bin immer noch überzeugt, dass jemand, der mit nicht ganz tierfreundlichen Methoden arbeitet, im Hundesport irgendwann an seine Grenzen stösst. Denn irgendwann wird der Tag kommen, an dem der Hund entdeckt dass der Hundeführer während der Prüfung seines Instrumentes (der Gewalt oder was es auch immer sein mag) nicht mehr mächtig ist und ihn dann im Stich lassen.

Weiter glaube ich auch, dass man mit Druck auch nicht zu schönen Ergebnissen kommt (zeigt sich z.B. oft daran, dass die Hunde in der Unterordnung den Schwanz einziehen, geduckt laufen, wirken als würden sie sich am liebsten jeden Moment zu Boden werfen etc...)

Zur zweiten Aussage: Es ist tatsächlich oft so, dass Hunde zu Hause anders "funktionieren" als auf dem Ãœbungsplatz. Meine Hündin arbeitet auf dem Platz 10x exakter/motivierter als zu Hause. Dies ist bei mir kein Problem, denn sie arbeitet auch zu Hause noch schön und gehorcht immer noch super (es wirkt einfach weniger triebig/begeistert --> sprich wir büssen wohl bei der Stil-Note ein wenig ein). Aber es gibt tatsächlich viele Hunde die den Gehorsam auf dem Platz liegen lassen ;)

Doch ich denke die meisten, denen es wirklich Ernst ist, üben mit ihrem Hund auch "in der Freizeit" und daher ist der Gehorsam meist auch ausserhalb des Platzes gegeben.

Noch zu Sighthound

Ich denke solche Anpsrüche an gute "Hundesportler" lassen sich einfach nicht pauschaliesieren. Es gibt tatsächlich auch Hunde, die wollen gar nicht spielen (kenne einen Border bei dem dies ganz ausgeprägt ist).

Wieder gibt es Hundehalter die dieses gemeinsame Spiel als nicht von Nöten erachten.

Doch diese gibt es auch ausserhalb des Hundesport, das hat nichts mit "sportlichen Ambitionen" als soches zu tun. Ich kenne auch Leute die die Meinung vertreten "ich bin der Sozialpartner für meinen Hund - dieser braucht nicht mit anderen zu spielen". Diese Meinung muss man nunmal jedem lassen, es hat jeder Halter/Sportler/Führer (wie dies Pumba so passend formulierte) andere Ansprüche daran, was sie für ihren Hund als "gut" und "hundegerecht" anschauen.

 
Hi

Also wenn euch das auch gefällt, kann ich erklären wie ich das aufgebaut habe 8)

 
Original von Venja

Hi

Also wenn euch das auch gefällt, kann ich erklären wie ich das aufgebaut habe 8)

Wow 8o

Respekt, find ich super. Die Ausbildung hat sicher sehr lange gedauert oder?

Bist du im KV Wohlen?

 
Spielzeug, Lecker, nix
Ich glaube mit "nix" ist es sehr sehr schwer einem Hund das Fuss so beizubringen. :D

Im Prinzip ist es das Ziel so viel Spannung in dem Hund aufzubauen das er dauern den Blickkontakt hält, da er ja nie wissen kann wann das Balli/Futter/Lob kommt.

Ich denke es gibt viele Wege um das hinzubekommen, ob clickern, mit Balli oder Futter. Viele machen es glaub ich auch über Futtertreiben, habe ich persönlich noch nie gemacht, kannte ich bis vor kurzem noch gar nicht.

Mit einem Arbeitsgeilen, triebigen Hund ist das sicher einfacher hinzubekommen als mit Hunden die schwerer zu motivieren sind.

Ausserdem braucht man Zeit und Geduld, und viel Spass bei der Arbeit. Das ist jedenfals meine Meinung.

 
Original von Eileen

Wow 8o

Respekt, find ich super. Die Ausbildung hat sicher sehr lange gedauert oder?

Bist du im KV Wohlen?
Danke für die Blumen, macht auch Spass mit Venja zu arbeiten und sie will auch beschäftigt werden.

Hmm bei der ersten BH3 Prüfung war Venja 2 1/2 Jahre alt, aber an den Details und der Perfektion wird auch heute (sie ist jetzt 6 Jahre) noch gearbeitet.

