Trainer gegen Agressivität infolge Angst

Nicky81

Erfahrener Benutzer
31. Jan. 2010
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Tud mir leid, wusste nicht genau wie den Titel formulieren.

Kennt jemand in der Gegend Zürcher Unterland / Winterthur eine Hundeschule oder einen Hundetrainer die sich auskennen, mit Hunden die infolge Ängstlichkeit agressiv reagieren?

Ich habe Joya vor 1,5 Jahren als sechsjährige Hündin übernommen und weiss leider von ihrer Vergangenheit rein gar nichts. Die Vorbesitzer haben natürlich nur die positiven Eigenschaften gelobt (sie wollten die Hündin weg haben).

Nun hab ich leider ein "kleineres" Problem mit Joya.
Sie ist extrem schreckhaft und ängstlich. Ich vermute Schläge in der Vergangenheit.
Leider reagiert sie bei Unsicherheit mit schnappen. Egal ob Mensch oder Hund. Bei Menschen sind es mehrheitlich Männer die ihr Angst machen. Und zwar solche die sie einfach streicheln möchten. Und bei Hunden hab ich noch nicht genau ausfindig machen können, an was es genau liegt. Bei einigen geht es gut, bei anderen will sie nur schon schnappen wenn einer an ihr riechen möchte. Und es gab es auch schon, dass sie zum Spiel aufforderte, und dann aus dem nichts wurde es ihr doch zuviel und sie schnappte zu.

Leider passierte vor kurzem ein dummer Vorfall.
Aber dabei muss ich sagen, meiner Meinung nach kann da Joya nichts dafür.
Sie war auf ihrem Revier (unserem Sitzplatz) angeleint und frass einen Kauknochen. Aufs mal kam ein unangeleinter Hund auf unseren Sitzplatz und ging zu Joya hin. Tja, es kam wies kommen musste und es gab eine kurze Rangelei. Der andere Hund (kleiner und dünner) war danach anscheinend verletzt (ich hab nichts gesehen). Es hiess dann natürlich, ich hätte einen agressiven Hund und das ginge ja gar nicht.

So lange Rede, kurzer Sinn:
Ich such eine Hundeschule oder einen Privattrainer, der mir hilft, dass ich Joya die Sicherheit geben kann, und dass sie eventuell lernt, dass sie sich nicht selber mit schnappen verteidigen muss.

 
Kenne auch eine solche Hündin.
Bei Hundebegegnungen hat sie auch auf die einen Reagiert und auf andere nicht. Wir fingen dann an die Hunde ganz genau zu Beobachten. Resultat: Je nachdem wie der/die anderen daher kamen hat sie Reagiert. Locker/Zurückhaltend kein Problem
Selbstbewusst, "Dominant" war ihr dann nicht so Geheuer.

Was den "Unfall" Anbelangt: Hallo, was hat ein Fremder Freilaufender Hund bei Euch zu Suchen. Mit einem Knochen in Maul und Angebunden Reagieren meine auch nicht gerade Freundlich. Obwohl sie sonst Sozial sind.
Könnte sogar sein das da beim BVet der "Rüffel" beim anderen HH "Landet" Hund nicht unter Kontrolle.

Müsste mal in einem anderem Forum Nachsehen, da gibt es jemand in der Region, weiss aber gerade die HP nicht.

So schwer es ist. Würde hier halt mit Maulkorb Arbeiten auf den Spaziergängen.

 
Besonders das Schnappen nach Menschen (Männern) würde ich anschauen wenn ich Du wäre.

Die Artgenossenverträglichkeit ist mir persöcnlich nun nicht sooo wichtig. Wichtiger würde ich es hier finden, den eigenen Hund vor ungewollter "Belästigung" durch Artgenossen zu schützen, sodass der Hund sich auf Dich verlassen kann und weiss, dass Du seine Aengste ernst nimmst und Dich darum kümmerst. Halt nur noch mit den Hunden zusammenlassen wo Du weisst, dass es für Deinen Hund keinen Stress bedeutet und alle anderen vehemment abblocken.

Wegen der Unsicherheit gegenüber Menschen, oder der Unsicherheit generell und der verstärkten Führung durch Dich um dem Hund mehr Sicherheit geben zu können würde ich mich an Andy Oberthaler in Bremgarten wenden. Ich weiss niemanden im Züri-Oberland ehrlich gesagt. Alternativ kannst Du auch über eine Verhaltenstherapeutin mit Deinem Hund arbeiten. Ich kenne eine gute, aber die ist im Aargau. Vielleicht einfach mal Google fragen, oder auch Kathrin hier aus dem Forum. Sie kann Dir vielleicht weiterhelfen. Sie wäre sonst im Thurgau, kennt aber sicher auch noch mehr Leute.

