Ich zitiere mal : Unerwartetes haben die Forscher hingegen in Bezug auf das Verantwortungsbewusstsein der Halter herausgefunden. Hier zeigt sich, dass die «Aggressiv-Hunde»-Besitzer einen höheren Grad an Gewissenhaftigkeit an den Tag legten, dies entgegen dem oft benutzten Bild vom verantwortungslosen Wichtigtuer.
Dazu meint Professor Egan: «Wir waren überrascht, einen Zusammenhang zwischen aggressiven Hunden und Verantwortungsbewusstsein festzustellen.
Das ist etwas, was mir auch schon mehrmals aufgefallen ist, wobei man natürlich noch definieren muss, was aggressiv hier bedeutet.
Auf jeden Fall habe ich schon mehrmals mit Kollegen darüber diskutiert, was wohl der Grund dafür sein könnte, dass gerade HH, die ihre Hunde frei laufen und zu allen anderen Hunden hin lassen, oft sehr sozialverträgliche Hunde haben. Während diejeinigen, die immer darauf achten, sich korrekt zu benehmen, viel eher ein Thema an der Leine haben.
Und ich bin für mich zum Schluss gekommen, dass gerade durch dieses Korrektseinwollen bei Begegnungen, sehr viel Druck seitens des Besitzers kommt, was deren Hunde auf Begegnungen mit anderen Hunden / Menschen sensibiliert. Und hinzukommt dann noch das angestrengte Verhalten des Besitzers, welcher er sonst nie zeigt - oder verhält sich ein HH auch so komisch, wenn er an einem Auto oder einem Baum vorbeiläuft.
Ich habe das auch bei mir selbst beobachtet. Am Anfang wollte ich unbedingt verhindern, dass Jason an der Leine andere Hunde begrüsst. Das war bei ihm, vorallem dann, wenn die anderen Hunde auch noch zu ihm kamen, nicht immer ein einfaches Unterfangen, da er am liebsten zu jedem hin wäre. Ich habe dann sehr viel auf Jason einreden müssen, damit er ruhig bei mir bleibt und war daher in dem Augenblick sicher nicht wirklich ein souveräner HF, auf den sich ein Hund gerne verlässt.
Und mit gut 13/14 Monaten hat er dann auch prombt mit ersten Versuchen einer Leinenpöbelei begonnen, die wir aber GsD sehr schnell wieder in den Griff bekommen haben. Und lange hat er auch keine Hunde in unserer unmittelbaren Nähe akzeptiert - ob mit oder ohne Leine.
Und ich bin überzeugt, dass die Versuche, die Kontakte an der Leine auf unserer Seite zu verhindern, das ihre dazu beigetragen haben, dass es dazu kam.
Seitdem lasse ich Kontakte zu, wenn freilaufende Hunde friedlich auf uns zu kommen und bestätige Jason ruhiges und angemessenes Verhalten bzw. seine Kontaktaufnahme zu mir auch wenn er an der Leine ist. Und tatsächlich kann er heute sehr viele Hunde, die zu uns kommen, einfach nur kurz beschnüffeln und danach ignorieren. Oder er knurrt sie nur noch kurz an, wenn er findet, es reicht (was ich auch bestätige) statt sie wie vorher lautstark und übertrieben zu vertreiben.
Von dem her, sage ich, ja ich habe mir durch meinen Anspruch einen perfekten Hund an der Leine haben zu wollen meine eigenen Probleme geschaffen.
Und wir lassen heute deswegen in der Welpenstunde auch ein kurzes Beschnüffeln Nase an Nase an der Leine zu und erklären den Leuten auch weshalb und weshalb aber auch nicht mehr.
Moni