Nein ich bin nicht in Wohlen im Verein, habe aber die Prüfung letztes Jahr beim SC OG Wohlen gemacht. Und es könnte sein, dass ich die auch dieses Jahr mit einplane, dann würde aber VPG3 anstehen.

Aja aufgebaut habe ich das ganze mit Clicker und Futtertreiben. Mit dem Clicker habe ich von Welpe an das 'schau-mich-an' eingefangen. Dann habe ich zusätzlich über Futtertreiben das laufen in der Fussposition gefestigt. Und dann eben beides zusammengefügt.

Ãœbrigens gehört meine Hündin auch zu der Sorte, die sich nichts oder nicht viel aus anderen Hunden macht. Wird ihr dann aber ein anderer Hund zu aufdringlich kann sie das vehement unterbinden, da ich das nicht will lasse ich es eigentlich nicht dazu kommen, sprich ich unterbinde Hundekontakte mit mir fremden Hunden. Fehlen tut ihr desswegen nichts, sie hat Kontakt mit bekannten Hunden und ich denke das reicht, sie sucht auch dort das Spiel nicht wirklich.

 
Original von Santana

Es gibt tatsächlich auch Hunde, die wollen gar nicht spielen (kenne einen Border bei dem dies ganz ausgeprägt ist).
Ist bei meiner Hündin z.b. so. Sie spielt schon seit jeher nicht mit anderen Hunden, dafür umso lieber mit mir :)

 
Original von Idesiree

Ist bei meiner Hündin z.b. so. Sie spielt schon seit jeher nicht mit anderen Hunden, dafür umso lieber mit mir :)
Wie macht ihr das nur? :rolleyes: :D :D

Sie LIEBT andere Hunde, aber mich zum Glück auch xD

 
Original von Eileen

Wie macht ihr das nur? :rolleyes: :D :D

Sie LIEBT andere Hunde, aber mich zum Glück auch xD
Du das ist einfach nur Typ -und Charaktersache ;) Sie war schon als Welpe nicht an anderen Hunden interessiert; zugegeben, für mich war und ist das nicht zum Nachteil :)

 
@mechelaar: eben, solche hunde meine ich. ob ein hund dann wirklich spielen will oder nicht ist ja nicht so wichtig. wichtig ist für mich, dass er hundebegegnungen meistert ohne dass es gefährlich werden könnte (wobei diese hunde ja meist einen guten gehorsam haben). ich finde es gibt nichts nerviges, als wenn mir irgend ein hund kläffend entgegen rast und meine hunde erschrocken davonstieben. da hilft es auch nur wenig, wenn der hund dann abrufbar ist.
ich habe früher selber belgier geführt und war total hundesport fanatisch. aber was ich da so sah an sozialverhalten. ich freue mich einfach, wenn wir eine riesengruppe von hunden sind und es ist völlig wurscht ob noch wer eine freundin mitbringt die auch hunde hat.

es ist der alten frau wurscht, ob der hund auf dem hundeplatz ein IPO 3 UO perfekt beherrscht. wenn er aber ihren kleinen dackel attackiert, dann ist ihr das nicht wurscht.

zu iris: ein wirklich guter hund kann für mich schon unterscheiden wann trieb gefragt ist. wenn ich seinem HH auf die schulter klopfe und ich hab ihn gleich am ärmel stimmt für mich etwas nicht (hab ich grad neulich erlebt und nein, es war kein mali).

ich finde jeder muss seine prioritäten selber setzen. es ist aber auch meine entscheidung, was mich am meisten beeindruckt und das ist ein perfektes, umgängliches sozialverhalten/wesen nun mal mehr als ein "platzgehorsam". auf dem hundeplatz findet optimalerweise nur ein bruchteil des hundelebens statt, im alltag der ganze rest...

 
Original von Eileen

Wie macht ihr das nur? :rolleyes: :D :D
:D vertrauen !!!.. korrektur.. belohnung

die drei wichtigsten elemente einer perfekten unterordnung. sekundengenau RICHTIG angewandt.. schon fast eine garantie für erfolg.

 
Original von sighthound

zu iris: ein wirklich guter hund kann für mich schon unterscheiden wann trieb gefragt ist.
@Conny ?(

Ein Hund HAT Trieb oder eben weniger davon. Den kann man optimalerweise kontrollieren aber viele Situationen grad im "Sozialspiel" können Triebe auslösen.