Viel Glück,
Patricia

 
[QUOTE='AnoukLaura]Die Artgenossenverträglichkeit ist mir persöcnlich nun nicht sooo wichtig
[/QUOTE]ich bin ja fast immer mit dir einig... nur in diesem punkt nicht... :laughingmyassoff: ich finde ob man es erreicht, ist die eine sache, es aber gar nicht anstreben, eine ganz andere. in der heutigen zeit mit der gegebenen hundedichte... gar nicht meins...

aber sicher würd ich auch erst mal das problem mit männern etc. angehen.

 
[QUOTE='sighthound]ich bin ja fast immer mit dir einig... nur in diesem punkt nicht... :laughingmyassoff: ich finde ob man es erreicht, ist die eine sache, es aber gar nicht anstreben, eine ganz andere. in der heutigen zeit mit der gegebenen hundedichte... gar nicht meins...

aber sicher würd ich auch erst mal das problem mit männern etc. angehen.
[/QUOTE]Meine Ueberlegung dahinter ist diese (habe das ja mit meiner Mali auch), dass es für das Vertrauen nicht förderlich ist, wenn man auf "biegen und brechen" dem Hund Kontakte "aufzwingt". Also diese immer wieder herbeiführt um eben an der Verträglichkeit zu arbeiten.

Es gibt ja viele Leute die der Meinung sind, dass man den Hund möglichst oft mit Artgenossen zusammenlassen soll, damit er merkt, dass ihm nichts passiert (ich kann diese Aussage schon nicht mehr hören, sooft wurde mir das geraten). Dabei aber die vielen Unsicherheiten und Szenarien zwischen den Hunden nicht sehen und die Unsicherheit beim Hund verschlimmern.

Meine Mali zum Beispiel verhält sich Hunden gegenüber neutral, wenn diese sie nicht bedrängen. Sie fühlt sich aber bereits bedrängt, wenn der andere Hund an ihr schnüffeln will, oder sie anspielt. Dann wird sie zickig und zeigt ihren Unmut, in der Regel nach Vorne. Hunde die sich ihr gegenüber auch neutral verhalten und sie im besten Fall "links liegenlassen", mit denen kann sie gut. Da kann sich später auch mehr draus entwickeln und es kommt zum schnüffeln und ganz ganz selten auch zum spielen. Darum kann meine jetzt auch besser mit Hündinnen als mit Rüden, die ihr ständig am Popo rumschnüffeln wollen.

Somit gehe ich nicht mit ihr spazieren und lasse sie immer frei wenn uns andere Hunde begegnen. Weil ich ja nicht weiss, wie die drauf sind. Denn wenn ich das machen würde, hätte ich bald eine Hündin, die schon im Stress ist, wenn sie nur schon in der Ferne einen anderen Hund sieht. So weiss sie aber, dass sie sich auf mich verlassen kann und nicht bereits an der Leine und mit Distanz eine Kriese schieben muss.

Indirekt arbeiten wir ja auch dadran. Aber einfach nur mit ausgewählten Hundetypen und nicht mit jedem anderen Hund.

Ich denke auch, dass im Eröffnungspost einige Dinge Hand in Hand gehen. Zu lernen dem Hund Sicherheit zu geben und mit seinen Aengsten umgehen zu lernen, verändert automatisch auch die Situation mit Menschen und anderen Hunden und auch die eigene Einstellung dazu. Dann sind vielleicht Hundebegegnungen plötzlich zweitrangig und es geht mehr um die Beziehung zwischen Hundeführer und Hund, resp. um das gegenseitige Vertrauen und um die eigene Führung.

LG, Patricia

 
das wiederum denke ich auch. wer seinen hund so gut auf sich geprägt, konditioniert oder wie auch immer hat, der kann seinen hund auch um andere "rumsteuern". nastassja mag auch nicht bedrängt werden und geht dann auch nach vorne. allerdings muss es schon hartes bedrängen sein, zb. körperliches angehen oder gar aufsitzen. doch selbst wenn sie dann wirklich nach vorne geht kann ich sie sofort abpfeifen. das finde ich wichtig. ich käme nicht auf die idee, ihr aufzuzwingen, dass sie das aushalten muss.
übrigens wäre deine maline dann ein super partner für nastassja... die würden sich zumindest nicht auf den geist gehen weil keine der beiden berängt/bedrängt werden mag...

ich finde schon auch, dass immer erst zwischen hund und führer alles geklärt und geregelt sein muss. dann klappt alles andere auch viel besser.

 
Ich wüsste dir vielleicht jemanden, zwar n bissl weiter weg, aber in solchen Dingen sehr gut. Wenn interesse besteht, PN an mich. LG

 
Ich wüsste jemanden in Uster, falls Dir das nicht zu weit ist.