Das hat nichts mit guter Hund oder nicht zu tun, ob gefragt oder nicht. Schliesslich und endlich sind auch "Arbeitshunde" keine Maschinen.

Bei unseren Sichtjägern wird der Hetztrieb ausgelöst durch Wildsichtung. Auch ein Trieb, einfach anders gelagert. Das ist ja dann auch kein "guter oder schlechter " Hund; der Trieb ist da und er geht.

 
was mich am meisten nervt muss ich trotzdem noch los werden...
viele "alte" hundeler sind der meinung der hund MUSS auf dem platz funktionieren..
draussen in der botanik hat man so jemandem "platz" zu machen..
und ja nie einen anderen hund zu nahe kommen lassen.
ich kenne leider noch viele solche..
draussen lassen sie sich an der leine rumzerren und wehe man begenet so jemandem, glaubt man an "reissende" bestien.. zumindest begnehmen sich die hund oft so.
mir wiederum war und ist schon immer wichtig gewesen, dass ein hund draussen ebenso "funktionieren" muss.. also sozialkontakte UND gehorsam müssen stimmen.
unser mali war damals auch nicht der veträglichste. aber
ich konnte mit ihm überall hin. egal wo. er war auch draussen absolut gehorsam (man muss es nur üben) und stänkerte nicht mit hunden.
ich mit meinen "modernen" ansichten stiess damals schon im ipo/vpg bereich -sauer- bei manchen auf..
und nur weil ich einen genialen hund hatte und leistungsmässig immer vorne mitlief, liess man mich eigentlich in ruhe..von seiten der hundeplatzkollegen.
nichts desto trotz werde ich wohl nie mehr in diesem bereich selbst mit einem hund arbeiten. noch zu "eingefahren" ist das klischee und die wenigsten bereit daran was zu ändern.

 
@andi

das stimmt. Der Hund muss sich draussen einfach zu benehmen wissen, so das man mit ihm das machen kann was in den normalen Alltag gehört, ohne das man andere ängstigt, in Gefahr bringt oder überall negativ auffällt.

 
@Andi + Rudel: Genau das meinte ich u.a. mit meiner Aussage von den Platzidioten. Ich schätze immer solche Leute, die am durchlüften sind mit frischem Wind bei den klassichen Hündelern. :D

@Santana: Stimmt schon was du geschrieben hast. Bis auf die Aussage, dass die Hündeler, die mit Gewalt arbeiten nicht weit kommen und irgendwann scheitern. Es gibt überall an der Spitze genau diese Hündeler, die vor nichts zurück schrecken. Das funktioniert mit einem ganz speziellen Charakter von Hund. Das sind Hunde, die sehr leistungsbereit sind, gleichzeitig aber unsicher und genau mit diesen Hunden arbeiten diese Leute. Ich habe früher schräg vis-à-vis von so jemandem gewohnt und konnte ihm täglich beim Training zusehen. Es war auch unglaublich, was sich diese Hunde an Beissvorfällen erlauben durften, weil es ja super Sporthunde waren und soooo gut gehorchten. Ach ja, den einen mussten sie dann einschläfern, weil er die Frau verletzt hatte, die aber auch mit ihm arbeitet. Einen anderen haben sie verkauft, weil er nichts taugte - er hatte sich auch gewehrt und einer Mutter die sich besorgt bei der Gemeinde äusserte, weil jeweils alle 5 Hunde frei durch sämtliche Kindergärtler liefen (sie wollte, dass sie jeweils vielleicht diese Zeit meide oder die Hunde an die Leine nehme) hetzten sie einen Anwalt auf die Pelle. Schön wäre es, wenn so jemand ein Einzelfall wäre, ist es aber leider nicht. Schade für den Hundesport, der eine ganz tolle Sache sein kann. Andererseits haben es sich die klassischen Hundesportler aber auch selber eingebrockt, vielleicht müsste man auch einfach mal Zivilcourage haben und sagen so nicht, anstatt wegschauen... :(