Gruss Wendy

 
[QUOTE='sighthound]das wiederum denke ich auch. wer seinen hund so gut auf sich geprägt, konditioniert oder wie auch immer hat, der kann seinen hund auch um andere "rumsteuern".

übrigens wäre deine maline dann ein super partner für nastassja... die würden sich zumindest nicht auf den geist gehen weil keine der beiden berängt/bedrängt werden mag...
[/QUOTE]Jap, genau das finde ich auch wichtig, dass man seinen (unsicheren) Hund in Gegenwart anderer Hunde händeln kann und das geht halt über Vertrauen und Beziehungsarbeit (und ein Stück weit über Gehorsam - je nach Hund).

Die beiden wären vermutlich sehr zufrieden miteinander :) Mit Luna2005's Hündin ging das auch super. Beide haben sich nicht für einander interessiert und am Schluss als wir zum Auto zurückkamen, konnten sie sogar nebeneinander liegen und waren Friede-Freude-Eierkuchen.

Allerdings musste ich dort zu Beginn des Spaziergangs meinem Rüden kurz die Meinung geigen, weil der völlig un-gentlemen-like erstmal ihre Hündin besteigen wollte. Aber nach einer deutlichen Ansage meinerseits, hat er es dann für den Rest des Abends seingelassen. Das gehört eben auch dazu, dass man seinen Hund kontrolliert, damit er nicht andere Hunde belästigt / bedrängt.

LG, Patricia

 
Nicht falsch verstehen. Sie geht nicht wahllos auf andere Hunde los.
Ich kann mit ihr an anderen Hunden vorbei laufen, es intressiert sie nicht. Es ist nur, wenn einer ihr zu auftringlich wird. Wenn sie dann schnapt, kann ich sie auch gleich mit einem Pfiff wieder lösen.

Wenn ich Hunde seh, nehm ich sie eigentlich immer an die Leine.
Nur leider gibts bei uns doch noch Hundehalter, die ihre Hunde trotzdem nicht anleinen und sie zu meiner hin lassen (ist ja ein ach so lieber Labi.... :rolleyes: )

 
@Nicky
klar das kenn ich zu genüge, das ist leider echt schlecht fürs Training, aber wie soll man es immer verhinden, gell???

Wie gesagt, wenn du jemanden brauchst, hätte ich dir schon jemanden.

LG und viel Glück

 
Ich würde auch am ehesten an Oberthaler denken.
Wobei ich die Sache mit dem Kauknochen nicht als Unverträglichkeit sondern eher als Ressourcenverteidigung sehen würde und meine hätten das vermutlich auch nicht prickelnd gefunden.

@SH und Anouklaura und OT: findet ihr es denn "unnormal" oder schlimm, wenn eure Hündinnen bei zu intensivem Schnüffeln und Co. abwehren? Aufsitzen meiner Rüden bei Hündinnen o.ä. unterbinde ich selbstverständlich bzw. sie tun das auch nicht, aber wenn sie dann doch mal für die ein oder andere Hündin zu interessiert schnuffeln und sie bekommen kurz eine Ansage à la "hey Du Depp, halt Abstand", finde ich das nicht schlimm, denn das tun sie dann ja auch ;) .

Und zurück zum Thema: ich finde schon, dass Artgenossenkontakt wichtig ist und auch Verträglichkeit sollte ein Ziel sein. Nur fördere ich das nicht nach dem mit jedem immer Kontakt haben Prinzip, sondern eben auch mit ausgewählten Hunden.

 
@Bibu

Ja genau so ists. Man versucht möglichst Konflikten aus dem Weg zu gehen. Aber wenn dann andere HH ihren Hund zu jedem und allem hin lassen, ist man schlussendlich doch der böse mit dem agressiven Hund.

Dachte am Anfang noch, vielleicht legt sich das ganze wenn ich ihr viel Hundekontakt gönne und ging in die Plauschgruppe. Wo jeder mit jedem spielen "sollte".
Aber merkte schnell, dass es für meine Hündin nur Stress bedeudete. Anstatt zu den anderen Hunden hin, lief sie nur mir Schritt und Tritt nach, und wich jedem Hund so gut wies geht aus.

Es ist eigentlich schon so. Nicht meine Hündin braucht einen Trainer, sondern ICH brauche einen. Der mir zeigt wie ich mit ihr umgehen kann damit sie mehr Sicherheit durch mich erhält.

 
Oje eine Spielgruppe, da wäre wohl die Hälfte mit Löchern zurückgekommen, hätte ich Duffy mal so in ne Gruppe geschmissen :S Nein das geht bei mir ganz und gar nicht....