 
@ Disthen

Ja da hast Du wohl Recht. Tragisch dass es so etwas gibt. Würde ich bei meinem Hund mit so viel Druck arbeiten würde die keinen Schritt mehr machen...
Dass es etwas mehr Zivilcourage bräuchte habe ich mir auch schon oft gedacht. Gerade im Agility finde ich es immer wieder erschreckend wie die Leute nach einem (oft selbstverschuldet) misslungenem Lauf reagieren. Da werden die Hunde nicht mehr gelobt, bestenfalls noch grob angeleint und vom Platz geschleift. Da hat der Hund seine Position als guter Kamerad definitv verloren und ist zum Sportgerät umfunktioniert worden.
Mir tut dies oft sehr weh zu sehen. Die Hunde widmen ihr ganzes Leben IHREM Menschen, die legen ihm wortwörtlich ihr Herz, ihre ganze Loyalität und ihre ganze Zuneigung zu Füssen und werden oft behandelt wie ein Sportgerät ohne Seele.

 
@iris: vielleicht hab ich mich unglücklich ausgedrückt, aber ich denke, es ist klar was ich meine. unsere zb. haben jagdtrieb, ja. beim coursen zb. hetzen sie dem fell alias hase hinterher. aber im alltag hetzen sie dennoch nicht jedem kleinen hund hinterher obwohl der durchaus auch trieb auslösen könnte. aber sie haben es einfach gelernt, dass es nicht gefragt ist. sie hetzen auch nicht jedem vogel, jedem blatt hinterher.
gilt auch für andere triebe.
in trieb muss vom HH kontrolliert und gelenkt werden, sonst wird es gefährlich. ich nehme ja nicht an, jemand hätte verständnis wenn ich dawn einfach im wald ihre wege ziehen liesse.


ich möchte an hunditreffen und sonstige ähnliche veranstaltungen gehen, an ausstellungen, in die stadt und auf engen wegen ohne dass ich damit andere hunde und menschen durch meine hunde in gefahr bringe, ohne dass ich von weitem krähen muss ob es eine hündin oder ein rüde ist (ausser während der läufigkeit) und ohne in hektik ausbrechen zu müssen um ja alle 3 hunde anzuleinen bevor mir ein anderer freilaufender hund zu nah kommt. ich möchte jederzeit mit einem andern HH einen schwatz haben können ohne dass die hunde sich zerfleischen oder angiften weil an der leine. dies erwarte ich von meinen hunden und dies habe ich erreicht. es wäre fatal, ich würde eine "höhere" hundeprüfung erwarten, die würden wir nie erreichen... UO BH2 ohne "gib laut" kann nastassja. viel weiter werden wir wohl kaum kommen...

 
@Venja
Hattest Du dann ein Kommando für das "schau mich an" als Welpe oder hast Du einfach geclickt, wenn sie Dich eh angeguckt hat und hast das nie mit einem Wort konditioniert?


@All
Kennt jemand die DVD "Vom Welpen zum Sporthund" von Claudia Moser?


Gruss Wendy, die auch mal einen Hund haben will der Fuss laufen kann *Hihihihi*

 
Meine arbeitet zwar genau so toll und gerne aber mittlerweile nicht mehr mit dieser überschwänglichen Energie^^ Sie ist ruhiger geworden :D

 
Original von Crispy

@Venja

Hattest Du dann ein Kommando für das "schau mich an" als Welpe oder hast Du einfach geclickt, wenn sie Dich eh angeguckt hat und hast das nie mit einem Wort konditioniert?
Hi

Zuerst habe ich einfach den Blickkontakt geclickert und dann mal das Wort 'luege' eingeführt. Da ich das ganze aber nachher aufs Fusslaufen umfunktioniert habe, gabs dann halt einfach ein Fuss. Aja ich habe diese Sequenzen immer mit Futter das in meinem Mund deponiert war belohnt. Das fördert natürlich das mich direkt anschauen extrem :D

Die nächsten Schritte waren dann relativ einfach, das anschauen in der Grundposition bestätigt, dann einen Schritt gehen, dann zwei und so weiter. Zwischendurch habe ich aber auch Futtertreiben gemacht um Venja die genaue Position an meinem Bein noch besser zu vermitteln. Beides zusammen hat gut funktioniert. Aja ich arbeitete und arbeite auch heute noch meistens ohne Leine.