Ausgewählte Kontakte mit 1-2 Hunden ist okay, aber mehr nicht, Sie sucht sich sonst auch schnell verbündete mit denen Sie fertig machen kann, die ein oder andere Hündin, hätte da wohl ein ordentliches Problem. Aber ich arbeite intensiv daran, Sie muss nie mit allen gut klarkommen, ich kann Sie überall durchführen und Sie hat den ein oder anderen Sozialpartner, mit dem Sie toben darf. Das reicht aber schon.

Das wichtigste ist, das du in solchen Situationen souverän bleibst und weisst, wie du zu reagieren hast. Somit gibst du Ihr auch gleich viel mehr sicherheit und vieles wird sich schnell legen. Hätte ich gewusst wie Duffy sich entwickelt, hätte ich gerne am Anfang und heute mal die Kamera mitlaufen lassen... Wenn die Leute mich dann fragen, was die hat ein Problem die ist ja so süss.... Naja...es ist tägliche Arbeit und wir werden wahrscheinlich nie fertig sein. Aber mit Geduld, Spucke und nem guten Trainer geht alles.

(Ich muss auch zugeben, an manchen Tagen ist man weniger souverän und möchte nicht mehr, aber auch das ist normal :ugly: )

 
@nicky81: so wie du jetzt die Situation mit deiner Hündin beschreibst würde ich sie nicht als artgenossenunverträglich beschreiben. Und wenn du gut an anderen Hunden vorbei kommst und sie abrufbar ist , dann würde ich es so lassen. Hunde müssen sich nicht immer alles von anderen Hunden gefallen lassen. Und meine muss auch nicht jeden Hund mögen. Ich sehe es als meine Aufgabe als "Chef" an, meinen Hund aus unangenehmen Hundebegegnungssituationen zu befreien oder noch besser zu schauen, dass es gar nicht unbedingt soweit kommt. Wenn es aber doch mal soweit kommt und ich nicht eingreife, dann wunder ich mich auch nicht, wenn sie sich wehrt. Manchmal hab ich leider das Gefühl, dass in der heutigen Zeit etwas vergessen geht, was "normales" Hundeverhalten ist...

Das "Menschenproblem" musst du allerdings unbedingt angehen.

@AnoukLaura: Unsere beiden Mädels werden vielleicht sogar noch Freundinnen ;)

 
@Luna 2005

bezüglich es wird vergessen was Kommunikation ist...

das ist vollkommen richtig, es wird aber absolut nichts mehr toleriert. Es sind viele Dinge die ich eigentlich noch durchgehen lassen würde, weil ich es als normale Kommunikation ansehe, aber das ist nicht gerne gesehen, vorallem bei so nem Hund wie meinem... Leider ist das so, aber auf so kleinem Raum, ist es auch kaum möglich...

 
@hasch-key: Nein ich finde es nicht schlimm, wenn meine abwehrt. Aber bei ihr ist es so, dass zu Beginn einer Bekanntschaft JEDE Kontaktaufnahme seitens des anderen Hundes wehement abgewehrt wird. Wenn sich der andere Hund dann zurückzieht, dann ist das gegessen. Versucht er es aber erneut, dann wird sie echt rabiat. Bei ihr gehts nicht nur um richtige Bedränger oder aufdringliche Hunde. Sie ist einfach Madam ultra-empfindlich und will einfach erstmal gar keinen Kontakt. Sie braucht da einfach ihre Zeit bis sie das zulassen kann.

Und gerade wenn es sich dann um kleine Hunde handelt (die ja oft ihre Grenzen nicht so kennen *hust*), oder um unsichere Hundeführer auf der Gegenseite, dann ist mir das doch nicht so recht (und denen jeweils auch nicht). Nikita soll dann einfach nicht so doof tun und sich zusammenreissen, resp. ich nehm das in die Hand und lass es schon gar nicht soweit kommen.

LG, Patricia

 
[QUOTE='Bibu]@Luna 2005

bezüglich es wird vergessen was Kommunikation ist...

das ist vollkommen richtig, es wird aber absolut nichts mehr toleriert. Es sind viele Dinge die ich eigentlich noch durchgehen lassen würde, weil ich es als normale Kommunikation ansehe, aber das ist nicht gerne gesehen, vorallem bei so nem Hund wie meinem... Leider ist das so, aber auf so kleinem Raum, ist es auch kaum möglich...
[/QUOTE]@Luna + Bibu: Jap, leider ist es eben genauso. Darum mein ich ja auch, dass mir das nicht immer so recht ist anderen HH gegenüber. Weil wer ist dann der Buh-Mann mit den bösen Hunden...? Gerade mit Staff und Mali an der Leine möchte ich halt möglichst nie unangenehm auffallen oder in eine "dumme Situation" kommen.